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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2022

Liebevoll und abgedreht

Baddabamba und die Insel der Zeit
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Meinung:
Ich kannte von Markus Orths bereits seine Luftpiratenbücher, die ich auch als Hörbücher gehört habe. Spätestens als Paula auf der Insel der Zeit angekommen ist, habe ich mich durch die verrückte ...

Meinung:
Ich kannte von Markus Orths bereits seine Luftpiratenbücher, die ich auch als Hörbücher gehört habe. Spätestens als Paula auf der Insel der Zeit angekommen ist, habe ich mich durch die verrückte Art der Figuren und auch der Art zu Erzählen sofort daran erinnert gefühlt. Abgedreht, immer etwas drüber, aber auch voll eigenem Charme, erzählt Orths seine Geschichten. Dabei sprüht er nur so vor kreativen Ideen. Er erschafft eigene Figuren und eine Insel voller Besonderheiten, bei der selbst die Zeit nicht mehr in ihren Fugen bleibt. Besonders verliebt habe ich mich dabei in die Figuren Baddabamba den Gorilla und Carissima die Urwaldoma. Beide sind sehr vielschichtig und liebevoll gestaltet. Schwein Anna Bella fand ich auch ganz süß, steht für mich aber stellvertretend für die übertriebene Art des Autors. Gerade gelesen von Anna Thalbach, deren Stimme mir oft zu schrill ist, und mit extreme Berliner Dialekt ist mir die Sau einfach zu viel des Guten. Ähnlich übertrieben gelesen waren die Luftpiraten auch und das muss man einfach mögen oder eben auch nicht. Ich mag es nicht so, für Kinder ist es eventuell eine wahre Wonne, wer weiß.

Was ich für die jungen Leser aber auf jeden Fall toll finde, sind die moralischen Werte des Buches. Hier wird jede Menge geboten und beispielsweise auch mal hinterfragt, warum jemand böse ist. Und ob Einfühlungsvermögen und Verständnis gegenüber Feindschaft und Hass nicht die besseren Waffen sind, um einen Konflikt zu lösen. Auch der Umgang mit Zeit hat mir sehr gut gefallen. Hier sticht die Fantasie Orths wieder ins Auge.
Weiterhin hat mich das Wachsen und Zusammenwachsen der Figuren begeistert. Alle erkennen im Laufe der Geschichte bisher verborgene Wesenszüge an sich und reifen an ihrer gemeinsamen Aufgabe. Ein toller Zusammenhalt mit schöner Botschaft.

Fazit:
Einen halben Punkt Abzug gibt es für das manchmal nervige Lesen, ansonsten bekommt die Geschichte die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Zauberhafte Kulisse

Das Glashaus-Geheimnis
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Meinung:
Das Glashaus- Geheimnis hat eigentlich alles, was eine gute Kindergeschichte braucht. Angefangen von einem wie ich finde wirklich hübschen Cover, über ansprechende Charaktere bis hin zu einer ...

Meinung:
Das Glashaus- Geheimnis hat eigentlich alles, was eine gute Kindergeschichte braucht. Angefangen von einem wie ich finde wirklich hübschen Cover, über ansprechende Charaktere bis hin zu einer gewissen Interaktivität. Man kann sich schnell in Rosa und Sami hineinfühlen und geht gerne mit ihnen auf Spurensuche. Die Orte, die dabei ins Spiel kommen, bilden eine tolle Kulisse. Das Ladengeschäft der verstorbenen Tante hat sehr viel Charme, auch das Wohnhaus oder auch das titelgebende Glashaus sind sehr schön beschrieben und durch schöne Illustrationen wunderbar unterstrichen. Hier wäre ich als Kind auch gern auf Schatzsuche gegangen.
Durch Affendame Uma erhält die Geschichte noch einen zusätzlichen Drive, denn auch wenn Haustiere in solchen Büchern generell gern gesehen sind, ist ein Affe natürlich noch mal etwas Besonderes. Nötig hätte es dieses Buch aber nicht gehabt, denn allein die verschiedenen Rätsel machen Spaß und animieren die Kids zum Mitmachen. Auch wenn es nicht möglich ist, die Hinweise alle ohne Weiteres zu knacken, denke ich das alleine der Versuch eine Bindung mit der Geschichte und den Kindern schafft. Gleiches gilt auch für die verstorbene Großtante, die eine der interessantesten Figuren ist.
Der Schreibstil wie auch die optische und inhaltliche Anpassung sind für Kinder ab 9 Jahren gut geeignet. Hier können Eltern bedenkenlos zugreifen.

Fazit: Ein fast perfektes Kinderbuch für mich. Hier und da wäre aber noch ein tiefergehender Satz toll gewesen. Daher gibts 4,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 11.04.2022

Fast perfekt

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer
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Meinung:
Die einzige wirkliche Kritik, die ich an diesem Reihenauftakt habe, ist der Beginn der Geschichte. Hier fehlte es mir ein wenig an Ausschmückung, denn die Kinder werden zum Tierflüsterer berufen ...

Meinung:
Die einzige wirkliche Kritik, die ich an diesem Reihenauftakt habe, ist der Beginn der Geschichte. Hier fehlte es mir ein wenig an Ausschmückung, denn die Kinder werden zum Tierflüsterer berufen und sind von jetzt auf gleich in Whisperworld. Was sagen die Eltern dazu? Sind sie dauerhaft dort oder nur für eine begrenzte Zeit? Fragen über Fragen. Das war mir zu einfach gelöst. Ansonsten hatte ich viel Spaß mit der Geschichte. Die Welt von Whisperworld, die wir in diesem Band nur in kleinen Teilen zu sehen bekommen, gefällt mir sehr. Unterschiedliche Landschaften mit daran angepassten Tieren, zahlreiche Arten von Flora und Fauna und zusätzlich ein Hauch Magie durch Fabelwesen. Eine wunderbare Mischung, wie ich finde. Auch die Wertfreiheit, dass eine Schlange beispielsweise nicht zwingend böse sein muss, finde ich eine schöne Botschaft.

Allgemein hält das Buch eine Menge schöner Botschaften bereit, sowohl im Zwischenmenschlichen als auch gegenüber der Natur. Hier macht man bei seinen Kindern nichts falsch. Ebenso wenig falsch macht Autorin Barbara Rose mit ihren Charakteren. Die Kinder, die Campbewohner, die Tiere, bisher ist mir niemand auf die Nerven gegangen, ganz im Gegenteil finde ich die Unterschiedlichkeit der Charaktere klasse. Auch die Vertonung von Sprecherin Julia Nachtmann hebt diese Individualität schön heraus. Ich habe ihr gerne zugehört und würde auch weitere Bände der Reihe potenziell als Hörbuch kaufen.

Fazit:
Ein wunderbarer Auftakt mit allem was dazugehört. Ich bleibe dran.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Gelungenes Komplettpaket

ONE - A Greener Way to Cook
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Ihr wollt nachhaltig und pflanzlich kochen? Dann seid ihr bei „One – A Greener Way to Cook“ genau richtig. Mit 200 vegetarischen und veganen Rezepten und viel Sachtext rund um die Naturschonende Lebensweise ...

Ihr wollt nachhaltig und pflanzlich kochen? Dann seid ihr bei „One – A Greener Way to Cook“ genau richtig. Mit 200 vegetarischen und veganen Rezepten und viel Sachtext rund um die Naturschonende Lebensweise hat dieses Buch eine Menge zu bieten.
Meinung:
One ist ein umfangreiches Buch mit guter Verarbeitung und zum Thema passender Schlichtheit. Gerade die Simplizität gefällt mir optisch sehr. Es ist alles gradlinig und strukturiert, ergänzt durch matte, aber schicke Fotos. Wer hier Hochglanz und krachende Farben erwartet, sucht zum Glück vergebens.
Die Art der Gestaltung spiegelt sich aber nicht nur im Äußeren. Auch die inneren Werte sind aufs Wesentliche reduziert, ohne langweilig zu sein. Aufgeteilt ist das Buch in folgende Kategorien:

Einführung
Topf
Planet I
Pfanne
Solo für Gemüse
Schnelle Küche
Planet II
Blech
Weniger Wegwerfen

Ergänzt werden die Kategorien durch zwei Register, wo man einerseits nach Rezepten, andererseits nach Zutaten suchen kann. Für mich ein klarer Pluspunkt, den ich mir in jedem Kochbuch wünschen würde.

Die Rezepte sind größtenteils auf Frischware ausgelegt und kommen ohne Fertigprodukte im Sinne von pflanzlichem Fleischersatz oder Ähnlichem aus. An sich sind die meisten Rezepte „nur“ vegetarisch, können aber meist durch einen Austausch von 1-2 Zutaten auch vegan gekocht werden. Für das gesamte Buch bräuchte man viele verschiedene Zutaten, die teilweise auch exotischer ausfallen, aber es gibt auch genug simple Rezepte mit gängigeren Zutaten.
Recht speziell, aber ziemlich praktisch finde ich die Gestaltung der Kochanleitungen. Statt im Text stehen zu haben, dass man beispielsweise die Karotten in Würfel schneiden soll, steht es so schon bei den Zutaten. Das verkürzt die eigentliche Anleitung und hilft bei der Vorbereitung, kann aber auch verwirren, da die Infos im Text schon vorausgesetzt sind.

Die Umsetzung der Rezepte ist uns leicht gefallen. Die einzelnen Schritte sind optisch unterteilt und gut verständlich beschrieben. Bei den meisten Rezepten gibt es noch ein Bild des fertigen Gerichts, was beim Kochen nach meiner Ansicht immer sehr hilfreich ist.
Geschmacklich waren wir zufrieden mit unseren Ergebnissen und besonders die Tarte war köstlich. Einziges Manko für uns, das aber recht individuell ist, waren die Mengenangaben.
Die Rezepte waren für 2, 4 oder 6 Personen ausgelegt, sodass man oft umrechnen musste. Hier mag ich einheitliche Angaben lieber, aber hier kann man es eh nie allen Lesern gleichermaßen recht machen.

Der größte Vorteil dieses Buches liegt in meinen Augen aber nicht unbedingt auf den Rezepten. Nicht weil sie schlecht sind, sondern weil gerade der Sachteil einen hohen Mehrwert bringt.
Egal ob es um gesunde pflanzliche Ernährung, Ordnung in der Küche oder Müllvermeidung geht, Autorin Anna Jones hat für alles sehr gute Tipps auf Lager. So gibt es z.B. für viele Lebensmittel rat zur richtigen Lagerung, aber auch Tipps zur Verarbeitung falls eine Zutat doch mal länger liegen geblieben ist. Dazu kommen jeweils 10 einfache Rezepte für einzelne Gemüsesorten in der Kategorie Solo für Gemüse. So lässt sich auch toll kochen, wenn mal wieder etwas im Angebot war.

Fazit:
Wer Lust auf Nachhaltigkeit, Abwechselung und ein übersichtliches Kochbuch hat, kann hier gerne zugreifen. Auch wer nicht weiß, was er mit seinem leicht welken Salat oder der braunen Banane machen soll, ist hier genau richtig. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen.

Veröffentlicht am 26.02.2022

Erwachsener geworden

Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben
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Meinung:
Ich hatte wirklich Lust zu erfahren, wie die Geschichte rund um Arken und seine Einwohner weitergeht, auch wenn ich beim ersten Teil ein wenig Kritik geübt habe. Dies ist bei diesem Band fast ...

Meinung:
Ich hatte wirklich Lust zu erfahren, wie die Geschichte rund um Arken und seine Einwohner weitergeht, auch wenn ich beim ersten Teil ein wenig Kritik geübt habe. Dies ist bei diesem Band fast überflüssig geworden, denn der Autor hat in meinen Augen noch mal deutlich zugelegt. Das Buch ist düsterer, spannender und gleichzeitig erwachsener geworden, ohne dabei aber seine grundlegenden Qualitäten zu verlieren. Es bezaubert nach wie vor mit der Optik, die ähnlich gestaltet ist und damit einen hohen Wiedererkennungswert schafft.
Hier gibts also wieder ein klares Plus.

Bei den Charakteren konnte der Autor sogar gleich mehrere Punkte hinzugewinnen.
Die Figuren wirken ausgereifter und gewinnen an Tiefe. Die wechselnde Perspektive schafft mehr Nähe zu verschiedenen Personen, statt den Fokus nur auf Adrian zu legen. Beispielsweise bekommt man deutlich mehr von Merle mit und taucht auch in das Leben von Jazz ein, was mir sehr gut getaugt hat. Auch Protagonist Adrian kommt dieses Mal deutlich besser weg. Er fängt langsam an, seinen Kopf zu benutzen und versucht aktiv zu arbeiten. So darf es gerne weitergehen.

Die von mir kritisierten Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten/Kapiteln sind nach wie vor etwas sperrig. Ein bisschen Schwund ist wohl immer. Allgemein finde ich das aber nicht so schlimm, da auch in der vorher schon schönen Geschichte eine gute Entwicklung zu beobachten ist. Einzig die Altersempfehlung finde ich bei diesem Band etwas schwierig.
Laut Homepage ist die Reihe ab 10 bzw. ab 12 empfohlen, was für den ersten Band gut hinhaut. Band 2 ist in meinen Augen aber tatsächlich eher ab 12, den würde ich zu jungen Kindern nicht in die Hand geben oder vielleicht vorher Probelesen.

Fazit:
Eine tolle Steigerung einer eh schon schönen Reihe. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil.