Zu überzogen
Lord of LondonNathan ist, wie im Klappentext beschrieben, ein sehr ehrgeiziger Mensch. Doch neben seiner Karriere ist ihm auch ein bisschen Spaß wichtig. Und daran finde ich absolut nichts Verwerfliches. Ich verstehe ...
Nathan ist, wie im Klappentext beschrieben, ein sehr ehrgeiziger Mensch. Doch neben seiner Karriere ist ihm auch ein bisschen Spaß wichtig. Und daran finde ich absolut nichts Verwerfliches. Ich verstehe nicht, warum das so einen schlechten Ruf auslöst. Vielleicht war das mein Problem an diesem Buch. Denn aufgrund des schlechten Rufs, will er eben genau diesen wieder aufpolieren. Das soll geschehen, indem eine Journalistin ein Porträt über ihn schreibt.
Diese Journalistin ist Madison Shore. Zuvor haben die zwei sich schon auf einer Hochzeit kennen gelernt. Leider habe ich da keine Funken gespürt. Eher fand ich einige Situationen mehr als seltsam. Wenn er ihre Wange ableckt und sagt, sie schmeckt so lecker? Ich meine, sie ist auf einer Hochzeit und hat auch im Alltag immer Make-Up auf. Das heißt, was auch immer sie für ein Make-Up hat, es hat Geschmack… Kann sein, dass das für einige eine Kleinigkeit ist, aber ich bin da schon stark drüber gestolpert. Genau wie die Sache, dass sie sich als Journalistin nie Notizen macht, mentale ja, aber keine schriftlichen. Das ist doch niemals wirklich so? Neben ihrer tollpatschigen Art ist mir aber von ihr auch nicht viel hängen geblieben. Mithilfe dieses Artikels will sie endlich eine Festanstellung in ihrem Traumunternehmen bekommen. Deswegen setzt sie alles daran, dass sie das gut macht.
Dadurch verbringen die zwei unweigerlich viel Zeit miteinander. Insbesondere auf der Arbeit. Doch da sie mehr will, bittet sie ihn sie auf ein Familientreffen mitzunehmen. Und das finde ich geht irgendwie einfach zu weit. Es ist ja noch okay, dass sie zu ihm nach Hause will, aber zu seinen Eltern fand ich dann doch sehr seltsam. Das Familienleben an sich fand ich sehr chaotisch, aber genau das habe ich ehrlich gesagt gemocht. Was ich hier dann etwas übertrieben fand war, dass natürlich quasi alle Brüder sie total heiß und unwiderstehlich finden. Warum? Das hebt Madison auf eine Stufe, die einfach nicht mehr realitätsnah ist.
Nathan war da wesentlich sympathischer. Ich verstehe seine Intentionen. Meistens zumindest. Bei ihm fand ich es etwas suspekt, dass er unbedingt sein Image aufpolieren wollte, aber sich dann doch immer wieder an Madison ran gemacht hat. Das war wirklich sehr widersprüchlich. Ansonsten konnte ich aber auch andere Seiten an ihm erkennen. Er ist immer für seine Freunde da und mehr als nur loyal. Das hat mir richtig gut gefallen.
Das Drama verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ich fand das deswegen einfach nur wahnsinnig unnötig. Das Ende dazu war dann auch mehr als nur überzogen. Alle feiern Madison natürlich total, weil sie ja nie was falsch macht. Und wer hätte es gedacht? Nach diesem „riesengroßen“ Drama muss ein super kitschiges Ende her, das viel zu unglaubwürdig ist.
Fazit:
Madison wird auf ein Podest gehoben und perfekt dargestellt. Ich kenne sie auch überhaupt nicht. Nicht nur bei den Charakteren, sondern auch in der Beziehung fehlt mir die Tiefe. Die Story hätte gut werden können, aber die Dramen waren total an den Haaren herbeigezogen. Viele Stellen werden mir leider zu überzogen dargestellt.
2/5 Sterne