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Veröffentlicht am 15.09.2016

Super!

Die Anatomie der Nacht
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Inhalt:
Vielleicht lernt man solche Jungen ja nur zu später Stunde kennen. Im Nachtbus, wenn man die letzte Bahn verpasst hat und nur hoffen kann, dass Mom auch noch nicht zu Hause ist. Wenn ganz andere ...

Inhalt:
Vielleicht lernt man solche Jungen ja nur zu später Stunde kennen. Im Nachtbus, wenn man die letzte Bahn verpasst hat und nur hoffen kann, dass Mom auch noch nicht zu Hause ist. Wenn ganz andere Leute unterwegs sind als sonst. Zum Beispiel dieser Typ mit den schwarzen Klamotten, der aussieht, als wolle er den nächsten Schnapsladen ausrauben. Doch Bex stellt fest: Jack ist kein Kioskräuber. Er ist der Graffitikünstler, der seit Wochen San Franciscos Bauwerke mit riesigen goldenen Buchstaben verziert. Aber das hält nicht jeder für Kunst; genauso wie nicht jeder Bex‘ anatomische Studien schön findet. Bei Tag und bei Nacht, auf den Dächern der Stadt und in den Tunneln der U-Bahn wächst ihr Vertrauen zueinander. Und zwischen ihnen erblüht die Liebe.
Quelle: Carlsen
Meine Meinung:
Obwohl mir das Cover nicht zu 100% gefällt, hat es doch so seinen Charme. Ich denke mal, dass das Muster Zellen, durchsetzt mit Herzen, darstellen soll, was ja auch gut zum Inhalt und Titel passen würde. Besonders der Titel, „Die Anatomie der Nacht“, ist es, der mich neugierig auf das Buch gemacht hat-ich finde ihn irgendwie wunderschön. Das Buch ist jedenfalls aus der Ich-Perspektive von Bex gezeichnet, die mit ihrer Vorliebe für anatomische Zeichnungen schon sehr skurril wirkt. Sie hat ein festes Ziel vor Augen, was sie später machen will, und arbeitet wirklich zielstrebig darauf hin-trotz mehrerer kleiner Rückschläge. So kam sie mir ziemlich erwachsen und reif vor, zumal ihre familiäre Situation nicht gerade einfach ist und sie deshalb sie bodenständig ist. Als Protagonistin mochte ich sie insgesamt sehr gerne und ich konnte mich auch gut mit ihr identifizieren.
Jack wirkt da erst mal wie das komplette Gegenteil: Er ist liebevoll und eher sanft, fast schüchtern, und scheint nicht recht zu wissen, wohin er im Leben will. So ist er beispielsweise Buddhist, allerdings (wie er selbst zugibt) ein sehr schlechter. Diese Selbstironie hat mir echt gut gefallen und zusammen mit Bex´ Sarkasmus hat man so auch den ein oder anderen unterhaltsamen Dialog zu lesen bekommen. Bex und Jack sind die einigen Protagonisten, die richtig gut ausgearbeitet wurden, da sie wirklich so richtig im Mittelpunkt gestanden haben-das Buch ist ziemlich auf ihre Liebesgeschichte fokussiert und auch wenn man noch viel über die Familienprobleme der beiden erfährt, geht Jenn Bennett mit sonstigen Charakteren sehr sparsam um-was für mich hier in diesem Fall kein Kritikpunkt ist. Irgendwie wie ein sehr guter Low-Budget-Film in Buchform;)
Diese Liebesgeschichte an sich fand ich wunderschön. Zwar droht sie manchmal leicht ins Kitschige abzurutschen, für mich hat sie aber gerade immer noch so die Kurve bekommen. Bex und Jack sind beide sehr ungewöhnliche Charaktere, haben beide aber auch einige familiäre Probleme. Von diesen, besonders in Bezug auf Jack, erfährt man aber der zweiten Hälfte des Buches noch mehr. Hier zeigt die Autorin, dass sie auch sehr sensibel und einfühlsam auf das Thema Krankheit eingehen kann, sodass eine authentische Geschichte entstanden ist. Teilweise war es echt traurig zu lesen, wie eine Krankheit die ganze Familie verändern kann bzw. auch, wie manche Menschen darauf reagieren. Besonders gut hat mir aber auch die Auflösung in Bezug auf Jack´s Graffiti gefallen.
Fazit:
„Die Anatomie der Nacht“ konnte mich mit einer wunderschönen, zarten Liebesgeschichte und facettenreichen Hauptprotagonisten faszinieren. Jenn Bennett fokussiert sich sehr darauf, wer also von dem „außen herum“ nicht so viel mitbekommen möchte, findet in diesem Buch bestimmt angenehme Lesestunden. Von mir gibt es volle 5 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam und zugleich sehr ernst

Die Analphabetin, die rechnen konnte
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Meine Meinung:
Gleich vorweg: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ habe ich nicht gelesen, somit kann ich “Die Analphabetin, die rechnen konnte“ nicht mit diesem Buch vergleichen. ...

Meine Meinung:
Gleich vorweg: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ habe ich nicht gelesen, somit kann ich “Die Analphabetin, die rechnen konnte“ nicht mit diesem Buch vergleichen. Jedoch muss ich sagen, dass mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat. Es ist skurril und originell und somit eine gute Abwechslung von meinen normalerweise gelesenen Jugendbüchern und Dystopien. Jedenfalls ist besonders der neutrale Schreibstil herausragen, der scheinbar ohne jede Wertung die Geschichte Nombekos und anderer Protagonisten wiedergibt, trotzdem wirkt er stellenweise unglaublich ironisch und sarkastisch. Schon der Schreibstil macht das Buch lesenswert.
Allerdings ist es kein Buch, das man so schnell in einem Rutsch durchlesen kann. Zwischenzeitlich hatte ich immer mal wieder genug von der Geschichte, brauchte eine Pause, denn obwohl der Schreibstil einfach durch das Buch leitet, ist die Story ziemlich verwirrend, da es auch mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge gibt. Wo ich mich anfangs fragte, was die einzelnen Protagonisten, die wohlgemerkt auf unterschiedlichen Kontinenten leben, miteinander zu schaffen haben, führt Jonasson diese schließlich gekonnt zusammen.
Die Charaktere sind brillant ausgefeilt und mit seiner unvergleichlichen Art nimmt Jonasson einige auch ordentlich aufs Korn. Ein ständig alkoholisierter Ingenieur, der für den Bau von Südafrikas Atombomben zuständig ist, aber keine Ahnung vom Fach hat und sich dann von seiner Putzfrau helfen muss, wobei zum Schluss doch plötzlich eine Atombombe da ist, die es eigentlich nicht geben dürfte. Obwohl die Geschichte ebenso wie die Charaktere sehr skurril ist, schwingt gleichzeitig ein ernster und gesellschaftskritischer Unterton mit. So überspitzt manches dargestellt wird, desto trauriger ist es, dass manches bereits geschehen ist bzw. auch alles andere als unwahrscheinlich ist. Alleine die Geschichte von Ingmar und später Holger ist schon eine Sache für sich. So unterhaltsam und zum Grinsen diese ist, so schwingt auch eine ordentliche politische Note mit. Wer also Politik und Weltgeschehen uninteressant findet, wird im Buch einige Stellen finden, die sich in die Länge ziehen.

Fazit:
Vom größten Slum Südafrikas geht es für Nombeko auf die abenteuerliche Reise nach Schweden, wo sie schlussendlich Weltgeschichte schreibt. Ihren Weg zu verfolgen ist sehr amüsant und die Stimmung, die das Buch verströmt, hat mir sehr gut gefallen. Deshalb gibt es von mir neben einer Leseempfehlung 5 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gänsehaut im Sommer

Der Sommerfänger
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Meine Meinung:
„Der Sommerfänger“ ist der fünfte Band der „Erdbeerpflücker“-Reihe und ich muss sagen, dass sich Monika Feth mit jedem Buch eher steigert als schlechter wird! „Der Sommerfänger“ konnte mir ...

Meine Meinung:
„Der Sommerfänger“ ist der fünfte Band der „Erdbeerpflücker“-Reihe und ich muss sagen, dass sich Monika Feth mit jedem Buch eher steigert als schlechter wird! „Der Sommerfänger“ konnte mir jedenfalls echte Gänsehaut bescheren!
Schnell wird klar, dass Jette es immer noch nicht gewährt ist, glücklich zu sein, als Lukes Mitbewohner tot aufgefunden wird und Luke natürlich gleich in den Fokus der Ermittlungen rückt. Dass sein Verschwinden jedoch andere Hintergründe hat als seine Schuld, wird ebenso schnell klar und ab da ist das Buch durchgehend absolut packend! Monika Feth schafft es besonders durch die Perspektivenwechsel geschickt, dass man die Gedanken der Charaktere gut mitbekommt und auch bald erfährt, wenn der Mörder von Lukes Mitbewohner bald neben Luke noch ins Visier fast. Ab da steigert sich die Spannung weiter und aus Sorge um Jette konnte ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen!
Dabei ist die Geschichte keinesfalls zu komplex, stattdessen ist immer ein roter Faden erkennbar, die Handlung baut gut aufeinander auf und wirkt nicht konstruiert. Vor allem das Durchleuchten von Lukes Vergangenheit hat mich oft Staunen lassen, aber mich teilweise auch in Entsetzen versetzt. In „Der Schattengänger“ hat Luke ja noch eine relativ kleine Rolle und seine Geheimniskrämerei hat auf mich ziemlich besorgniserregend gewirkt, allerdings habe ich damals eher damit gerechnet, dass Luke selbst einiges verbrochen hat. Jedenfalls hat es mir sehr gefallen, dass er hier eine zentrale Rolle spielt und man ihn wirklich gut kennenlernt.
Jette hingegen bewundere ich immer mehr, das Unglück und der Tod scheinen sie geradezu zu verfolgen, aber sie gibt nicht auf und bleibt immer besonnen und stellt sich der Gefahr. Klar, man könnte meinen, dass sie dazu gelernt hätte und sich nicht immer so in Gefahr bringen würde, wie ich es bei vorherigen Bänden kritisiert hatte, aber hier ist es keineswegs ihre eigene Schuld-ausnahmsweise mal;)
Fazit:
Die Thriller der „Erdbeerpflücker“-Reihe sind echt klasse und dieser Teil hat mir mehr als nur einmal den Atem stocken lassen! Absolut lesenswert und von mir gibt es wieder 5 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bisher der beste Teil

Der Schattengänger
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Meine Meinung:
Was mir besonders gut an der Jette-Reihe gefällt, ist das Monika Feth immer mehr Protagonisten langsam mit einbringt und immer jemand anders im Mittelpunkt steht. Klar, auch in diesem Band ...

Meine Meinung:
Was mir besonders gut an der Jette-Reihe gefällt, ist das Monika Feth immer mehr Protagonisten langsam mit einbringt und immer jemand anders im Mittelpunkt steht. Klar, auch in diesem Band spielt Jette eine wichtige Rolle, jedoch ihre Mutter, Imke Thalheim, mindestens eine genauso große. Vor allem durch die vielen Perspektiven wirkt die Geschichte total super, komplex, aber nicht zu verwirrend. Die Autorin hat ihr echt ein super Maß gefunden.

Alle Charaktere gefallen mir richtig gut, sie sind toll beschrieben und man kann sich gut in sie hineinversetzen, auch wenn dies, im Falle des Stalkers, schon leicht unheimlich ist. Es war aber jedenfalls interessant, einen Einblick in solch einen „gestörten“ Menschen zu erhalten, besser noch als in den Vorgängerbänden. Diesmal hat mir auch Jettes Verhalten gut gefallen, man merkt eine neue Reife und auch ein neues Verantwortungsbewusstsein bei ihr, und, was mir besonders gut gefallen hat, sie begibt sich nicht freiwillig in Gefahr, wie es in den anderen Teilen oft der Fall wahr.
Schön fand ich aber auch den Einblick in ihr Leben, ebenso in das ihrer Freundinnen Ilka, Mina und Merle. Obwohl sie sich alle Gedanken um Jettes Mutter und deren Stalker machen, erhält man auch einen guten Einblick in ihren Alltag und steht mit ihnen vor großen Entscheidungen und Veränderung. Sie alle müssen sich langsam überlegen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, was sie in der Zukunft tun wollen, was irgendwie ebenfalls ein sehr spannender Teil ist, neben der Haupthandlung. Diese fand ich absolut packend!
Es passiert einiges, der Schattengänger raubt Imke und ihrem Lebensgefährten Thilo einige Nerven, stellt gleichzeitig aber auch die Polizei mit Kommissar Melzig vor eine schwierige Aufgabe. Das Tolle war einfach, dass es immer wieder unerwartete Situationen gibt, immer wieder etwas Schreckliches passiert, und durch ihren sehr guten Schreibstil, mit dem Monika Feth dem Leser ein unheimliches Gefühl und Gänsehaut, nur durch eine Beschreibung, verschaffen kann, wollte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.
Jedenfalls konnte mich das Ende voll von sich überzeugen, Jette begibt sich endlich mal nicht bewusst in Gefahr, und ich habe richtig mit Jette und Imke mitgefiebert! Noch mal ein fesselnder Spannungshöhepunkt am Ende, nach sich langsam immer mehr aufbauender Spannung-so stelle ich mir einen Handlungsverlauf vor!
Fazit:
Der erste Jette-Thriller, der mich vollständig von sich überzeugen konnte. Definitiv der bisher Beste Jette-Thriller! Für mich gibt es hier keinen Kritikpunkt, stattdessen eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Thriller-Fans und 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Krimi

Der Judaskuss
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Meine Meinung:
Gleich zu Beginn ist mir sehr der Schreibstil ins Auge gefallen. Flüssig zu lesen und angenehm anders, wirkt er doch sehr distanziert und sachlich, so wird auch die Leiche des jungen Mannes ...

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn ist mir sehr der Schreibstil ins Auge gefallen. Flüssig zu lesen und angenehm anders, wirkt er doch sehr distanziert und sachlich, so wird auch die Leiche des jungen Mannes sehr unspektakulär erwähnt. Dies war aber sehr interessant zu lesen, trotz wenig Action, Gewalt und Blut und einer eher ruhigen Stimmung konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen-so spannend war es dadurch-oder vielleicht gerade deshalb? Ich kann es nicht genau beschreiben, aber es hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Dank der vielen Perspektivenwechseln lernt man die Charaktere neben der ausführlichen Beschreibung noch einmal näher kennen. Besonders die Kapitel aus der Sicht des Heiratsschwindlers fand ich richtig gut. Dieser wird, obwohl er ja ein Krimineller ist, sehr menschlich dargestellt und war mir auch sehr sympathisch. Sehr angenehm neben den Psychopathen, die man sonst oft in Krimis vorfindet und die mehr an Monster als an Menschen erinnern. Ebenfalls ein sehr netter Charakter ist Dan Sommerdahl, aus dessen Sicht am meisten geschildert wird. Zwar musste ich bei manchen seiner Handlungen echt den Kopf schütteln, so unbedacht und leichtsinnig haben sie gewirkt, jedoch war seine Art sehr einnehmend und seine Strategie, um den Heiratsschwindler zu schnappen, sehr raffiniert. Schön waren auch die Einblicke in sein Familienleben, die Abendessen mit seiner Frau, Torp oder seiner Schwester. So standen nicht immer die Ermittlungen im Vordergrund und ich hatte das Gefühl, richtig in die Geschichte einzutauchen und nicht nur immer kurze Ausschnitte aus dem Leben des Protagonisten zu erfahren. Der einzige Charakter, der mir eher unsympathisch erschein, war Torp, obwohl man nur wenig über ihn erfahren hat. Dan Sommerdahl besucht auf seiner Suche nach dem Heiratsschwindler mehrere der Frauen, die dieser neben Ursula ebenfalls betrogen hat, und sammelt so immer mehr Informationen über diesen. Ebenso wie die sehr unterschiedlichen Frauen gestaltet sich auch die Vergangenheit des Heiratsschwindlers sehr interessant und spannend, manchmal musste ich über gewisse Angewohnheiten der Frauen aber auch richtig schmunzeln. Jedoch wird das Buch auch immer ernster und beschäftigt sich mit kritischen Themen, vieles dreht sich um Moral und Religion. Diesen ernsten Unterton fand ich sehr gut und die Geschichte wird mir noch lange im Kopf bleiben. Dan macht sich über diese Themen ebenfalls viele Gedanken, was zu einem eher überraschendem Ende führt-obwohl der Heiratsschwindler ihn schwer verletzt hat, kann er dessen Motive gut verstehen und rächt sich nicht sinnlos. Die Verbindung zwischen dem Heiratsschwindler und dem Mord an dem jungen Mann hat sich nach und nach aufgedeckt und hatte einige sehr spannende Wendungen parat, war jedoch eigentlich sehr einfach und keinesfalls verwirrend. Das Einzige, was mich nicht so ganz überzeugen konnte, war das Cover. Weder sticht es sonderlich ins Auge, noch weiß ich, was das Motiv mit dem Inhalt zu tun hat. Trotzdem insgesamt ein sehr gelungenes Buch:)
Fazit:
Der zweite Krimi um Dan Sommerdahl hat mir wie sein Vorgänger sehr gut gefallen, mit interessanten Charakteren, gutem Thema und einem tollen Schreibstil. 5 von 5 Punkten plus eine absolute Leseempfehlung!