Cover-Bild Bildergestöber
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15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 31.05.2022
  • ISBN: 9783755773733
Bernd Richard Knospe

Bildergestöber

Emotionale Achterbahnfahrt durch eine Familiengeschichte.

Am Anfang geht es nur um den Fortbestand des Familiengrabes. Doch ein spontaner Nachmittag mit alten Fotos lockt die Geschwister Ruth und Richard tief hinein ins Reich der Erinnerungen.

Die Reise in die Vergangenheit umfasst mehr als hundert Jahre. Teile aus verschiedenen Lebensabschnitten einzelner Charaktere fügen sich tiefgründig ineinander. Zeitsprünge verbinden Schicksale, offenbaren komplexe familiäre Strukturen und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart.

Mit ungewöhnlicher Dramaturgie erzählt BILDERGESTÖBER die Geschichte und die Geschichten einer Familie, folgt seinen Protagonisten durch Alltag und Zeitgeschehen, offenbart ihre kleinen und großen Sorgen, den gelegentlich nackten Überlebenskampf und was von jungen Träumen im Alter bleibt.

Am Ende steht das Porträt einer Familie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2022

Eine besondere Familiengeschichte

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Dieses Buch zu beschreiben fällt mir gerade nicht leicht. Im Grunde ist es eine Familiengeschichte mit echten und auch fiktiven Elementen, als Roman geschrieben. Besonders toll finde ich neben der Geschichte ...

Dieses Buch zu beschreiben fällt mir gerade nicht leicht. Im Grunde ist es eine Familiengeschichte mit echten und auch fiktiven Elementen, als Roman geschrieben. Besonders toll finde ich neben der Geschichte die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist. Man liest abwechselnd etwas über die Charaktere aus allen Generationen. Da immer die Jahreszahl in der Überschrift steht, weiß man auch, wie alt die Charaktere in dem Kapitel sind und wie das Familienbild dann gerade aussieht. Gleichzeitig setzt sich durch die Sprünge in verschiedene Zeiten und zu verschiedenen Charakteren ganz langsam ein Bild im Kopf zusammen, was immer weiter wächst, je mehr man im Buch weiter liest. Am Anfang sind es nur die Namen der unterschiedlichen Familienmitglieder, aber am Ende hat man einen Bezug zu allen entwickelt und ich war schon etwas traurig, dass das Buch abgeschlossen war, mit dem ich aufgrund der Länge viel Zeit verbringen durfte.
Wenn man gerne eine ausführliche Familiengeschichte im Roman lesen möchte, die durch gekonnt eingesetzte Sprünge durch die Zeit und zu verschiedenen Charakteren besonders geschrieben ist, dann kann ich dieses Buch auf jeden Fall wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Wenn die Vergangenheit wieder lebendig wird

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Das Buch Bildergestöber beginnt mit einem Besuch auf den Friedhof und anschließend mit einen Schuhkarton voller Fotos. Dadurch werden Erinnerungen von der Urgroßmutter Charlotta, der Oma Oma Magda und ...

Das Buch Bildergestöber beginnt mit einem Besuch auf den Friedhof und anschließend mit einen Schuhkarton voller Fotos. Dadurch werden Erinnerungen von der Urgroßmutter Charlotta, der Oma Oma Magda und der Mutter Mia wieder lebendig. Auch durch deren Ehemännern und die ganzem Kindern zeigt es die Geschichten durch ein ganzes Jahrhundert, vom den zwei Weltkriegen bis ins heute. Die Frauen müßten in den Kriegs und Nachkriegszeiten um das nackte Überleben kämpfen, auch um ihre Familien. Charlotta mußte in zwei Weltkriegen ihr Leben als verwöhnte Tochter zu einer starken Frau entwickeln, die zusätzlich zu den ganzen täglichen Problemen auch noch mit der Spielsucht ihres Mannes klar kommen mußte. Magda wird von einem verheirateten Mann schwanger und muß sich mit ihrer Tochter Mia allein durchschlagen. Aber auch sie findet noch ihr Glück. Es kommen noch weitere Generationen hinzu, die jeweils eine spannende Geschichte zu erzählen haben.

Der Autor Bernd Richard Knospe erzählt hier seine Familiengeschichte, die er anhand von diesen Fotos Tagebucheinträge und anderen Recherchen so real wie möglich wiedergibt. Um dem Buch ein Romancharakter zu verleihen, wurde die eine oder andere Situation der Zeit entsprechend ausgeschmückt, um mehr leben hineinzubringen. Ich muß, so glaube ich, mich auch mal wieder mit den alten Fotos aus der Blechkiste von meinen verstorbenen Eltern beschäftigen.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Bildergestöber

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Ein Familienepos, das sich über vier Generationen erstreckt, wenn man die jüngsten Familienangehörigen noch dazu nimmt, über fünf. Der Autor schreibt hier über seine Vorfahren, die aus sehr starken Frauen ...

Ein Familienepos, das sich über vier Generationen erstreckt, wenn man die jüngsten Familienangehörigen noch dazu nimmt, über fünf. Der Autor schreibt hier über seine Vorfahren, die aus sehr starken Frauen besteht. Angefangen mit der Urgroßmutter Charlotta, die zwei Weltkriege miterleben mußte und von einem verwöhnten Kind aus besserer Gesellschaft dann durch die Spielsucht ihres Mannes mit ihrer Tochter Magda ein einfaches Leben führen mußte. Magda, verliebt in einen verheirateten Mann, wird früh schwanger, bleibt mit der Tochter Mia allein bis sie dann einen fleißigen rechtschaffenden Arbeiter heiratet. Mia verliebt sich wieder sehr jung in einen Maurer und Fußballer und heiratet ihn, obwohl die Eltern dagegen waren. Mias Kinder sind Ruth, Richard und Nicole. Und eben dieser Richard nimmt sich die Zeit und die Mühe, um über seine Famiie zu schreiben. Ruth ist ein Freigeist, ein Kind der 50iger und hat selbst drei Söhne. Dies wäre dann die gesamte Familienkonstellation. Als sich die Geschwister am Familiengrab der Eltrern treffen, kommen die Erinnerungen hoch. Ruth hat eine Schuhschachtel voller Fotos. Richard nimmt sie nach und nach zu Hand und so entstehen die einzelnen Erinnerungen. Sie gehen dabei nicht jahreszahlenmäßig vor, sondern eben so, wie die Fotos kommen: 1934, 1956, 1927, 1942. Der Autor hat hier die Geschichten seiner Familie erzählt, vieles ist Wahrheit, manches ist Fiktion, gekonnt gemischt, das dem Leser nicht auffällt aber nur der Autor weiß, wie es sich richtig verhält. Wir erleben hier das Wirtschaftswunder mit, Sozialwohnungen, den Krieg, die Flucht und Vertreibung, die ersten Reisen über den Brenner, die 50iger Jahre, die wilden 70iger mit den Gammlern, Hippies und den langhaarigen Bands. Viele Lieder, die hier beschrieben werden, erwecken auch in mir Erinnerungen und Melancholie und oftmals meint man, man sitzt am Tisch bei den Meynerts und Bluhms. Der Autor versteht es, uns an deren Leben teilhaben zu lassen, die Sprache ist gut verständlich geschrieben und sehr interessant aufgeglieder, die über 500 Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Für mich war es fast ein Remake in meine Kindheit und Jugend. Einfach herrlich. Auch das Cover ist sehr gekonnt gestaltet. Es zeigt Puzzlestücke von Menschen, die meiner Meinung nach aus Originalfotos der Familie stammen. Selten habe ich so ein faszinierendes Buch gelesen.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Vier Generationen einer deutschen Familie

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„Bildergestöber“ von Bernd Richard Knospe ist die persönliche Familienchronik des Autors, basierend auf u.a. Tagebucheintragungen, Erzählungen und eigenen Erlebnissen. Nicht alles ist belegt, ist Fakt, ...

„Bildergestöber“ von Bernd Richard Knospe ist die persönliche Familienchronik des Autors, basierend auf u.a. Tagebucheintragungen, Erzählungen und eigenen Erlebnissen. Nicht alles ist belegt, ist Fakt, manches entspringt der Fantasie des Autors, fließt jedoch alles harmonisch ineinander.

Das Cover vermittelt schon einen ersten Eindruck. Man nehme eine Schachtel alter Fotos und stöbere darin. Jedes Foto weckt Erinnerungen, an lustige Feste, interessante Begegnungen, vergessen Geglaubtes. Wie einzelne Puzzleteilchen. Dadurch, dass die Geschichte dieser Familie nicht chronologisch sondern nach thematischen Aspekten erzählt wird, werden gewisse Parallelen, sich von Generation zu Generation wiederholende Ereignisse verdeutlicht und können Vergleiche zwischen den Handlungsweisen einst und jetzt gezogen werden.

Das erste, das man sieht, wenn man das Buch aufschlägt, ist eine lange Personenliste – die Familie. Eine äußerst nützliche Liste. Wie oft habe ich zurückgeblättert, meist um zu überprüfen, wie alt der- oder diejenige zum jeweiligen Zeitpunkt gerade war.

Das Buch ist in 25 Kapitel bzw. Themen unterteilt und innerhalb der Kapitel in Abschnitte, die nicht nur mit Orts- und Zeitangaben versehen sind, sondern auch mit den Namen der jeweiligen Hauptpersonen. Der Schreibstil ist flüssig, die Beschreibungen sind anschaulich, die Charaktere wirken lebendig.

Von Kapitel zu Kapitel wurden mir die Familienmitglieder vertrauter, jeder Rückblick, jede Anekdote offenbarte neue Aspekte, neue Wesenszüge, rundete die Charaktere mehr und mehr ab, machte verständlicher, wie die Lebensumstände und die Zeit, in der sie lebten, die Menschen prägten. Im Mittelpunkt stehen vier vorwiegend dominante, eigenwillige, auch willensstarke Frauen, die zum Teil ohne männliche Unterstützung zurechtkommen mussten. Nicht nur die Frauen, auch die Männer, selbst die Kinder mussten sich durchs Leben kämpfen, hatten Kriegszeiten, Flucht, Krankheiten, Verluste und Niederlagen zu ertragen, durften aber auch Liebesglück, sportliche Erfolge, fröhliche Feste und nach dem Krieg den wirtschaftlichen Aufschwung erleben.

So nebenbei ziehen rund 100 Jahre Zeitgeschichte an einem vorbei. Der Zeithorizont spannt sich vom Jahr 1912, als die Urgroßmutter sich als junges Mädchen erstmals verliebte, bis in die Gegenwart, in der der Autor mit seiner Schwester die Familienfotos durchschaut. Wenn man, wie ich, ein Kind der 50er Jahre ist, sind es vor allem die 50er bis 80er Jahre, die man ähnlich erlebt hat. Die Kindheit, als man noch kein eigenes Telefon hatte, kein Fernsehgerät, in beengten Wohnverhältnissen lebte. Die Teenagerzeit mit Minimode und langen Haaren, als die „wilde“ Musik aufkam. Die erste Liebe. Heirat. Interessant, wie sehr mich diese Geschichte einer fremden Familie dazu animierte, mich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen. Letztlich bedauerte ich es, dass ich von meinen Vorfahren extrem wenig weiß. Und jetzt ist es zu spät. Die, die ich befragen hätte können, leben nicht mehr.

Für mich war „Bildergestöber“ nach „Urlaub, bis der Arzt kommt“, einem humorvollen Reisebericht, und „Abgründige Wahrheit“, einem spannenden Thriller, das dritte Buch des Autors, wobei man die drei Romane thematisch nicht vergleichen kann. "Bildergestöber" ist nicht nur das persönlichste Buch des Autors, sondern es ist auch jenes Buch, das einen als Leser am meisten persönlich berührt. Es geht letztlich nicht nur um irgendwelche Menschen, die irgendwann gelebt und eben etwas Erzählenswertes erlebt haben. Dieser Roman spiegelt – aus der Sicht einer ganz normalen deutschen Durchschnittsfamilie - eine ganze Epoche wider, bei vor allem älteren Lesern sogar einen Großteil ihres eigenen Lebens, weckt Erinnerungen bzw. regt an, die eigenen Wurzeln zu hinterfragen.

Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Eine etwas andere Familiengeschichte

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„...Es ist nicht so einfach zu entscheiden, welche Ereignisse und Personen einen Platz verdient haben und welche nicht. Das Warum ist dabei mindestens eben so wichtig wie das Wie der Darstellung...“

Diese ...

„...Es ist nicht so einfach zu entscheiden, welche Ereignisse und Personen einen Platz verdient haben und welche nicht. Das Warum ist dabei mindestens eben so wichtig wie das Wie der Darstellung...“

Diese Gedanken stammen von Richard, als er sich mit seiner Schwester Ruth darüber unterhält, wie eine Familiengeschichte aussehen sollte. Darauf komme ich später noch einmal zurück.
Der Autor hat eine spannende Familiengeschichte geschrieben. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Büchern ist er einen besonderen Weg gegangen. Die einzelnen Abschnitte sind nicht chronologisch geordnet, sondern nach Themen. Da jeweils das Jahr, der Ort und die handelnden Personen vorangestellt sind, war es für mich kein Problem, die Ereignisse einzuordnen.
Das Buch erstreckt sich über vier Generationen. Durch die Art der Darstellung werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich herausgearbeitet. Eine entscheidende Rolle kommt an vielen Stellen den Frauen zu.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich und ausgereift. Durch Aufzählungen gelingt es den Autor, manche Situationen gekonnt zu verdichten.

„...Man kann entspannen, lachen, quatschen, diskutieren, lamentieren, palavern, Witze reißen, Sprüche klopfen, zuhören, weghören, nachdenken, beobachten, flirten, trinken, essen, Musik hören...“

Und wo kann man all dies? Natürlich in der Stammkneipe!
Ruth und Richard gehören zur vierten Generation. Es ist ein Karton mit alten Fotos, die Ruth und Richard betrachten und der Richard dazu animiert, die Familiengeschichte zu schreiben. Ab und an im Laufe des Buches lässt der Autor die beiden immer mal wieder zu Wort kommen und darüber diskutieren, was ins Buch gehört, wo die Realität erzählt wird und wie weit man seiner Phantasie Raum geben darf. Das geschieht an ganz konkreten Beispielen. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Blick in der Bewertung der Vergangenheit und vorhandener Erinnerungen bei beiden durchaus stellenweise unterschiedlich aussieht.
Das Buch beginnt mit einer sogenannten Rahmenhandlung. Dazu nur so viel: Was für Magda, die der zweiten Generation angehört, kurzzeitig wie ein Ende aussah, erweist sich als Neuanfang. Am Ende schließt sich der Kreis.
Richard charakterisiert Ruth und sich sowie ihre Schwester Nicole, eine Nachzüglerin, folgendermaßen:

„...Ruth hatte im vergleichbaren Alter so ziemlich gegen alles aufbegehrt, was sich ihr in den Weg stellte, ich war jedem Hindernis und den meisten Konflikten mit Ignoranz und maulfaul ausgewichen, Nicole aber lebte im Mädchenzimmer wie in einem Elfenbeinturm...“

Die episodenhafte Darstellung des Lebens gibt auch einen gekonnten Einblick in die Zeitverhältnisse. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Kindererziehung. Manchen wird der folgende Standpunkt noch gut in Erinnerung sein.

„...Er tat sich schwer mit Diskussionen. Man hatte ihm das Reden beigebracht, und danach hatte er vorwiegend den Mund zu halten, wenn sich Erwachsen unterhielten. Oder es hieß, man habe als Kind nur zu sprechen, wenn man gefragt wurde...“

Die erste Liebe, Hochzeit, Urlaubsreisen, Krankheit, Hobbys – der Autor schöpft aus dem vollen Leben und bindet gesellschaftliche Ereignisse mit ein. Ab und an gibt es Sätze, die fast philosophisch klingen:

„...Irgendwie hatte Freiheit dann doch immer einen bitteren Nachgeschmack, weil man nie wusste, was hinter der nächsten Kurve wartete...“

Entscheidungen prägen das Leben, mal so und mal so. Für den einen waren es die Erlebnisse der Flucht, für andere die Bombennächte des Krieges. Immer war es eine Gratwanderung zwischen Möglichkeiten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Gerade durch die Art dr Darstellung wird deutlich, warum sich Menschen so verhalten, wie sie sich verhalten.

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