Überleben in der Steinzeit
Die dunkle Stunde des JägersKönnen sechs Kinder allein in der Wildnis Nordamerikas 12.000 Jahre vor Christus überleben? Wie lebten die Menschen damals und was beschäftigte sie? Dieses Buch gibt gut erzählte Antworten.
Inhalt
Nach ...
Können sechs Kinder allein in der Wildnis Nordamerikas 12.000 Jahre vor Christus überleben? Wie lebten die Menschen damals und was beschäftigte sie? Dieses Buch gibt gut erzählte Antworten.
Inhalt
Nach einem Brand, der Ihren ganzen Stamm auslöschte und alles vernichtete, sehen sich Ama, Roqui, Hona, Cato, Ocho und Beri allein den Herausforderungen ihrer Zeit gegenüber. Es ist kein Erwachsener mehr da, der ihnen etwas erklärt, beibringt oder sie beschützt. Alles muss jetzt so klappen: Jagen, Nahrung sammeln, Feuer machen, Werkzeug, Zelte und Kleidung herstellen, u. v. m. Wie gut das jeder von ihnen eine eigene Gabe hat, die er einbringen kann.
Interessant ist, dass sie sich untereinander – wie vorher mit allen Angehörigen ihres Stammes – über eine Art Telepathie, nur in Gedanken, ohne Worte verständigen können, denn wer zu laut ist, vertreibt das Wild oder wird für Raubtiere sichtbar. (Darauf geht der Autor auch in seinem Nachwort noch einmal ein.)
Doch trotz aller Bemühungen scheitern die Kinder, streiten, verfallen in Rangkämpfe und verlieren sogar einen der ihren. Schließlich machen sie sich mit Hilfe eines einsamen Wanderers auf die Suche nach einem neuen Stamm, der sie aufnimmt und schützt.
Hier scheint Morosinotto die erste Brücke zu unserer heutigen Zeit zu schlagen, in der viele Jugendliche ohne verantwortungsbewusste Erwachsene sich in ihren Peer-Groups hilflos gegenseitig ausgeliefert sind.
Die zweite Verbindung zwischen ferner Vergangenheit und heute spricht er selber im Nachwort an. Ama, Roqui, Hona, Cato, Ocho und Beri leben in einer Zeit, in der die großen Tierarten der Eiszeit am Aussterben sind. Die Stämme suchten für ihre Jagden, in denen die Kinder erwachsen werden sollten und das Überleben im Winter gesichert werden sollte, nach den Mammuts in immer weiter entlegenen Gebieten, da es immer weniger von ihnen gab. Über dieses Aussterben gibt es verschiedene wissenschaftliche Meinungen. Heute wissen wir, dass der Mensch am Aussterben vieler Tierarten schuld ist, wie damals vielleicht auch schon, aber ohne sich dessen bewusst zu sein.
Damit die Leserinnen sich besser in die Zeit von damals hineinversetzen können, hat Fabio Visintin einige doppelseitige Schwarz-Weiß-Zeichnungen beigefügt, die die Geschichte gut einfangen. Des Weiteren hat er hinten im Glossar die wichtigsten Tiere und Pflanzen gezeichnet. Darunter stehen die Namen, wie sie sich Morosinotto für den Sprachgebrauch seiner Protagonisten ausgedacht hat. Ein Mammut ist z. B. ein Gigant oder ein Hirsch ein Ästeschädel.
Besonders an dieser Geschichte für Jugendliche ist auch, dass sie kein Happy End hat. Zwar werden Cato, Ama, Ocho und Hona von dem neuen Stamm aufgenommen, aber Roqui wird, als angeblicher Verursacher allen Unglücks, ausgestoßen. Als Hona nach Tagen zu ihm kommt, damit sie zusammen den Mammutbullen, den Roqui aufstöberte und nun verfolgt, jagen können, um erwachsen zu werden, stirbt sie dabei und Roqui bleibt allein zurück.
Fazit
Ein spannendes Abenteuerbuch aus einer fernen Zeit, die uns diese näher bringt. Jedoch ist dieser Roman keine leichte Kost und lässt die Leserin nachdenklich zurück.