Absolute Empfehlung und ganz großer Heartbreaker!
Sonnenkönig, Pechrabe"Es war einfach gut. Richtig, richtig gut." - das war mein letzter Kommentar auf den Notizen für diese Rezension.
'Sonnenkönig, Pechrabe' ist ein unglaubliches Debüt, auf das ich zuerst aufgrund des ...
"Es war einfach gut. Richtig, richtig gut." - das war mein letzter Kommentar auf den Notizen für diese Rezension.
'Sonnenkönig, Pechrabe' ist ein unglaubliches Debüt, auf das ich zuerst aufgrund des wunderschönen Covers aufmerksam wurde. I mean ... seht es euch an, da hat sich der Lago Verlag wirklich selbst übertroffen. Aber auch inhaltlich war mein Interesse spätestens nach der Beschreibung "bisschen wie Bridgerton, nur queer" geweckt. Das trifft auch zu. Die Geschichte der Brigertons könnte genauso gut ein paar Straßen weiter stattgefunden haben, ich fühlte mich sofort wieder in das Jahrhundert zurückversetzt. Aber ich würde diesem Buch unrecht tun, wenn ich nicht mehr darauf eingehen würde, was nach diesem kurzen Bridgerton-Flashback kam. 'Sonnenkönig, Pechrabe' kann nämlich auch ganz gut ohne Verknüpfung zur Hype-Serie überzeugen:
Spellmeier schafft es eine stimmige Atmosphäre zu schaffen, die einen wirklich in die Personen und deren Lage im 19. Jahrhundert zurückversetzt. Auch die Charaktere waren trotz der paar ganz anderen Zeit nahbar, vielseitig und man schloss sie direkt ins Herz. Auch wenn, entsprechend der Situation, die wirkliche Annäherung der Protagonisten erst weiter hinten im Buch kommt, war da doch dieses unverkennbare Knistern. In Edward hab ich mich direkt mitverliebt, konnte auch seinem Charme und seiner Ausstrahlung nicht entkommen. Allein die Sache mit der Ausstrahlung oder Präsenz beim Betreten eines Raums war so echt und spürbar von Spellmeier beschrieben, wirklich gut.
Durchs Buch zieht sich einer schöner roter Faden und erstaunlicherweise konnte es mich immer wieder überraschen, entweder mit unerwarteten Wendungen oder so schönen Szenen (oder Enthüllungen), die einfach begeistert haben. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen, auch die Sogwirkung war da. Ich hab mitgefühlt, mitgefiebert und am Ende auch mitgelitten. Das Ende ist zerstörerisch und gleichzeitig wahnsinnig gut gemacht. Immer wieder kam während dem Lesen bei mir die Frage auf, wie Spellmeier hier nur ein gutes, realistisches, nicht zu romantisiertes Ende schaffen will. Und ich will nicht zu viel verraten, aber er hat es geschafft. Das Ende passt perfekt zur Geschichte, zum Buch, zur Zeit. Ich war begeistert, hatte Tränchen in den Augen und hab erstmal ein paar Minuten gebraucht, um zu begreifen, was ich da eben gelesen habe
Das Buch war einfach immer gut. Auch wenn ich wollte, ich wüsste keine Kritikpunkte.
Fazit: Als queerer historischer Roman wirklich ganz großes Kino, bei dem nichts beschönigt und glorifiziert wird und welcher die Leser sprachlos zurücklässt - für mich eine glasklare Empfehlung!