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Veröffentlicht am 08.11.2017

Vergraben und vergessen?

Eine alte Schuld
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„Eine alte Schuld“ ist der zweite Krimi in Romanlänge des britischen Autorenduos Matthew Costello und Neil Richards. Auch bei diesem Fall gibt es Einiges für die Hobbydetektive Sarah und Jack zu tun, ...

„Eine alte Schuld“ ist der zweite Krimi in Romanlänge des britischen Autorenduos Matthew Costello und Neil Richards. Auch bei diesem Fall gibt es Einiges für die Hobbydetektive Sarah und Jack zu tun, so dass der Umfang angemessen ist. Der Leser trifft auf liebgewordenen Personen aus den bekannten Kurzkrimis, aber lernt auch bisher nicht in Erscheinung getretene Einwohner kennen.

Wie jedes Jahr im Sommer haben im idyllischen Cherringham die Vorbereitungen für das alljährliche Volksfest haben begonnen. Erstmals ist Jack im Festkomitee.

Zur gleichen Zeit findet in der Nähe eine archäologische Grabung statt, denn hier gab es zur Römerzeit wahrscheinlich eine Straße, die zur Themse führte.

Plötzlich werden menschliche Überreste gefunden, die keinem römischen Soldaten gehören und eindeutig jüngeren Datums sind. Vor 20 Jahre geschah ein Mord wurde. Das haben die gerichtsmedi -zinischen Untersuchungen festgestellt.

Sarah und Jack versuchen herauszufinden, wer damals in Cherringham vermisst wurde.
Dann ist plötzlich ist der Versicherungsvertreter Tim verschwunden. Mitten im Sommer ist er nach Marokko gereist.

Irgendetwas stimmt nicht und so versuchen Sarah und Jack Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Dabei gehen sie gewohnt unkonventionell vor und schrecken auch vor einem kleinen Einbruch in Tims Haus nicht zurück. Sie nehmen nicht nur Kopie von Festplatte und Passwortbuch mit, sondern auch die zurückgelassenen Meerschweinchen.

Ihre Hartnäckigkeit wird belohnt, denn im Verlauf weiterer Recherchen stoßen sie auf einen möglichen Zusammenhang bzw. eine Verbindung beider Fälle. Allerdings passen viele Puzzlesteinchen nicht recht zusammen. Einige Einwohner verhalten sich mehr als verdächtig.

Der Leser fühlt sich genau wie Jack im Cherringham heimisch und es bereitet Freude beiden Hobbyermittlern zu folgen. Sarah muss jetzt schon vieles selbstständig bearbeiten, denn Jack bereitet in diesem Jahr eine Regatta im amerikanischen Stil vor und hat alle Hände voll zu tun. Sarah stößt auf einige Geheimnisse und als sie während des Festes noch beobachtet, wie jemand vom Balkon gestoßen wird, der eigentlich zum Kreis der Verdächtigen gehörte, werden die Recherchen noch spannender.

Alles wird flüssig aus wechselnden Perspektiven erzählt und plötzlich ahnt man, wer hier etwas vertuschen wollte. Langsam finden Sarah und Jack den roten Faden, der die ungewöhnlichen Geschehnisse von damals und heute auf unheilvolle Weise verbindet.
In einem rasanten und actionreichen Finale, was schon Kinoqualitäten hat, können Sarah und Jack die beiden Fälle stimmig lösen. Dabei stehen ihnen auch Einwohner Cherringhams tatkräftig zur Seite. Als Leser kann man sich nur über die Rolle der örtlichen Polizei wundern, die kaum tätig wird, wenn man von der Unterstützung Alans für Sarah und Jack absieht.

Fazit:
Aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung für alle Fans der Krimireihe Cherringham und jene, die eine gutgeschriebenen Krimi ohne grausame Einzelheiten oder Horror mögen. Die Personen sind sympathisch, authentisch und gut beschrieben und alle Handlungen sind nachvollziehbar.
Mir hat dieser Krimi aus der CosyCrime Reihe viel Lesefreude bereitet und ich freue mich auf weitere neue Fälle in Cherringham.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Lesespaß
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.10.2017

Tragische Ereignisse in einem elsässischen Dorf

Mord ohne Grenzen
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„Mord ohne Grenzen“ ist für mich das erste Buch von Elke Schwab, aber mit Sicherheit nicht der letzte Krimi von ihr, den ich gelesen habe.

Sie erzählt eine vielschichtige und äußerst spannende Geschichte, ...

„Mord ohne Grenzen“ ist für mich das erste Buch von Elke Schwab, aber mit Sicherheit nicht der letzte Krimi von ihr, den ich gelesen habe.

Sie erzählt eine vielschichtige und äußerst spannende Geschichte, angereichert mit vielen geographischen und historischen Informationen rund um das Elsass. Das krumme Elsass, wo die Handlung angesiedelt ist, beschreibt ein hügeliges Gebiet im Nordwesten des Elsass in Frankreich. Hier treffen romanische und germanische Kultur aufeinander. Durch das Gebiet, welches sich nördlich von Strasbourg befindet, fließt die Saar.

Es gibt neben Kleinstädten viele Dörfer in malerischer Umgebung. In einem von ihnen, dem 200-Seelen-Dorf Potterchen, erbt die geschiedene Sabine Radek überraschender Weise ein Haus von einem ihr nicht näher bekannten Onkel. Sie ist auf ihr Erbe gespannt und fährt im Herbst gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter Annabel dorthin, um es zu besichtigen.

Dann geschieht das Unglaubliche und Unfassbare. Annabel verschwindet spurlos. Eben war sie doch noch bei ihr in dem Bauernhaus. Sabine sucht Haus und Umgebung ab. Vielleicht ist sie bei den Ponys, die sie unterwegs gesehen haben? Das Kind bleibt verschwunden.

Da Sabine kein Vertrauen in die französische Polizei hat, ruft sie ihre Freundin Tanja Gerstier an, die als Kriminalkommissarin in Saarbrücken tätig ist. Sie ist selbst Mutter eines gleichaltrigen Mädchens und verspricht sofort zu helfen. Eigenmächtig und nicht gerade zur Freude ihrer Vorgesetzten treibt sie ihren Einsatz als „Verbindungsbeamtin“ in diesem Fall voran und wird bestätigt.

Nun kann ihr Einsatz in Potterchen beginnen. Dort ist der Commandant Jean-Yves Valleaux Leiter der Ermittlungen. Ihn umgibt etwas Geheimnisvolles, dennoch entwickelt sich die Zusammenarbeit mit der attraktiven Tanja vielversprechend. Er kennt sich mit der Mentalität der Dorfbewohner gut aus, seine verstorbene Frau stammte aus Potterchen.

Trotz eines Großeinsatzes von Spezialkräften der französischen Polizei, die jeden Winkel des Dorfes und seiner Umgebung untersuchen, bleibt Annabel verschwunden. Die Ermittlungen stehen von Beginn an unter Zeitdruck. Wie lange kann eine Vierjährige im Herbst allein draußen überleben?

Jedem Hinweis wird nachgegangen, sowohl in Deutschland, wo auch Ermittlungen laufen, als auch in Frankreich. Nicht oft kommen die Ermittler weiter. Manche Erkenntnisse verwirren mehr als sie nutzen. Doch Tanja gelingt es mit ihrer Hartnäckigkeit ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen. So ist vor wenigen Jahren schon einmal ein Mädchen aus Deutschland spurlos verschwunden.

Elke Schwab erzählt die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht der engagierten Tanja. Ihr gelingt es meisterhaft Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Wenn Tanja selbst in verlassenen Kellern und auf dem Friedhof nach Annabel sucht und dabei Unheimliches zu sehen scheint, fiebert man als Leser mit. Gänsehautgefühl pur.

Das dramatische Finale birgt noch einige Überraschungen und ist in sich stimmig. Es verlangt von Tanja das Äußerste an Kraft, weil sie als Mutter und Polizistin tiefer von den Ereignissen berührt wird, als sie es ahnte.

Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten so lebendig und anschaulich, dass ich mir jeden gut vorstellen konnte. Auch die verschiedenen Dorfbewohner sind differenziert dargestellt. Man lernt sympathische Einwohner, aber auch sehr bösartige und finstere Menschen kennen. Dabei blickt der Leser auch hinter die Fassade des recht ansehnlichen Dorfes und entdeckt einen Sumpf aus Bestechung, Macht und Geldgier gepaart mit persönlichen Ambitionen.

Die zahlreichen Informationen zum Hintergrund aus Geschichte, Kultur und Geographie machen manche Handlungsweisen verständlicher und vermitteln dem Leser Wissenswertes zur Region und wecken die Sehnsucht nach dem Elsass.

Fazit:
Wer eine fesselnde und gut erzählte Geschichte aus dem Dreiländereck Frankreich – Deutschland - Luxemburg mit Liebe zum Detail lesen möchte, dem kann ich „Mord ohne Grenzen“ uneingeschränkt empfehlen. Dank des flüssigen Schreibstils bereitet dieser Krimi spannendes Lesevergnügen pur.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Rätselhafte Funde

Verschollene Welten
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Die Familie Wagner ist seit Generationen im Harz ansässig. Viele Männer waren im Bergbau tätig. Auch die Brüder Karl und Knut. Aber 1947 wurde die Grube von Hohegeiß geschlossen und Karl wanderte nach ...

Die Familie Wagner ist seit Generationen im Harz ansässig. Viele Männer waren im Bergbau tätig. Auch die Brüder Karl und Knut. Aber 1947 wurde die Grube von Hohegeiß geschlossen und Karl wanderte nach Kanada aus und verdiente dort aufgrund von handwerklichem Geschick und Geschäftstüchtigkeit ein kleines Vermögen.

Sein Sohn Robert, der bisher einige Jahre in verschiedene Richtungen studiert hat und sein Interesse für die Archäologie entdeckte, erbt das Tagebuch seines Onkels Knut. Dieser beschreibt akribisch seine Funde und rätselhafte Wandzeichnungen einer Höhle im Bergwerk. Doch die erwähnten Gegenstände, die wie eine CD oder USB-Stick bzw. MP3-Player erscheinen, gab es doch damals noch gar nicht.

Robert beschließt Nachforschungen anzustellen und geht dabei professionell vor. Glücklicherweise verfügt er über die notwendigen Mittel und engagiert Fachleute. Dabei ist der junge und ehrgeizige Sprachwissenschaftler Alexander, der genauso auf Stellensuche ist, wie der Computerspezialist Klaus. Eine andere große Unterstützung ist Karin aus dem Nachbarhaus seiner verstorbenen Verwandten, die über große Ortskenntnis von Hohegeiß verfügt und heimatgeschichtlich bewandert ist.

Hermann Lühr erzählt sehr sachkundig eine spannende Geschichte mit vielen wissenswerten Fakten über archäologische Funde verschiedener Zeiten. Seine Protagonisten reisen zwischen Hohegeiß im Harz nach München und Kreta, um zu recherchieren. Nebenbei wird auch geschickt die Familiengeschichte der Wagners und die sich anbahnende Beziehung zwischen Karin und Robert in die Handlung integriert. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und es macht Freude das Buch zu lesen. Die ungewöhnliche Kombination heimatgeschichtlichen Fakten und Tatsachen in Verbindung mit den großen Funden der Weltgeschichte ist Hermann Lühr bestens gelungen.

Der Leser erlebt mit wie aufregende Theorien und Hypothesen entwickelt, geprüft und wieder verworfen werden, um zu noch gewagteren Erkenntnissen zu gelangen. Auch kompetente Wissenschaftler werden einbezogen und von den Hobbyforschern gefordert.
Hermann Lührs Protagonisten sind authentische und spannende Charaktere. Jeder wird so beschrieben, dass ich mir die Person lebhaft vorstellen konnte. Auch die Handlungen sind absolut nachvollziehbar.

Die phantasievolle Geschichte wird farbig und mit Liebe zum Detail erzählt. Naturwissenschaftliche und historische Fakten werden phantasievoll ausgestaltet. Dabei wird ein Spannungsbogen entwickelt, der nie abreißt. Man merkt dem Autor sein Fable für alte Kulturen und rätselhafte Naturphänomene an. Sein Einfühlungsvermögen in vergangene Zeiten ist bemerkenswert und der Leser wird nicht nur gut unterhalten, sondern auch selbst zum Nachdenken angeregt.

Der flüssige und unterhaltsame Schreibstil macht das Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Mit „Verschollene Welten“ ist Hermann Lühr eine außergewöhnliche und spannende Geschichte gelungen, die aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung ist.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Das dunkle Geheimnis einer Cenote

Götterfluch
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Mit „Götterfluch“ erzählt Birgit Gürtler eine unheimlich spannende Geschichte, die im heutigen Mexiko spielt, aber gleichzeitig tiefe Einblicke in die alte Welt der Maya und ihrer Mythen und Legenden ...

Mit „Götterfluch“ erzählt Birgit Gürtler eine unheimlich spannende Geschichte, die im heutigen Mexiko spielt, aber gleichzeitig tiefe Einblicke in die alte Welt der Maya und ihrer Mythen und Legenden gewährt.

Dem schwedischen Abenteurer Boerson ist es gelungen einem uralten Menschheitstraum auf die Spur zu kommen. Dabei verfolgt er rücksichtslos, egoistisch und selbstsüchtig seine Interessen und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen.

Eine davon landet sich auf dem Tisch der Gerichtsmedizinerin Muyal, als plötzlich Unerwartetes geschieht. Beide werden entführt.
Carlos Zamardo, der Einsatzleiter der Policia Federal, bekommt einen neuen Fall. Ausgerechnet Muyal seine heimliche Liebe ist verschwunden. Gemeinsam mit seinem Team beginnt die Suche. Doch sie sind nicht allein auf dem Weg in die geheimnisvollen Unterwasserhöhlen Yucatans, den Cenoten, unterwegs.
Auch ihr Widersacher, der Schwede Boerson, der weitere Experimente durchführen will, ist auf dem Weg zum Höhlenlabyrinth. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Überall lauern tödliche Gefahren und rätselhafte Dinge begegnen ihnen. Dabei wird deutlich wie viel Wahrheit in den alten Mythen und Legenden steckt, wenn man sie richtig deuten kann.

Birgit Gürtlers Protagonisten sind authentische und spannende Charaktere. Jeder wird so beschrieben, dass ich mir die Person lebhaft vorstellen konnte. Auch die Handlungen sind absolut nachvollziehbar.

Die phantasievolle Geschichte wird farbig und mit Liebe zum Detail erzählt. Naturwissenschaftliche und historische Fakten werden phantasievoll mit alten Legenden und Göttergeschichten verknüpft. Dabei wird ein Spannungsbogen entwickelt, der nie abreißt. Man fiebert mit Carlos und seinen Leuten mit. Parallel wird Muyals Geschichte in der Unterwelt der Cenoten erzählt, die einen fesselt und fasziniert. Ihre Erkundungstour überrascht mit geheimnisvollen Beobachtungen und Wesen, die weder Mensch noch Tier sind.

Wer wird Muyal zuerst finden? Beide Gruppen kommen sich gefährlich nahe, aber auch sie stehen als Eindringlinge unter Beobachtung einer besonderen Art von Höhlenbewohnern.

Am Ende überzeugt ein packendes und rasantes Finale mit einer geheimnisvollen Zeremonie den Leser nochmals von der rundum gelungenen und in sich stimmigen Geschichte.

Fazit:
Die Verbindung aus historischen Fakten, Legenden, Action und Elementen des Thrillers ist aus meiner Sicht perfekt. Ich mag den flüssigen und sehr informativen Schreibstil. Durch verschiedene Handlungsstränge wird kontinuierlich Spannung aufgebaut, die in einem beeindruckenden und grandiosen Finale gipfelt. Mit „Götterfluch“ ist Birgit Güttler eine außergewöhnliche und spannende Geschichte gelungen, die aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung ist.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Ein neuer Fall für Commissario Bruno Vossi

Aussicht auf Mord
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„Aussicht auf Mord“ ist der dritte Fall für Commissario Bruno Vossi. Schauplatz dieser Erzählung ist Triest und seine herrliche Küstenlandschaft. Werner Stanzl entführt den Leser aber auch in die römische ...

„Aussicht auf Mord“ ist der dritte Fall für Commissario Bruno Vossi. Schauplatz dieser Erzählung ist Triest und seine herrliche Küstenlandschaft. Werner Stanzl entführt den Leser aber auch in die römische und neuere Geschichte. Die Beschreibungen wecken Fernweh und Interesse an dieser Region und ihren Menschen im Dreieck von Österreich, Italien und Kroatien. Auch die Familiengeschichte von Bruno und seiner sympathischen Frau Jelena fügt sich gut in den ausgezeichnet erzählten Kriminalroman ein.

Nach dem Fund von alten Goldmünzen in einem Steinbruch geschehen rätselhafte Todesfälle. Bruno Vossi und sein Team müssen klären, ob es sich dabei um Unfälle, Selbstmorde oder Morde handelt. In welcher Beziehung standen die Toten zu einander?

Commissario Vossi recherchiert nicht nur im Umfeld der Toten recherchiert , sondern versucht auch mehr über die Goldmünzen, die von Kaiser Maximilian I. von Mexiko stammen sollen, zu erfahren. Dabei wird dem Leser viel interessantes Wissen über die Habsburger und ihre Zeit mit leichter Hand vermittelt.

Die Spuren führen in ganz verschiedene Richtungen und es ist nicht einfach für Brunos Team den roten Faden zu finden. Dabei streift der Leser mit Bruno Vossi durch die Unterwelt von Triest, besucht die Villa eines Bankiers und ist an den malerischen Küsten unterwegs, um einen Sturz von den Klippen zu klären.

Der Reiz dieser Erzählung wird nicht nur durch das Lokalkolorit bestimmt, sondern auch durch die vielfältigen Charaktere, denen der Leser begegnet. Die Personenbeschreibungen gehören zu den Stärken von Werner Stanzl. Er hat authentische Personen mit unterschiedlichen Charakteren gezeichnet. Mit Commissario Vossi ist ihm ein liebenswerter Protagonist mit Ecken und Kanten gelungen, mit dem man sich identifizieren kann.

Auch das Finale birgt noch einige Überraschungen, die Bruno Vossi scharfsinnig und mit viel Liebe zum Detail bei der kriminalistischen Spurensuche entdeckt hat. Das Ende ist nach spannenden Ermittlungen in sich stimmig und stellt auch die Beziehung zum rätselhaften Prolog dar. Aus meiner Sicht ist der vorliegende Kriminalroman eine rundum gelungene Geschichte aus dem schönen Triest und macht Lust auf neue Ermittlungen mit Bruno Vossi und seinem Team.

Fazit:
„Aussicht auf Mord“ ist allen Krimi- und Italienfans unbedingt zu empfehlen. Für mich war es der erste Krimi dieser Reihe und ich werde die beiden Vorgänger unbedingt lesen. Werner Stanzl hat einen spannenenden Krimi mit überraschenden Fakten, starken Charakteren und viel Triester Atmosphäre verfasst. Ich freue mich schon auf weitere Fälle für Commissario Bruno Vossi und sein Team.