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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2022

Rückkehr

Die Dorfschullehrerin
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Die Dorflehrerin kehrt zurück. Im doppelten Sinn des Wortes. Sie geht als Rektorin zurück nach Kirchdorf und für uns Leser ist es der zweite Band. Tobias wartet bereits auf sie und ihr Vater und seine ...

Die Dorflehrerin kehrt zurück. Im doppelten Sinn des Wortes. Sie geht als Rektorin zurück nach Kirchdorf und für uns Leser ist es der zweite Band. Tobias wartet bereits auf sie und ihr Vater und seine Frau leben mittlerweile auch in diesem Ort. Ansonsten ist alles beim Alten. Der Dorfklatsch blüht. Die Arbeit auf den Höfen ist hart. Es gibt immer wieder Hick Hack zwischen den einzelnen Gruppen. Die Kollegen sind teils neu und teils bekannt aus dem vorherigen Buch. Die Problem so dicht an der innerdeutschen Grenze haben auch noch Bestand. Eines der großen neuen Themen ist die Schulreform in den sechziger Jahren, die natürlich wie alles Neue erstmal misstrauisch beäugt wird.
Mich hat an diesem Band gestört das es eine Aufzählung beziehungsweise ein Abstreichen der Themen war. Genug Liebe und Stress in den Beziehungen, abgehakt. Berufliche Probleme bei verschiedenen Personen, erledigt. Genug Bezug zum ersten Band, passt. Zeitbezogene Themen wie unverheiratete Mütter, schwarze GIs sind auch genug untergebracht.
Dieses Buch war schwächer wie der erste Band. Ich war neugierig ob Helene sich weiter entwickelt und ob ihre Beziehung zu Tobias Bestand hatte. Diese Fragen wurden beantwortet aber ohne viel Spannung und mit einem leichten negativen Touch. Sie ist auf einmal extrem ehrgeizig und ihre Tochter für die sie im ersten Band alles tat, läuft jetzt nebenher. Tobias war eine Säule im Sturm, fest verankert, immer eine Stütze. Jetzt erscheint er als derjenige der Unterstützung haben muss, weil alles nicht nach seinem Konzept geht.
Für mich war das Buch überflüssig, der erste Band hätte gereicht.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Du bist nur ein Mädchen

Palast der Lügen 1: Vergangen ist nicht vorbei
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Vor Jahrhunderten hat ein Dubois einen Pakt geschlossen, anscheinend einen mit dem Teufel. Die männlichen Nachkommen müssen diesen Pakt erfüllen. Dann geht etwas schief und es muss um einen Aufschub gebeten ...

Vor Jahrhunderten hat ein Dubois einen Pakt geschlossen, anscheinend einen mit dem Teufel. Die männlichen Nachkommen müssen diesen Pakt erfüllen. Dann geht etwas schief und es muss um einen Aufschub gebeten werden. Sofie ist die letzte ihrer Familie aber als Mädchen war sie nie für diese Aufgaben vorgesehen. Sie muss in die Vergangenheit reisen um die von ihrem Bruder angefangene Arbeit zu beenden. In Versailles des Jahres 1688 soll sie mit Hilfe von Valentin soll sie den Auftrag erfüllen. Aus der Gegenwart in eine schillernde Vergangenheit, In eine Zeit in der Frauen keine Rechte, keine Aufgaben haben und fast unsichtbar sind.
Das Sofie sich dieses "Du bist nur ein Mädchen" nicht länger gefallen lassen will zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Diesen Überraschungseffekt nutzt sie voll und ganz aus. Mit unserem Wissen von den vergangenen Zeiten kann man sich gut vorstellen welche Mammutaufgabe allein das passende Benehmen in der Vergangenheit für jemanden aus der Gegenwart ist..
Dazu kommen die vielen Wendungen weil keiner der Protagonisten weiß wer die Gegenspieler und wer der Auftraggeber ist. Auch wir Leser erfahren nur bruchstückweise Einzelheiten. Mal erzählt Sofie, mal Valentin ihr Beschützer oder der Auftraggeber seine Sicht der Dinge. Einen durchgängigen Zusammenhang gibt es nicht. Dadurch erhöht sich die Spannung ins Unerträgliche. Intrigen sind an der Tagesordnung, Rätsel noch viel mehr.
Am Ende zittern wir mit Sofie und Valentin, die auf dem besten Wege sind ein Paar zu werden. Aber sie sind wie die zwei Königskinder die nicht zueinander können.
Es wird einen zweiten Band geben da die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt wurde, aber wann? Hoffentlich müssen wir nicht so lange warten.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Drei Freundinnen in der DDR

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Ostberlin im Sommer 1956 so fängt der Roman um Clara, Martha und Betty drei Mädchen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen an. Die eine hat ein regimetreues Elternhaus, die nächste das genaue ...

Ostberlin im Sommer 1956 so fängt der Roman um Clara, Martha und Betty drei Mädchen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen an. Die eine hat ein regimetreues Elternhaus, die nächste das genaue Gegenteil und das dritte Mädchen lebt wie viele Menschen in so einer Situation, in einer Welt in der sich eben angepasst wird, ja nicht anecken, nichts sagen, dann kann man gut leben. Das Leben in der DDR aus der Sicht von drei jungen Mädchen. Alle haben verschiedene aber für die Zeit und das Leben typische Schicksale. Das Buch wirkt wie in der Ist-Zeit geschrieben, keine Rückblicke und auch keine Erinnerungen von Eltern oder Großeltern, es gibt nichts Verklärendes sondern die Reaktionen sind jetzt, sei es Schikanen, Entbehrungen, Familie im positiven wie negativen Sinn, Freundschaft oder Liebe.
Der Schreibstil ist dem Alter der Protagonistinnen angepasst, eher locker leicht, obwohl alle drei mit großen Problemen und Entscheidungen zu kämpfen haben. Die drei Freundinnen sind auf Augenhöhe, jede hat immer abwechselnd ihr Kapitel aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden.
Es ist anders als die bisherigen Bücher zu diesen Themen rund um die ehemalige DDR denn hier ist sie nicht Geschichte sondern existiert real in den Jahren vor dem Mauerbau. Das Buch endet mit dem Mauerbau und den dadurch getroffenen Entscheidungen der jetzt jungen Frauen.
Es wird eine Fortsetzung geben, ich bin darauf gespannt was für Frauen aus den Mädchen geworden sind.



Veröffentlicht am 10.05.2022

Zu viele Paare

The Duchess Circle - Ein unerhörter Ehemann
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Camden und Gina werden als Kinder/Jugendliche miteinander verheiratet. Danach flieht Camden nach Griechenland und kommt erst zwölf Jahre später auf Bitten von Gina wieder. Sie möchte die Ehe annullieren ...

Camden und Gina werden als Kinder/Jugendliche miteinander verheiratet. Danach flieht Camden nach Griechenland und kommt erst zwölf Jahre später auf Bitten von Gina wieder. Sie möchte die Ehe annullieren um ihren Geliebten heiraten zu können. Die ganze Zeit haben ihre besten Freundinnen ihr zur Seite gestanden. Während sie die brave tugendhafte Ehefrau war, haben ihre Freundinnen sich ziemlich skandalös verhalten. Camden und Gina waren Freunde und nie ein Paar. Nun treffen sie das erste mal als Erwachsene auf einander und alles verändert sich.
Ich mag Regency Romane sehr gern, Die Verwicklungen durch die absurden Moralvorstellungen und das Klassendenken machen einfach Spaß. Dazu schaffen es die meisten Autorinnen das Ganze mit unterhaltsamen Gesprächen die vor Ironie und Witz sprühen zu unterstreichen.
Hier war das leider nicht der Fall. Wenn es nur um Gina und Camden gegangen wäre und dazu ein paar intelligente Gespräche wäre daraus ein gutes Buch geworden. Aber die Autorin musste noch drei Freundinnen mit dazu gehörigen Ehemännern und Liebhabern unterbringen. Dadurch war ein Durcheinander an Personen und Namen entstanden so das man beim Lesen sich schon Notizen machen musste.
Hätte sie zu jeder Freundin ein eigenes Buch geschrieben, wäre für mich eine interessante Serie entstanden. Denn der Grundgedanke, Das die Paare ohne sich zu kennen, verheiratet werden und dann bis ans Ende mit dieser Entscheidung leben müssen und das sie sich am Ende in einander verlieben und alles gut wird, ist toll. Nur die Umsetzung hat nicht funktioniert.

Veröffentlicht am 08.05.2022

Mysteriös

Ancora
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Romy, ihr Freund Aurel und ihr bester Kumpel Janis. Wollen eine Art Abenteuer Urlaub nach der Schule machen. Ein paar Wochen ohne Handy, ohne Fertigessen, ohne Strom, ohne fließend Wasser, ohne ...

Romy, ihr Freund Aurel und ihr bester Kumpel Janis. Wollen eine Art Abenteuer Urlaub nach der Schule machen. Ein paar Wochen ohne Handy, ohne Fertigessen, ohne Strom, ohne fließend Wasser, ohne jede Annehmlichkeit die unser tägliches Leben ausmacht. In einem abgelegenen Dorf leben und für das tägliche Leben arbeiten. Eine spannende Idee, nur mit der Umsetzung hapert es. Denn die Bewohner sind eigenartig, haben Prüfungen und besonders die Jüngeren wirken mysteriös.
Das Buch wird in der Ich Form von Romy erzählt, dadurch entsteht der Eindruck nur sie ist wichtig und alle anderen Figuren kommen zu kurz. Denn sie werden immer im Zusammenhang mit ihr gesehen. Sie ist das Zentrum um das alle kreisen. Nicht nur das Dorf und seine Bewohner sind mysteriös. Auch Romy ist besonders, sie erlebt immer wieder Aussetzer und es wirkt als ob sie es steuern kann, unbewusst zu mindestens. Dadurch erschien die Geschichte sprunghaft, einzelne Elemente wurden nicht aus erzählt. Der Prolog machte neugierig. Der Anfang zog sich in die Länge, in der Mitte waren dann schon viele Thriller Elemente, schon fast Horror in meinen Augen. Das Ende war aus Sicht der Story logisch aber überschlug sich dann.
Für mich war der Grundgedanke sehr gut, aber es wurde unvollständig erzählt.