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Veröffentlicht am 31.05.2022

Wie es war und ist

Alt-Buckower Geschichte(n)
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Zuerst einmal denke ich, dass es solch ein Buch für jeden Kiez, für jedes Dorf und jeden Landstrich geben sollte. Denn nur wer die Vergangenheit kennt kann auch die Zukunft angemessen gestalten. Alt-Buckow ...

Zuerst einmal denke ich, dass es solch ein Buch für jeden Kiez, für jedes Dorf und jeden Landstrich geben sollte. Denn nur wer die Vergangenheit kennt kann auch die Zukunft angemessen gestalten. Alt-Buckow ist mittlerweile ein Unterbezirk von Berlin-Neukölln und wurde, wie so viele andere Dörfer im Zuge der Eingemeindung 1920 Groß-Berlin angeschlossen. Doch es hat seine eigene ganz besondere Geschichte. Und diese Lobeshymne stimme ich hier nicht nur an, weil es mein Heimatbezirk ist, sondern weil ich mich beim Lesen in die alten Bauerhöfe und Menschen dort verliebt habe. Der Autor versteht es einfach die Geschichte durch viele spannende und lustige Anekdoten lebendig werden zu lassen. Alt-Buckow war zum Großteil von Bauernhöfen geprägt. Die Familien lebten (und leben immer noch) seit vielen Generationen hier. Und auch wenn sich viel verändert hat, ist doch ebenso viel noch sichtbar und lebendig. Selbst die alten Bäume der Allee haben ihre Geschichte. Das traditionsreiche Restaurant war mal ein Kinosaal und der Dorfteich ist Schauplatz manch tragischen Ereignisses geworden. Die alte Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert hat bestimmt auch viele kommen und gehen gesehen, manchen Krieg, manch Freud und Leid verfolgt. Und doch steht sie beständig seit Jahrhunderten an gleicher Stelle und trotzt der Welt. Hartmut Christians hat für mich meine alte Heimat lebendig gemacht und mir damit ein Gefühl von Vertrautheit wiedergegeben. Ein Ort wird doch erst besonders, wenn wir seine Geschichte kennen, ebenso wie Menschen uns erst so richtig vertraut werden, wenn wir ihre Vergangenheit kennen. Dieses Wissen ist ein unglaublicher Schatz, weil es uns Demut und Wertschätzung lehrt.

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Auf den Spuren der Vergangenheit

Das Vermächtnis der Kurfürstin
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„Das Vermächtnis der Kurfürstin“ Ein Historischer Roman von Jutta Weber-Bock
Wir befinden uns im Jahr 1823. Christiane dient dem König als unfreiwillige Probandin in seinem Erziehungsexperiment. Ihr Ziehvater ...

„Das Vermächtnis der Kurfürstin“ Ein Historischer Roman von Jutta Weber-Bock
Wir befinden uns im Jahr 1823. Christiane dient dem König als unfreiwillige Probandin in seinem Erziehungsexperiment. Ihr Ziehvater bevorzugt eine kindgerechte und liebevolle Erziehung, während seine Schwester die Bergrätin Elisabeth Hehl mit aller Strenge, Gewalt und Schrecken vorgeht. Als junge Frau flieht Christiane und versucht verzweifelt sich ihr eigenes, freies Leben aufzubauen. Doch dies weiß die Bergrätin ein ums andere Mal zu vereiteln. So wird Christiane von Ort zu Ort getrieben, von einem Dienstherrn zum anderen. Kaum einem kann sie trauen und hat sie endlich vertrauen gefasst, wird sie auch schon wieder verraten und weitergereicht. Spielort ihres Lebens ist Stuttgart, der Nord-Schwarzwald, sowie München und Ulm. Die Geschichte ist gespickt von Intrigen und Geheimnissen, besonders um Christianes Herkunft. Der Charakter der Bergrätin hat etwas durch und durch Böses an sich und lässt einen erschauern. Christiane dagegen gewinnt man schnell lieb und fiebert mit ihr mit. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Die Sprache fand ich zuerst etwas eigenwillig. Ich habe aber sehr schnell gemerkt, dass man durch dieses geschickt gewählte Stilmittel in jene Vergangenheit katapultiert wird. Ich konnte mich so richtig fallenlassen und war ganz versunken in der Geschichte. Besonders auch das Setting hat mich sehr begeistert, da ich schon oft selbst in die genannten Orte gereist bin. Und was gibt es Spannenderes als an einem Ort zu stehen und sich zu fragen, wer alles schon hier an selbigem Ort stand und was er erlebt hat. Wie es früher ausgesehen hat und wie die Menschen hier lebten. Das macht für mich unter andrem den Zauber historischer Romane aus: seinen Fuß auf das Pflaster zu setzten auf dem vielleicht schon eine Christiane 1823 gegangen ist.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Wie willst du leben?

Über Carl reden wir morgen
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Bei der Lektüre dieses Buch stellte sich für mich klar eine Frage: Wie wollen wir leben? Und wie leben wir? Heute verzweifeln wir eher an der schier unendlichen Auswahl und den Möglichkeiten, die sich ...

Bei der Lektüre dieses Buch stellte sich für mich klar eine Frage: Wie wollen wir leben? Und wie leben wir? Heute verzweifeln wir eher an der schier unendlichen Auswahl und den Möglichkeiten, die sich einem bieten. Die Familien damals im Mühlviertel des 19. Jahrhunderts hatten weniger Wahl und dennoch den Drang das Beste aus ihrem Leben zu machen. Harte Arbeit prägte die Familie über Generationen und feste Rollenbilder, in die sich jeder einzufügen hatte. Die Frauen bekamen Kinder und konnten glücklich sein, wenn sie dies überlebten. Sie sorgten für Haus, Kinder und Mann. Der Mann war der Ernährer der Familie, das Oberhaupt. Die Familie, die uns Judith W. Taschler hier in ihrem Buch vorstellt, ist fest eingebunden in die Traditionen und Weisen des ländlichen Lebens. Und dennoch erkennen wir deutlich die Kraft und Naivität der jungen Generation, die nach Glück und Freiheit strebt. Die Geschichte hat einen unglaublichen Sog und hat mich von der ersten Seite an total gefesselt. Wir lernen einzelne Familienmitglieder sehr genau kennen. Alle Charaktere sind geprägt von ihrer Einzigartigkeit, alle machen eine Entwicklung durch. Und die Geschichten, die sie erzählen, sind überraschend, originell und geistreich. Die Frage vom Anfang bleibt und wird auch weitere Generationen beschäftigen. Denn mit jedem neuen Leben wird auch wieder diese Frage geboren.
Für mich war es ein Buch zum „Nächte durchlesen“, eines von dem ich auch morgen noch reden werde, dass uns ein Stück mitnimmt und fragend zurücklässt.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Die Chance liegt auf dem Meer

Auch junge Leoparden haben Flecken
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Wenn ich an die Piratengeschichten denke, die ich früher meinem Sohn vorgelesen habe, dann waren Piraten lustige, wilde Männer mit fehlenden Körperteilen, großen schwarzen Hüten, gestreiften Hosen und ...

Wenn ich an die Piratengeschichten denke, die ich früher meinem Sohn vorgelesen habe, dann waren Piraten lustige, wilde Männer mit fehlenden Körperteilen, großen schwarzen Hüten, gestreiften Hosen und Augenklappe. Sie sind über die Weltmeere gesegelt mit Schatzkarte und Spaten und haben Kanonen abgefeuert. Nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, dass es sie noch gibt, wer sie sind und wie sie leben. In Andreas Brettschneiders Buch lernen wir sie kennen, die heutigen Piraten! Geedi ist erst 15 Jahre alt, als er seinem großen Bruder und Helden Aayan in das Piratenleben folgt. In Somalia herrscht bittere Armut, während nicht weit vor der Küste schwer beladene Frachter mit allem Lebensnotwendigem vorbeifahren. Ab und an wird auch in Somalia mal Fracht abgeladen, doch zumeist nur Müll oder Sondermüll der reichen Länder. Wohlgemerkt sind dies meine Worte, denn das Buch ist nicht anklagend oder belehrend. Es erzählt auf wunderbare Weise die Geschichte von jungen Menschen, die einen Ausweg aus ihrer Perspektivlosigkeit suchen. Trotz der erdrückenden Realität hat dieses Buch auch etwas Märchenhaftes. Das Leben der Piraten ist hart und grausam und doch auch so hoffnungsvoll. Der Perspektivwechsel ermöglicht uns auch einen Blick auf uns selbst, die wir auf der anderen Seite der Bordwand stehen. Mich hat die Geschichte sehr begeistert und in ein paar Jahren wird sie mein Sohn lesen können. Ich bin jetzt schon sehr gespannt ob er sie auch so lieben wird wie ich.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Da rast was auf uns zu...

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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BAM! Das wars! Der letzte Teil der Tom-Babylon-Reihe. Was für ein spektakuläres Finale. Tom sucht seit 23 Jahren nach seiner Schwester Viola. Als 10jährige ist sie eines nachts spurlos verschwunden. Wenig ...

BAM! Das wars! Der letzte Teil der Tom-Babylon-Reihe. Was für ein spektakuläres Finale. Tom sucht seit 23 Jahren nach seiner Schwester Viola. Als 10jährige ist sie eines nachts spurlos verschwunden. Wenig später wurde angeblich ihre Leiche im Teltowkanal gefunden. Doch Tom glaubte nie daran. Und auch uns Leser hat dieses Schicksal nicht losgelassen. Von Band zu Band schwankte man ständig hin und her: Ist Viola doch tot, bildet sich Tom alles nur ein oder sprechen bestimmte Indizien doch dafür, dass sie noch lebt. Aber wenn ja wo ist sie und warum meldet sie sich nicht? Vier Bände lang haben mich diese Fragen umgetrieben und mich die Bücher nicht aus der Hand legen lassen. Und auch hier im vierten und letzten Teil gab es keine ruhige Minute. Zeitsprünge ermöglichten uns eine Perspektive in die Gegenwart und die Vergangenheit. Beide Zeitebenen liefen aufeinander zu und gipfelten in einem großen Knall. Und nun bin ich einerseits selig hinter das Geheimnis gekommen zu sein und andererseits traurig die liebgewonnenen Charaktere Tom und Sita nicht mehr wiederzusehen. Für alle die diese Reihe noch vor sich haben kann ich nur sagen: Freut euch drauf! Sie ist großartig!

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