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Veröffentlicht am 18.05.2022

Wunderbare Mischung aus Romantik, Familiengeschichte und Kleinstadtleben

Still missing you
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Hazel, die mit achtzehn Jahren ihrer Pflegefamilie den Rücken gekehrt hat, reist sechs Jahre später zur Beerdigung ihrer Großmutter in die Kleinstadt zurück. Obwohl sie anschließend so schnell wie möglich ...

Hazel, die mit achtzehn Jahren ihrer Pflegefamilie den Rücken gekehrt hat, reist sechs Jahre später zur Beerdigung ihrer Großmutter in die Kleinstadt zurück. Obwohl sie anschließend so schnell wie möglich wieder nach New York verschwinden möchte, durchkreuzt das Testament ihre Pläne - denn Grandma Betty vererbt Hazel und ihren drei Pflegegeschwistern eine schöne, aber heruntergekommene Villa, die sie renovieren und in ein Hotel umwandeln sollen. Das Erbe kann nur angetreten werden, wenn sich alle Vier an dem Umbau beteiligen, daher richtet sich Hazel widerwillig auf einen längeren Aufenthalt ein und hofft, dass niemand erfährt, wie sehr sie einst in ihren Pflegebruder Derek verliebt war.

"Still missing you" ist das erste Buch, das ich von Valentina Fast gelesen habe und es hat mir direkt Lust auf mehr gemacht. Hazel ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, ihre direkte und oft auch humorvolle Art habe ich sehr gemocht, die Kapitel, die aus ihrem Blickwinkel erzählt wurden, haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Bei Derek hat es etwas länger gedauert, ehe ich mit ihm warm geworden bin, zumal auch die ersten aus seiner Sicht beschriebenen Abschnitte recht kurz waren. Es schien mir, als ob er erst ein wenig auftauen musste, als Derek und Hazel sich etwas angenähert haben, wurde auch er für mich greifbarer.

Der Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten gleiten, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Die Autorin versteht es, sowohl den Hintergrund als auch ihre Figuren detailliert und lebensecht darzustellen, so dass ich beim Lesen emotional immer mitten im Geschehen war, anstatt die Ereignisse als außenstehender Beobachter zu betrachten. Die Atmosphäre in der kleinen Stadt fand ich authentisch eingefangen, ich habe mich sehr wohl dabei gefühlt, Hazel durch die vertraute Umgebung zu begleiten und einige der Bewohner zu treffen.

Dass es zwischen den Geschwistern zunächst deutliche Reibereien und viel Uneinigkeit gab, habe ich als realistisch empfunden, sie sind äußerst verschiedene Persönlichkeiten und schließlich haben alle Vier viel zu früh auf die eine oder andere Weise ihre Eltern verloren und sind im staatlichen Pflegesystem groß geworden - noch dazu mit einer boshaften, manipulativen Pflegemutter. Meiner Meinung nach vereint dieser Roman die richtige Mischung aus Emotion und Dramatik, ich war bis zur letzten Seite hin gefesselt und begeistert, so dass ich gern eine Leseempfehlung ausspreche und mich schon auf die Fortsetzung freue, in der Hazels Pflegeschwester Amber im Mittelpunkt stehen wird.

Fazit: Mein erstes Buch von Valentina Fast wird nicht das Letzte bleiben, die Mischung aus Romantik, Familienstreitigkeiten und Kleinstadtidylle hat mir einige wunderbare Lesestunden beschert, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Fesselnder Fantasy-Auftakt

A River of Royal Blood – Rivalinnen
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Obwohl Eva sich vor ihrer grausamen Blut- und Knochenmagie fürchtet, rückt ihr siebzehnter Namenstag immer näher, der Zeitpunkt an dem sie sich mit Ihrer Schwester auf Leben und Tod bekämpfen muss. Denn ...

Obwohl Eva sich vor ihrer grausamen Blut- und Knochenmagie fürchtet, rückt ihr siebzehnter Namenstag immer näher, der Zeitpunkt an dem sie sich mit Ihrer Schwester auf Leben und Tod bekämpfen muss. Denn ihre Vorfahrin Reina hatte vor vielen Jahren die Tradition erschaffen, dass nur die überlebende Prinzessin ihrer Mutter auf den Thron folgen darf. Doch wie soll Eva ihre ältere Schwester töten können, wo Isa doch früher ihre Vertraute und beste Freundin war? Und wird es ihr gelingen, die beängstigende Magie rechtzeitig zu entfesseln?

"A River of Royal Blood – Rivalinnen" von Amanda Joy ist eine fantastische Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Es handelt sich um das Debüt der Autorin, bei dem mich besonders der äußerst fantasievolle und farbenprächtige Weltenaufbau überzeugen konnte. Eva ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, da die Handlung aus ihrem Blickwinkel erzählt wird, konnte ich ihre Emotionen jederzeit mit erleben und mich dabei gut in sie hinein versetzen. Auch die Figuren in ihrem Umfeld waren meiner Meinung nach umfassend und lebensecht beschrieben, so dass ich zu Jedem ein Bild vor meinem geistigen Auge hatte.

Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden, egal ob die Autorin gerade eine Kampfszene oder die geschichtlichen Hintergründe der verschiedenen Völker geschildert hat, ich war zu jedem Zeitpunkt gleichermaßen fasziniert und begeistert. Auch das Finale war für meinen Geschmack passend gestaltet, es zog sich nicht ewig in die Länge, ich fand es aber auch nicht zu knapp abgefasst. Für mich blieb dabei genügend Neugierde übrig, um die Vorfreude auf den Fortsetzungsband zu erhalten. Insgesamt hatte ich mit diesem jugendlichen Fantasy-Roman ein wunderbares Leseerlebnis, das ich mit Freude weiter empfehle.

Fazit: Amanda Joy hat mich mit ihrem Debütroman auf ganzer Linie überzeugt, der fantastische Weltenentwurf hat mich fasziniert und die Spannung habe ich auf einem angenehmen Level empfunden. Deshalb spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 09.05.2022

Faszinierende Auseinandersetzung mit der Frage "Was wäre, wenn...."

Die neun Leben der Rose Napolitano
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Rose Napolitano weiß genau, was sie will, beruflich erfolgreich hat sich sich von früher Jugend an für ein Leben ohne Kinder entschieden. Vor der Hochzeit war Luke mit diesem Lebensentwurf einverstanden, ...

Rose Napolitano weiß genau, was sie will, beruflich erfolgreich hat sich sich von früher Jugend an für ein Leben ohne Kinder entschieden. Vor der Hochzeit war Luke mit diesem Lebensentwurf einverstanden, doch nach einigen gemeinsamen Jahren, hat er seine Meinung geändert und wünscht sich nun ein Baby, immer stärker fühlt Rose den Druck, den ihr Ehemann und seine Eltern auf sie ausüben. Doch soll sie ihre Zukunft - entgegen der eigenen Überzeugung - von Lukes Vorstellungen abhängig machen? Welche Auswirkungen wird eine Verweigerung auf ihre Beziehung haben? Kann und will Rose überhaupt eine gute Mutter sein, ohne selbst jemals einen Kinderwunsch verspürt zu haben?

In ihrem Roman ""Die neun Leben der Rose Napolitano" setzt sich Donna Freitas geschickt mit der Frage "Was wäre wenn...?" auseinander und lässt ihre Protagonistin Rose beginnend bei der immer gleichen Ausgangssituation neun verschiedene Wege beschreiten. Oft sind es nur Kleinigkeiten im Verhalten der Figuren, die dem Szenario eine andere Richtung geben und grundlegende Änderungen bewirken. Mich hat die Geschichte mit ihren verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten fasziniert und begeistert, ich habe das Leseerlebnis dadurch als sehr einzigartig und besonders empfunden. Rose ist eine intelligente, starke Frauenfigur, die mir schnell ans Herz gewachsen war und dennoch sieht sie sich durch gesellschaftlichen Druck und patriarchische Ansichten in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeengt.

Den Schreibstil habe ich als spannend empfunden, mit dem Wechsel zwischen mehreren verschiedenen Leben fordert die Autorin ihren Lesern volle Konzentration ab, dieses Buch sehe ich nicht geeignet, um in kleinen Häppchen oder nebenbei gelesen zu werden. Doch wer sich darauf einlässt und bereit ist, tief in die verschiedenen Varianten von Roses Leben einzutauchen, den erwartet ein unvergleichliches Lesevergnügen. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich in der jeweiligen Situation an Roses Stelle gehandelt hätte - wobei mir natürlich klar ist, dass es immer einfacher ist, eine Entscheidung als Beobachter zu beurteilen, als sie selbst treffen und vor allem auch gegen geliebte Menschen verteidigen zu müssen. Ein kleiner Abschnitt kurz vor dem Schluss des Buches, der weit in die Vergangenheit zurück springt, hat mich zunächst überrascht, letzten Endes passte die Szene aber wie das Tüpfelchen auf dem i und hat den Ausklang der Geschichte meiner Meinung nach gut abgerundet. Für diesen äußerst spannenden und stellenweise auch sehr nachdenklichen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Beinahe jeder hat sich schon einmal mit der Frage auseinander gesetzt, was wäre, wenn man eine bestimmte Entscheidung anders getroffen hätte. Donna Freitas lässt ihre Protagonistin neun verschiedene Lebenswege durchlaufen, heraus gekommen ist eine einzigartig faszinierende Geschichte, die mich bis zur letzten Seite gefesselt hat, so dass ich sie mit Begeisterung weiter empfehle.

Veröffentlicht am 04.05.2022

Spannender Abschluss der fantasievollen, emotionalen Trilogie

Das dritte Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 3)
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Nachdem Severin Katalina von sich gestoßen hat, fügt er sich in die für ihn vorgesehene Rolle als Zirkelführer. Kata hingegen beschließt zu kämpfen, nachdem die Welt der Empathen ihre Liebe zerstört hat, ...

Nachdem Severin Katalina von sich gestoßen hat, fügt er sich in die für ihn vorgesehene Rolle als Zirkelführer. Kata hingegen beschließt zu kämpfen, nachdem die Welt der Empathen ihre Liebe zerstört hat, schließt sie sich heimlich dem Aufstand an und geht nur zum Schein auf die Anweisungen der Ordnung ein. Severin ahnt nichts von ihrem doppelten Spiel, denn das Vertrauen, das einst zwischen ihnen geherrscht hat, ist längst zerstört - welche Position wird er beziehen, wenn der Aufstand sich gegen die Ordnung erhebt?

"Das dritte Gesetz der Gefühle" von K.T. Steen ist, wie schon am Titel erkennbar, der finale Band einer Romantasy-Trilogie, der mich eben so sehr fesseln und begeistern konnte, wie seine Vorgänger. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst die beiden vorangegangenen Bände gelesen zu haben, denn die Geschichte wird fortlaufend erzählt - einem Neueinsteiger in die Reihe würden grundlegende Kenntnisse der Empathenwelt fehlen. Für mich hat sich das Leseerlebnis wie ein Treffen mit guten Freunden angefühlt, Katalina und Severin waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie wieder durch die versteckte Welt der Empathen zu begleiten.

Den Schreibstil habe ich von Anfang an sehr gemocht, für mich war dieser Teil das spannendste Buch der Trilogie. Auch emotional war ich beinahe von der ersten Zeile an wieder an der Seite der Protagonisten, ich hatte den Eindruck, ihre Gefühle nicht nur als außenstehender Leser zu betrachten, sondern auch beinahe selbst zu spüren. Die Figuren, sowohl die Sympathieträger, als auch deren Gegenspieler, waren meiner Meinung nach umfassend und lebensecht dargestellt, besonders faszinierend fand ich, dass es Einige dabei gab, bei denen es recht lange gedauert hat, bis ich wirklich einschätzen konnte, auf welcher Seite sie gerade stehen. Insgesamt habe ich mich von der gesamten Trilogie ganz wunderbar unterhalten gefühlt, der finale Band stellt für mich tatsächlich den krönenden Abschluss dar, so dass ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wer schon einmal mit Katalina und Severin in die Welt der Empathen eingetaucht war, wird sich in diesem Abschlussband sofort wieder zuhause fühlen. Wer die Trilogie noch nicht kennt, dem empfehle ich, die Bücher der Reihe nach zu entdecken, die Geschichte bietet ein einmalig fantasievolles, spannendes und dabei sehr emotionales Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 21.04.2022

Wunderbare Fortsetzung

Crush
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Nachdem Grace wieder zu sich gekommen ist, stellt sie fest, dass ihr die Erinnerungen an die Monate, die sie in Stein eingeschlossen verbracht hat, fehlen. Zunächst ist sie glücklich, wieder bei Jaxon ...

Nachdem Grace wieder zu sich gekommen ist, stellt sie fest, dass ihr die Erinnerungen an die Monate, die sie in Stein eingeschlossen verbracht hat, fehlen. Zunächst ist sie glücklich, wieder bei Jaxon zu sein, doch irgendetwas in ihr sträubt sich gegen die Nähe zu ihm - hat das etwas mit dem Gargoyle in ihrem Inneren zu tun? Über welche Fähigkeiten Grace nun verfügt, muss sie erst noch herausfinden, denn seit 1000 Jahren hat es keine Gargoyles mehr gegeben, sie ist die Einzige ihrer Art.

"Crush" von Tracy Wolff ist der zweite Band einer Jugendfantasy-Reihe und wie schon der Vorgänger, hat mich die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt und begeistert. Grace, Jaxon und den Großteil der Figuren in ihrem Umfeld kannte ich schon aus dem ersten Buch, doch auch die Neuankömmlinge fand ich umfassend und lebensecht beschrieben. Wie ich es mir unter Jugendlichen vorstelle (und magiebegabte Jugendliche bilden da keine Ausnahme) war der Umgang miteinander oftmals durch witzige, schlagfertige Dialoge geprägt. Grace, aus deren Sicht die Ereignisse geschildert werden, war mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen und auch in diesem Buch hat es mir Spaß gemacht, sie zu begleiten.

Zum Verständnis empfehle ich, zunächst den Vorgängerband zu lesen, denn die Handlung wird fortlaufend erzählt, ohne Vorkenntnisse stelle ich mir das Leseerlebnis nur halb so schön vor. Den Schreibstil mochte ich schon bei "Crave" und auch in der Fortsetzung hat mir die humorvolle Erzählweise sehr gefallen, trotz einiger Monate, die zwischen den Bänden vergangen sind, war ich beinahe von der ersten Zeile an wieder voll in der Handlung involviert. Dass dabei erneut das eine oder andere Klischee bemüht wurde, hat dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinerlei Abbruch getan, dieses Buch brachte eine Atmosphäre mit, in der ich mich trotz aller Geheimnisse und Gefahren rundum wohl gefühlt habe.

Die Autorin spielt gekonnt mit ihren Lesern, es ist zeitig spürbar, zu welcher Figur die Sympathien gelenkt werden sollen - und ich bin ihr dabei brav gefolgt. Einige Entwicklungen waren für mich bereits lange vor dem Ende zu ahnen, dennoch hat mich die Spannung in jeder einzelnen Leseminute fest gehalten. Insgesamt habe ich mich von dem Roman wunderbar unterhalten gefühlt, die 768 Seiten haben sich schnell weg gelesen und ein kleiner Cliffhanger macht Lust auf den Folgeband. Wie schon im ersten Teil gab es auch hier am Schluss einige Zusatzkapitel, in denen ein Teil des Geschehens noch einmal aus dem Blickwinkel einer anderen Figur betrachtet wird, was für mich ein kleines Extra-Highlight darstellt. Für diesen eindrucksvollen Fortsetzungsroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie schon "Crave" hat mich auch "Crush" gefesselt und begeistert, ich habe jede einzelne Seite genossen und empfehle die fantasievolle Fortsetzung gern weiter.