Wurde erst zum Schluss spannender
Das HotelAls ich "Das Hotel" das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen muss. Abgesehen von dem grandiosen Cover hat mich die Geschichte sofort angesprochen. Nicht lange nachdem das Buch auf ...
Als ich "Das Hotel" das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen muss. Abgesehen von dem grandiosen Cover hat mich die Geschichte sofort angesprochen. Nicht lange nachdem das Buch auf meinen Reader ziehen durfte, hatte ich es auch schon begonnen.
Endlich Urlaub! Genau das denkt sich Alice, die eine All-Inclusive Reise auf eine kleine Insel gebucht hat. Eigentlich ist das überhaupt nicht ihr Ding, doch sie ist einfach nur glücklich, endlich all den Stress hinter sich lassen zu können. Doch plötzlich verschwindet die Tochter der Familie aus dem Nebenzimmer, keiner scheint sich an sie zu erinnern, weder das übereifrige Personal noch die Familie. Hat Alice sich das Mädchen nur eingebildet? Stimmt etwas mit ihren Erinnerungen nicht?
Ich war so gespannt, was mich hier erwartet, und habe mich voller Vorfreude darauf gestürzt. Katharina V. Harderers Schreibstil las sich super, sehr flüssig und auch sehr schnell. Sie erzählt die Geschichte aus Sicht der Hauptfigur Alice im Ich-Erzähler.
Leider stellte sich bei mir schnell Ernüchterung ein. Alles war so.. merkwürdig, anders kann ich es gar nicht beschreiben. "Das Hotel" ist ein Mysterythriller, da soll es natürlich mysteriös und gerne auch merkwürdig und verwirrend sein, doch hier war es einfach nur.. hm. Es war all das, aber eben nicht auf die Gute und spannende Art und Weise, ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.
Mit Alice wurde ich leider auch überhaupt nicht warm, generell blieben mir die ganzen Figuren sehr fern und ich muss gestehen, dass ich mich fast nur noch an ihre Namen erinnern kann - sie wirkten auf mich persönlich einfach so blass, so leblos! Das fand ich unheimlich schade.
Auch mit der Geschichte wurde ich einfach nicht warm und ich muss sagen, dass ich öfter darüber nachgedacht habe, das Buch abzubrechen. Grundsätzlich interessierte es mich zwar sehr, was es mit dem verschwundenen Mädchen und dem Hotel auf sich hat, doch ich habe mich gelangweilt. Gleichzeitig übte die Handlung aber eine solche Sog-Wirkung auf mich aus, dass ich nur so durch die Seiten flog (hier lobe ich auch gern noch einmal den Schreibstil, der daran sicher nicht unschuldig war) und einfach nicht aufhören konnte, zu lesen.
Lange zog sich das so, ich wollte aufhören zu lesen, konnte es aber nicht, es war nicht spannend, doch trotzdem war ich auf merkwürdige Art und Weise gepackt.
Als ich dann dem Ende näher kam und es langsam alles anfing, ein bisschen klarer zu werden, wurde es tatsächlich noch spannend und richtig interessant. Ich hatte mir verschiedene Theorien überlegt, dachte sogar lange Zeit, ich wüsste, auf was es hinauslaufen wird.. doch dann kam alles ganz anders! Die letzten rund 15-20% ließen mich dann wirklich gar nicht mehr los und ich saß sprachlos mit dem Reader in der Hand da, war richtig überrascht. Wow, wenn doch nur der Rest des Buches auch so gewesen wäre!
Leider überzeugte mich "Das Hotel" nicht so sehr, wie ich es mir erhofft hatte. Erst am Schluss wurde es so richtig spannend und interessant, doch das konnte das Ruder für mich nicht rumreißen.