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Veröffentlicht am 11.02.2023

Tolles Buch

Matilda
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Ein tolles Buch.
Ich liebe die Matilda Verfilmung und hatte da immer sehr viel Spaß dran. Daher musste ich natürlich auch endlich mal das Buch lesen (wurde aber auch Zeit)
Mir hat es gefallen, es macht ...

Ein tolles Buch.
Ich liebe die Matilda Verfilmung und hatte da immer sehr viel Spaß dran. Daher musste ich natürlich auch endlich mal das Buch lesen (wurde aber auch Zeit)
Mir hat es gefallen, es macht genauso Spaß und man fühlt sich an unheimlich viele Szenen erinnert. Ich finde sogar dass der Film sich hier wirklich gut an die Buchvorlage gehalten hat. Das Buch selbst ist prima geschrieben und fängt im Stichprobenvergleich mit der englischen Fassung den Ton immer noch gut ein. Man sollte natürlich nicht alles allzu ernst nehmen, aber ich glaube jeder der Matilda kennt weiß das. Es ist einfach tolle und witzige Unterhaltung und kann gleichzeitig noch viel mehr bieten. Es geht tiefer, ob nun durch Matildas furchtbarer Familie, dem Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern, der Schule und all den Problemen. Hier wird wirklich viel mehr transportiert und gleichzeitig sieht man, wie Matilda die Probleme überwindet, wie sie in ihrer schwierigen Position versucht, das Beste herauszuholen um sich selbst erhalten zu können, um nicht durchzudrehen und ihre Position irgendwie auszubauen, und für sich weiterzukommen und zu lernen, auch wenn ihre Eltern dem immerzu im Weg stehen. Sie geht nicht unter, obwohl sie mit der Situation ganz sicher zu kämpfen hat. Sie sucht gerade da heraus nach ihren Wegen. Überhaupt finde ich sie einfach klasse. Matilda ist schlau und hat definitiv mehr Moral und Ehrgefühl mit drei bis fünf Jahren in sich, als ihr Vater je haben wird. Sie erkennt wie falsch dieser handelt und sagt es auch ohne Scheu.

Das einzige was mich hier etwas stört hat mit dem Namen eines Jungen zu tun. Jeder der den Film kennt, kennt ihn: Benno Breikopp. Dass er im englischen Original anders heißt werden die meisten wohl ahnen, das ist auch nicht das Problem, Namen werden oftmals mehr oder weniger stark verändert. Im englischen heißt er im Buch Bruce Bogtrotter, ich vermute im Originalton des Films wird es auch so sein, das kann ich aber nicht genau sagen. In der deutschen Buchübersetzung heißt er nun aber Tommy Topfgang und das finde ich wirklich merkwürdig. Wo beim Film das B für beide Namen bewahrt wurde, wird es hier plötzlich ein T, was tatsächlich immer noch irgendwie okay ist, wenn es Sinn ergibt. Insgesamt erschließt sich mir aber nicht, warum ausgerechnet Topfgang, oder warum Film und Buch sich in der deutschen Übersetzung nicht an einen Namen gehalten haben. (Das wäre doch mal was) So wird jeder staunen, der von einem Medium aufs andere wechselt. Noch weniger verstehe ich, wieso man den Namen auch in Bezug auf die alte Übersetzung geändert hat. Nach ein wenig Recherche sieht man nämlich, dass "Tommy Topfgang" in früheren deutschsprachigen Ausgaben noch "Theo Torfkopp" heißt, wo man immerhin tatsächlich die Brücke zu "Bogtrotter", aber auch zu Breikopp, erkennen kann. Vielleicht nicht unbedingt schmeichelhaft, wenn man weiß, was ein Torfkopp ist und auch Breikopp ist nicht unbedingt schmeichelhafter. Allerdings wäre es einheitlich schöner gewesen.
Was bei den Übersetzungen des Buches dann tatsächlich passender gewesen wäre, wäre einfach Torfgang draus zu machen, wenn einem das alte Torfkopp nicht gefällt. So bleibt man immer noch bei Theo und Torf, denn Torfgang wäre immer noch sehr nah am originalen Bogtrotter. Näher als Topfgang jemals sein wird. So oder so bin ich, als jemand der den Film zuerst kannte und gern mochte, natürlich auf den Namen Benno eingestellt, weil ich ihn nur so kannte. Natürlich finde ich schöner, dass es bei einem B blieb - aber insgesamt finde ich es einfach wenig elegant und keine gute Lösung, wenn man drei verschiedene Namen für die deutsche Fassung geliefert bekommt, anstatt bei einem oder maximal zwei zu bleiben. Wenn man bestimmte Begriffe oder Dinge anders nennt, auch im zeitlichen Kontext, mag das ja passen und gar nicht weiter wichtig sein, aber Namen sind da ja schon ein wenig was anderes.

Unabhängig von diesem Namens hin und her des Jungen in verschiedenen Ausgaben und Medien finde ich das Buch aber toll. Es ist etwas größer als standardmäßig, hat einige Illustrationen und die für Kinderbücher gängige etwas größere Schriftart für ab 8-Jährige. Natürlich ist auch die Kapitellänge daran ausgerichtet und passt sehr gut. Es eignet sich wunderbar auch zum Vorlesen und man kann immer gut auch Pausen einlegen und trotzdem gebannt weiterlesen. Es liest sich sehr gut, leicht und flüssig. Trotz allem muss ich gestehen, dass ich den Film einfach noch viel lieber mag, auch wenn das Buch definitiv toll ist. Aber das liegt ganz sicher allein daran, weil der Film in meiner Kindheit für mich immer ganz groß war und hat nichts mit dem Buch an sich zu tun - das ist wie gesagt wirklich toll.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Unterhaltsam

Weg vom Schuss
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Witzig, anders und sehr turbulent!
An sich war das Buch wirklich gut und hat mir echt gefallen. Ich hab schon zu Beginn unheimlich lachen müssen. Es ist sehr humorvoll, aber nicht zu übertrieben und macht ...

Witzig, anders und sehr turbulent!
An sich war das Buch wirklich gut und hat mir echt gefallen. Ich hab schon zu Beginn unheimlich lachen müssen. Es ist sehr humorvoll, aber nicht zu übertrieben und macht beim Lesen einfach Spaß. Weg vom Schuss ist ein Buch, dass unheimlich gut für zwischendurch geeignet ist. Sehr erfrischend und dabei auch noch mit einer angenehme Länge. Es liest sich einfach und entspannt, ist dabei aber nicht langweilig. Von der Story her ist es also wirklich nicht schlecht, wenn auch teils ziemlich schräg. Aber auch hier auf eine witzige und nette Art schräg.

Was mich aber wirklich richtig stört, ist das Bild, das hier über Autismus gezeichnet wird, obwohl das nicht mal das Thema des Buches ist. Bei einer einzigen Erwähnung, auf nur einer einzigen Seite. Und das so gründlich, dass es mich nachhaltig richtig nervt. Hier wird der Autismus eines Menschen - der übrigens niemals auftaucht - quasi als Ausrede genutzt, dass jemand anderes etwas in seinem Leben nicht geändert hat. Um diesen damit auch noch irgendwie zu glorifizieren. Denn dadurch, dass man für diesen Menschen alles erduldet ist man nicht böse, sondern ein Held. Und wenn das nicht schon genug ist, wird Autismus direkt als Krankheit bezeichnet, und nebenbei ein Urteil über die Intelligenz gefällt, als hätte man als Autist automatisch eine geistige Behinderung, dabei ist die Bandbreite diesbezüglich genauso groß, wie bei allen Menschen. (Zitat: "in meiner Jugend hätte man ihn als langsam bezeichnet, heute weiß man, dass diese Erkrankung..."). Ich wäre bei der Aussage "langsam" tatsächlich nicht mal auf Autismus gekommen - demnach hat es mich so richtig schön kalt erwischt. Im Grunde ist die Aussage ohnehin nicht so klasse, aber aus dem Mund eine alten Frau durchaus logisch, das kann ich noch nachvollziehen, weil es einfach zu dem Alter der Person passt. Aber das war nicht alles, denn dann hieß es auch noch, dass das "Dasein" des Autisten vor Therapie und Wohnheim jämmerlich gewesen wäre und erst dadurch so viel besser sei. An sich kann natürlich alles und nichts zutreffen, klar. Und natürlich kann es auch genau so sein, keine Frage. Hier wurde sich der Mensch eben so gedacht und das mag ja in Ordnung sein, sich eine Figur so auszudenken und diese vielleicht auch näher zu beleuchten, weitere Merkmale zu zeigen. Nur wird das eben nicht gemacht, jedenfalls nicht in diesem Buch. Er wird in einem Satz mit sämtlichen Vorurteilen erwähnt und ist total unrelevant. Das Problem ist hier einfach, dass es so ziemlich alle Vorurteile befeuert. Sicher, es wird nicht unbedingt so gemeint gewesen sein, wie es bei mir als Autist ankommt, aber das Bild eines Autisten wird in den Medien ohnehin sehr einseitig dargestellt und liefert somit anhaltend immer wieder Vorurteile und Klischees. So wirkt es völlig unreflektiert und unrecherchiert.

Vor allem aber ist es auch wieder einfach diese Sache, dass es überhaupt ein behindertes Familienmitglied braucht um alles zu rechtfertigen und eine Figur als geradezu heilig darzustellen. Nur weil sie sich ja um den behinderten Menschen sorgt. Frei nach dem Motto, da muss man ja toll sein, wenn man dafür alles Schlechte erträgt. (Absolut nicht cool.) Die Story wäre locker auch ohne ausgekommen und das Verhalten der Figur auch ohne sehr einfach erklärbar. Das ist, was ich nicht okay finde. Und selbst wenn man eine Behinderung zwingend nehmen will, hätte es hier tausend Möglichkeiten gegeben und die Umsetzung hätte besser ausfallen können.

So. Ich habe mich jetzt sehr stark an diesen kleinen Absatz festgebissen - aber er ist einfach etwas problematisch und das hätte man umgehen können, weil es das nicht gebraucht hätte. Nett, dass man Behinderung erwähnt, das finde ich sehr wichtig, nur ist es hier schlecht verarbeitet und so ziemlich unnötig gewesen.

Aber ansonsten ist es wie gesagt ein spaßiges Buch, das man ganz sicher auch nicht immer zu ernst nehmen sollte. Es besitzt viel Humor, es sind auch mal absurde Vorgänge da, aber gleichzeitig hat es auch den Hauch von Agentenstory, den ich mir bei dem Klappentext schon vorgestellt hatte. Im Grunde sollte sich jeder Mensch ein eigenes Bild von dem Buch machen. Vor allem weil dieser eine Abschnitt tatsächlich nicht so richtig eine Rolle spielt. Das Buch ist gut und ich denke schon, dass ich auch den nächsten Band lesen werde, weil ich wie gesagt meinen Spaß an der Story hatte. Ich setze einfach darauf, dass es eine einmalige Sache war und bin gespannt, was da noch so kommen mag.

Als kleine Anmerkung hier noch, dass der Verlag solche Kritik wirklich ernst nimmt und da auch handelt. Die sind da wirklich immer sehr lieb.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Anders als gedacht, aber schön.

Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel
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Ein überraschend außergewöhnliches Buch - so kann man es kurz und knapp beschreiben.
Es ist wirklich faszinierend, vor allem, weil ich was vollkommen anderes erwartet hatte. Aber das Buch hat mir schlussendlich ...

Ein überraschend außergewöhnliches Buch - so kann man es kurz und knapp beschreiben.
Es ist wirklich faszinierend, vor allem, weil ich was vollkommen anderes erwartet hatte. Aber das Buch hat mir schlussendlich gut gefallen, was ich am Anfang schon nicht mehr erwartet habe. Denn gerade da hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ein Schreibstil, der irgendwie merkwürdig war, eine Art die Geschichte zu erzählen, die dem in nichts nachstand und ein Beginn, der mich doch irgendwie verwirrt zurückgelassen hat. Aber nach und nach konnte mich dieses Buch doch irgendwie fesseln und ich weiß tatsächlich gar nicht so genau ab wann das der Fall war. Stück für Stück habe ich mich so sehr an die Art des Buches gewöhnt, dass es mir gar nicht mehr so anstrengend wie am Anfang vorkam, bei dem ich mich noch echt konzentrieren musste. Natürlich kamen auch später immer mal Passagen, die ich mehrfach lesen musste, weil sie so komisch geschrieben waren, aber das störte im Gesamtbild nicht mehr. Zusätzlich ist es einfach ein ganz wundervolles Setting.

Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel ist einfach ein schönes Buch. Ein richtiges Wohlfühlbuch. Und ganz ehrlich, ich würde wirklich gern in diesem Hotel Gast sein, vor allem in der Weihnachtssuite! Ich stell es mir wahnsinnig schön und gemütlich vor. Ich konnte bei diesem Buch ein bisschen träumen und gleichzeitig gab es gleich mehrere schöne Enden, ein wenig Witz und ein klitzekleiner Hauch Abenteuer.

Natürlich hatte ich andere Erwartungen über die "Verwechslungsgeschichte" und auch zu den Hintergründen von Kate und wie viel Raum diese einnehmen sollten. Aber auch wenn meine Erwartungen da nicht getroffen wurden, so habe ich etwas anderes wirklich schönes bekommen und kann so immer noch sehr zufrieden mit dem Buch sein. Ein bisschen wie eine Kuscheldecke mit Kakao. Ich würde es empfehlen, gerade auch zum zwischendurch mal lesen, denn das funktioniert hier sehr gut. Aber Achtung, nach der Hälfte habe ich es nicht mehr zur Seite gelegt, weil ich so gern in dieser Geschichte steckte.

Übrigens ist dies schon das zweite Buch im kleinen Grandhotel, aber meiner Meinung nach absolut ohne Kenntnisse zu Band 1 lesbar, allerdings kenne ich den ersten Teil auch noch nicht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Toller, überraschender Auftakt

Rabenjagd (Band 1): Dunkles Flüstern
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Rabenjagd ist definitiv überraschend.
Der Anfang hat mich nicht ganz gefesselt und war irgendwie ganz anders als erwartet. Vor allem hatte ich irgendwie Schwierigkeiten mit dem Schreibstil warm zu werden. ...

Rabenjagd ist definitiv überraschend.
Der Anfang hat mich nicht ganz gefesselt und war irgendwie ganz anders als erwartet. Vor allem hatte ich irgendwie Schwierigkeiten mit dem Schreibstil warm zu werden. Ich könnte aber auch nicht sagen, woran genau das nun lag, denn eigentlich liest es sich trotzdem recht zügig und ich habe mich dann auch recht schnell dran gewöhnen können.

Die Sichtweise wechselt hier zwischen mehreren Figuren hin und her, man kann dem Geschehen aber immer gut folgen. Die Kapitel haben bei alldem insgesamt auch eine gute Länge um da nicht immer viel lieber von einer weniger geliebten Figur zur nächsten wechseln zu wollen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Perspektiven so auch sehr gut ergänzen, sich die Klinke in die Handgeben, anstatt zur selben Zeit an anderen Orten zu sein. Das gefällt mir vom Aufbau so dann doch insgesamt besser als ich gedacht habe, weil man nicht einfach festhängt und dann daraufhin fiebert zu einem bestimmten Charakter zurückzukehren, nur weil da ein fieses Kapitelende war. Das hat dieses Buch hier überhaupt nicht nötig. Zwar gibt es auch hier mal ein gemeines Ende, aber die Story geht gefühlt dennoch besser vorwärts und eben ohne diese Enttäuschung, jetzt erst was anderes lesen zu müssen.

Vom Geschehen wurde ich auf jeden Fall oft genug überrascht, selbst recht am Anfang gab es da eine Szene, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte, was mich wiederum total begeistert. Alles ist möglich! Zusätzlich werden in Rabenjagd aber auch ganz normale ernstere und gängige Themen bearbeitet. So geht es um Mobbing, aber auch um die eigene sexuelle Orientierung und Selbstfindung, es wird über Verlust und Trauer geschrieben und trotzdem überlagert das nicht die eigentliche Story, wird aber auch gut genug beschrieben, passend zu den Charakteren. Es gibt diesen tiefe und macht sie menschlicher. Die Realität wird mit dem Übernatürlichen verbunden und das auf eine natürliche Weise. Vor allem liest sich das Buch nach einer Gewöhnung (jedenfalls für mich) super gut, sodass man es locker mal in eins durchlesen kann, ohne dass es besonders anstrengt. Es kann gut unterhalten, hat spannende Stellen und zeigt wie gesagt auch andere Dinge auf. Es fallen zwar durchaus Worte die nicht in Ordnung sind, aber selbst das wird aufgegriffen. Denn nur weil einer der Charaktere es sagt, muss es nicht gut sein, oder die Meinung des Schreibenden widerspiegeln. Hier wird das ganze zum Glück durch die Ansicht eines anderen Charakters abgefedert, der zumindest für sich verdeutlicht, diese Bezeichnung zu hassen. So wird es nicht als allgemein Sprachgebräuchlich und okay dargestellt, was ja leider viel zu oft passiert. Besser hätte ich gefunden, wenn Stan hierbei den Mund aufgemacht und Leander gesagt hätte wie beleidigend das eigentlich ist, dass es nicht okay ist. Auch wenn dieser es nicht auf Stan bezieht. So im gesamten. Weil es im Grunde auch ihn irgendwo betrifft. Man muss auch einfach sagen, dass es gut in das Geschehen passt, gerade in Bezug auf Mobbing und Diskriminierungserfahrungen, die so in der Realität vorkommen. Auch wenn ich manche Ausdrücke gern gar nicht in Büchern finden würde, macht es eben (hoffe ich zumindest) darauf aufmerksam wie sehr Sprache eben auch missbraucht wird und was das auslöst.

Insgesamt ist das Buch gut, nur brauchte ich einfach einen Moment der Gewöhnung, bis ich mich ganz fallen lassen konnte. Ich bin trotzdem gespannt auf die Fortsetzung. Es ist auf jeden Fall eine etwas andere Vampir-Geschichte mit verschiedenen Charakteren, die alle ihre Stärken und Schwächen aufzeigen. Sie gleichen sich nicht, ergänzen sich aber gut. Ich muss aber auch sagen, dass mir Kratos als Charakter tatsächlich gut gefällt. Man lernt ihn am Anfang in der Vergangenheit kennen, so hat man nochmal einen ganz anderen Blick auf ihn, als er dann in der Gegenwart erstmals auftaucht. Ich für meinen Teil konnte mich dadurch viel stärker auch in ihn einfühlen. John mag ich zum Beispiel gerade durch diesen ersten Blick so gar nicht - hätte man diese Einsicht zu Anfang nicht gehabt, denke ich, wäre das vielleicht ganz anders. Auch wenn ich das so natürlich nicht sagen kann. Ich finde diesen Aufbau also wirklich gelungen, wie auch das Buch für sich genommen.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Freiheit oder Sicherheit?

System Error
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System Error ist vor allem eins: Faszinierend.
Es ist kein Geheimnis, dass uns alles, was Kamera und Mikrophon besitzt, beobachten und abhören könnte. Kennt man sich genug aus, kann man darauf zugreifen. ...

System Error ist vor allem eins: Faszinierend.
Es ist kein Geheimnis, dass uns alles, was Kamera und Mikrophon besitzt, beobachten und abhören könnte. Kennt man sich genug aus, kann man darauf zugreifen. Man kann niemals wirklich wissen, ob nicht doch jemand Zugriff auf die Kamera oder das Mikrofon unserer Geräte hat, oder diesen gerade nutzt, Regeln und Gesetze hin oder her. Es werden auch bestimmte Schlagworte einer Unterhaltung reichen um irgendwo dafür zu sorgen, dass ein genauerer Blick folgt. Da darf mich jetzt jeder gern als paranoid abstempeln, aber das ist einfach ein Fakt, dazu braucht es nicht mal besonders Fantasie.

Das Buch zeigt ziemlich deutlich, welche Folgen es für uns hat und haben kann, wenn zu viel über Geräte gesteuert wird. Für mich nichts neues, aber für manchen vielleicht doch nochmal ein bisschen mehr Augenöffnend. Obwohl es vielen auch tatsächlich egal sein dürfte.
Smart Speaker in jeder Wohnung, jedem Raum, das Tablet, das Smartphone, die Vorschläge von allen Geräten anhand unserer Suchergebnisse und Vorlieben und das geht immer so weiter. Menschen die ihre Webcam nicht abdecken und heimlich gefilmt und beobachtet werden, Situationen die es schon so oft nachgewiesen gab. Ich glaube so mancher würde über seine "smarten" Geräte und deren Verwendung nochmal nachdenken, wenn wirklich überlegt werden würde, was folgen kann. Oder wenn man dieses Buch liest. Manche Paranoia kann es sicherlich anstoßen, oder zumindest ein bisschen mehr Gefühl dafür geben, was wir eigentlich mit all den Geräten bereit sind abzugeben.

Die Geschichte zeigt meiner Meinung nach sehr gut, wo wir mit unserer Technik wirklich drauf zu steuern. Ich würde zwar nie freiwillig einen Smart Speaker nutzen, auch vor dem Buch nicht, aber es ist eben auch keine Seltenheit das Alexa und Co. gern genutzt werden und auch ich viel andere Technologie nutze, die im Grunde auch nicht wirklich "besser" ist. Natürlich geht es hier nicht einfach um die Technologie, es geht um Cyb, eine künstliche Intelligenz, die zur Verbrechensreduzierung dient. Die Rate ist auch drastisch gesunken, dafür ist Cyb aber auch überall. Er sieht alles und hört alles, denn er hat auf absolut alles Zugriff. Er gibt Meldung, die Menschheit ist quasi dauerüberwacht, es gibt Meldungen, bevor Verbrechen geschehen sind - ähnlich wie man es von der Serie Person of Interest kennt. Aber wie weit kann man einer KI trauen, die von Menschen erstellt wurde? Und was ist, wenn alles aus dem Ruder gerät? Wem kann man trauen? Damit beschäftigt sich die Geschichte unter anderem und es ist auch tatsächlich gut gemacht. Allerdings finde ich das Buch bei aller Faszination und mancher fesselnden Szene, durchaus auch immer wieder recht ermüdend. Nicht alle Kapitel konnten mich wirklich mitreißen, manchmal ist es doch eher etwas langatmig, sodass ich gern das Buch zur Seite gelegt habe und nicht immer den Drang zum weiterlesen hatte. Dennoch ist es kein schlechtes Buch, es hat seine guten Seiten und konnte mich auch mitfiebern lassen. Manchmal will man eben doch schon wissen, was als nächstes kommt - nur ein Highlight ist es für mich nicht. Ein bisschen fehlte mir was.

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