Das klappt ganz easy mit dem "Fettnäpfchenführer Ostfriesland" von der charmanten @syllemaus123 aus dem wunderbaren @conbook_verlag 🤗

Sylvie Gühmann's Protagonistin Sonja kommt aus Baden Württemberg nach Leer in Ostfriesland um dort ihr Volontariat in einer regionalen Zeitungsredaktion zu absolvieren.
Fröhlich und guter Dinge erkundet sie die wunderschöne Stadt und das Umland. Unbedarft tappt sie dabei immer wieder in die verschiedensten Fettnäpfchen: bekommt einen grimmigen Blick zu spüren, als sie einen Jogger mit "Guten Moin" grüßt, versenkt versehentlich ihre geliebte "Golfine" im Wasser als sie blind ihrem Navi folgt und findet sich auf einer Misswahl der ganz anderen Art wieder 😁
Doch man kann Sonja nur schwer böse sein und so findet sie in Kollegin Grietje eine enge Freundin, deren Oma Sonja dann immer wieder zu regionalen Veranstaltungen wie der Krabbenpul-Meisterschaft begleiten darf.

Der Reise-Knigge für das Platte Land am Wattenmeer liest sich wie eine heitere Erzählung, gespickt mit Infoboxen zu den regionalen Besonderheiten und Tipps, wie sich Fettnäpfchen, in welche Sonja immer wieder tappt, vermieden werden können.
Ein wunderbares Buch, welches ich während unserem Kurzurlaub über Ostern in der Leeraner Altstadt in einem kleinen Buchladen entdeckt habe. Und nun freue ich mich sehr auf zukünftige Besuche im hohen Norden 🤗

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...ist "Fabian - Die Geschichte eines Moralisten" von Erich Kästner.
Herr Fabian lebt im Berlin der goldenen 1920er Jahre. Der 32-jährige ist als Propagandist für eine Zigarettenfirma tätig. Obwohl eher unvermögend, wirft er sich mit Freude in das Nachtleben der deutschen Hauptstadt. Hat Liebschaften mit teils verheirateten Frauen. Trinkt aber auch gerne mit Journalisten bist die Kneipe schließt.
Fabian ist ein überaus neugieriger Mensch, schwimmt allerdings nicht mit dem Strom.

Unterhaltsam nimmt mich der Autor mit in ein Berlin vergangener Tage als noch mit Mark und Groschen das Bier gezahlt wurde. Und obwohl die 1920er Jahre viele BürgerInnen arbeitslos macht, ist die Zeit feuchtfröhlich und voller sexueller Freiheiten.
Kästner erzählt hier aber auch von Freundschaften und zerbrochenen Liebe im Leben Fabian's.
Auf die Idee, dieses bekannte Werk von Erich Kästner zu lesen, hat mein Vater mich gebracht, der schön früher ein begeisterter Leser dessen Bücher war und diese noch immer zu schätzen weiß.
Und ich bin nun der Meinung: jede und jeder hier sollte dieses wunderbare Buch gelesen haben.

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...hat sich "Der Nachtwächter" von Louise Erdrich gelesen. Wo sind in den vergangenen Tagen nur die Seiten geblieben?
Als 1953 der als Nachtwächter arbeitende Thomas erfährt, dass seinem Stamm eine vom zuständigen Senat geplante Gesetzesänderung bevorsteht, welche unter anderem eine Zwangsumsiedelung mit sich brachte, ist er alarmiert.
Als Mitglied des örtlichen Stammesrates der Cheppewa, beginnt er Briefe an zuständige Politiker zu schreiben, mobilisiert Mitglieder seiner Gemeinschaft, sammelt Unterschriften für eine Petition gegen die geplante Terminierung.
Zeitgleich bricht die 19-Jährige Patrice nach Mineapolis auf, um ihre verschollene Schwester Vera zu suchen und findet sich in einer zweifelhaften Nachtszene wieder.

Der Roman, welcher von dem ungewöhnlichen Leben Erdrich's Großvater inspiriert ist, hat mich die vergangenen Tage sehr beschäftigt und gefesselt.
Einfühlsam aber ohne Kitsch wird hier die Geschichte von der US-Amerikanischen Urbevölkerung und ihren Nachfahren erzählt. Die Armut und Diskriminierung, welche sie seit Jahrhunderten erleben, hat mich sehr erschüttert. Ich kann nicht nachvollziehen, wie sich die Nachfahren weißer Einwanderer aus Europa das Recht rausgenommen haben, den Menschen, welche schon vor ihnen auf dem amerikanischen Kontinent gelebt haben, das Land zu rauben und sie in Reservate sperren. Die Erzählung handelt von Entbehrungen, wie mangelnde Schulbildung aufgrund struktureller Benachteiligung, aber auch davon, wie Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus Hand in Hand gehen. Schlimmstes Beispiel ist Patrice's Schwester Vera.
Aber auch um den Kampfgeist dieser wunderbaren Gemeinschaft um Thomas. Das Wissen um Naturheilkunde der Cheppewa und ihre spirituelle und traditionelle Lebensphilosophie im Einklang mit der Natur hat mich tief beeindruckt und berührt ❤️
Und obwohl der Roman sich an einigen Stellen etwas langatmig las, hat mich die Geschichte an den Kampf von David gegen Goliath erinnert.

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...ist Julia Mattera's Roman "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" ( aus dem Französischen übersetzt v. Monika Buchgeister ). Die Autorin widmet das Buch ihrem Opa und ihrem Onkel Robbie. Der Roman erzählt von den Geschwistern Robert & Elsa, welche im Elsass einen kleinen aber feinen Gasthof mit köstlicher Landküche betreiben. Robert ist ein sehr in sich gekehrter Mann, alleinstehend und es fällt ihm schwer seine Gefühle zu äußern. Sogar seiner Schwester und deren Kindern gegenüber. Er kümmert sich jedoch äußerst liebevoll um seinen Gemüsegarten und seinen Ziegen und Hühnern. Als Hassan und dessen Mutter Fatima in der Herberge aushelfen, beginnt Robert langsam sich Menschen anzunähern, Vertrauen zu fassen. Auch zu der lebendigen Maggie aus London fühlt er sich zunehmend hingezogen. Doch seine Verlustängste aus Kindertagen gewinnen an Überhand. Wird Robert diese bewältigen können? Der Roman hat sich sehr kurzweilig gelesen und die Charaktere plus Schauplatz sind toll gezeichnet, sodass ich sie mir bildlich vorstellen konnte. Vor allem Robert war mir anfangs sehr sympathisch durch seine eigenwillige Art. Leider hat er seine Standhaftigkeit zum Ende hin etwas eingebüßt. Außerdem hat es mich stellenweise gestört, wie die Autorin versucht ihn als lustigen Tollpatsch darzustellen, ihn damit aus meiner Sicht aber der Lächerlichkeit Preis gibt. Ansonsten ist der Roman eine heitere Lektüre gewesen.

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Es ist ein toller und umfangreicher Querschnitt durch feministische Geschichte und bereits erreichte Errungenschaften mutiger Frauen. Aber die Lektüre zeigt auch, dass es im Feminismus nicht nur um uns Frauen geht, insbesondere in der heutigen Zeit. Interviews und Kurzporträts verschiedener FeministInnen zeigt wie groß die Vielfalt unter uns Menschen ist und unserer Ziele und Wünsche. Aber was sie alle Vereint ist der Wunsch und der Kampf für die Gleichberechtigung aller Geschlechter. Julia Korbik bündelt in ihrem Buch Grundlagenwissen, aktuellen Stand der Dinge und zeigt wo - fast überall - noch Luft nach oben ist. Mein einziger Kritikpunkt: obwohl die Ausgabe aus dem Jahr 2019 stammt, sind viele Statistiken, die hier verwendeten werden, zum Teil schon 10 Jahre alt und spiegeln damit leider nicht den aktuellen Stand wieder. Ansonsten ist das Buch definitiv eine unerlässliche Lektüre für schon aktive FeministInnen und solche, die es gerne werden möchten.

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