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Veröffentlicht am 24.05.2022

Ein unglaublich schöner Roman, der definitiv zum nachdenken bringt

Sierra Clara
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An „Sierra Clara“ von Karin Eger ,hat mich vor allem der Klappentext unglaublich angesprochen, der schon dabei eine stille Sehnsucht und ein Gefühl des Verlorenseins offenbart.
Der Schreibstil der Autorin ...

An „Sierra Clara“ von Karin Eger ,hat mich vor allem der Klappentext unglaublich angesprochen, der schon dabei eine stille Sehnsucht und ein Gefühl des Verlorenseins offenbart.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und unglaublich einfühlsam.
So das es wunderbar gelingt, sich in diese Welt hineinzufühlen.
Erzählt wird dieser Roman aus der Sicht von Clara. Einem wunderbaren Mädchen, das heranreift zu einer erwachsenen Frau, das so viele Stürme umschiffen, so viel ertragen, aber letztendlich auch so viel Liebe auf ihrem Weg erfährt.
Fußball trägt dabei eine sehr wichtige Rolle und das war einfach so schön. Fantasievoll.
Es spiegelt die Wildheit, das Lebendige, aber gleichzeitig auch die verletzliche Art von Clara sehr gut wider.
Ich mochte Clara wahnsinnig gern, weil sie die Welt auf ihre eigene Art erkundet, weil sie Schmerz erträgt, ohne dabei zu verzweifelt zu sein, ohne jemals jeglichen Glauben an das Gute zu verlieren.
Zu Clara konnte ich die meiste Verbindung aufbauen, bei den anderen konnte ich das nur bedingt.
Ich habe ihre Höhen- und Tiefflüge erlebt, konnte es nachempfinden, aber tiefer ,allmächtiger ging es oftmals nicht.
Der Einstieg brauchte etwas, bis die Story auf mich wirken konnte.
Was vielleicht auch mit an den unterschiedlichen Zeitebenen liegt, die wir hier erleben. Das heißt, wir erleben nicht kontinuierlich wie Clara aufwächst, sondern wir erleben immer wieder Sprünge in ihrer Entwicklung.
Wer Tempo erwartet, wird hier vergebens suchen.
Es ist sehr sanft, still, lebendig und so zart und sehnsuchtsvoll.
Es ist eine Stille in den weiten der Welt, was eine große Verletzlichkeit birgt.
Die Thematik lässt schlucken und nachdenken. Denn Clara ist dunkelhäutigen Ursprungs, ihre Mutter Sabine ist dies nicht.
Was zu einigen Herausforderungen in beider Leben führt.
Es gibt nicht nur Konfrontationen mit dem Umfeld, sondern auch mit sich selbst.
Weil man stetig auf der Suche nach dem eigenen Ich ist und diese Verlorenheit, diese tiefe Sehnsucht niemals ganz abschütteln kann.
Das Setting ,ein kleines Örtchen am Alpenrand mochte ich wahnsinnig gern.
Denn dort sticht Clara sehr gut heraus.
Aber dort kann sich Clara auch entfalten und mehr über sich herausfinden, sie kann sich lebendig fühlen, frei sein und trotzdem gefangen in den Konventionen.
Sie kann ausbrechen, vom ersten Nektar des Lebens kosten und so viel mehr über Menschlichkeit mitnehmen.
Ich mochte diesen Roman wahnsinnig gern.
Es ist nicht nur dieser kleine Ort, der mit malerischen Umschreibungen punktet.
Es sind die Menschen, ihre Schicksale, ihre Höhen und Tiefen.
Das jeder sein Päckchen zu tragen hat und niemals ganz ausbrechen kann.
Denn tief im Herzen muss man erkennen, dass es nicht die Hautfarbe ist, die dein Leben so zerbrechlich macht und darüber entscheidet, wer du bist und wer du sein kannst.
Einfach ein besonderer Roman, der eine wahre Odyssee an Geheimnissen, Abgründen und so viel Wahrheiten offenbart.
Die Charaktere sind nicht eindimensional, sie wandeln und entwickeln sich stetig weiter und transportieren dabei so viel.
Ein Roman, der vielleicht auch etwas zum nachdenken und innehalten bringt.

Fazit:
Karin Eger hat mit „Sierra Clara“ einen sehr feinfühligen und sanften Roman geschrieben, der sich vordergründig mit Ausgrenzung und Diskriminierung befasst.
Doch je weiter man geht, umso mehr muss man erkennen, dass es nicht dein Äußeres ist, was über entscheidet, sondern was du bist und was du sein möchtest.
Ein unglaublich schöner Roman, der definitiv zum nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 20.05.2022

Dramatisch, packend und unglaublich düster

DEADLY CURSED
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"Deadly Cursed “ von Kenzie Phoenix ,hat mich nicht nur vom Klappentext unglaublich angesprochen. Auch das Cover hat mir unglaublich gut gefallen.
Sehr schlicht gehalten, aber dennoch sehr aussagekräftig.
Und ...

"Deadly Cursed “ von Kenzie Phoenix ,hat mich nicht nur vom Klappentext unglaublich angesprochen. Auch das Cover hat mir unglaublich gut gefallen.
Sehr schlicht gehalten, aber dennoch sehr aussagekräftig.
Und Hallo, eine toughe Assassine geht eigentlich immer.
Was mir hier aber besonders gut gefallen hat, es ist ein Einzelband und das ist unglaublich erfrischend.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und fesselnd. Kaum angefangen, kommt man durch die beklemmende, aber auch sehr düstere Atmosphäre kaum noch zum durchatmen.
Der Prolog hatte es in sich, mir ist direkt die Kinnlade runtergeklappt, denn damit hatte ich ganz sicher niemals gerechnet.
Ein ganz besonderes Schmuckstück sind die Charaktere.
Wir treffen auf Darius, Lennox, Maeve und Allegra.
Obwohl ich sie alle im Laufe der Reihe lieben und hassen gelernt habe, so sticht Allegra für mich doch am meisten heraus.
Ich mochte ihre Art, ihre Geschichte, das sie nicht immer nur tough ist, sondern auch ihre Verwundbarkeit zeigt.
Ganz besonders ihr Hintergrund ging mir unglaublich nahe. Ein Umstand, der mich ihr sehr viel näher gebracht hat.
Und so verhält es sich auch mit den anderen.
Jeder trägt seine Dämonen in sich. Sie sind nicht einfach nur Gut oder Böse. Sie sind echt.
Kenzie Phoenix nimmt sich sehr viel Zeit für die Ausarbeitung und Entfaltung ihrer Charaktere, was man auch sehr gut spürt.
Sie zeigt uns nicht nur Charaktere, die austeilen können, sondern das sie fühlen, leben, Schmerz und Angst in sich tragen.
Von allen vieren erfährt man hier die Perspektiven, was Ihnen sehr viel Raum und Tiefe verschafft und zudem zeigt, wer sie eigentlich sind.
Der Einstieg gelang mir relativ leicht.
Es wurde direkt nervenaufreibend und blutig.
Obwohl diese Story wahnsinnig laut, tosend und gewaltig ist, empfand ich es auch als leise und still.
Es sind die weichen Nuancen dazwischen, die dem Ganzen eine besondere Note und Intensität verleihen.
Es ist sicher kein leichter Ritt.
Es ist düster, blutig und brutal.
Dabei wird auch nicht mit Details gegeizt, wodurch es vielleicht stellenweise nicht für jeden geeignet ist.
Aber es verhilft dem großen Ganzen zu seiner Größe und Vielfältigkeit.
Die wahre Brutalität spiegelt sich zwischen den Zeilen wider. In dem was die Charaktere fühlen und erleben.
Es gab Szenen, die gingen mir wirklich sehr nahe.
Denn die Entscheidungen, die man hier des öfteren treffen muss, sind keine leichte Kost, an Dramatik und Tragik nicht zu überbieten und verlangen dabei einiges ab.
Nicht zu vergessen, dass es den Menschen prägt und unweigerlich verändert.
Die Grundidee mit den Göttern und den speziellen Wesen hat mir wahnsinnig gut gefallen. Auch wenn die speziellen Wesen und die Geschichte dahinter noch mehr Aufmerksamkeit hätten bekommen können.
Ein wirklich sehr komplexes Werk, das mitunter etwas zu detailliert dargeboten wird, aber nichtsdestotrotz extrem fesselt und so viele Emotionen durchleben lässt.
Zudem wartet die Autorin mit einigen Twists auf, die mich völlig überrollt und der Geschichte einen völlig neuen Lauf gegeben haben.
Definitiv eine Empfehlung.

Fazit:
Götter, eine Krankheit und vier mutige Menschen, die den Ritt ihres Lebens antreten, um alles zu retten, was sie ausmacht.
Ein recht komplexes und vielfältiges Werk, das mit Blut und Gewalt nicht spart.
Darüber hinaus punktet es mit den psychologischen Aspekten und gerade die Charaktere berühren auf unterschiedliche Art und Weise.
Mich konnte es definitiv beeindrucken und für nachdenkliche Momente sorgen.
Dramatisch, packend und unglaublich düster.
Definitiv eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Gossip Girl auf Jungfernfahrt

Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold (Romantic Suspense auf der "Titanic 2.0")
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Wie mag sich wohl Gossip Girl auf Jungfernfahrt anfühlen?
Vermutlich sollte man sich dafür auf die Siren begeben.
Denn dort treten zur Jungfernfahrt die bekanntesten Influencer/innen an.
Drama, Baby, Drama.
Nein, ...

Wie mag sich wohl Gossip Girl auf Jungfernfahrt anfühlen?
Vermutlich sollte man sich dafür auf die Siren begeben.
Denn dort treten zur Jungfernfahrt die bekanntesten Influencer/innen an.
Drama, Baby, Drama.
Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber unglaublich erfrischend und definitiv spannend.
Die Idee dahinter empfand ich als sehr toll.
Denn wie oft sehen wir das makellose, reine und perfekte.
Wer fragt sich nicht, was sich hinter dieser Fassade verbirgt?
Wer sagt, dass ein Lächeln, auch wirklich ein Lächeln ist. Und nicht etwa Ironie, Boshaftigkeit oder ein Augen rollen?
Wer sagt, dass dieses Lächeln,nicht vielleicht auch ein Weinen sein kann?
Denn wieviel von dem Menschen dahinter, wissen wir wirklich?
Es mag nicht für alle zutreffen, aber man zeigt uns das Schöne, das Reine.
Aber wir wissen, nichts ist perfekt.
Nicht mal ansatzweise.
Bedeutet Größe und Mut nicht, Verletzlichkeit, Schwäche und Makel zu zeigen?
Bedeutet wahre Größe nicht, sich zu zeigen, wie man ist.
Ich komm gerade etwas vom Thema ab.
Was ich sagen möchte. Stefanie Hasse zeigt mit der Idee dahinter nicht nur einige Unzulänglichkeiten auf. Sie zeigt, dass Schwäche, Mut bedeutet.
Tara ist keine Influencerin und vielleicht mochte ich sie deswegen auch so gern.
Ihre Ehrlichkeit, ihren Mut.
Ihre Verletzlichkeit und ihre Wärme.
Von Tara erfahren wir hier auch die Perspektive.
Daneben lernen wir noch allerhand weitere Charaktere kennen. Da für Tiefe zu sorgen, ist unfassbar schwierig und das erwartet man auch nicht wirklich.
Doch die Familie Price und die Dawsons rücken näher in den Fokus,wodurch ich Stück für Stück eine Verbindung zu Ihnen aufbauen konnte.
Aber ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich anfangs etwas brauchte, um durchzusteigen. Es passierte so viel und gleichzeitig so wenig.
Sich da auf das zu fokussieren, um was es hier geht, war verdammt schwierig.
Doch nach und nach gelang mir dies und ich fühlte plötzlich eine Menge mehr.
Das Setting, die Siren hat mich unfassbar begeistert. Dabei geizt die Autorin nicht mit malerischen Beschreibungen, was ein ganz eigenes Feeling erzeugt und so die perfekte Atmosphäre schafft.
Tara und ihre Freunde haben mich wirklich begeistert. Ich hab ständig geschmunzelt, es gab aber auch Szenen, die ernsterer Natur waren und etwas zutiefst abgründiges in sich trugen.
Gewissen? Nicht für jeden von Bedeutung.
Zweifel? Werden beiseite geschoben.
Es zählt nur das Spiel.
Doch wofür?
Wofür das alles?
Es wird intrigiert, mit Boshaftigkeit um sich geworfen. Und dann gibt es noch diese Menschen, die ihre Fassade zum Einsturz bringen und damit so wunderschön sind.
Die Jungfernfahrt der Siren bedeutet nicht nur Prestige und Ruhm.
Es bedeutet Menschlichkeit, Stärke und Mut.
Es bedeutet Lügen zu entlarven, Nähe zuzulassen und vielleicht entsteht daraus etwas völlig Neues.
Mich hat Bad Influence wirklich begeistert und emotional in Schach gehalten, dennoch hatte ich mir beim Täter noch etwas mehr Tiefe erhofft. So blieb mir dieser Aspekt leider etwas blass.

Fazit:
Gossip Girl auf Jungfernfahrt
Stefanie Hasse konnte mich mit Bad Influence wirklich begeistern und emotional in Schach halten.
Ein erfrischender und jugendlicher Roman,der sich in die Welt der Influencer begibt und aufzeigt,worin wahre Schönheit und Stärke liegt.

Veröffentlicht am 09.05.2022

Ein einfühlsamer Roman über zweite Chancen und Hoffnung, die niemals erlischt

Summer of Hearts and Souls
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Nachdem mir „Für immer ein Teil von dir“ schon so gut gefallen hat. Musste ich direkt mit „Summer of Hearts and Souls“ weitermachen
Ich muss ehrlich sagen, dass der Klappentext erstmal nach nichts klingt.
Der ...

Nachdem mir „Für immer ein Teil von dir“ schon so gut gefallen hat. Musste ich direkt mit „Summer of Hearts and Souls“ weitermachen
Ich muss ehrlich sagen, dass der Klappentext erstmal nach nichts klingt.
Der Inhalt dafür umso mehr bietet und zwar mehr als eine kleine süße Sommerromanze.
Durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin, hab ich das Buch in einem Zug verschlungen. Was auch nicht schwer war, bei nur 320 Seiten.
Hierbei lernen wir Beyah und Samson kennen und eigentlich ist das hier auch Beyah Geschichte, aufgrund dessen wir auch ihre Perspektive erfahren.
Beyahs Leben war nie einfach und doch wird es plötzlich noch komplizierter, als ohnehin schon.
Beyah ist für mich eine sehr bewundernswerte Persönlichkeit, eine sehr starke und mutige junge Frau, die trotz aller Schwierigkeiten, sich niemals ihr großartige Persönlichkeit nehmen ließ.
Daneben sind auch die Nebencharaktere absolut erwähnenswert, ganz besonders Majorie. Auf den ersten Blick hab ich sie so sehr gemocht. Weil sie so unfassbar tolle Werte in sich trägt.
Dieser Roman ist so viel mehr als eine kleine süße Romanze. Es ist ein steiniger Weg voller Entscheidungen, Tiefschlägen, aber auch voller Hoffnung und Liebe.
Wenn man sieht ,dass es hier um Klassenunterschiede geht, denkt man erstmal, oh Gott bloß kein unnötiges Drama.
Und das ist es auch nicht.
Stattdessen erzählt uns Colleen Hoover eine Geschichte, die unglaublich ans Herz geht.
Locker leicht zu lesen ist und dabei sehr sanft anmutet. Was für mich perfekt die Persönlichkeit von Beyah widerspiegelt.
Mich hat dieser Roman wirklich überrascht.
Ich hab ihn soo sehr gemocht. Colleen Hoover glänzt nicht unbedingt mit unnötigen Klischees, was die High Society angeht.
Was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
Stattdessen hat sie gezeigt, das Geld nicht alles zu heilen vermag und auch nicht zwangsläufig glücklich macht.
Mit der Menschlichkeit zeigt sie, dass man immer hoffen kann und man niemanden vorschnell verurteilen sollte, bevor man ihn nicht kennt.
Die Thematik hinter Beyahs Hintergrund hat mir wirklich gut gefallen, ich hätte mir da aber noch etwas mehr Tiefe gewünscht.
Ebenso das vieles zu leicht gelöst wurde.
Ich denke, dass hätte die eigentliche Tragik dahinter noch mehr hervorgehoben und fokussiert.
Nichtsdestotrotz hat mich Beyahs und Samsons Geschichte sehr berührt.
Denn hier treffen wir auf zwei verlorene und gebrochene Seelen, die nur miteinander wieder heilen können.
Ein einfühlsamer Roman über zweite Chancen und Hoffnung, die niemals erlischt.

Fazit:
"Summer of Hearts and Souls“ von Colleen Hoover ist eine tragende, aber auch hoffnungsvolle und süße Liebesgeschichte, die mich sehr berühren konnte.
Die Sanftheit, die Stärke und der Mut der Charaktere ist unglaublich herzergreifend.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.05.2022

Beklemmend und verstörend

Das Ferienhaus
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Nachdem ich in den sozialen Netzwerken über „Das Ferienhaus “ von C.M. Ewan gestolpert bin, wurde ich so neugierig, dass ich es unbedingt lesen wollte.
In diesem Fall habe ich jedoch das Hörbuch gewählt ...

Nachdem ich in den sozialen Netzwerken über „Das Ferienhaus “ von C.M. Ewan gestolpert bin, wurde ich so neugierig, dass ich es unbedingt lesen wollte.
In diesem Fall habe ich jedoch das Hörbuch gewählt und nicht das Print.
Dieses Hörbuch ist bei randomhouse audio erschienen und wird von Oliver Brod und Julian Horeyseck gesprochen.
Mir haben die Sprecher unglaublich gut gefallen, gerade weil es von der emotionalen Ebene sehr gut herübergebracht wurde.
Sehr eindringlich und intensiv.
Selbst die bedrohliche Atmosphäre war unglaublich gut zu spüren.
Vor allem konnte ich mir somit ein sehr gutes Bild von Tom machen, dessen Perspektive man fast ausschließlich erfährt. Fand ich sehr gelungen.
Denn Tom ist das Familienoberhaupt und Tom erzählt uns hier seine Geschichte.
Tom hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Seine Stärken und Schwächen.
Seine Verletzlichkeit und sein Mut.
Er erzählt uns nicht nur ein grauenvolles Ereignis, sondern alles was damit zusammenhängt.
Was die unterschiedlichsten Emotionen und Gedankengänge auslöst.
Zu seiner Frau Rachel und auch zu den übrigen Charakteren konnte ich nur bedingt eine Bindung aufbauen, was aber nicht als schlecht zu werten ist, weil man hier konstant hofft und bangt.
Daneben erleben wir noch Rückblenden aus der Vergangenheit, die dem Ganzen ein Hauch Tragik verleihen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd, so das ich dem Geschehen ohne Probleme folgen konnte.
Der Einstieg verlief etwas holprig. Tom erzählt so viel und ich hatte keinen Schimmer, was er eigentlich von mir möchte.
Erst mit dem betreten des Ferienhauses wurde es besser und unglaublich spannend.
Denn ab da, konnte ich das Hörbuch nicht mehr zur Seite legen.
Ich hab wahnsinnig mit Tom mitgefühlt.
Weil man spürt, wie sehr er zerrissen, verängstigt und verzweifelt ist.
Er wird mit einer Bedrohung konfrontiert, die seine Familie betrifft. Da muss er doch der Starke sein, oder?
Nein, muss er nicht.
Er darf Angst haben.
Er darf Zweifel haben.
Er darf alles hinterfragen und abschätzen.
Und das war in meinen Augen, wirklich gut gemacht. Denn Tom zeigt immer und jedem gegenüber Menschlichkeit.
Er weiß, auch wenn er alles tun muss, um seine Familie zu retten, darf er sich nicht selbst verlieren.
Es war ein actionreicher und adrenalingeladener Trip voller Wut,Skrupellosigkeit Geheimnissen.
Gepaart mit sehr viel Angst und Verzweiflung.
C.M. Ewan hat mich emotional wirklich gepackt und für große Spannungsmomente gesorgt. Bis zum Schluss wusste ich nicht, um was es hier geht.
Der Twist der dann kam, hat mich wirklich sprachlos gemacht. Es ist nachvollziehbar und trotzdem hatte ich das Gefühl, es wäre nicht genug. Als hätte ich plötzlich eine völlig andere Sphäre betreten.
Ebenso hat mich der Epilog nicht zur Gänze zufrieden zurückgelassen. Das war für mich leider nicht ganz nachvollziehbar.
Insgesamt ein unglaublich guter Thriller, der mit einer Thematik aufwartet, die mich schon heftig an die Grenzen brachte.
Trotz der Brisanz und Gefahr, vergisst der Autor nicht die menschlichen und psychologischen Aspekte und weitet sie sehr gut aus.

Fazit:
C.M. Ewan gelingt mit „Das Ferienhaus “ ein sehr komplexer und nervenaufreibender Thriller, der nonstop für Spannung sorgt.
Beklemmend und verstörend.
Denn was hier passiert, ist heftig.
Oliver Brod und Julian Horeyseck konnten mich als Sprecher sehr begeistern.
Bis auf kleine Schwächen absolut gelungen.