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Veröffentlicht am 28.05.2022

Der Strom des Lebens - fließt weiter

Der Strom des Lebens
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Der Strom des Lebens, von Simone Dorra/Ingrid Zellner

Cover:
Wunderschön, und es passt so gut zu den anderen.

Inhalt:
Vikram Sandeep hat die Leitung des Dar-as-Salam „Haus des Friedens“ an seinen ehemaligen ...

Der Strom des Lebens, von Simone Dorra/Ingrid Zellner

Cover:
Wunderschön, und es passt so gut zu den anderen.

Inhalt:
Vikram Sandeep hat die Leitung des Dar-as-Salam „Haus des Friedens“ an seinen ehemaligen Zögling Yussuf abgegeben. Nun will er seinen Lebensabend zusammen mit seiner Frau Sameera und seinem besten Freund Raja genießen.
Doch die kleinen und großen Dramen lassen in Kashmiri (einem Land das nicht zur Ruhe kommt) nicht lange auf sich warten.
Und so sind Vikram und all seine Freunde noch öfters im Einsatz als ihnen lieb ist.

Meine Meinung:
Dies ist nun der 7. Und letzte Band der Kashmir-Saga.
Ein wahres Epos geht zu Ende – leider und ich fühle einen wahren Abschiedsschmerz.

So viel Gefühl, so viel Emotionen, schöne wie auch traurige.

Wieder ist es dem Autorenduo gelungen mich tief in die Geschichte eintauchen zu lassen. Ich war in Kashmir, mit Haut und Haaren. Habe die Geschichte miterlebt und mit gefiebert. Ich habe mich gefreut und mir blieb an einer Stelle die Spucke weg und ich musste einen Tag pausierten.
Einfach brillant wie wir nochmals das Leben aller Zöglinge der ersten Generationen erleben durften.
Voller Feingefühl wird uns wieder vor Augen geführt wie wertvoll Freundschaft und ein fester Zusammenhalt ist. Auch wenn Niederlagen, Tod und Zerstörung den Moment beherrschen. Doch Liebe, Toleranz und Hoffnung geben immer Raum zu einem Neubeginn.
Bei allem Schrecken und allen dramatischen Ereignissen, gab es ein wunderbar versöhnliches Ende, das zeigt, der Strom des Lebens geht unaufhaltsam weiter.
Wie auch ein tolles Zitat aus dem Buch beschreibt: Der Fluss setzte seinen Weg zum Meer fort, ob das Rad der Mühle gebrochen ist oder nicht.

Ich habe jede der gut 550 Seiten genossen (auch wenn ich manchmal die Luft anhalten musste). Die vier Hauptprotagoisten werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben und in mir nachhallen.

Autorinnen:
Simone Dorra ist in Wuppertal geboren, gelernte Buchhändlerin, hat auch schon Radio gemacht, hat geheiratet und hat drei Kinder.
Ingrid Zellner, geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der Neueren deutschen Literatur und der Geschichte in München. Freiberufliche Tätigkeit u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) sowie als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein krönender Abschluss, für die brillante Kashmir-Saga.
Ich bin wieder absolut begeistert und würde gern mehr als 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 23.05.2022

Der kleine Raubdrachen – Es geht auch anders

Der kleine Raubdrache
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Der kleine Raubdrachen, von Dagmar H. Mueller

Cover:
Schon mal klasse.

Inhalt und meine Meinung:
Drachen müssen Prinzessinnen rauben, das war schon immer so. Warum eigentlich, wird uns hier erklärt.
Und ...

Der kleine Raubdrachen, von Dagmar H. Mueller

Cover:
Schon mal klasse.

Inhalt und meine Meinung:
Drachen müssen Prinzessinnen rauben, das war schon immer so. Warum eigentlich, wird uns hier erklärt.
Und trotzdem hat der kleine Drache hier in der Geschichte keine Lust darauf.
Und als er es dann doch plötzlich tun „muss“, geht einfach alles nur schief.

Lustig und liebevoll wird hier erzählt warum man sich nicht immer an altes vorgegebenes Rollendenken halten sollte. Wie man über seinen Tellerrand hinaus schaut und auch Veränderung anstreben sollte.

Der Schreibstil gefällt mir gut. Es gibt einiges zum Lachen.
Der Umweltgedanke wird aufgegriffen, es gibt tolle neue Wortkreationen und gelungene Wortspielereien.

Die Illustrationen gefallen uns sehr gut und mit seinen gut 170 Seiten ist es sehr umfangreich.

Mein einziger Kritikpunkt: Ich weiß nicht auf welchem Papier oder mit welcher Farbe das Buch gedruckt ist, es riecht sehr chemisch.

Mein Fazit:
Ein wunderschönes Buch über Drachen und Prinzessinnen, dass die alten Klischees in Frage stellt und sogar umdreht und am Ende sind alle glücklich.

Veröffentlicht am 14.05.2022

Erdbeerkönigin - zum Nachdenken

Erdbeerkönigin
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Erdbeerkönigin, von Silke Schütze

Cover:
Ein sehr schönes Cover und die Szene ist im Buch auch wichtig.

Inhalt und meine Meinung:
Ein wunderbare Geschichte über das Leben, Freundschaft, Liebe, Tod und ...

Erdbeerkönigin, von Silke Schütze

Cover:
Ein sehr schönes Cover und die Szene ist im Buch auch wichtig.

Inhalt und meine Meinung:
Ein wunderbare Geschichte über das Leben, Freundschaft, Liebe, Tod und verpasste Chancen.
Eine Geschichte die vieles ist: romantische Liebesgeschichte, inspirierender Lebensratgeber, bewegende Trauerbewältigung.

Der Schreibstil ist sehr ruhig, dabei tief bewegend und emotional.
Die Kapitelüberschriften (jeweils als Frage formuliert) sind sehr tiefsinnig und regen zum Nachdenken an.
ZITAT:
-Wenn Deine Freunde Deine negativsten Charaktereigenschaften aufzählen sollten – welche waren das?
-In welchem Alter hattest du die beste Zeit deines Lebens?

Autorin:
Silke Schütze, Jahrgang 1961, lebt in Hamburg. Sie hat bereits zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht und hält Schreiben für die zweitschönste Sache der Welt.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das mich immer wieder über mich selber nachdenken lässt.
Ein Buch das ich in Erinnerung behalten werde.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.05.2022

Lebenslang mein Ehemann? – hervorragend

Lebenslang mein Ehemann?
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Lebenslang mein Ehemann? von Gaby Hauptmann

Cover:
Ein tolles Cover, tja und Männer sind manchmal eben Esel.

Inhalt und meine Meinung:
Eigentlich habe ich mir von diesem Buch nicht so viel versprochen. ...

Lebenslang mein Ehemann? von Gaby Hauptmann

Cover:
Ein tolles Cover, tja und Männer sind manchmal eben Esel.

Inhalt und meine Meinung:
Eigentlich habe ich mir von diesem Buch nicht so viel versprochen. Ablenkung und Zeitvertreib.
Aber es wurde so viel besser!
Sanne und Alex, ein finanziell sehr gut dastehendes Ehepaar, beide um die 50, und irgendwie scheint ihrem Leben etwas zu fehlen.
Da beginnt Alex eine Affäre mit einer der Hochhaus-Hyänen (was das genau ist, wird im Buch mehrmals sehr humorvoll beschrieben).
Daraufhin bewirbt sich Sanne spontan als Granny-Aupair und reist nach China.

Und dann nehmen die Verwicklungen ihren Lauf.

Aber das Ganze passiert nicht platt und voller Klischees.
Der Schreibstil ist super ausgewogen. Mal witzig, mal poetisch, sehr abwechslungsreich, immer unerwartet und sehr unkonventionell. Es hat mich oft zum Nachdenken angeregt.
Wirklich eine interessante und spannende Geschichte in der ich voll versunken bin.

Autorin:
Gaby Hauptmann, geboren 1957 in Trossingen, lebt als freie Journalistin und Autorin in Allensbach am Bodensee. Ihre Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erfolgreich verfilmt.

Mein Fazit:
Eine rundum gelungene (Liebes)Geschichte. Witzig, frech, spannend, stellenweise auch tiefgründig.
Mit hat das Buch tolle Lesestunden geschenkt, deshalb 5 Stern.

Veröffentlicht am 08.05.2022

Bergsalz – Aus „Füreineallein“ wird „Gemeinsam“

Bergsalz
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Bergsalz, von Karin Kalisa


Cover: Es strahlt für mich die Ruhe, Einsamkeit und Zuversicht des Romans aus.

Inhalt und meine Meinung:
Ein kleines Dorf am Rande der Alpen, ältere Nachbarinnen, die das ...

Bergsalz, von Karin Kalisa


Cover: Es strahlt für mich die Ruhe, Einsamkeit und Zuversicht des Romans aus.

Inhalt und meine Meinung:
Ein kleines Dorf am Rande der Alpen, ältere Nachbarinnen, die das „Allein-sein“ gewöhnt sind.
Und doch führt ein unverhoffter Besuch dazu, dass dies in Frage gestellt wird.
Muss es so sein? Muss es so bleiben?

In einer ruhigen, aber sehr eindringlichen Weise erzählt die Autorin, diese außergewöhnliche Geschichte. Mal poetisch, mal traurig, mal lustig, aber immer tief bewegend.
Das Ganze geht unter die Haut.
Außerdem wird es durch die „Integration von Flüchtlingen“ noch aktueller.
Für mich herausragend ist die Art, wie das Thema der „Alten“ angegangen wird. Wie wollen und wie können ältere Menschen weiterhin selbstbestimmt und ohne in Heime zu müssen (im ländlichen Raum) leben.

Ein Buch das Mut und Hoffnung macht, auch wenn es nicht die perfekten Antworten auf alle Fragen hat.
Die Botschaft: Anfangen, anpacken, handeln und zwar zusammen.
Damit “Füreineallein“ keine Bedeutung mehr hat.

In kleinen Rückblicken (Einschüben) erfahren wir sogar einiges über die Zeit ca. ums 15. Jahrhundert, die mir auch sehr gut gefallen. Und am Ende des Buches erfahren wir sogar wie es zur Geschichte passt.

Zitat: Einfach so – oder – so einfach

Autorin:
Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins.

Mein Fazit:
Von mir 5 Sterne.