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Veröffentlicht am 13.05.2022

Sehr bedrückender Jugendliebesroman…

Right Now (Keep Me Warm)
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Marleigh ist eigentlich Studentin, aber ihre persönliche Situation in der Uni hat ihr so zugesetzt, dass sie sich nicht mehr dorthin traut. Mittlerweile ist es soweit, dass sie sich nicht mal mehr allein ...

Marleigh ist eigentlich Studentin, aber ihre persönliche Situation in der Uni hat ihr so zugesetzt, dass sie sich nicht mehr dorthin traut. Mittlerweile ist es soweit, dass sie sich nicht mal mehr allein vor die Tür traut. Bei dem Versuch ihr Stipendium zu retten, begegnet ihr Aaron, der ihr im Moment ihrer Panikattacke zur Seite steht. Doch auch Aaron hat ein Geheimnis, über das er mit niemandem spricht. Das ist der Grund dafür, warum er sich in Marleighs Situation hineinversetzen kann und sich langsam annähert. Werden die beiden zusammen ihre Ängste besiegen können?

Marleigh ist jünger als ihre Mitkommilitonen, weil sie eine besondere Begabung hat. Nun meint man, dadurch hätte sie Welpenschutz, aber dem ist nicht so. Sie hat versucht, sich durchzukämpfen, hat jedoch den Kampf verloren. Und so sitzt sie eigentlich nur noch zu Hause und versucht jeglichen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Sie wirkt sehr allein und auf mich zum Teil auch etwas apathisch. Bisher hat sie sich keine Hilfe gesucht und auch noch mit niemandem darüber gesprochen, doch man kann förmlich spüren, wie schwer diese Situation auf ihr lastet. Eigentlich will sie, aber sie kann einfach nicht. Und genau diese Situation ist super gelungen dargestellt worden. Es hat sich so echt angefühlt. Diese Verzweiflung. Die Ausweglosigkeit. Marleigh ist für meinen Geschmack eine tolle Hauptfigur, die dann im weiteren Verlauf eine sehr schöne Entwicklung nimmt, ohne etwas zu beschönigen.

Aaron geht es ähnlich wie Marleigh. Auch er hat ein Problem, über das er mit niemandem redet, weil er sich für sein Problem irgendwie schämt. Auch er möchte gern etwas machen, doch sein Körper lässt ihn einfach nicht. Und genau aus diesem Grund kann er Marleigh so gut verstehen und er bemüht sich sehr um sie. Er ist einfühlsam und lockt sie ganz langsam aus ihrem Schneckenhaus. Bis zu einem eskalierenden Moment, der leider nur ihn weiterbringt. Dieser Moment hat mir persönlich nicht so gefallen und obwohl ich Aaron bis zu diesem Zeitpunkt mochte, dachte ich: „Was hat er denn jetzt?“, „Ist ihm nicht gut?“ Und um ehrlich zu sein, fand ich auch nicht, dass diese Reaktion zu ihm als Figur gepasst hat. Und leider hat mich das ein wenig aus der Geschichte rausgeholt.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve entwickelt. Mir persönlich gab es jedoch zu wenig Konflikte, so dass sich die Story für mich an manchen Stellen ganz schön gezogen hat. Dafür ist das Thema für meinen Geschmack aber sehr authentisch und gut dargestellt und bearbeitet worden. Und auch das Ende fand ich sehr gelungen und realistisch.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich flüssig und sehr harmonisch. Der Ausdruck passt gut zu dieser Geschichte und in dieses Genre. Die Dialoge passen zu den Figuren. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir aber noch ein wenig mehr Frische gewünscht. Es sind schließlich zwei junge Leute. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich richtig gut. Anne Pätzold ist es super gelungen, diese bedrückende Stimmung rüberzubringen. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich großartig. Man konnte mit beiden Hauptfiguren mitfühlen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Marleigh eine besondere Figur ist und ihr Problem so sehr authentisch dargestellt wurde, weil die Thematik super wichtig ist und auch in keiner Form beschönigt wurde und weil der Schreibstil wundervoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für Aarons Reaktion in der eskalierten Situation. Ich finde, die hat überhaupt nicht zu seinem Charakter gepasst und hat mich auch aus der Geschichte geholt. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die Längen, die ich empfunden habe. Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch.

Vielen Dank an Anne Pätzold und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Sehr bewegende Familiengeschichte als authentisches Hörerlebnis…

Das Land, von dem wir träumen
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Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Einen historischer Roman, der in Tirol spielt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Also los ging es. ...

Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Einen historischer Roman, der in Tirol spielt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Also los ging es.

Franziska lebt mit ihrer Familie in Südtirol und sie haben mit dem neuen Regime zu kämpfen. Deutsch ist nicht gewollt und so muss man nach neuen Lösungen suchen. Für Franziska ist es schwierig, denn sie liebt ihren Beruf als Lehrerin. Nur spricht sie bisher leider kein italienisch. Und auch dem Hof der Eltern geht es immer schlechter, so dass man sich neu orientieren muss. Dazu kommt, dass Franziskas Mutter in ihrer eigenen Welt lebt, der Vater versucht sich den italienischen Vorgaben zu unterwerfen, ihr jüngerer Bruder von zu Hause weggeht und der ältere Bruder Alkoholiker ist.

Da stürmt ganz schön viel auf sie ein, aber Franziska verzagt nicht. Das hat mir besonders gut an ihr gefallen. Immer und immer wieder sucht sie nach Lösungen und hat Ideen. Sie will sich dieser Situation einfach nicht ergeben und kämpft. Dabei hat sie natürlich einige Hürden zu nehmen und sie schafft jede Einzelne. Dazu gehört auch, sich erfolgreich gegen den ausgesuchten Heiratskandidaten zur Wehr zu setzen. Franziska ist selbstbewusst und agiert sehr bedacht. Sie wägt immer erst Für und Wider ab, bevor sie eine Entscheidung trifft und sie versucht auch immer alle Auswirkungen ihres Handelns vorher zu bedenken. Das fand ich sehr gelungen. Auch der Liebe kann sie sich nur langsam öffnen, aber das passt so perfekt zu ihrem Charakter. Sie macht eine wunderbare Entwicklung durch.

Wilhelm (der Knecht) hat in Franziskas Familie seine neue Familie gefunden und so ist er ihnen treu ergeben. Schnell wird klar, wie sehr er Franziska mag und wie er sie unterstützt und voranbringt. Ich fand ihn sehr authentisch und sympathisch.

Auch alle anderen Figuren haben mir gut gefallen. Jede hatte ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation und hat die Geschichte rund gemacht. Nur mit der Mutter und deren Entwicklung am Ende bzw. der Auflösung ihres Geheimnisses habe ich mich etwas schwer getan.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve entwickelt mit vielen kleinen und größeren Konflikten. Es gab überraschende Wendungen und das Thema ist aus meiner Sicht gut dargestellt worden. Trotzdem gab es für meinen Geschmack ein paar Längen und dadurch hat es sich zum Teil etwas gezogen. Dafür hat mir das Ende dann richtig gut gefallen. Es war genau passend dosiert und so konnte ich die Geschichte mit einem Lächeln beenden.

Der Schreibstil hat mir gut Gefallen. Alles hört sich flüssig an. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam. Der Ausdruck passt prima ins Genre und zu dieser Geschichte. Jeder hat eine eigene Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in diese Geschichte eintauchen lassen. Das war wunderbar. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene war sehr glaubhaft. Aber ganz besonders hat mir die Sprecherin des Hörbuchs gefallen. Sabine Arnhold hat verständlich und in einem angemessen Tempo gesprochen. Sie hat sich voll und ganz, insbesondere in die Rolle der Franziska eingefunden und sie so echt dargestellt. Sie hat mit ihrer Stimme eine einzigartige Atmosphäre geschaffen. Es war ein wenig bedrückend und traurig, so perfekt. Genau Franziskas Stimmungslage. Ich bin immer noch total begeistert davon.

Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Franziska eine sehr selbstbewusste und authentische Hauptfigur ist, weil es eine überaus interessante Geschichte ist und weil es einfach ein wunderbares Hörerlebnis ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die Auflösung des Geheimnisses von Franziskas Mutter. Das viel mehr schwer zu greifen. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es für meinen Geschmack ein paar Längen gab. Trotzdem ist es ein wunderbares Hörbuch und vor allem Hörerlebnis.

Vielen Dank an Anna Thaler, Sabine Arnhold und den Argon Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Bewegender New Adult Roman…

With you I dream
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Mia gelingt es mit der Hilfe ihrer Schwester aus einer toxischen Beziehung zu fliehen. In Belmont Bay findet sie ein neues Zuhause und kämpft sich ganz langsam ins Leben zurück. Das bedeutet für sie, die ...

Mia gelingt es mit der Hilfe ihrer Schwester aus einer toxischen Beziehung zu fliehen. In Belmont Bay findet sie ein neues Zuhause und kämpft sich ganz langsam ins Leben zurück. Das bedeutet für sie, die Vergangenheit aufzuarbeiten, aber auch zu neuen Erkenntnissen zu kommen und Entscheidungen zu treffen, von denen sie sich manche hart erarbeiten muss. Ganz besonders schwierig ist, einem neuen Mann zu vertrauen. Wird Connor ihr Herz für sich gewinnen können?

Mia ist bzw. war Studentin der Medizin und hat über Jahre in einer toxischen Beziehung gelebt. Sie hat in der typischen Gewalt-Opfer-Spirale festgehangen und durch falsche Glaubenssätze auch daran festgehalten. Dadurch musste sie wirklich schlimme Erfahrungen sammeln, die sie sehr geprägt haben. Glücklicherweise gelingt es ihr aber, dieser Beziehung zu entkommen. Durch die Hilfe ihrer Schwester kann sie neu starten, merkt aber schnell, dass das gar nicht so einfach ist. Man kann Mia sehr gut nachvollziehen und sie ist auch seht authentisch in ihrer Art, d.h. ihre Ängste, ihre Denkweise und auch diese innere Zerrissenheit. Und man darf miterleben, wie schwer jeder neue Schritt für sie ist. Das fand ich persönlich super gelungen. Trotzdem konnte ich keine richtige Bindung zu ihr aufbauen. Ich frage mich aber, ob das (bei dieser Thematik) nicht vielleicht so gewollt war. Dann ist es für mich ganz großes Kino. Aber auch so ist Mia eine beeindruckende Hauptfigur.

Connor mochte ich von Anfang an. Auch er hat sein Päckchen zu tragen und das hat mich sehr bewegt. Was für eine furchtbare Situation! Dass er immer noch daran zu knabbern hat, ist absolut nachvollziehbar und auch dass er eben immer noch mit seinen Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Wie er dann nach und nach Gefühle für Mia entwickelt ist so schön zu beobachten und auch wie sie sich immer mehr vertrauen können. Connor fand ich echt sympathisch und für mich hat er etwas ganz Besonderes.

Beide Hauptfiguren fand ich klasse, weil sie so sehr authentisch sind. Mir persönlich hat aber etwas das Knistern gefehlt, so dass man die Verliebtheit spüren kann. Natürlich haben beide eine schwierige Vergangenheit hinter sich. Trotzdem hätte ich mir da einfach mehr gewünscht.

Die Nebenfiguren haben mir auch gut gefallen und ich freue mich schon darauf, mehr von Megan und auch dem Doc zu hören.

Die Handlung fand ich sehr gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve entwickelt, so dass ich immer im Buch gehalten wurde. Es gibt kleine und größere Konflikte, die auch ausgehalten werden, so dass man mit den Figuren mitfühlen kann. Die Themen sind sehr schwierig und wurden insgesamt gut bearbeitet. Für Mias Thema hätte ich mir aber noch etwas mehr Tiefe gewünscht, so dass man als Leser/in versteht, wie sie in diese Spirale hineingeraten ist und warum sie ihr eben auch nicht einfach entkommen konnte. Dafür hätten wir aber wahrscheinlich noch mehr über ihren Ex erfahren müssen und das hätte vielleicht den Rahmen gesprengt. Trotzdem großartig gemacht! Das Ende war dann ganz nach meinem Geschmack und wohl dosiert.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind lebendig und realistisch. Der Ausdruck passt zum Genre und zu dieser Geschichte und jede Figur hat eine eigene Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen sind absolut gelungen. Dadurch konnte ich richtig in diese Geschichte eintauchen. Vielen Dank dafür. Und die Darstellung der emotionalen Ebene hat mir insgesamt gut gefallen, hätte aber noch etwas mehr Tiefe haben können, um sich so besser in die Figuren hineinversetzen zu können. Trotzdem war es schon wegen dieses Schreibstils eine Leseerlebnis.

Von mir hält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil die Hauptfiguren wirklich authentisch sind, weil die Themen gut bearbeitet wurden und für meinen Geschmack sehr wichtig sind und weil der Schreibstil wundervoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für Mia. Hier hätte ich mir insbesondere hinsichtlich der Thematik noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil ich es für meinen Geschmack zwischen Mia und Connor zu wenig geknistert hat. Trotzdem fand ich dieses Buch sehr lesenswert.

Vielen Dank an Justine Pust und den KNAUR - Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Ruffian & Teddi - was für ein süßes Paar…

Swimming in Light
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Nachdem ich Band 1 schon verschlungen hatte, musste ich nun auch unbedingt Band 2 lesen.

Wir lernen Ruffian kennen, einen Teenager, der auf der Straße lebt und der gleich am Anfang einen schweren Schicksalsschlag ...

Nachdem ich Band 1 schon verschlungen hatte, musste ich nun auch unbedingt Band 2 lesen.

Wir lernen Ruffian kennen, einen Teenager, der auf der Straße lebt und der gleich am Anfang einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss. Nachdem seiner Obdachlosen-Gemeinschaft das Oberhaupt fehlt, fühlt er sich nun verantwortlich. Ruff hat einen Plan. Dafür muss er aber erstmal ein paar Dinge in seinem Leben ändern. Also macht er sich auf die Suche nach seinem Halbbruder Gaze (den wir bereits aus Band 1 kennen) und landet bei dessen Pflegefamilie, den Burathons. Er wird herzlich aufgenommen. Doch schon als er bei seiner Ankunft Teddi (der Tochter der Burathons) das erste Mal in die Augen sieht, gerät sein Plan ins Wanken.

Ruffian ist ein äußerst interessanter Charakter und mal etwas Anderes. Bisher hat er nur das raue Leben auf der Straße kennenlernen dürfen und ist jetzt zum Teil etwas überfordert mit seinen neuen Eindrücken in der Familie Burathon. Alle gehen liebevoll und herzlich miteinander um und sind füreinander da. Er lernt sein neues Zuhause zu genießen, entwickelt aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen seiner alten Gemeinschaft gegenüber. Ruffian ist sehr fürsorglich, was seine Lieben betrifft. Er ist mutig und nimmt in Kauf selbst verletzt zu werden, wenn er dafür andere beschützen kann. Ganz besonders ist er aber im Umgang mit Teddi. Zu ihr fühlt er sich gleich hingezogen und bei ihr gibt er sich große Mühe, keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Weil er aber weiß, dass sein Plan die beiden wieder trennen wird, lässt er anfänglich die Nähe nicht zu. Doch gegen Gefühle kann man nichts machen und so ist es wunderschön und auch niedlich, dabei zu sein, wie sich die beiden näherkommen, mit allen Höhen und Tiefen.

Teddi ist ein absoluter Sonnenschein. Eigentlich ist sie Highschool-Schülerin, doch in ihrer Freizeit organisiert sie Partys für Schwerkranke und erfüllt diesen damit einen ihrer größten Wünsche. Teddi ist immer positiv und glaubt an das Gute in Menschen. Dabei lässt sie sich nicht entmutigen. Auch sie fühlt sich sofort zu Ruffian hingezogen, doch sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, dass er was mit Meg, ihrer ehemals besten Freundin, anzufangen scheint. Sie versucht sich dann immer wieder zurückzuziehen, doch das gelingt ihr nicht wirklich.

Ich mochte beide Hauptfiguren sofort und fand sie super sympathisch. Sie nehmen eine tolle und nachvollziehbare Entwicklung und passen einfach zusammen.

Und die Burathons liebe ich. Was für ein tolle Familie. Besonders gefreut habe ich mich, dass wir auch Gaze und Pixel Rae wiedersehen.

Die Handlung war auch ganz nach meinem Geschmack. Es wird eine ansteigende Spannungskurve aufgebaut, mit vielen kleineren und größeren Konflikten und auch kleinen überraschenden Wendungen. Die gewählten Themen fand ich persönlich wichtig und gut dargestellt. Nur das Ende vor dem Ende hat mir leider gar nicht gefallen und war sehr unrealistisch. Damit meine ich, wie Teddi versucht, Ruffs Problem zu lösen. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, aber wie Teddy da reinmarschiert, alle Herzen für sich gewinnt und auf keine wirkliche Gegenwehr stößt, das hat mich an dieser Stelle echt enttäuscht. Und es geht ja dann am Ende noch weiter. Schade. Bei mir kam so ein Gefühl auf von: „Oh nein, bitte nicht…. oh nein bitte nicht…, bitte nicht so.“ Aber das eigentliche Ende in Bezug auf Ruff und Teddi hat mir dafür umso besser gefallen, wie sie sich gegenübertreten, mit ihren Gefühlen und Ängsten, das war für mich so wieder nachvollziehbar und glaubhaft.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind frisch, authentisch und passen sowohl zum Genre, als auch zur Geschichte. Die Beschreibungen der Settings und atmosphärischen Beschreibungen fand ich wundervoll und sie haben mir ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Ganz besonders gelungen fand ich persönlich die „Zeltszene“ mit Ruff und Teddi, aber auch der Anfang der Geschichte im Zelt hatte mich direkt gepackt. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mir sehr gut gefallen und hat mich an einigen Stellen schon auch bewegt.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Teddi und Ruff ganz besondere Hauptfiguren und sehr sympathisch sind, weil es eine insgesamt recht emotionale Geschichte ist und weil der Schreibstil wundervoll ist. Ein Sternchen ziehe ich ab für Teddis Bemühungen, Ruffs Problem zu klären. Das war mir persönlich einfach zu unglaubwürdig und hat mich wirklich enttäuscht. Trotzdem ist dieser Roman sehr lesenswert.

Vielen Dank an Debra Anastasia und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Recht poetischer und ruhiger New Adult Roman…

Blue Seoul Nights
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Durch das Cover bin ich sofort auf diesen Roman aufmerksam geworden. Es ist mal etwas anderes und dabei irgendwie interessant. Der Klappentext hat mich auch sofort angesprochen und neugierig gemacht und ...

Durch das Cover bin ich sofort auf diesen Roman aufmerksam geworden. Es ist mal etwas anderes und dabei irgendwie interessant. Der Klappentext hat mich auch sofort angesprochen und neugierig gemacht und so hab ich mich in die Geschichte gestürzt.

Gleich am Anfang lernen wir Jade kennen, die von London nach Seoul geht, um nach dem Tod ihres Vaters, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und um in Seoul zu unterrichten. Sie hat eine echt schwierige Zeit hinter sich und erhofft sich durch ihren Umzug einen Neustart. Das gelingt ihr insgesamt auch recht gut. Sie lernt gleich neue Leute kennen, mit denen sie sich versteht. Insbesondere Hyun-Joon hat es ihr angetan. Von da an dürfen wir dabei sein, wie sich die beiden nach und nach kennenlernen und Gefühle füreinander entwickeln. Das macht es Jade insgesamt leichter, sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Jade kommt recht sympathisch rüber und wirkt insgesamt auch authentisch. Trotzdem ist der Funke nicht so richtig übergesprungen. Ich habe sie die ganze Zeit recht passiv empfunden und für meinen Geschmack hat sie auch etwas Schwermut ausgestrahlt. Das ist zwar grundsätzlich nachvollziehbar (nach dem Verlust des Vaters), aber das hat für mich einen ziemlich großen Einfluss auf die Stimmung des Buchs genommen.

Hyun-Joon ist Student und hat eigentlich nur mit all seinen Nebenjobs zu tun. Aber für Jade findet er immer Zeit, auch wenn es manchmal wirkt, als bräuchte er überhaupt keinen Schlaf. Hyun-Joon fand ich interessant und auch sehr authentisch. Wie er mit Jade umgegangen ist, hat ihn mir immer sympathischer werden lassen. Auch der Umgang und die Fürsorge für seine Familie suchen Seinesgleichen. Doch zum Ende der Geschichte hin, zeigt er plötzlich Verhaltensauffälligkeiten, mit denen ich nicht gerechnet hätte und für die es zum Teil auch keine wirklichen Erklärungen gab. (Vielleicht gibt es die ja dann in Band 2) Dass er Jade nicht verlieren möchte und nach Lösungen sucht, fand ich jedoch völlig normal und konnte an dieser Stelle Jades Verhalten nicht unbedingt nachvollziehen. Für meinen Geschmack glich ihr Auftreten fast einer Provokation. Und dass Hyun-Joon damit Probleme hat, kann ich dann wiederum auch verstehen.

Die anderen Nebenfiguren haben mir insgesamt gut gefallen. Jeder hat ein eigenes Ziel. Hyun-Joons kleiner Bruder war mein Highlight des Buches. Der Kleine ist süß und hat ein echtes Problem. Ich hoffe für ih, dass er nie wieder derartige Erfahrungen machen muss.

Die Handlung konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Mir fehlte ein Spannungsaufbau. Jade geht nach Seoul, lernt neue Leute kennen, verliebt sich, hat eine schöne Wohnung, hat keine Probleme mit der Arbeit, keine wirklichen Probleme mit der Sprache, sie kommt ihrem Traum ein Stück näher. Und mit Letzterem, was erst ziemlich weit am Ende des Buches ist, wird es ein wenig spannend, doch der eigentliche Konflikt darum, wird aus meiner Sicht umgangen. Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Jade und Hyun-Joon sehr schön und harmonisch ist, so fehlt es für meinen Geschmack an Konflikten. Alles geschieht im Sinne von Jade und auch Hyun-Joon weiß Konflikte grundsätzlich zu umgehen. Der Einzige, bei dem es richtig spannend ist, ist Hyun-Joons kleiner Bruder, doch auch der Konflikt wird nicht bis zum Ende aufgelöst, sondern alle sollen beschwichtigt werden. Das finde ich persönlich wirklich schade. Leider hat es sich für mich dadurch an manchen Stellen sehr gezogen.

Der Schreibstil war für mich neu und auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Zwar wirkt ein Großteil des Romans sehr harmonisch und dadurch liest es sich grundsätzlich angenehm, doch ist es auch recht poetisch mit zum Teil sehr starken Bildern geschrieben. Für mich leider so stark, dass mein Kopf ein Eigenleben entwickelt hat, um sich diese Bilder vorzustellen. Dadurch bin ich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen worden. Trotzdem finde ich die Vergleiche und Metaphern treffend gewählt und wirklich ausdrucksstark. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen, so dass die Geschichte lebendig wurde. Die Darstellung der emotionalen Ebene hätte ich mir zwischen Jade und Hyun-Joon intensiver gewünscht. Mir persönlich hat das Knistern etwas gefehlt. Dafür war Jades Gefühlswelt, insbesondere um ihre Vergangenheit super entwickelt.

Von mir erhält dieses Buch eine Leseempfehlung (4/5 Sterne), weil Jades Schicksal und die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit sehr bewegend ist und weil der Beziehungsaufbau zwischen Jade und Hyun-Joon harmonisch und normal langsam vor sich geht. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil beim Lesen bei mir eine etwas bedrückende und beklemmende Stimmung aufkam und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil sich das Buch durch die starken Bilder zum Teil schwierig liest. Trotzdem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin natürlich gespant, wie es mit Jade und Hyun-Joon weitergeht.

Vielen Dank an Kara Atkin und den LYX Verlag für diese Geschichte.

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