Cover-Bild Nachtschwärmerin
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ecco Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.04.2022
  • ISBN: 9783753000589
Leila Mottley

Nachtschwärmerin

Roman | Ein Debütroman von unglaublicher sprachlicher Wucht | Auf der Longlist für den Booker Prize 2022 | New-York-Times-Bestseller
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

Ein Roman über die schlimmsten Seiten einer Gesellschaft und den Kampf einer jungen Frau für alle, die sie liebt

Die siebzehnjährige Kiara lebt mit ihrem älteren Bruder Marcus in einem heruntergekommenen Apartment in East Oakland, Kalifornien. Die beiden Geschwister haben die Highschool ohne Abschluss verlassen und sind ohne ihre Eltern auf sich allein gestellt. Kiara versucht verzweifelt, Arbeit zu finden, um die Miete zu bezahlen. Doch niemand gibt einer Minderjährigen einen Job. So landet sie schließlich in der Prostitution. Ihr einziger Lichtblick ist der zehnjährige Nachbarssohn Trevor, um den sie sich hingebungsvoll kümmert. Bis ihr Name im Rahmen eines Skandalprozesses gegen die Polizei genannt wird. Sagt Kiara dort aus, wird sie alle in Gefahr bringen, die sie liebt ...

„Leila Mottley beschreibt die brutalste, herzerweichendste Realität mit der Empfindsamkeit einer Poetin. Das ist ein elektrisierendes Debüt.“
—Dave Eggers, Autor von Every

„Das wird eines der großen Bücher von 2022.“
— Stylist (UK)

„Leila Mottleys Sprache rüttelt auf und fließt wie heiße Lava, beschreibt wunderbar intelligent ein Oakland mit seiner unkontrollierbaren städtischen Leuchtkraft … Nachtschwärmerin, jede Seite zum Bersten gefüllt, muss man einfach verschlingen.“
—Tommy Orange, NYT Bestseller-Autor von Dort dort

„Ich muss einfach sagen, Nachtschwärmerin, geschrieben von einem amerikanischen Teenager, ist das fesselndste Buch meines Lebens. Doch selbst das klingt irgendwie fast zu spröde, wenn man bedenkt, wie Leila Mottley uns in die Körper, in die Stadt und in eine Nation hineinzieht, die auf dem beschwerlichen Weg zur Befreiung verzehrt wird und sich gleichzeitig im Dauerlauf dem unausweichlichen Scheitern nähert. Nachtschwärmerin ist eine glühend heiße, unglaublich lesenswerte Story, die tatsächlich auf jeder Seite eine geschriebene Provokation darstellt. Seid bereit. Oder auch nicht. Es ist egal. Leila Mottley ist hier.“
—Kiese Laymon, Autor von Heavy

„Leila Mottley besitzt eine außerordentliche Gabe. Sie schreibt mit der Ergebenheit und der Aufgeregtheit eines Kindes, aber mit dem Können und der Tiefsinnigkeit einer erfahrenen, routinierten Erzählerin.“
—James McBride, NYT Bestseller-Autor von Der heilige King Kong und Gewinner des National Book Award für Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford

„Mit seiner kraftvollen Poesie und einer mutigen, schonungslosen Sichtweise ist Nachtschwärmerin mehr als nur ein hervorragender Debütroman. Es ist der Beitrag dieser begabten jungen Autorin, eine kaputte Welt zu heilen.“
—Ruth Ozeki, Bestseller-Autorin von The Book of Form and Emptiness

„Leila Mottleys eindrucksvolles Debüt, inspiriert von den Erlebnissen einer jungen Frau, die um ihren Körper und ihre Seele kämpft und sich vor verzehrender Ausbeutung zu schützen versucht, ist feurig und verschlingend, voller elektrisierender Dringlichkeit, geschrieben von einer jungen wahnsinnig talentierten Autorin.“
—Ayana Mathis, NYT Bestseller-Autorin von Zwölf Leben

„Während die Geschichte von sexueller Gewalt, Polizei-Korruption und vorurteilsbelasteter Rechtsprechung von authentischen Begebenheiten in Oakland inspiriert wurde, ist es Kiaras intensives, schmerzvolles Erleben, beschrieben in einer wunderbaren poetischen Sprache, das diese unterprivilegierte Gesellschaft antreibt und ausgebeutete Frauen dazu bringt, schlicht um ihr Überleben zu kämpfen … Die scharfsinnigen Beobachtungen sind umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Autorin selbst ein chancenreicher Oakland-Teenager ist. Plot, shmot – kurz gesagt, das hier ist eine ereignisreiche, intensiv geschriebene Story, so erbarmungslos real, dass es die Seele eines Mädchens erschüttert.“
— Kirkus Reviews *starred review*

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

Auch das ist leider wohl das echte Leben, immer noch

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Die noch minderjährige Kiara und ihr Bruder Marcus müssen sich allein durchs Leben schlagen. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter wurde nach einem Selbstmordversuch in einer entsprechenden Einrichtung untergebracht. ...

Die noch minderjährige Kiara und ihr Bruder Marcus müssen sich allein durchs Leben schlagen. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter wurde nach einem Selbstmordversuch in einer entsprechenden Einrichtung untergebracht. Eigentlich wollte Marcus für sie beide 'alles auf die Reihe' bringen, doch er träumt sich nur so durch den Tag. Ja, irgendwann wird er ein großer Rapper sein und dann wird für sie beide alles gut. Aber das Leben ist jetzt und so versucht Kiara nun selbst, auf ehrlichem Weg genug Geld für Miete und Essen zu verdienen. Doch da hat sie keine Chance. Und so bleibt letztendlich nur die Prostitution, für Kira allerdings nur der Beginn eines grauenhaften Albtraums. Und was die Gesellschaft in Form ihrer Institutionen dann macht, mit der jungen Frau, das ist nur schwer zu verkraften.
Diese Geschichte, hier in einer fiktiven Form aufgeschrieben, aber teilweise auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt Kiras Erleiden sehr echt, intensiv und brutal nah dran. An einigen Stellen hätte man sich fast gewünscht, ein wenig mehr Abstand zugestanden bekommen zu haben. Das Buch ist ein Debütroman, der Aufmerksamkeit erregt und einem das Anliegen der jungen Autorin sehr bewusst macht. Der Schreibstil, den sie dabei anwendet, er ist nicht immer ganz glücklich gewählt und dient der Sache an sich nicht nur in positivem Sinne. Mit ein bisschen mehr Ruhe, vielleicht auch etwas weniger Wut im eigenen Herzen, hätte man die Focussierung auf das Wesentliche für den Leser vielleicht etwas einfacher gestalten können, aber ich bin mir sicher, auch so wird der Roman die Menschen erreichen.
Und ich hoffe, mit viel positiver Erwartung, bald wieder, mit einem neuen Buch, von Leila Mottley zu hören.

Veröffentlicht am 20.04.2022

Schweres Schicksal

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Das Schicksal von Kiara, die mit ihrem Bruder in einem Apartment lebt, ohne Eltern, ist traurig und schwer. Marcus kümmert sich um nichts, außer der ausweglosen Karriere als Musiker. Kiara sorgt sich um ...

Das Schicksal von Kiara, die mit ihrem Bruder in einem Apartment lebt, ohne Eltern, ist traurig und schwer. Marcus kümmert sich um nichts, außer der ausweglosen Karriere als Musiker. Kiara sorgt sich um die Miete und ihre Versorgung. Niedergeschlagen versucht Kiara die Situation zu retten und Arbeit zu finden, was angesichts fehlender Bewerbungsunterlagen und ihres jugendlichen Alters völlig fehlschlägt. Durch Zufall gerät Kiara in die Prostitution und damit auch an falsche Gönner.

Immer tiefer gerät Kiara in den Sumpf von Prostitution, Drogen und Kriminalität. Einziger Lichtblick ist der kleine Trevor, den Kiara aufrichtig liebt und für ihn zu einer „Ersatzmutter“ wird.

Was so schlimm ist, ist die Tatsache, dass Polizeibeamte sich solcher Mädchen wie Kiara bedienen, sie erpressen, schänden und einschüchtern. Als Kiara in einem Prozess gegen diese Beamte aussagen soll, tut sie sich schwer. Dennoch hofft sie, mit ihrer Aussage auch ihrer Familie zu helfen. Was dann im Gericht passiert ist verachtenswert und hoffnungslos.

Ein Thema, das schwer zu verdauen ist. Ich habe das Buch mehrfach weglegen müssen, Thema sacken lassen, um dann weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Harte Kost

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Dieses Buch ist keine leichte Kost. Die 17-jährige Kiara muss ihre Familie ernähren und kämpft dabei ums überleben. Alles scheint ausweglos und so bleibt nur noch der Weg in die Prostitution. Die Geschichte ...

Dieses Buch ist keine leichte Kost. Die 17-jährige Kiara muss ihre Familie ernähren und kämpft dabei ums überleben. Alles scheint ausweglos und so bleibt nur noch der Weg in die Prostitution. Die Geschichte thematisiert viele aktuelle Themen wie Rassismus, Diskriminierung, Armut und zeigt dabei die Missstände unserer Gesellschaft auf. Denn auch heute noch haben weiße Männer in Uniform eine privilegierte Stellung.

Insgesamt werden vielen wichtige Themen aufgeworfen, aber leider konnte mich die Geschichte nicht vollends packen. Der Schreibstil ist sehr nüchtern und transportiert nur schwer die Emotionen. Dadurch fällt der Zugang zur Protagonistin und den anderen Charakteren schwer. Zudem sind auch einige Längen vorhanden, sodass ich das Buch ziemlich oft weggelegt habe und es nur schleppend beenden konnte.

Somit konnte mich der Debüt Roman von Leila Mottley leider nicht vollends überzeugen. Nichtsdestotrotz ist es eine tolle Leistung von einer gerade mal 20-jährigen Autorin einem gesellschaftskritischen Roman mit einer wichtigen und aktuellen Message zu verfassen. Hut ab!

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Bedrückend

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Das Buch fängt ziemlich düster und bedrückend an und für Leute die eher empfindlich gegenüber gewalttätigen Schilderungen sind, würde ich das Buch eher nicht empfehlen, oder gewisse Passagen auf jeden ...

Das Buch fängt ziemlich düster und bedrückend an und für Leute die eher empfindlich gegenüber gewalttätigen Schilderungen sind, würde ich das Buch eher nicht empfehlen, oder gewisse Passagen auf jeden Fall überspringen. Die Schreibweise ist sehr flüssig und mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen. Obwohl wir viele Einblicke in das Leben von Kiara und ihrer Familie erhalten, habe ich mir mehr Tiefe in Bezug auf den Prozess gewünscht – der Teil ist mir irgendwie etwas zu kurz gekommen. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch aber gut gefallen und wenn man mit der Einstellung dran geht, eher ein Familiendrama zu lesen anstatt einen großen Gerichtsprozess, dann ist es super.

Veröffentlicht am 07.05.2022

Deprimierend

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Leila Mottley begann ihren Debütroman „Nachtschwärmerin“ mit gerade einmal 17 Jahren. Ich bin einerseits begeistert, mit welcher sprachlicher Gewandtheit sie sich auszudrücken vermag und gleichermaßen ...

Leila Mottley begann ihren Debütroman „Nachtschwärmerin“ mit gerade einmal 17 Jahren. Ich bin einerseits begeistert, mit welcher sprachlicher Gewandtheit sie sich auszudrücken vermag und gleichermaßen schockiert, dass sich so ein junger Mensch eine dermaßen grausame Geschichte überlegt hat, die teilweise recht detaillierte Darstellungen von körperlicher und sexueller Gewalt enthält.
Dieser Roman erzählt von Menschen, die am unteren Ende der Gesellschaft stehen. Im Zentrum steht Kiara, die zu Beginn des Buches ebenfalls 17 Jahre ist und im weiteren Verlauf 18 wird. Der Vater ist verstorben, die Mutter im Resozialisierungsprogramm und sie lebt mit ihrem Bruder in einem billigen Wohnpark. Marcus ist eigentlich der Ältere von beiden, trödelt allerdings völlig naiv in den Tag hinein und träumt von einer Karriere als Rapper. So liegt es an Kiara Geld für Miete und Verpflegung zu organisieren. Minderjährig, ohne Schulabschluss ist es unmöglich für sie, einen Job zu finden und sie rutscht in die Prostitution ab.
Kiara ist ein Teenager , aber das Leben hat sie dazu gezwungen, früh erwachsen zu werden. Es ist bemerkenswert, mit welchem Verantwortungsbewusstsein sie sich um ihren Bruder und um den Nachbarsjungen Trevor kümmert und wie sie ihr Wohlbefinden für andere zurückstellt.
In der ersten Hälfte des Romans war ich ziemlich gefesselt, auch wenn die Handlung wirklich schwere Kost ist, die ich nur in kleinen Portionen konsumieren konnte. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto unwohler fühlte ich mich allerdings in diesem Szenario. Es gibt immer wieder Beschreibungen von Verschmutzungen, Blut, Erbrochenem, Fäkalien und Gerüchen wie zum Beispiel Schweiß. Manches Mal hätte ich beim Lesen gerne die Nase gerümpft. Es ist nicht die Armut, die dieses Gefühl in mir auslöste, sondern die Verwahrlosung, die wiederkehrende Beschreibung von schweißglänzenden Körpern und Essensgerüchen, der ungepflegte Zustand von allem.
Mit der Zeit wollte ich dieses Buch immer weniger gerne lesen.
Auch hat mir der Schreibstil, den ich Anfangs ziemlich stark fand, weniger gefallen, je länger der Roman andauerte. Die Kapitel sind nicht nummeriert, es wird quasi fortlaufend erzählt. Zeitsprünge wurden nicht gekennzeichnet und ich war manches Mal erstaunt, wenn scheinbar mehrere Wochen im off vergangen sind.
Bei aller Zuneigung für Marcus und Trevor hat Kiara trotzdem etwas sehr nüchternes an sich. Den Missbrauch der Polizisten erträgt sie mit nahezu keiner Reaktion. Die Autorin lässt uns an ihrem Gefühlsleben kaum teilhaben. Obwohl sie einerseits intelligent ist, dauert es unfassbar lange, bis sie erkennt, dass ihr Unrecht getan wurde und dass sie gegen diese Männer aussagen muss. Bis zuletzt hatte ich nicht den Eindruck, dass sie versteht, um was es eigentlich geht, sondern dass sie nur deswegen zugesagt hat, vor Gericht zu erscheinen, weil die Anwältin im Gegenzug ihrem Bruder helfen wollte.
Bei wörtlicher Rede fällt regelmäßig das Wort „Scheiße“. Ich nehme an, dass damit untermauert werden sollte, dass wir uns in der „Gosse“ befinden, auf Dauer fand ich es aber stereotyp und nervig.
Das unglaublich tolle Cover und der Klappentext hatten mich total angesprochen. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Es begann auch vielversprechend, lässt dann aber recht schnell nach. Ab einem gewissen Punkt bewegt sich die Handlung nur noch langsam vorwärts. Man wartet ständig auf den großen Knall – oder auf das Ende.
An manchen Stellen ist die Erzählung sehr detailliert und an anderen wieder oberflächlich.
Es fällt mir wirklich schwer, „Nachtschwärmerin“ zu bewerten oder eine Empfehlung auszusprechen. Für das Debüt einer so jungen Autorin ist das Buch bemerkenswert, aber es ist dermaßen trostlos, ohne nennenswerte Lichtblicke, dass es kaum Freude bereitet, darin zu lesen.

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