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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2022

Sei traurig

Die perfekte Strafe
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Ein zunächst als Unfall oder Selbstmord bezeichneter Tod eines jungen Mädchens stellt sich bei näherer Betrachtung als sorgfältig inszenierter Mord heraus. Als kurze Zeit später die Leiterin einer Wohltätigkeitsorganisation ...

Ein zunächst als Unfall oder Selbstmord bezeichneter Tod eines jungen Mädchens stellt sich bei näherer Betrachtung als sorgfältig inszenierter Mord heraus. Als kurze Zeit später die Leiterin einer Wohltätigkeitsorganisation auf ähnlich uneindeutige Art stirbt, ruft das Ava Turner und ihr Team auf den Plan. Gleichzeitig müssen sich die Polizisten mit dem vermeintlichen Selbstmord ihres ehemaligen Chefs befassen. Beide Fälle fordern alles von den Beamten.

Wieder ein spannender Fall für DCI Ava Turner und ihr Team. Der Fall der vermeintlich an Überdosen Gestorbenen ist spannend und war für mich auch neu, was ich interessant fand. Der Täter lebt von der Trauer der Zurückgebliebenen, mit denen er sich vor dem Tod ihrer Angehörigen angefreundet hat. Er labt sich in ihrem Kummer, während er schon das nächste Opfer im Visier hat. Wirklich spannend!

Nicht gebraucht hätte ich den zweiten Tatort in Form des Selbstmordes bzw. Mordes am ehemaligen Chef des Teams. Hier war es mir von allem ein bisschen zu viel und das Buch fühlte sich dadurch etwas aufgebläht an. Die Auflösungen in beiden Fällen haben mir gefallen, auch wenn es in beiden Szenarien etwas viel Dramatik gab.

Insgesamt hat mir auch dieser Fall für Ava Turner und Luc Callanach gut gefallen und ich freue mich auf weitere Ermittlungen!

Veröffentlicht am 08.05.2022

149 Seelen an Bord

Flug 416
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Kurz nach dem Start in Los Angeles erhält Kapitän Bill Hoffman einen beunruhigenden Anruf. Ein Terrorist hält seine Familie gefangen und stellt Bill vor eine unmenschliche Entscheidung. Entweder lässt ...

Kurz nach dem Start in Los Angeles erhält Kapitän Bill Hoffman einen beunruhigenden Anruf. Ein Terrorist hält seine Familie gefangen und stellt Bill vor eine unmenschliche Entscheidung. Entweder lässt er Flug 416 abstürzen oder seine Familie ist tot. Zwar kann Bill die Crew über die Bedrohung informieren, doch eine Gefahr bleibt, denn der Terrorist sagt, dass sich ein Komplize an Bord befindet. Gelingt es Bill, die Menschen im Flugzeug und seine Familie zu retten?

Das Ausgangsszenario ist spannend und macht fassungslos. Was wäre wenn, geht einem als Leser direkt durch den Kopf. Die Aktionen der Crew an Bord sind fesselnd und lassen einen als Leser mitfiebern. Ich mochte die Flugbegleiter und ihren Ideenreichtum wirklich sehr. Gleichzeitig drückt man Bills Frau Carrie und den Kindern die Daumen, dass sie heil aus der aussichtslosen Situation entkommen können.

Soweit so gut. So spannend ich die jeweiligen Situationen an Bord und in Bills Haus mit seiner gefangenen Familie fand, so wenig konnte mich das Warum der Entführung und der Forderung nach dem Absturz überzeugen. Ja, es geht hier um ein wichtiges und viel zu sehr vernachlässigtes Thema, aber mir hat es überhaupt nicht gefallen, wie das Buch Verständnis für die Täter ausdrückte. Gibt es eine Rechtfertigung für ein solches Verhalten? Aus meiner Sicht nicht. Das hat mich am Buch wirklich sehr gestört. Außerdem war mir von Anfang an klar, wer der Komplize an Bord sein muss, so dass mir hier die Spannung etwas fehlte.

Insgesamt eine Geschichte, die den Leser mitfiebern lässt und gut zu lesen ist. Mir gefiel nicht, wie es Verständnis für die Handlungen der Täter einsammeln will, da es aus meiner Sicht für ein solches Verhalten keine Rechtfertigung gibt. Okay!

Veröffentlicht am 02.05.2022

Das Leben der Jane Austen

Jane Austen und die Kunst der Worte
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In der Reihe „Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“ widmet Catherine Bell ihre Betrachtung dem Leben und Wirken Jane Austens. In Form eines Romans erzählt sie die Geschichte der Schriftstellerin, ...

In der Reihe „Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“ widmet Catherine Bell ihre Betrachtung dem Leben und Wirken Jane Austens. In Form eines Romans erzählt sie die Geschichte der Schriftstellerin, die Zeit ihres Lebens selbst nie von der Liebe gefunden wurde bzw. enttäuscht von derselben war.

Das Buch ist gut erzählt und so begleitet der Leser Jane Austen zwischen den Jahren 1795 bis 1815 und wird so Zeuge ihres Schaffens. Wie sie nach Worten ringt, um die Helden und Heldinnen ihrer Romane noch authentischer wirken zu lassen, wie sie sich bemüht, ihre Romane zu veröffentlichen und wie das schließlich auch gelingt. Ganz nebenbei erfährt man so auch einige Episoden aus Janes Leben, auch wenn die Autorin am Ende schreibt, dass sie manche Ereignisse selbst weiterdichten oder etwas verkürzt darstellen musste. Das tut dem amüsierten Lesen aber keinen Abbruch.

Ich fand es interessant, wie traurig es im eigentlichen Leben Austens zuging, auch wenn ich wusste, dass es für Frauen in dieser Zeit nicht sehr angenehm war, vor allem wenn sie keinen Mann fanden, der sie heiraten wollte – oder sie selbst nicht heiraten wollten.

Das Buch liest sich gut, ist aber insgesamt etwas langatmig, wenn auch interessant erzählt. Mir hat der Einblick in Jane Austens Leben gefallen und ich vergebe gerne 3,5 von 5 Sternen für diesen Teil der Reihe um außergewöhnliche Frauen!

Veröffentlicht am 25.04.2022

Die Geister sind los

Heaven's End – Wen die Geister lieben
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Josephine ist 15 und lebt mir ihren Eltern, ihrem Bruder und den Geistern einiger Vorfahren in Heaven’s End. Im familiären Teil ihrer Mutter ist es normal, dass man Geister sieht und so ist es auch für ...

Josephine ist 15 und lebt mir ihren Eltern, ihrem Bruder und den Geistern einiger Vorfahren in Heaven’s End. Im familiären Teil ihrer Mutter ist es normal, dass man Geister sieht und so ist es auch für Jo normal, ihren Alltag mit den liebenswerten Vorfahren zu teilen. Aber Josephine muss aus ihrer Gabe ein Geheimnis machen, denn schon oft wurde es ihren Familienmitgliedern zum Verhängnis, sich als Geisterseher auszugeben: Spott und Häme waren Alltag. Als sich jedoch seltsame Vorfälle in dem kleinen Ort häufen, braucht Jo die Hilfe ihrer Freunde, um den Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

„Wen die Geister lieben“ ist der erste Teil der Heaven’s End-Reihe von Kim Kestner. Ich kann sagen, dass ich die Geschichte gerne gelesen habe, auch wenn das Buch mich nicht unbedingt dazu animiert, auch die restlichen Teile der Reihe zu lesen. Ich fand den Aufenthalt in dem kleinen Ort und vor allen Dingen in Josephines Familie mit Geistern und Tierwesen amüsant und schön. Die Geheimnisse sind spannend, der Bösewicht wirklich böse und die Schatten der Vergangenheit interessant.

Ein paar Dinge haben mich ein bisschen gestört. Josephine ist 15, aber es kräht kein Hahn danach, dass sie sich halbe Nächte mit ihren Freunden draußen um die Ohren haut und Alkohol trinkt. Vielleicht bin ich spießig, aber für mich hörte sich das nicht nach dem realistischen Leben einer Fünfzehnjährigen an.

Insgesamt mochte ich die Geschichte, würde die weiteren Teile auch lesen, bin aber nicht so erpischt darauf, dass ich sie mir sofort besorgen müsste. Nett!

Veröffentlicht am 19.04.2022

Vikki Victorias erster Fall

Zurück nach Übertreibling
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Als ihr Widersacher Toni Besenwiesler aus dem Gefängnis ausbricht, macht sich Vikki Victoria auf den Weg in ihre alte Heimat Übertreibling. Im tiefsten Bayerischen Wald sieht sie sich mit ihrem alten Leben ...

Als ihr Widersacher Toni Besenwiesler aus dem Gefängnis ausbricht, macht sich Vikki Victoria auf den Weg in ihre alte Heimat Übertreibling. Im tiefsten Bayerischen Wald sieht sie sich mit ihrem alten Leben konfrontiert. Doch die Vikki wäre nicht die Vikki, wenn sie sich von Problemen verunsichern lassen würden. Und schon bald stellt sich heraus, dass der Toni ihr kleinstes Problem ist.

Ach, wie herrlich ist Vikki Victoria. Die glamouröse Diva, deren Gedanken niemals stillstehen und deren Mund stets Wahrheiten von sich gibt, die sich andere nicht auszusprechen trauen. Die Ermittlungen zwischen München und Übertreibling haben mich als Leserin amüsiert und gut unterhalten. Während sich Vikki so ihre Gedanken übers Gendern, über Social Media und sonstige große Themen unserer Zeit macht, versucht sie zusammen mit ihrem Freund Wolf das Rätsel um den Ausbruch Tonis zu lösen. Das ist witzig, wenn auch hier und da etwas anstrengend – um nicht zu sagen übertrieben, womit es aber ja wieder nach Übertreibling passt.

Am Schluss ist der Kriminalfall, den Vikki hier zu lösen hat, eigentlich Nebensache, denn das Buch lebt von dem endlosen Geplapper und den unzähligen Gedanken, die sich die glamouröse Künstlerin über das Leben im Allgemeinen und ihre Widersacher im Einzelnen macht. Und das ist wirklich witzig.

Insgesamt mochte ich Vikki, ihre Ermittlungen und die Leute, die sie währenddessen trifft. Von mir bekommt dieser erste Fall 3,5 Sterne und lässt mich gespannt auf eine Fortsetzung im nächsten Buch warten.