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Veröffentlicht am 26.06.2022

Eine berührende Geschichte

Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse
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Thea Graven und Georg Berger sind verlobt, sie macht ihren Facharzt in Gynäkologie in Marburg und er betreibt eine Landarztpraxis in der Eifel. Georg Berger hat Unterstützung für die Praxis gesucht und ...

Thea Graven und Georg Berger sind verlobt, sie macht ihren Facharzt in Gynäkologie in Marburg und er betreibt eine Landarztpraxis in der Eifel. Georg Berger hat Unterstützung für die Praxis gesucht und Thea Graven eingestellt, so haben die beiden sich kennen und dann auch lieben gelernt. Kurz vor der Hochzeit erkrankt Thea an Kinderlähmung, zur damaligen Zeit lebensgefährlich und oft hatten die Erkrankten lebenslange körperliche Einschränkungen.
Georg macht sich große Sorgen um Thea, doch diese möchte ihn nicht mehr sehen und trennt sich von ihm. Sie möchte ihm und allen anderen nicht zur Last fallen und flüchtet in eine Klinik im Allgäu. Georg sucht Thea und er findet auch heraus wo sie sich befindet. Theas jüngste Schwester ist Journalistin, Georg bittet diese ins Allgäu zu fahren und ihrer Schwester beizustehen.
Der Autorin gelingt es von Anfang an den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Das Dorfleben in der Eifel wird anschaulich geschildert und die verschiedenen Protagonisten gut beschrieben. Es wird uns vor Augen geführt, wie gefährlich die Erkrankung an Kinderlähmung Anfang der 1950-Jahre war. Wir erfahren wie beschwerlich Theas Weg in ein „normales“ Leben ist.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist der zweite Band um die Landärztin. Der erste heißt „Die Landärztin – Aufbruch in ein neues Leben“.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Vertreibung und die Suche nach dem Glück

Aufbruch voller Sehnsucht
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Ende 1945: Erika, ihre Tante Mimi und noch andere, werden aus ihrem böhmischen Heimatdorf Hohenfurth vertrieben. Ihnen gelingt die Flucht nach Österreich. Zuerst finden die beiden eine Unterkunft in Linz, ...

Ende 1945: Erika, ihre Tante Mimi und noch andere, werden aus ihrem böhmischen Heimatdorf Hohenfurth vertrieben. Ihnen gelingt die Flucht nach Österreich. Zuerst finden die beiden eine Unterkunft in Linz, doch Erika ist klar, dass sie dort nicht bleiben können, Erika findet keine Arbeit. Kurz entschlossen macht sie sich auf den Weg nach Wien und versucht dort ihr Glück. In der Großstadt ist es auch nicht einfach, aber sie findet Freunde, trifft alte Bekannte wieder und Arbeit findet sie auch. Auf einer Feier lernt sie den Studenten Erich kennen, die beiden verlieben sich, aber dieses Glück scheint auch nur perfekt zu sein.

Gabriele Sonnberger erzählt uns die Geschichte von Erika und ihren Freunden nach Beendigung des Krieges. Alle hoffen darauf, dass jetzt ein besseres Leben beginnt, einfach ist es nicht. Der Roman bringt uns das Leben von Erika näher, auf den ersten Blick eine starke Frau. Sie lässt sich aber oft durch andere Personen und Ereignisse beeinflussen, so dass sie nicht das Leben führt, dass sie gerne möchte. Es werden viele Dinge der damaligen Zeit angerissen, aber eben nur angerissen. Für die Geschichte wäre es vielleicht hilfreich gewesen, wenn einige Erzählstränge nicht behandelt worden wären.

Insgesamt liest sich der Roman sehr flüssig, man bekommt ein Bild der Zeit von 1945 bis 1956. Das Thema Vertreibung wird für mich nicht ausführlich genug behandelt, der größte Teil dreht sich um das Leben von Erika. Viele Dinge ihres Lebens wären auch ohne die Vertreibung aus der Heimat passiert.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Ein Mord im gemütlichen Tessin

Mord in Montagnola
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Moira lebt mit ihrer Tochter Luna in Frankfurt und ist Übersetzerin. Den größten Teil ihrer Kindheit hat sie im Tessin verbracht. Da ihr Vater einen Schlaganfall hatte, fährt sie dorthin um ihn zu unterstützen. ...

Moira lebt mit ihrer Tochter Luna in Frankfurt und ist Übersetzerin. Den größten Teil ihrer Kindheit hat sie im Tessin verbracht. Da ihr Vater einen Schlaganfall hatte, fährt sie dorthin um ihn zu unterstützen. Luna ist 14 Jahre, muss zur Schule und bleibt bei Moiras Mutter Cornelia in Frankfurt. Einige Tage nach ihrer Ankunft wird in der Nähe von Montagnola von Touristen eine männliche Leiche in einem Eiskeller entdeckt. Moiras Jugendfreund Luca, er ist Rechtsmediziner, bittet sie mit zum Fundort zu kommen. Sie soll dort bei der Befragung der Touristen dolmetschen. Auch nach der ersten Befragung begleitet Moira die Ermittlungen der Polizei.

Die Autorin führt uns mit diesem Fall in ein entspanntes Tessin. Wir lernen das Umfeld von Moira, die ermittelnden Personen und einige Bewohner des Ortes kennen. Man möchte gerne im gemütlichen Tessin Urlaub machen, auch wenn dort ein Mord passiert ist. Die Ermittlungen nehmen ihren Lauf, Moira macht sich ihre eigenen Gedanken dazu und recherchiert auch auf eigene Faust.

Das Buch kann man sehr flüssig lesen und die Protagonisten sind so beschrieben, dass man sie gut vor Augen hat. Es ist ein Krimi in dem der Fall nicht unbedingt die absolute Hauptrolle spielt. Zum Schluss sind für mich auch nicht alle Handlungsstränge schlüssig dargelegt. Ein Krimi der entspannten Art mit viel Lokalkolorit.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Einblicke in das Bonn von 1974

Die Diplomatenallee
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Frühjahr 1974, Bonn, Hauptstadt der BRD. Dort lebt Heike mit ihrem Mann Peter und den beiden Kindern. Sie betreiben einen Schreibwarenladen der sehr beliebt ist im Regierungsviertel. Heike hat Graphologie ...

Frühjahr 1974, Bonn, Hauptstadt der BRD. Dort lebt Heike mit ihrem Mann Peter und den beiden Kindern. Sie betreiben einen Schreibwarenladen der sehr beliebt ist im Regierungsviertel. Heike hat Graphologie studiert, das Studium aber nicht abgeschlossen. Prof. Buttermann, ihr alter Uni-Professor besucht sie eines Tages im Laden, er möchte Heikes Begabung für seine Zwecke nutzen und setzt sie mit seinem Wissen über ihre Vergangenheit unter Druck.

Im Jahr 1974 wird die Ständige Vertretung der DDR in Bonn aufgebaut und die Bespitzelung der Stasi und des BND haben Hochzeiten. Heike und ihre Familie geraten zwischen diese Fronten, weil Heikes Begabung für Graphologie sehr groß ist. In den sechziger- und siebziger Jahren nutzen viele Firmen und Behörden diese Schriftanalyse bei der Einstellung und Beurteilung ihrer Mitarbeiter. Die Geheimdienste setzen sie auch ein.

Annette Wieners gelingt es sehr gut die Atmosphäre dieser Zeit und der Stadt Bonn einzufangen. Die vorsichtige Öffnung nach Osten, von den einen begrüßt, von anderen wiederum abgelehnt. Auch die Änderung der Gesellschaft blitzt im Roman auf. Der Roman ist flüssig geschrieben und sehr gut zu lesen. Allerdings kann ich im zweiten Teil nicht immer die Gedankengänge der Autorin folgen, für mich sind einige Protagonisten und deren Handlungen nicht schlüssig dargestellt. Einige Erzählstränge bleiben bis zum Schluss offen.

Es ist ein historischer Roman aus der Zeit der Öffnung zur DDR, die Geschichte einer Frau die eine schwere Kindheit hatte und ein Einblick in die Graphologie und deren unterschiedlichem Einsatz.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Verlust, Ankommen, Heimat und Liebe

Gestrandet in Cornwall
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Wir schreiben das Jahr 1813. Laura lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und dessen Familie in Cornwall. Sie ist Anfang 20, bisher in Cornwall nicht heimisch geworden, sie fühlt sich nicht dazugehörig. ...

Wir schreiben das Jahr 1813. Laura lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und dessen Familie in Cornwall. Sie ist Anfang 20, bisher in Cornwall nicht heimisch geworden, sie fühlt sich nicht dazugehörig. Befreundet ist sie mit Mary Chegwin, einer ehemaligen Hebamme und Jago. Jago wurde von Mary aufgenommen, nachdem er an der Kirche als Baby ausgesetzt wurde. Laura streift gern über den Strand und sucht nach an Land angespülten Gegenständen von gestrandeten Schiffen.

Eines Abends passiert ein Schiffsunglück an der Küste und ein Schiff geht unter. Nur einer überlebt, es ist Alexander. Laura hilft ihm und pflegt ihn im Haus ihres Onkels gesund. Die beiden sind sich sympathisch, doch schon bald merkt Laura, dass Alexander ein Geheimnis hat. Obwohl sie nicht weiß was er verbirgt, vertraut sie ihm und hilft ihm.

Der Schreibstil passt zu der Geschichte und Zeit, er ist
flüssig und nicht zu hektisch. Längen kamen nicht auf, die Geschichte entwickelte sich kontinuierlich weiter. Die Protagonisten konnte ich mir gut vorstellen. Es geht in diesem Roman um Verlust, Ankommen, Heimat und Liebe. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es Freunden historischer Romane empfehlen.

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