Ein schrecklicher Krieg gegen die Drachen endet mit deren Untergang. Doch schon im Prolog wird deutlich, dass die siegreichen Zauberer offenbar ihre eigenen Ziele verfolgen – aber welche sind das?
Hunderte Jahre später setzt die eigentliche Handlung ein. Hier wird vom Leser zunächst einige Konzentration gefordert, denn es werden 6 Protagonisten eingeführt. Sie sind Adepten, also Lehrlinge, der sechs letzten Zauberer. Alle stehen sie kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung, doch wirklich viel gelernt scheinen sie nicht zu haben. Warum dies so ist, wird kurz vor ihrer Abschlusszeremonie deutlich, denn ihre Lehrmeister haben gar nicht im Sinn, sie selbst zu Zauberern zu machen, stattdessen sollen sie geopfert werden! Von nun an tun sich die verschiedenen Handlungsstränge dann zusammen, auch wenn sie sich teilweise auch wieder auffächern. Aber es wird auf jeden Fall einfacher, der Handlung zu folgen und ich rate daher unbedingt, die ersten Seiten aufmerksam zu lesen und sich nicht abschrecken zu lassen.
Hinter F.I. Thomas verbirgt sich der Autor Thomas Finn, von dem ich schon einiges gelesen habe und dessen Phantasie und Humor in seinen Büchern ich sehr schätze. Da ich also wusste, wer hinter dem Pseudonym steckt, waren meine Erwartungen relativ hoch. Direkt enttäuscht wurde ich nicht, aber wirkliche Begeisterung konnte das Buch in mir leider auch nicht wecken. Durch die Streuung der Handlung auf sechs Protagonisten bekommt jede einzelne Figur natürlich weniger Raum und obwohl sie alle sehr verschieden und damit gut auseinanderzuhalten sind, blieben sie mir insgesamt doch alle recht fern und so richtig mitgefiebert habe ich mit ihnen nicht. Die Handlung ist einerseits temporeich, es gibt viele Ortswechsel und ständig neue Herausforderungen für die Figuren, aber andererseits gab es auch immer wieder Längen, bei denen ich dann eher quergelesen habe. So war das Buch trotz seiner knapp 500 Seiten dann auch recht schnell gelesen.
Es handelt sich um einen Auftaktband und so darf natürlich nicht erwartet werden, dass am Ende alle offenen Fragen beantwortet werden. Aber der Schluss ist so gewählt, dass man das Buch an dieser Stelle dann doch recht entspannt zuklappen kann und nicht nägelkauend vor Spannung zurückgelassen wird.
Momentan kann ich noch nicht so recht sagen, ob ich die Reihe weiterlesen werde. Ich fürchte, mit einem Jahr Pause wird mir der Wiedereinstieg sehr schwerfallen, da ich bis dahin sicherlich die meisten Details schon wieder vergessen haben werde. Es bleibt zu hoffen, dass der Autor dann ein kleines „was bisher geschah“ einfügt, um die Erinnerung wieder aufzufrischen!