Ein toller Klassiker
Das Haus der vergessenen BücherIn diesem Buch steckt wirklich sehr viel: Wir lernen nicht nur eine außergewöhnliche und unvergleichliche Buchhandlung in New York kennen, in der es spukt, sondern auch einige tolle Charaktere, die man ...
In diesem Buch steckt wirklich sehr viel: Wir lernen nicht nur eine außergewöhnliche und unvergleichliche Buchhandlung in New York kennen, in der es spukt, sondern auch einige tolle Charaktere, die man einfach gern haben muss. An erster Stelle steht hier natürlich der Buchhändler Roger Mifflin, der durch seine Liebe zu Büchern überzeugt und immer das passende Zitat für jede Lebenssituation zur Hand hat. Seine Art macht ihn sympathisch, denn für ihn stehen immer die Bücher und die Literatur im Vordergrund, nicht der Profit. Seine Frau Helen, die ich schon im Prequel super fand, bekommt in dieser Geschichte leider nur eine kleine Rolle. Dafür lernen wir Titania kennen, eine junge Frau aus gutem Haus, die die Arbeit in der Buchhandlung beginnt und etwas frischen Wind zwischen die verstaubten Buchregale bringt.
Die Geschichte lebt von ihren Charakteren, zeigt sich aber auch sehr gesellschaftskritisch, vor allem gegenüber dem 1. Weltkrieg, der kurz vor dem Einsetzen der Handlung endete. Der Autor lässt durch seinen Protagonisten die Sinnlosigkeit eines solchen Krieges aufzeigen und plädiert für den Frieden.
Aber es geht nicht nur um Bücher: Auch Spannung ist geboten, sodass der Leser auch in eine kleine Kriminalgeschichte verwickelt wird. Diese zieht sich zwar durch das ganze Buch, war für mich jetzt aber eher eine kleine, schöne Nebenhandlung mit einer Wendung, mit der ich gar nicht gerechnet habe.
Der Schreibstil ist auch hier sehr klassisch, was mir sehr gut gefallen hat, da es sich super schön lesen lässt und mal etwas ganz anderes ist. Schön sind auch die vielen Buchzitate, die in die Handlung integriert werden. Ich habe richtig Lust bekommen, wieder mehr Klassiker zu lesen, auch wenn es leider nicht alle erwähnten Bücher wirklich gibt. Manche Titel entspringen dann der doch der Fantasie des Autors.
Insgesamt hat mich das Buch genauso wie sein Prequel begeistert: Von mir gibt es 5 Sterne! Nehmt es in die Hand, ihr werdet es so schnell nicht wieder weglegen.