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Veröffentlicht am 23.05.2022

Frühlingsgefühle

Wenn Träume Wurzeln schlagen
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Charlie arbeitet in einer Event-Agentur. Sie bekommt die Nachricht, dass ihre Oma Freya gestürzt ist und im Krankenhaus liegt. Doch nun muss sich jemand um den Schrebergarten kümmern. Nach dem Tod ihrer ...

Charlie arbeitet in einer Event-Agentur. Sie bekommt die Nachricht, dass ihre Oma Freya gestürzt ist und im Krankenhaus liegt. Doch nun muss sich jemand um den Schrebergarten kümmern. Nach dem Tod ihrer Eltern hat sich ihre Oma liebevoll um sie gesorgt. Für Charlie ist es Ehrensache, dass sie sich der Pflanzen annimmt, leider hat sie keinen grünen Daumen. Dank der Tipps von Oma Freya und der Gartennachbarn erfährt sie viel über die Pflanzen, aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Je länger Charlie im Garten arbeitet, stellt sie fest, dass sie bisher kein Leben außerhalb ihrer Firma hat und langsam verändert sie sich.

Es wird nicht nur die Geschichte um Charlie geschildert, sondern Oma Freya erzählt wie sie ihre Liebe zum Garten entdeckt hat. So erfährt Charlie, dass viele Pflanzen im Garten eine eigene Geschichte haben, die mit der großen Liebe ihrer Oma verbunden sind.

Der Erzählstil ist zu Beginn etwas überraschend. Spielt die Handlung in der Event-Agentur, ist der Stil kurz, knapp und verbreitet Hektik. So wie man sich im Garten befindet, wandelt sich der Schreibstil, er wird harmonisch und ruhig. Durch die bildhaften Beschreibungen saß man selbst im Grünen, der Duft von Oregano und Flieder wehte durch die Pflanzen und man konnte sich alles gut vorstellen. Neben den beiden Liebesgeschichten, die mich am Ende noch überraschen konnten, gibt es auch noch passende Gartentipps. Im Innenumschlag runden zwei Rezepte mit Löwenzahnblüten und Brennnessel die Geschichte ab.

Ich fühlte mich gut unterhalten und habe angenehme Lesestunden im Schrebergarten verbracht.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Wenn Scheidung keine Option ist

Friesisch morden
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Durch eine Hotelrechnung stellt Olivia fest, dass sich ihr Mann eine Neue angelacht hatte. Scheidung war keine Option, aber ihr Mann musste weg. Sie wollte Nägel mit Köpfen machen und freute sich auf die ...

Durch eine Hotelrechnung stellt Olivia fest, dass sich ihr Mann eine Neue angelacht hatte. Scheidung war keine Option, aber ihr Mann musste weg. Sie wollte Nägel mit Köpfen machen und freute sich auf die erste persönliche Zusammenkunft mit Leidensgenossinnen aus Nordfriesland, die sie im Internet kennengelernt hatte. Jede hatte eine eigene Geschichte, aber alle wollten ihren Angetrauten los werden. Doch leider läuft nicht alles wie geplant, so dass sich auch noch die Polizei einschaltet.

Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, durch den Schreibstil fällt der Einstieg leicht. Schnell sind mir die drei Damen Olivia, Dörte und Johanna ans Herz gewachsen. Der Krimi bietet nicht nur leichte spannende Unterhaltung, sondern man erfährt auch viel über Lebensmittelkunde. Der trockene fast schwarze Humor kommt hier genauso wenig zu kurz, wie das Lokalkolorit. Ich hatte schöne Lesestunden und habe mich in Husum wohl gefühlt.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Spurensuche in Nizza

Die Liebenden von Nizza
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Romy hatte sich nach Nordstrand zurückgezogen, als sie eine Mitteilung von Adam Gold erhält, der als Rechtsanwalt in einer Kanzlei arbeitet, die sich auf Raubkunst spezialisiert hat. Romy war Kunstexpertin ...

Romy hatte sich nach Nordstrand zurückgezogen, als sie eine Mitteilung von Adam Gold erhält, der als Rechtsanwalt in einer Kanzlei arbeitet, die sich auf Raubkunst spezialisiert hat. Romy war Kunstexpertin und ihr Großvater hatte sie mit seiner Begeisterung für Kunst angesteckt und ihr vermittelt, wie viel Unrecht in der Nazizeit passiert war und auch heute noch aufzudecken galt. Nach dem Kunststudium wurde sie eine Art Detektivin auf diesem Gebiet. Der Anfrage von Adam Gold konnte Romy nicht widerstehen. Die Eltern von Monsieur Fauberge waren die Eigentümer von „Die Liebenden von Nizza“. Während des zweiten Weltkrieges entwendete man ihnen das Triptychon. Zwei der Bilder tauchten wieder auf und hängen in einem Museum. Das dritte Bild blieb verschwunden. Gemeinsam mit Adam Gold reist Romy nach Nizza und beide begeben sich auf Spurensuche.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Die Vergangenheit umfasst die Zeit von 1915 – 1944. Hier erleben wir wie sich Charlotte und Henri Fauberge kennen lernen, die Entstehung des Bildes „Die Liebenden von Nizza“ und begleiten Romy sowie Adam in kleinen Schritten wie die Bilder entwendet wurden.

In sehr angenehmen Schreibstil hat Johanna Laurin die Geschichte erzählt, dass ich das Gefühl hatte, so könnte es sich abgespielt haben. Bei Handlungen auf zwei Zeitebenen gefällt mir oft eine Zeit besser, aber hier kann ich dieses nicht sagen. Zu Beginn trat der Gegenwartsstrang besonders hervor und im weiteren Verlauf wechselte es zum Vergangenheitsstrang, der immer spannender wurde.

Das Buch hat mir nicht nur angenehme Lesestunden bereitet, sondern auch historische Informationen vermittelt.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Die Frau, die nie fror

Die Frau, die nie fror
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Was mir bei dem Buch zu Beginn auffiel, war der schöne glitzernde Schutzumschlag, der an Eis erinnert und sich im Einband wiederholt.

Die Ich-Erzählerin Pirio und Thomasina lernen sich auf dem Internat ...

Was mir bei dem Buch zu Beginn auffiel, war der schöne glitzernde Schutzumschlag, der an Eis erinnert und sich im Einband wiederholt.

Die Ich-Erzählerin Pirio und Thomasina lernen sich auf dem Internat kennen. Beide fühlen sich von ihren Familien abgeschoben. Nach der Schulzeit halten sie weiter Kontakt. Pirio studierte Russisch und russische Literatur, um zu ihrer russischen Vergangenheit eine Beziehung aufzubauen. Thomasina, lebt in den Tag hinein, da sie von ihrer Familie großzügig unterstützt wird. Sie lernt Ned kennen, doch als ihr Sohn Noah geboren wird, hatten sie sich bereits getrennt. Trotz der Trennung kümmert sich Ned sehr um Noah. Thomasina wird Alkoholikerin und Pirio, die Noahs Patentante ist, kümmert sich auch um den Jungen.

Eines Tages nimmt Ned Pirio mit auf seinen Kutter. Im Nebel wird das Boot von einem großen Frachter gerammt. Pirio springt ins Wasser und wird Stunden später gerettet, doch die Suche der Küstenwache nach Ned bleibt erfolglos. Ein Fernsehsender, der von dem Unfall hört, lädt Pirio ins Studio ein. Sie hofft, dass sich jemand meldet, der Verantwortung für die Schiffskollision übernimmt, denn der Frachter fuhr weiter und kümmerte sich nicht um die Besatzung des Hummerkutters. Doch der Moderator ist mehr daran interessiert, Pirio herauszustellen, denn ihr Überleben bei den kühlen Temperaturen im Wasser grenzt an ein Wunder. Keiner kümmert sich mehr um den Schiffsunfall, doch Pirio lässt dieses Ereignis nicht mehr los. Sie macht sich daran Hintergründe zu recherchieren und trifft auf verschiedene Personen, doch es ist schwierig für sie zu entscheiden, wen sie trauen darf und wen nicht.

Der Anfang des Buches wirkte auf mich zuerst durch die ausführlichen Beschreibungen etwas langatmig, bevor sich die Geschichte richtig entwickelte. Doch im Laufe des Buches wurde es interessanter und spannender. Elisabeth Elo überraschte mich immer wieder mit ungewöhnlichen Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Die Hauptprotagonistin Pirio war mir sympathisch. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die sich bis zum Ende des Buches weiterentwickelt. Das Buch lässt sich meiner Meinung nach in kein bestimmtes Genre einsortieren, es bietet Elemente von einem Thriller, sozialkritisches und Frauen auf.
Ich fühlte mich von dem Buch gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Ausflug in die 1970er Jahre

Gretas Erbe
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Greta wächst auf dem Weingut ihrer Zieheltern Hellert auf. Ihre ledige Mutter war bei ihrer Geburt verstorben. Nur ein Foto ist die einzige Erinnerung an sie, aber auch wer ihr Vater war, ist unbekannt. ...

Greta wächst auf dem Weingut ihrer Zieheltern Hellert auf. Ihre ledige Mutter war bei ihrer Geburt verstorben. Nur ein Foto ist die einzige Erinnerung an sie, aber auch wer ihr Vater war, ist unbekannt. Bei der Winzerfamilie muss sie schon früh in den Weinbergen mit helfen. Greta hat ein Gespür für den Wein und es macht ihr Freude dort zu arbeiten. Greta und Robert, der aufbegehrende Sohn der Familie Hellert, kommen sich näher. Heimlich treffen sie sich und Greta erkennt für sich, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Sie will studieren und Lehrerin werden. Doch kann sie sich ihren Traum erfüllen?

Hinter Nora Engel verbergen sich die Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie haben mit Greta eine wunderbare Protagonistin erschaffen, die sehr sympathisch ist. Ich habe Greta bei ihrer Arbeit auf dem Weingut begleitet, habe ihr beim Schneiden der Reben über die Schulter geschaut und war an ihrer Seite als die Lese der Trauben erfolgte. Nun genieße ich jedes Glas Wein doppelt, da ich weiß, welche harte Arbeit dahinter steckt.

Aber auch die anderen Charaktere sind erstaunlich gut mit Ecken und Kanten beschrieben. Der Roman hat keine großen Spannungsmomente, denn schon früh habe ich geahnt, wer der Vater von Greta ist.

Das Buch spielt Anfang der 1970er Jahre und der damalige Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Neben historischen Ereignissen, die mit der Geschichte verwoben sind, wird dieses noch mit Musikstücken der damaligen Zeit untermalt, die am Ende in einer Playlist aufgeführt sind. Mir hat dieser Ausflug in die 1970erJahre gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, da das Buch mit einem Cliffhanger endet.

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