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Veröffentlicht am 21.08.2022

Für mich ein unheimlich einfühlsames Highlight - Taschentücher sind ein Muss!

Amelia. Alle Seiten des Lebens
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Triggerwarnung: Trauer, PTBS!

Amelia ist ein Bücherwurm, wie es wohl kaum einen größeren gibt. Sie liebt Bücher einfach über alles, vor allem "Die Chroniken von Orman". Am bis dato schlimmsten Tag ihres ...

Triggerwarnung: Trauer, PTBS!

Amelia ist ein Bücherwurm, wie es wohl kaum einen größeren gibt. Sie liebt Bücher einfach über alles, vor allem "Die Chroniken von Orman". Am bis dato schlimmsten Tag ihres Lebens lernte sie ihre beste Freundin und Seelenschwester Jenna kennen und durch ihre Großzügigkeit entdeckte sie ihr Lieblingsbuch, das die beiden noch näher zusammenbrachte. Beide lieben die Geschichte über zwei unterschiedliche Schwestern, die letztlich gegeneinander in die Schlacht ziehen, sehr, stehen aber sympathietechnisch auf unterschiedlichen Seiten. Trotzdem hat das ihrer Freundschaft nie einen Abbruch getan.
Doch dann stirbt Jenna und Amelia verliert nicht nur ihre "Schwester", sondern auch einen großen Teil von sich selbst. Sie kann nicht mehr lesen und weiß nicht, wie sie ohne sie weitermachen soll. Bis sie ein geheimnisvolles Päckchen erreicht. Darin eine seltene Ausgabe ihres Lieblingsbuches. Ist das ein Zeichen von Jenna? Kurzentschlossen packt Amelia ihre Koffer und will dem Rätsel auf den Grund gehen. Dabei lernt sie nicht nur eine Buchhandlung kennen, die direkt ihren Träumen entsprungen sein könnte, sondern auch Nolan, den Autor ihres Lieblingsbuches.


Amelia hatte es nie leicht in ihrem Leben. Zum einen ist ihre Familie arm, zum anderen verließ ihr Vater die Familie, um mit einer extrem jungen Frau eine neue Familie zu gründen. Amelia blieb mit den Scherben und ihrer unzuverlässigen, zutiefst verletzten Mutter zurück. Doch an eben diesem Tag lernte sie Jenna näher kennen und bekam dadurch eine zweite Familie. Denn Jennas Eltern sehen in ihr eine zweite Tochter. Amelia hat allerdings immer Angst, ihre Großzügigkeit auszunutzen.

Nach Jennas Tod ist ihr Schmerz greifbar. Er sickert aus den Buchseiten und bringt einen selbst zum Weinen. Man möchte Amelia so sehr trösten. Die Trauer hat sie total im Griff, nie hat sie eine Zukunft für möglich gehalten, in der Jenna kein Teil ihres Lebens sein könnte.
Dazu kommen noch Schuldgefühle, die zwar irrational sind, die aber jeder auf irgendeine Art verspürt, der jemanden verloren hat. Man denkt sich immer, dass man irgendetwas hätte tun können oder müssen. Dass es einen Zeitpunkt gegeben haben muss, eine Entscheidung, irgendetwas, und es hätte verhindert werden können. Die Welt, die vorher so bunt und voller Geschichten war, ist plötzlich grau geworden.
Gleichzeitig hat Amelia mit den Erwartungen von Jennas Familie zu kämpfen. Sie lieben sie wie eine zweite Tochter und wollen ihr alles ermöglichen, was in ihrer Macht steht. Amelia kann damit nicht umgehen. Sie ist überwältigt von ihrer Trauer, will aber auch Jennas Eltern helfen, ohne zu wissen, wie. Jenna fehlt einfach, egal ob am Esstisch ihrer Familie oder sonst überall in Amelias Leben.
Diese Trauer ist so greifbar und nachvollziehbar. Okay, eine Aktion von Amelia kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen – ich sage nur Seite 53 – aber andererseits irgendwie doch.

Das Buch, das sie über Umwege erreicht, scheint ein Wink von Jenna zu sein und Amelia stürzt sich mit Feuereifer auf dieses Rätsel. Das Buch führt sie in ein kleines Örtchen mit seinem ganz eigenen Charme, in eine Buchhandlung, die aus ihren Träumen entsprungen zu sein scheint und Menschen, die wissen, wie sich Trauer anfühlt. Dort lernt sie Nolan kennen, den Autor ihrer Lieblingsreihe. Beide sind zutiefst verletzt und haben mit ihren Wunden zu kämpfen, aber bald entwickelt sich ein Band zwischen ihnen, das mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben hat.

Nolan wirkt am Anfang total seltsam. Er ist abweisend, unhöflich und einfach komisch. Aber mit der Zeit lernt man den "echten" Nolan kennen und er ist es wert, dass man ihn kennenlernt.


Fazit: Das Buch ist so unbeschreiblich sensibel. Es geht um Trauer, aber auch um die Liebe zu Büchern, zu Geschichten. Beide Protagonisten haben mich zum Weinen gebracht und waren mir unheimlich schnell sehr nah. Das ganze Buch ist in sich unheimlich stimmig. Es wirkt unbeschreiblich "echt". Es fühlt sich beim Lesen wie eine Umarmung an. Es hat mich zutiefst berührt und gleichzeitig fühlte ich mich auch zuhause, weil ich Bücher auch liebe und diese Liebe hier einen großen Stellenwert einnimmt.

Ich liebe dieses Buch. Es ist für mich ein absolutes Highlight und ich bin so froh, es entdeckt zu haben.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Für mich definitiv ein schnurrendes Highlight

Ein Sommer mit Hemingways Katzen
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Laura tritt gerade einen neuen Job an, auf der anderen Seite des Landes und alles geht schief. Erst schwitzt sie so stark, dass ihre Bluse durchsichtig wird, dann beschmiert sie ihr Gesicht im Taxi aus ...

Laura tritt gerade einen neuen Job an, auf der anderen Seite des Landes und alles geht schief. Erst schwitzt sie so stark, dass ihre Bluse durchsichtig wird, dann beschmiert sie ihr Gesicht im Taxi aus Versehen mit Lippenstift und dann wird sie auch noch von wilden Hühnern angegriffen. Der einzige Lichtblick: Nessie. Laura kann es nicht glauben, als sie nach all den Jahren ihre alte Freundin, die Katze, die sie als Kitten kennenlernte, wiedertrifft und sie sich sogar an sie zu erinnern scheint, immerhin rettet sie sie und lässt sich streicheln und hochnehmen.
Laura ahnt nicht wie aufregend ihr Job als Fremdenführerin im Hemingway Haus bald werden wird.


Ich liebe dieses Buch! Wirklich, ich liebe es!

Laura hat echt viel Pech am Anfang und tut einem total leid. Aber sie beißt sich durch und stellt sich als sehr tierlieb heraus, egal um was für Tiere es geht.

Nessie ist eine Art Mutter für die meisten von Hemingways Katzen. Sie passt auf die kleinsten auf und ruft sie regelmäßig zur Ordnung. Sie hat alles im Griff und kommentiert die Ereignisse oft aus ihrer Sicht. Das macht das Buch unter anderem so toll. Nessie ist eben eine Katze und so wird z.B. aus Jake, der sich um die Katzen kümmert, der „Futtermann“. Oft liest man da wirklich diese typische Katzen-Noblesse heraus – ich habe mich wirklich mega amüsiert.

Pawpa ist der älteste der 54 Katzen und ihm ist „die Neue“ nicht geheuer. Immerhin verhält sich Nessie in ihrer Gegenwart so ungewohnt, fast schon so niveaulos wie ein Hund! Und warum scheint die neue jeder zu mögen? Dem muss er auf den Grund gehen!

Auch die anderen Bewohner des Örtchens kommen zu Wort und man spürt schnell gewisse Stars-Hollow-Vibes. Man muss sich da einfach wohlfühlen und die Charaktere lieben, die alle irgendwie etwas skurril sind.


Fazit: Ich habe das Buch wirklich geliebt. Es war witzig und süß und anders – allein dadurch, dass die Katzen auch zu Wort kamen und Dinge kommentierten – und bald auch spannend. Ich wollte nicht, dass es jemals endet. Gut den Tagebuch-Teil zu Beginn des zweiten Teils fand ich jetzt nicht ganz so toll wie den Rest, das lag aber vor allem daran, dass ich den Erzählstil im Rest des Buches so viel lieber mochte.

Für mich ist das Buch ein Highlight – ich fand es wirklich mega. Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Unheimlich süß!

What to say next
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Nach dem Tod ihres Vaters ist für Kit nichts mehr, wie es vorher war. Auch sie nicht. Für sie ist die Welt stehen geblieben, für alle anderen aber nicht. Ihre Freundinnen reden immer nur über Jungs und ...

Nach dem Tod ihres Vaters ist für Kit nichts mehr, wie es vorher war. Auch sie nicht. Für sie ist die Welt stehen geblieben, für alle anderen aber nicht. Ihre Freundinnen reden immer nur über Jungs und die Passform von Jeans oder ähnlichen Schwachsinn, während von Kit erwartet wird, endlich über den Verlust hinwegzukommen, immerhin ist es schon einen Monat her.
Kit beschließt, neue Wege zu gehen und setzt sich beim Mittagessen an den Tisch von David. David ist Autist – Asperger-Autist – und eckt ständig an. Aber seine radikale Ehrlichkeit tut Kit gut.
David kann es nicht glauben, dass ausgerechnet Kit Zeit mit ihm verbringt und versucht alles, um sie nicht direkt wieder zu verschrecken. Aber er ist nun mal anders – hat ihre Freundschaft eine Chance?


Entweder man liebt David, oder er geht einem tierisch auf die Nerven. Ich fand ihn unheimlich süß. Er ist ein herzensguter Mensch und wie er Kit anhimmelt ist wirklich niedlich. Wie er versucht Wege zu finden, mit ihr zu reden, ohne zu seltsam zu sein und ihr manchmal genau dieses „Seltsam“ gefällt.

Kit trauert noch immer sehr. Gleichzeitig spitzt sich der Konflikt mit ihrer Mutter immer weiter zu. Da kommt im Verlauf des Buches auch noch einiges raus. Sie tat mir echt leid und ich fand es schlimm, wie es immer wieder hieß, ihre Reaktionen seien „kindisch“, dabei hat sie genau ein Recht auf ihre Gefühle und Meinungen wie jeder andere. Jeder Mensch trauert anders und geht auch mit Wut und Verletzungen anders um.

David wollte ich am liebsten einpacken und mitnehmen – vor allem kurz vor Schluss. Ich kann nicht verraten, was da passiert ist, aber da war er so unglaublich süß!
Davids Gehirn funktioniert anders, das merkt man in den Kapiteln aus seiner Sicht ganz besonders. Aber man kann ihm dennoch folgen. Seine Welt besteht aus Mathe und seinem Notizbuch, in dem er alles notiert, was für ihn wichtig ist – zum Beispiel wer vertrauenswürdig ist und wer nicht, was man zu Mädchen sagen darf und was nicht, und Grundregeln menschlicher Kommunikation.

Ich hatte die Wendung schon vermutet, bzw. die Enthüllung, aber das hat mich nicht gestört. Ich fand sie passend und gut umgesetzt.


Fazit: Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte Kit und David sehr und mein einziger Mini-Kritikpunkt ist das relativ offene Ende. Ich hätte mir gewünscht, dass im Epilog vielleicht ein kleiner Blick in die weitere Zukunft gewährt wird. Aber ansonsten habe ich nichts zu meckern.

Von mir gibt’s volle 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Ich habe so viel geweint!

Lonely Heart
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit super fiesem Cliffhanger!

Triggerwarnung: Mobbing, Hass auf Social Media, Panikattacken, Substanzmissbrauch, Trauma, sexuelle Belästigung.


Rosie liebt ihre Internet-Radio-Show ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit super fiesem Cliffhanger!

Triggerwarnung: Mobbing, Hass auf Social Media, Panikattacken, Substanzmissbrauch, Trauma, sexuelle Belästigung.


Rosie liebt ihre Internet-Radio-Show über alles, sie ist ihr Baby und an ihr hängt ihr Herz. Sie ist in der letzten Zeit immer erfolgreicher geworden und jetzt hat sogar ihre absolute Lieblingsband zugesagt, in ihre Show zu kommen und ein Interview zu geben. Scarlet Luck hat ihr in der schwersten Zeit ihres Lebens durch ihre Musik beigestanden.
Doch das Interview geht total schief und Rosie wird das Hassobjekt Nummer 1 aller Fans. Sie wird in den Sozialen Medien auf die heftigste nur mögliche Art angefeindet und beschimpft und nicht nur dort. Als es in der realen Welt zu einer Attacke kommt, will ihr die Band helfen. Aber wird das überhaupt funktionieren? Und warum fühlt sie immer wieder diese Verbindung zu Adam, obwohl er sie zu hassen scheint?


Das Ausmaß des Hasses, der Rosie entgegenschlägt hat mich getriggert. Der Klappentext hat das zwar bereits erwähnt, aber es hat mich trotzdem getroffen. Das ist keine Kritik, aber eine Erklärung dafür, warum ich, wenn es um dieses Buch geht, emotional werde.

Rosie hat sowieso mit heftigen Selbstzweifeln zu kämpfen, sie hat schon viel durchgemacht und dann geht ausgerechnet bei diesem Interview alles schief. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, schlagen unglaubliche Wellen des Hasses über ihr zusammen. Sie wird in aller Öffentlichkeit angegriffen, online übelst beschimpft und das trifft sie härter, als es vermutlich jemanden ohne diese Vorgeschichte getroffen hätte – obwohl so etwas jedem wehtut.
Ich war beim Lesen sehr nah bei Rosie. Auch bei Adam, aber als Rosie das alles durchmacht, hat es mich besonders hart getroffen, wegen meiner eigenen Geschichte. Ich wurde meine gesamte Schulzeit über gemobbt und das nicht nur „ein bisschen“. Es war schlimm und hat mich bis heute gezeichnet. Ich konnte so gut nachvollziehen, wie sich Rosie gefühlt hat. Ich habe es mit ihr gefühlt. Ich habe mich erinnert, an dieses Gefühl wertlos zu sein. An die Verzweiflung, als es sich angefühlt hat, als würde mich die ganze Welt hassen. An die Worte, die sich in meine Seele gebrannt haben.
Rosie katapultiert das alles zurück in eine dunkle Zeit. Und sie hat mir da mehrfach das Herz gebrochen.

Adam hat auch einiges durchgemacht. Man erfährt nicht, was genau vorgefallen ist, aber die Andeutungen reichen und sein Trauma ist auch sehr, sehr heftig und schlimm. Er tat mir ebenso leid, wie Rosie, wobei ich mich ihr ehrlich gesagt noch näher gefühlt habe, als ihm.

Kurz vor Schluss kam einiges heraus – ich hatte bereits vorab alles erraten, aber das hat mich nicht gestört. Der Cliffhanger allerdings kam für mich recht abrupt und als Schlag in den Magen. Ich hätte es schöner gefunden, wenn das ein kleines bisschen anders gewesen wäre, aber das ist einfach eine persönliche Vorliebe.


Fazit: Mich, als Mobbing-Überlebende, hat der Teil der Handlung ziemlich heftig getroffen. Ich habe wirklich sehr viel geweint. Gleichzeitig hat er mich aber auch sehr stark mit Rosie verbunden. Es passiert nicht oft, dass ich eine Protagonistin als „Seelenschwester“ bezeichnen würde, aber Rosie hat mich von Anfang an total abgeholt. Sie hat mir mehrfach das Herz gebrochen und ich hätte sie wirklich gern in den Arm genommen.
Adam mochte ich auch sehr, aber ich fühlte mich ihm nicht ganz so stark verbunden wie Rosie.

Die großen Enthüllungen kurz vor Schluss habe ich alle kommen sehen, aber das hat mich nicht gestört. Ich fand allerdings den Cliffhanger etwas arg abrupt.

Insgesamt hat mich das Buch aber extrem berührt und bekommt von mir volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Ich fand es richtig, richtig gut!

With you I dream
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Triggerwarnung: Trauma, PTBS, Panikattacken, häusliche Gewalt!


Von jetzt auf gleich lässt Mia ihr Leben in New York hinter sich. Sie flüchtet zu ihrer Schwester in eine Kleinstadt in Idaho. Hier muss ...

Triggerwarnung: Trauma, PTBS, Panikattacken, häusliche Gewalt!


Von jetzt auf gleich lässt Mia ihr Leben in New York hinter sich. Sie flüchtet zu ihrer Schwester in eine Kleinstadt in Idaho. Hier muss sie nicht nur herausfinden, wer die neue Mia ist, sondern vor allem auch mit ihrem Trauma fertigwerden, denn Mia ist vor einer toxischen Beziehung und häuslicher Gewalt geflohen. Die Attacken haben nicht nur äußerliche Wunden hinterlassen, sondern vor allem seelische. Mia hat mit den Folgen zu kämpfen, doch ohne, dass sie etwas dagegen tun kann, erkämpft sich Connor, ein sozial unbeholfener Mann, einen Platz in Mias neuem Leben. Aber kann sie damit schon umgehen? Und was, wenn ihre Vergangenheit sie eines Tages einholt?


Mia hat mir so oft das Herz gebrochen. Auch die Geschichte aus Connors Vergangenheit ist heftig und tragisch und zweifellos auch auf ihre Art traumatisch, aber bei Mia sind mir mehrmals wirklich die Tränen gekommen. Sie hat mich tief berührt.

Ich fand das Setting einfach super, dieses kleine beschauliche Örtchen, das aber auch irgendwie skurril ist mit seinem Shakespeare-Tick. Die Einwohner von Belmont Bay sind zwar die übelsten Tratschtanten, die man sich vorstellen kann – alles macht innerhalb von maximal einer Stunde die Runde! – sind sie aber auch sehr süß und hilfsbereit und einfach nett.

Connor ist sozial unbeholfen. Er ist oft unsensibel und sagt genau das Falsche, aber nicht nur steckt in ihm mehr als man denkt, er kann auch wirklich süß sein. Er erkennt die Dunkelheit in Mia, aber sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er will sie kennenlernen, aber überrennt sie damit nicht.

Ich fand es besonders toll, wie hier mit Mias Trauma umgegangen wurde. Man erlebt diese Phase nach der Flucht sehr intensiv mit ihr. Sie hat Albträume, Panikattacken, Scham- und Schuldgefühle. Dem ein oder anderen mag ihre Art vielleicht auf die Nerven gehen, aber das alles hat mit diesem unverarbeiteten Trauma zu tun. Es kommt sehr stark darauf an, ob man das mit ihr erlebt oder nicht. Auf jeden Fall empfand ich Mia als sehr authentisch und ihr Trauma als realistisch.


Fazit: Ich mochte das Buch sehr. Es wird ein sehr wichtiges Thema in meinen Augen sehr authentisch dargestellt. Mia, die Protagonistin, war mir total sympathisch und ihr Trauma hat mich mehrmals weinen lassen. Ich konnte mich so gut in sie einfühlen.
Connor war mir auch sehr sympathisch, aber es dauert etwas länger, bis man mit ihm warm wird, einfach durch seine soziale Unbeholfenheit. Er ist da eher so der Typ tapsiger Hundewelpe, der gegen Gegenstände rennt, weil er in die falsche Richtung schaut.
Ich empfand das Buch als sehr bewegend, das Setting wirklich super und die Protagonisten total sympathisch. Die Erzählweise ist lange Zeit sehr ruhig, aber es wird auch mal spannend.

Von mir bekommt das Buch 5 Sterne.

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