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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2022

Der nächste Band wird hoffentlich wieder besser

Der gute Samariter
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Im Moment gibt es viele Fortsetzungen von Krimi-Reihen, die ich liebe. So auch den 7.Band von Cilla und Rolf Börjlind "Der gute Samariter". Wieder ermitteln Olivia Rönning und Tom Stilton - oder doch nicht?
Klappentext:
Olivia ...

Im Moment gibt es viele Fortsetzungen von Krimi-Reihen, die ich liebe. So auch den 7.Band von Cilla und Rolf Börjlind "Der gute Samariter". Wieder ermitteln Olivia Rönning und Tom Stilton - oder doch nicht?
Klappentext:
Olivia Rönning ist verschwunden. Ihre Kollegin Lisa Hedqvist ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Als Tom Stilton von der Sache erfährt, kehrt er aus seiner selbstgewählten Corona-Isolation in den Stockholmer Schären in die Stadt zurück. Er und Lisa folgen der Spur zu einer einsamen Hütte. Doch als sie sie erreichen, steht das Haus bereits in Flammen. Eine tote Frau wird gefunden. Ist es Olivia?
Zur gleichen Zeit koordiniert ihre frühere Chefin Mette Olsäter die Sicherheit der landesweiten Corona-Impfstofflieferungen, doch es gibt Hinweise, dass der Transport sabotiert wurde ...
Der Klappentext beschreibt gerade mal die ersten 70 Seiten des Romans, der drei ganz unterschiedliche Geschichten erzählt.
Olivia wird entführt, entwickelt Verständnis für ihre Entführerin und als sich herausstellt, dass diese ermordet worden ist, beginnt sie gemeinsam mit Lisa zu ermitteln. Dabei stoßen die beiden auf eine dunkle Familiengeschichte.
Mette dagegen koordiniert mal so nebenbei die Impfstofflieferungen nach Schweden. Da wird viel diskutiert, über den Sinn von Impfungen und diverse Verschwörungstheorien.
Irgendwann gibt es eine Verbindung zwischen Olivias Fall und Mettes Corona-Aktivität. Das muss wohl so sein und ich habe mich ein wenig gefragt, wo der Schwerpunkt der beiden Autoren in diesem Band liegt. Je weiter ich dem Buch gefolgt bin, desto klarer wurde die Antwort: Der Schwerpunkt ist Corona.
Tom ermittelt in diesem Band nämlich nicht. Er wird krank. Er bekommt Corona.
Corona zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und es hat mich sehr gewundert, wie sehr die Corona-Maßnahmen in Schweden den deutschen glichen. Oder wurde das Buch an den deutschen Markt angepasst?
Letztendlich konnte mich dieser Band nicht überzeugen. Der eigentliche Kriminalfall war spannend, rückte aber bei lauter Corona immer wieder in den Hintergrund. Das Thema "Corona" hat mich nicht gestört, allerdings blieb es seltsam unbeteiligt, oberflächlich und trotzdem raumfordernd.
Der Stil war wie immer gut, die Geschichte ließ sich trotz einiger Corona-Längen gut lesen.
Fazit: Jede Reihe hat auch mal schwächere Bände. Ich freue mich auf den 8.Fall für Olivia Rönning und Tom Stilton.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Bisher der schwächste Band der Reihe

Einsame Entscheidung
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2018 hat mir eine sehr liebe Buchhändlerin "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro empfohlen - und ich war total begeistert. Auch die folgenden drei Bände haben mir sehr gut gefallen. Der fünfte Band "Einsame ...

2018 hat mir eine sehr liebe Buchhändlerin "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro empfohlen - und ich war total begeistert. Auch die folgenden drei Bände haben mir sehr gut gefallen. Der fünfte Band "Einsame Entscheidung" ist für mich der schwächste Band der Reihe.
Klappentext:
Anfang Juni in Fuseta – es sind die letzten idyllischen Tage in dem kleinen Fischerort an der Algarve, bevor die Touristen kommen. Leander Lost, der deutsche Kommissar an der portugiesischen Küste, genießt gemeinsam mit Soraia Rosado die Ruhe vor dem Sturm. Doch dann liegt ein englischer Tourist tot in einem Ferienhaus, seine portugiesische Begleiterin ist auf der Flucht. Der Fall scheint klar: eine Beziehungstat. Während der Ermittlungen häufen sich allerdings die Rätsel rund um diesen brutalen Mord …
Von "Spannung, Humor und Lokalkolorit" wurde nur das dritte Kriterium wirklich erfüllt - nehme ich jedenfalls an, denn sie zahlreichen Verfolgungsjagden wurde detailliert beschrieben. Ich war noch nie da ...
Die Spannung kommt für mich in diesem Krimi deutlich zu kurz. Die ersten 56 Seiten wird ein Kriminalfall geschildert, der mit der eigentlichen Story nichts zu tun hat. Es geht nur darum, einen Kleinkriminellen einzuführen, der 150 Seiten später eine Kurzauftritt hat.
Auch im Anschluss erfolgt der Spannungsaufbau eher gemächlich, was ich persönlich gar nicht so schlimm finde, aber hier war alles sehr überschaubar und es wurde ständig gereist.
Zum Ende hin überstürzen sich die Ereignisse, so dass ich kaum folgen konnte.
Und der Humor? Er flackert immer mal wieder auf, ist aber nicht mit den vorangegangenen Bänden vergleichbar.
Wie immer ist das Buch gut lesbar. Das tröstet über einige Längen hinweg.
Fazit: Ein brisantes Thema, ein tolles Ermittlungsteam, sympathische Menschen - doch echte Spannung kommt nicht auf. Der bisher schwächste Band der wundervollen Reihe.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Bisher schwächster Band der Reihe

Grabesstern
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"Grabesstern" von Anne Mette Hancock ist der dritte Fall für Heloise Kaldan und Erik Schäfer. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Heloise. Vielleicht konnte mich das Buch auch deshalb nicht wirklich überzeugen. ...

"Grabesstern" von Anne Mette Hancock ist der dritte Fall für Heloise Kaldan und Erik Schäfer. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Heloise. Vielleicht konnte mich das Buch auch deshalb nicht wirklich überzeugen. In den vorangegangenen Bänden war gerade die Zusammenarbeit dieser beiden sehr unterschiedlichen Menschen belebend.
Klappentext:
Eigentlich wollte Journalistin Heloise Kaldan nur einen Artikel über Sterbebegleitung schreiben. Doch als sie sich mit dem todkranken Jan Fischhof anfreundet, beginnt ihr die Sache nahezugehen. Jan scheint etwas auf dem Gewissen zu haben. Seine Hinweise führen Heloise nach Jütland, an die Flensburger Förde, zu einem lange zurückliegenden Fall. Heloises guter Freund Kommissar Erik Schäfer ist misstrauisch: Was weiß sie wirklich über Jan Fischhof? Heloise stößt in ein gefährliches Wespennest. Kann sie ihrer Intuition trauen?
Das Buch beginnt eher behäbig. Eine wirkliche Spannung kommt nicht auf. Das ist sicher auch dem Thema "Sterbebegleitung" geschuldet und daher passend. Trotzdem ist meine Erwartungshaltung bei einem Thriller eine andere. Erik Schäfer hat bis kurz vor Schluss nur eine Nebenrolle und die Szenen, in denen er vorkommt, wirken allzu bemüht.
Zum Ende hin gelingt es Anne Mette Hancock doch noch Spannung aufzubauen und der Schluss ist überraschend und doch sehr passend. er hat mich mit dem mühsamen Anfang versöhnt.
Der Schreibstil ist wie immer gut lesbar, Landschaftsschilderungen und Gesellschaftsstudien runden diesen Regionalkrimi ab.
Die Farben auf dem Cover sind im Original anders.
Fazit: Aus meiner Sicht kein Thriller sondern eher ein etwas bemühter Regionalkrimi. Bisher der schwächste Band der Reihe, die mich bisher überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Wenig Neues

Der Friesenhof
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"Der Friesenhof - Auf neuen Wegen" von Fenja Lüders trägt den Untertitel "Teehändler Saga". Warum hat sich mir bis zum Schluss nicht wirklich erschlossen.
Klappentext:
Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf ...

"Der Friesenhof - Auf neuen Wegen" von Fenja Lüders trägt den Untertitel "Teehändler Saga". Warum hat sich mir bis zum Schluss nicht wirklich erschlossen.
Klappentext:
Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.
Der größte Teil des Buches handelt nicht von Gesa und dem Teehandel, sondern spielt auf dem Friesenhof. Nach dem Tod des Vaters möchte die jüngste Tochter Hanna den Hof weiter betreiben. doch dies ist kurz nach dem 2.Weltkrieg für Frauen nicht selbstverständlich. Und so reiht sich das Buch in die aktuellen Familiengeschichten ein: Es geht um die Folgen des verlorenen Krieges, um alte Nazi-Seilschaften, um vermisste Soldaten, um Flüchtlinge und das Schicksal der Fremdarbeiter. Also viele durchaus spannende Themen, aber nicht wirklich etwas Neues.
An den Stil musste ich mich anfangs erst gewöhnen. Oft kommt Fenja Lüders etwas behäbig, etwas umständlich daher in ihren Beschreibungen. Ein Satz zählte tatsächlich 42 Worte. Mit der Zeit habe ich mich jedoch eingelesen und konnte den ruhigen Sprachstil und Spannungsaufbau genießen. Dabei bleibt die Handlung doch etwas oberflächlich und mir ist es nicht wirklich gelungen, mit Hanna oder Gesa mitzufiebern.
Beide Liebesgeschichten im Buch sind eher tragisch, ohne dass die beiden Frauen wirklich darunter zu leiden scheinen. Es ist halt alles etwas weich gespült.
Fazit: Eine der vielen Familiengeschichten, die derzeit auf dem Buchmarkt zu finden sind. Auch wenn sich die Geschichte nicht von anderen abhebt, werde ich den zweiten Band mit Sicherheit lesen. Leichte Kost für besinnliche Lesestunden.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Solide konstruierter Thriller

ATME!
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Gefühlt schreiben nur wenige Frauen Thriller und so habe ich mich sehr auf "Atme" von Judith Merchant gefreut.
Klappentext:
Eben noch war Ben in der Boutique, in der Nile ein Kleid anprobierte, doch als ...

Gefühlt schreiben nur wenige Frauen Thriller und so habe ich mich sehr auf "Atme" von Judith Merchant gefreut.
Klappentext:
Eben noch war Ben in der Boutique, in der Nile ein Kleid anprobierte, doch als sie aus der Umkleidekabine kommt, ist er verschwunden. Nile ist sich sicher: Es muss etwas Schreckliches passiert sein. Aber niemand will ihr glauben. Noch nicht mal seine engsten Freunde, die Nile sowieso für zu anhänglich halten. Also muss sie ausgerechnet ihre größte Feindin um Hilfe bitten: Flo, die Frau, mit der Ben noch verheiratet ist. Zu Niles Erstaunen ist diese sehr kooperativ. Doch dann entdecken die beiden Frauen immer mehr Ungereimtheiten in Bens Leben. Und die gemeinsam begonnene Suche entwickelt sich zu einer atemlosen Jagd, denn Nile realisiert: In diesem perfiden Spiel kann sie niemandem trauen. Schon gar nicht Flo.
Wie leider immer öfter passt der Klappentext nicht zum Buch. Ungereimtheiten in Bens Leben habe ich keine gefunden, nur viele Ungereimtheiten im Leben und Handeln von Niles. Und ein perfides Spiel spielt - wenn überhaupt jemand - dann Nile.
Trotzdem hat mir "Atme" alles in allem gut gefallen. Es ist zumindest zu Beginn ein traditioneller Thriller und Judith Merchant spielt mit meiner Wahrnehmung als Leserin. Ist Niles glaubwürdig? Was ist Phantasie, was Wirklichkeit?
Dabei übertreibt Judith Merchand aus meiner Sicht etwas und der erste Teil des Buches zieht sich etwas.
Die zweite Hälfte fand ich deutlich spannender. Hier spielen nicht mehr nur die Gedanken, Erinnerungen und Gefühle von Niles eine Rolle, sondern es passiert etwas in der Handlung.
Außergewöhnlich und doch überzeugend fand ich den Schluss. Judith Merchant bietet uns sozusagen drei Lösungen an, die sich alle schlüssig aus der Handlung ergeben könnten.
Fazit: Insgesamt ein gut konstruierter, traditioneller Thriller, der zumindest zu Beginn etwas langatmig ist.

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