Was bleibt am Ende
Gert, der Mann von Margret, bricht zusammen, fällt ins Koma und muss im Krankenhaus bleiben. Margret zieht währenddessen ein Resümee über ihr Leben, denkt nach über Gert, die beiden Kinder, den älteren ...
Gert, der Mann von Margret, bricht zusammen, fällt ins Koma und muss im Krankenhaus bleiben. Margret zieht währenddessen ein Resümee über ihr Leben, denkt nach über Gert, die beiden Kinder, den älteren Bruder und die noch ältere Schwester. Was bleibt vom Leben, hat sie alles richtig gemacht? Hätte sie nicht vielleicht doch? Wäre es nicht besser gewesen, wenn? Allein und desillusioniert sucht Margret nach Antworten, während sie darauf wartet, ob Gerts Zustand sich bessert und dieser aufwacht.
Ein leises und zurückhaltendes Buch war das, eine Geschichte, die mich traurig stimmt. Die Fragen und Zweifel von Margret waren auf jeder Seite spürbar, ihre Verzweiflung manchmal mit den Händen greifbar. Die Eltern geschädigt vom Krieg, die Geschwister viel älter, die älteste Schwester unnahbar und fremd. Früh lernte Margret ihren Mann kennen, ob es Liebe war, das fragt sie sich jetzt. Es passiert nicht viel im Buch und doch passiert so viel. Der Schreibstil ist sehr interessant, manche Sätze wie Gedanken; angefangen und nicht beendet, in der Luft hängend und dennoch so klar. Über allem hängt eine Traurigkeit, ein dunkler Vorhang, ganz still. Ein tolles Debüt, das mir große Lust auf weitere Bücher der Autorin macht. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.