Wunderschöner Sommerroman mit vielen Themen und Wohlfühlcharakter
Das Glück riecht nach SommerDie Ärztin Ina hat ihren Job in einem Krankenhaus in Husum verloren und auch den Mann, mit dem sie eigentlich ihre Zukunft verbringen wollte.
So erfüllt sie sich einen Traum und zieht nach Hamburg. Dort ...
Die Ärztin Ina hat ihren Job in einem Krankenhaus in Husum verloren und auch den Mann, mit dem sie eigentlich ihre Zukunft verbringen wollte.
So erfüllt sie sich einen Traum und zieht nach Hamburg. Dort bewirbt sie sich an der Klinik, an der sie einst Praktikantin war und wo Tim, ihr damaliger Ausbilder, als Oberarzt arbeitet. Ihr Interesse an Tim als Arzt aber auch als Mann ist groß.
Eine Unterkunft findet Ina zunächst in der WG ihrer besten Freundin Filiz, wo sie bei einer Party auch gleich deren Mitbewohnerinnen Esther und Vicky kennenlernt. Inas Wohnungssuche gestaltet sich schwierig und das WG-Leben ist auch nicht ganz unproblematisch, das es für vier Frauen nicht genug Platz gibt. So zieht Ina in das Gartenhäuschen auf einer Parzelle in einer Schrebergartenkolonie an der Alster. Da sie neben der Wohnungssuche und dem Warten auf das Ergebnis ihrer Bewerbung nichts zu tun hat, beginnt sie, die Parzelle, die sehr vernachlässigt wurde, aufzuräumen und wieder in einen schönen Garten zu verwandeln.
Sie findet Freude am Gärtnern und lernt auch gleich nette Menschen aus der Kolonie kennen, die sich mit ihr anfreunden.
Und dann trifft sie auch noch auf Sebastian, der aus ihrer Küstenheimat stammt und nun auch in Hamburg lebt.
So gibt es plötzlich gleich zwei Männer in Inas Leben. Wird sie ihren Traumjob bekommen und auch ihr Glück finden?
Auch wenn sich das so anhört, haben wir es hier nicht mit einem Gartenroman zu tun. Es gibt zwar viele Szenen in der Gartenkolonie, die teilweise idyllisch und auch sehr humorvoll sind, aber das Hauptthema ist Ina und ihre Zukunftspläne.
Allerdings haben mir die Nebenfiguren aus der Kolonie sehr gut gefallen und ein paar spielen später auch noch eine wichtige Rolle.
Mit den WG-Bewohnerinnen habe ich mich anfangs etwas schwer getan, denn Vicky und Esther kamen zunächst etwas unnahbar daher. Später bekommen sie allerdings mehr Raum in der Handlung und ich konnte sie besser kennenlernen und mochte sie dann auch. Inas Freundin Filiz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie hat sich mit Erfolg selbständig gemacht und hat daher nur wenig Zeit für ihre Freundin. Auch die Liebe tritt in Filiz Leben, doch sie erkennt zunächst nicht, was sie eigentlich will.
Neben Inas Selbstfindung und Neuorientierung thematisiert die Autorin auch noch ernstere Dinge. So ist Leukämie und Stammzellenspende ein Thema und Inas Grund, warum sie sich einst dazu entschloss Ärztin zu werden. Ihre kleine Schwester erkrankte als kleines Mädchen an einer Hirnhautentzündung, die zu spät erkannt wurde und als Folge hatte, dass die Schwester bleibende Schäden am Gehirn davontrug.
Im Rahmen dieser Themen gab es einige bewegende Momente, die dem Roman auch eine gewisse Tiefe geben.
Das Thema Liebe spielt für Ina und auch für Filiz eine Rolle und hier gibt es auch berührende und romantische Szenen, die ich gelungen fand.
Das Setting in einem schönen Viertel Hamburgs sowie rund um die Alster war schön beschrieben und sorgt für sommerliche Stimmung.
Mir hat es sehr gut gefallen, die sympathische Ina auf ihrem Weg in ein neues Leben zu begleiten. Ihre Suche nach dem richtigen Weg und dem persönlichen Glück war glaubhaft und nachvollziehbar und ihre Überlegungen über Heimat, ihren Beruf und vor allem ihre Zukunft waren authentisch.
Aber auch die Ereignisse um die anderen Protagonisten sind lebensecht und runden die Geschichte ab.
„Das Glück riecht nach Sommer“ ist ein wunderschöner Sommerroman, der mich mit einer schönen Themenvielfalt, sympathischen Protagonisten und einem Mix aus Romantik, Humor und ernsten, bewegenden Themen überzeugt und sehr gut unterhalten hat!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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