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Veröffentlicht am 13.05.2022

Ein deutsch-sizilianisches Familienepos

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen
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Im Jahr 1880 wird in dem kleinen sizilianischen Dorf Taormina Barnaba Carbonaro als Sohn eines ehemaligen Pfarrers geboren. Dieser musste sein Amt aufgeben, nachdem er die Tochter des Schneiders geschwängert ...

Im Jahr 1880 wird in dem kleinen sizilianischen Dorf Taormina Barnaba Carbonaro als Sohn eines ehemaligen Pfarrers geboren. Dieser musste sein Amt aufgeben, nachdem er die Tochter des Schneiders geschwängert hat. Bereits mit fünf Jahren wird Barnaba zum Arbeiten auf die Orangenplantagen geschickt. Er besitzt eine Hose und ein Hemd, aber keine Schuhe. Bald zeigt er ein Talent fürs Rechnen, das Lesen lernt er hingegen nicht. Im Laufe der Jahre gelingt ihm der Aufstieg, immer wieder steht er jedoch mit leeren Händen da. So auch 1960, als er in München eintrifft und Quartier im Haus der Familie seines Sohnes Nino bezieht, welcher der Großvater des Erzählers und eins der vierundzwanzig Kinder ist, die Barnaba in seinem Leben gezeugt hat. Wie schon mehrfach zuvor in seinem Leben überlegt er, wie er ohne Vermögen, aber mit einer guten Idee wieder zu Geld kommen kann.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum ersten Mal begegnete ich Barnaba, als er mit achtzig Jahren in München ankommt, um bei Nino und seiner Familie zu wohnen. Diese Kapitel sind im Vergleich zu den Rückblicken auf sein bisheriges Leben eher kurz. Die Rückblicke beginnen im Jahr 1890, als der zehnjährige Barnaba eine verlockende Bezahlung dafür erhält, dass er für Fotografien des Barons von Gloeden nackt Modell steht. Sein Plan, etwas davon für sich zu behalten, wird von seinem Vater durchkreuzt. Dieser stirbt am Tag darauf bei einem Erdbeben und lässt seinen Sohn mit der Verantwortung zurück, für sich selbst und seine Mutter zu sorgen.

Beim Lesen tauchte ich tief in das Sizilien am Ende des 19. Jahrhunderts ein. Barnaba ist arm, träumt aber vom Aufstieg. Als Kind ist er in den Augen der Erwachsenen jedoch ein Niemand und kassiert immer wieder Schläge, sowohl beim Arbeiten auf der Plantage als auch daheim. Er weiß, dass sein Chef ein Mafioso ist, wagt aber dennoch, mit einer Bitte an diesen heranzutreten. Seine Liebe zu Rosaria, der Schwester seines besten Freundes, wird in seiner Jugend zu einem zusätzlichen Antrieb, etwas aus sich zu machen.

Mehrfach spielt Barnaba der Zufall in die Hände und lässt ihn wertvolle Bekanntschaften machen. Er versucht, gute Beziehungen zu den richtigen Persönlichkeiten aufzubauen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Das gelingt ihm mal mehr und mal weniger gut. Er wird betrogen, gerät zwischen die Fronten und lässt sich von seiner Leidenschaft leiten. Mit seiner Geschäftstüchtigkeit, Mut und Gerissenheit kämpft er sich aber immer wieder zurück.

Ich begleitete Barnaba durch Höhen und Tiefen und wurde dabei gut unterhalten. Nebenbei lernte ich einiges Interessantes über Zitrusfrüchte. Auf das übersinnliche Element in Form von Geistern, die Barnaba und auch seine Familienmitglieder sehen können, hätte ich allerdings verzichten können. Barnabas Lebensstationen werden lange recht ausführlich geschildert, auf den letzten 150 Seiten zieht das Tempo dann deutlich an und die Jahre werden im Zeitraffer erzählt. Hier hätte ich mir eine ausgewogenere Verteilung gewünscht. Der Abschluss verspricht eine Fortsetzung, in welcher die Frauen der Familie im Mittelpunkt stehen - man darf gespannt sein.

Lest „Terra di Sicilia“, wenn ihr Lust auf ein deutsch-sizilianisches Familienepos habt und den Lebensweg eines Patriachen mit all seinen Höhen und Tiefen begleiten wollt!

Veröffentlicht am 19.04.2022

Kurzweilige, unterhaltsam chaotische Hochzeitskomödie

Undercover Bridesmaid – Das perfekte Durcheinander
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Sophie Breeze ist eine professionelle Brautjungfer: Sie lässt sich von Bräuten buchen, um diese in den Vorbereitungen und während des großen Tages bestmöglich zu unterstützen. Den anderen Gästen gegenüber ...

Sophie Breeze ist eine professionelle Brautjungfer: Sie lässt sich von Bräuten buchen, um diese in den Vorbereitungen und während des großen Tages bestmöglich zu unterstützen. Den anderen Gästen gegenüber gibt sie sich als Freundin aus, damit niemand Verdacht schöpft. Als sie von der Marquise von Meade die Anfrage erhält, ihre Tochter als Brautjungfer zu unterstützen, ist die völlig aus dem Häuschen: Die Hochzeit der berühmten Lady Cordelia Swann verspricht, das Ereignis des Jahres zu werden! Cordelia selbst sieht allerdings nicht ein, weshalb sie Sophies Dienste in Anspruch nehmen soll. Sie stellt allerlei Anforderungen an Sophie, die sie dazu bringen sollen, zu kündigen. Doch so leicht gibt Sophie nicht auf.

Zu Beginn des Buches lernte ich Sophie kennen, während sie ganz in ihrem Element ist: In ihrer Rolle als Brautjungfer zieht sie im Hintergrund die Stippen, damit bei der Hochzeitsfeier alles nach Plan läuft. Die Hochzeitssaison neigt sich dem Ende zu, doch für das nächste Jahr hat sie schon zahlreiche neue Aufträge erhalten. Nur eine Hochzeitseinladung kommt ihr gar nicht recht: Die ihres Ex-Freundes Daniel. Und dabei war sie selbst seit der Trennung nicht einmal auf einem Date!

Bald hat sie jedoch gar keine Zeit mehr, sich darüber Gedanken zu machen, denn ihr neuer Auftrag als Brautjungfer von Lady Cordelia beansprucht ihre gesamte Zeit. Für Sophie ist es die Chance, Zugang zu weiteren Klientinnen der High Society zu erhalten. Doch Cordelia stellt sich als echter Bridezilla heraus: Sie stellt unmögliche Ansprüche, scheucht Sophie in der Gegend herum und lässt sie spüren, dass sie nicht erwünscht ist. Ein Lichtblick ist ihr Bruder Tom, der als Viscount einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt ist und bei dem Sophies Zuneigung auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint. Doch dieser kennt nicht einmal ihren wahren Namen, den sie für Cordelias Hochzeit in Emily geändert hat.

Der Roman legt ein gutes Tempo vor und eine skurrile Szene jagt die nächste. Ich fand es sehr unterhaltsam, Sophie bei ihren verzweifelten Versuchen zu begleiten, den Ansprüchen von Cordelia gerecht zu werden. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder Einschübe mit verrückten Anfragen anderer Bräute oder Dialogen mit Dienstleistern, bei denen nicht alles nach Plan läuft, die das Planungschaos noch verstärken. Sophie fällt es grundsätzlich schwer, Nein zu sagen, und weil sie den Auftrag der Familie Swann nicht verlieren will, verhält sie sich ihnen gegenüber geradezu devot. Im Laufe der Geschichte macht sie aber eine schöne Entwicklung durch. Etwas mehr erhofft hatte ich mir von der Lovestory, für die leider kaum Zeit blieb.

Wer Lust auf eine kurzweilige und chaotische Hochzeitskomödie hat, für den ist „Undercover Bridesmaid“ genau das Richtige!

Veröffentlicht am 13.04.2022

Sommerferien in einer Duisburger Lagerhalle

Der Markisenmann
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Im Jahr 2005 ist Kim fünfzehn Jahre alt, hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Familie und schlechte Noten in der Schule. Für den tätlichen Angriff auf ihren Bruder, durch den sie in der Jugendpsychiatrie ...

Im Jahr 2005 ist Kim fünfzehn Jahre alt, hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Familie und schlechte Noten in der Schule. Für den tätlichen Angriff auf ihren Bruder, durch den sie in der Jugendpsychiatrie landet, hat sie jedoch keine Erklärung. Als die Sommerferien anstehen, liefert ihre Mutter sie kurzerhand bei ihrem leiblichen Vater Ronald Papen ab, während der Rest der Familie nach Miami fliegt. Zu diesem hat Kim zuvor noch nie Kontakt gehabt. Nun soll sie die ganzen Ferien lang mit ihm in seiner Duisburger Lagerhalle leben, von wo aus er aus der DDR-Zeit stammende Markisen per Kaltakquise im ganzen Ruhrgebiet vertreibt. Kims anfängliche Ablehnung wandelt sich allmählich in Interesse, und sie will mehr über ihren Vater und die Vergangenheit herausfinden.

Die Geschichte wird von der erwachsenen Kim aus der Gegenwart heraus im Rückblick erzählt. Sie nahm mich mit in den Sommer 2005, als sie fünfzehn Jahre alt war und ihrem Bruder etwas Schlimmes angetan hat, für das sie im Rückblick keinerlei Erklärung hat. Da ihre Familie sie nicht sehen will, sie in den Ferien aber irgendwo bleiben muss, landet sie bei ihrem leiblichen Vater, von dem sie bis zu diesem Zeitpunkt abgesehen von seinem Namen nichts wusste.

Auf den ersten Blick versprechen die Ferien, der reinste Horror zu werden. Statt ihres luxuriösen Hauses in Köln soll sie nun in einem fensterlosen Raum in einer Lagerhalle mitten in einem Industriegebiet in Duisburg-Meiderich wohnen. Das Interessanteste hier ist die Pfütze vor der Halle, die sie hingebungsvoll am Leben hält, und der vierzehnjährige Alik, der ihr den Rasen am Rhein-Herne-Kanal als Privatstrand schmackhaft macht. Doch ihre Fluchtgedanken werden bald von der Faszination für das Ungewohnte abgelöst. Auch das Interesse an ihrem Vater wächst allmählich.

Nach einigen Tagen beschließt Kim, ihren Vater bei seiner Kaltakquise zu begleiten. Sie kann nicht fassen, dass er in diesem Jahr erst zwei der in ihren Augen wirklich hässlichen Markisen verkauft hat und hat bald einige Einfälle, wie sich das Geschäft ankurbeln lässt. Die Vater-Tochter-Szenen sind unterhaltsam, die vielen Stories rund um das Klinkenputzen und die Reaktionen der potenziellen Markisenkäufer verloren für mich jedoch bald ihren Reiz. Ich wartete auf Antworten, was Ronald Papens Vergangenheit anging, die erst sehr spät gegeben werden. Auch das Potenzial der Geschichte rund um Alik und Kim wurde nicht voll ausgeschöpft. Auf den letzten Seiten berichtet die erwachsene Kim, was in der Zeit nach den Sommerferien bis zur Gegenwart geschehen ist und sorgte damit für einen befriedigenden Abschluss.

„Der Markisenmann“ ist eine Coming of Age-Story, in der ich Kim während ihrer Sommerferien begleitete, die sie bei ihrem bis dato unbekannten Vater verbringen muss. Die Geschichte wird mit Charme und Humor erzählt und stimmt nachdenklich im Hinblick auf die Konsequenzen von Taten, die nicht entschuldbar sind. Ich fühlte mich gut unterhalten, hätte mir thematisch aber noch mehr Abwechslung gewünscht. Ein Roman für alle, die Lust auf eine im Ruhrgebiet spielende Vater-Tochter Geschichte haben.

Veröffentlicht am 20.03.2022

Mit einer Kofferraum voller Bienenköniginnen durch die Provence

Die wundersame Reise der Bienen
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Anna und ihr Freund Christopher haben eine Woche Urlaub an der Côte d’Azur verbracht und wollen jetzt zurück nach Hamburg reisen, wo Christopher am nächsten Tag einen wichtigen Pitch hat. Kurz vor dem ...

Anna und ihr Freund Christopher haben eine Woche Urlaub an der Côte d’Azur verbracht und wollen jetzt zurück nach Hamburg reisen, wo Christopher am nächsten Tag einen wichtigen Pitch hat. Kurz vor dem Abflug überfällt Anna jedoch eine Panikattacke und Christoph fliegt ohne sie zurück. Mit dem Auto als Beifahrerin über Landstraßen zurückzufahren scheint ihr die einzige Möglichkeit zu sein, ohne weitere Panik gen Heimat zu kommen. Über die Mitfahrzentrale findet sie Hank, der sie zumindest ein Stück weit mitnehmen kann. Er liefert in der Provence Bienenköniginnen aus. Aufgrund einiger Zwischenfälle kommen die beiden jedoch langsamer voran als gedacht. Anna bringt diese unfreiwillige Auszeit ins Grübeln, ob sie ihr eigentlich Leben so lebt, wie sie es möchte oder mehr so, wie andere es von ihr erwarten.

In ihrem Debütroman nahm mit Katja Kewertisch mit an der Côte d’Azur. In ihrem arbeitsreichen Leben konnten sich Anna und Christopher nur eine Woche Urlaub gönnen, und selbst in dieser hat Christopher jeden Tag an seinem Pitch gearbeitet. Auch Anna erwartet in der Folgewoche ein wichtiger Termin - doch plötzlich machen Körper und Psyche nicht mehr mit und sie steht allein am Flughafen von Nizza. Hank, der aufgrund zahlreicher Bienenstiche an seinen Füßen barfuß unterwegs ist, scheint ihr zwar ein sonderbarer Zeitgenosse zu sein, aber ihre einzige Möglichkeit, vorwärts zu kommen.

Auf den ersten Blick hat die erfolgsorientierte Anna, die in der Großstadt lebt und nie selbst kocht wenig mit dem naturverbundenen Hank gemein. Die Unterschiedlichkeit der beiden und Annas Nervösität im Hinblick auf weitere Panikattacken machen den Start ihres Roadtips zu einer holprigen Angelegenheit, in der sie mehrfach aneinander geraten. Ich fand es schön zu beobachten, wie die beiden sich vor der malerischen Kulisse der sommerlichen Provence allmählich zusammenraufen und einander besser kennenlernen. Der Roadtrip nahm mich mit in die schönsten Ecken der Gegend und bot zahlreiche Feelgood-Momente.

Anna und Hank leben bald von Moment zu Moment und verdrängen den Alltag, in den sie bald zurückkehren müssen. Doch schließlich ist es so weit und die zweite Buchhälfte nahm mich mit in ihre Leben in Hamburg und Kiel. Die Reise hat in ihrnen etwas ausgelöst und sie reflektieren, wo sie stehen und was sie eigentlich vom Leben erwarten. Dabei erfuhr ich, dass beide einige Aspekte ihrer momentanen Situation während der Reise erfolgreich ausgeblendet haben, denen sie sich nun stellen müssen.

Die Geschichte ist emotional und stimmt nachdenklich. Zu den Themen, mit denen Anna und Hank sich ursprünglich auf die Reise begeben haben, kommen weitere einschneidende Erlebnisse hinzu, welche sie zusätzlich wachrütteln. Die schönen Momente, die den beiden während des Roadtrips Kraft gegeben haben, scheinen weit weg. Auch wenn die Reflektion und Veränderung der Lebensumstände sicherlich ein längerer Prozess ist, hätte ich mir gewünscht, dass er etwas straffer erzählt wird und ich dafür am Ende mehr Einblicke in die Konsequenzen der getroffenen Entscheidungen erhalten hätte.

„Die Geschichte der Bienen“ nahm mich als Leserin mit auf einem Roadtrip durch die Provence, der die Hauptcharaktere dazu bringt, sich mit essentiellen Fragen im Hinblick auf ihr Leben auseinanderzusetzen. Gerne empfehle ich diesen Roman weiter.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Alles andere als ein schöner Spaziergang im australischen Yarra Valley

Papier & Blut
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Der Siegelagent Al MacBharrais erhält beunruhigende Neuigkeiten von Chen Ya-Ping, der Schülerin seiner in Melbourne lebenden Kollegin Shu-Hua. Diese ist verschwunden, nachdem sie in Richtung Yarra Valley ...

Der Siegelagent Al MacBharrais erhält beunruhigende Neuigkeiten von Chen Ya-Ping, der Schülerin seiner in Melbourne lebenden Kollegin Shu-Hua. Diese ist verschwunden, nachdem sie in Richtung Yarra Valley aufgebrochen ist, wo ein Bannzauber angeschlagen hat. Auch Mei-Ling aus Taipeh und ihre Schülerin, die sich gemeinsam auf die Suche nach Shu-Hua gemacht haben, sind nun nicht mehr auffindbar. Al reist mit Buck Foi, dem Hobogoblin in seinen Diensten, nach Australien, um die Geschehenisse gemeinsam mit Ya-Ping aufzuklären. Eins ist klar: Ihr Ausflug ins Yarra Valley wird alles andere als ein schöner Spaziergang.

Der zweite Band der Chroniken des Siegelmagiers beginnt mit einem Streit zwischen Al und Buck. Am Ende des ersten Bandes hat Al erfahren, dass nicht nur ein Fluch auf ihm lastet, durch den ihn jeder hasst, mit dem er sich länger unterhält. Es gibt noch einen zweiten Fluch, der dafür sorgt, dass seine Schüler nach rund einem Jahr das zeitliche segnen. Weil Buck in seinen Diensten steht ist auch er vermutlich davon betroffen. Doch ihn und Al bleiben noch ein paar Monate, um einen Weg zu finden, den Fluch zu brechen. Viel dringlicher ist Ya-Pings Anruf, der den Streit unterbricht und die beiden darüber informiert, dass zwei der fünf amtierenden Siegelmagier spurlos verschwunden sind.

Das Tempo ist zu Beginn des Bandes eher ruhig. Es müssen einige Vorbereitungen für die Reise nach Melbourne und weiter ins Yarra Valley getroffen werden, um für die dort lauernde unbekannte Gefahr gewappnet zu sein. Die Reisegesellschaft erhält Verstärkung von Eisernen Druiden, der inder vorherigen Serie von Kevin Hearne der Protagonist war und dessen Geschichte hier etwas weitererzählt wird. Weitere Charaktere eilen überraschend zur Verstärkung, zu denen ich nichts verraten will.

Mit der Ankunft im Yarra Valley wird die Geschichte schneller und die Kapitel entsprechend kürzer. Erste Kämpfe werden ausgetragen, noch bevor es weitere Informationen zum Wer und Warum gibt. In diesem Band wird noch deutlich mehr gekämpft als im Vorgänger, letztendlich liest er sich wie ein einziger großer Dungeon, den es zu bezwingen gibt. Trotz der blutigen Kämpfe lebt die Handlung wieder von einer gehörigen Portion schrägen Humors und mir wurde kurzweilige Unterhaltung geboten. Etwas gestört hat mich, dass zum Ende hin mehrere bis zu 30 Seiten lange Kurzgeschichten eingebaut werden, während die Charaktere rasten. Das wirkte auf mich, als hätte der Autor noch ein paar Seiten füllen wollen und hat die Handlung unnötig ausgebremst.

In die Serie einsteigen sollten interessierte Fantasy-Leser:innen aus meiner Sicht unbedingt mit dem ersten Band der Chronik. Wenn dieser Euch begeistern konnte und ihr Lust auf noch mehr Action habt, dann ist „Papier & Blut“ das richtige für euch!