auf der Suche nach der Zukunft
Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
Sarah ist eine junge Frau, die eigentlich behütet aufgewachsen ist. Ein schwerer Schicksalsschlag hat sie jedoch dazu bewogen, die Heimat zu verlassen. Sie hat sich als Hauslehrerin beworben und eine ...
Sarah ist eine junge Frau, die eigentlich behütet aufgewachsen ist. Ein schwerer Schicksalsschlag hat sie jedoch dazu bewogen, die Heimat zu verlassen. Sie hat sich als Hauslehrerin beworben und eine Stelle in dem Uhrendorf Grenchen angenommen. Doch Sarah ist kaum dort angekommen, als das Dienstmädchen des Hauses tot aufgefunden wird. War es ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Sarahs Neugier ist geweckt und sie beginnt Fragen zu stellen. Gleichzeitig kommt sie aber auch Paul, dem Sohn ihres Dienstherren, näher. Er erklärt ihr die Kunst der Uhrmacherei und weckt eine weitere Leidenschaft in Sarah.
Claudia Dahinden ist eine Autorin aus der Schweiz, die mir bisher nicht geläufig war. Ihr Buch „Die Uhrmacherin-Im Sturm der Zeit“ ist ihr erster historischer Roman und der Auftakt zu einer neuen Reihe. Angesiedelt ist die Geschichte in der Schweiz, und zwar in dem Städtchen Grenchen im Jahre 1873. Die Schweiz ist ja berühmt für ihre Uhren und in diesem Dorf wurden sie im 19. Jahrhundert produziert. Laut Klappentext soll es in dieser Geschichte überwiegend um dieses Handwerk gehen, aber auch darum, dass eine junge Frau den Tod fand.
Es beginnt alles mit der Reise von Sarah nach Grenchen. Die Protagonistin wird vorgestellt, genauso wie ihr Umfeld. Sarah ist Lehrerin und wünscht sich einen Neustart für ihr Leben. Grenchen soll ihr dabei helfen. Doch dann kommt irgendwie alles anders als erwartet. Nicht nur für Sarah.
Das Handwerk der Uhrenherstellung ist hier tatsächlich nicht unbedingt der Mittelpunkt der Handlung. Die Geschichte spielt zwar in diesem Uhrendorf und Uhren sind ein ständiges Thema, aber wie sie hergestellt werden oder wie der tägliche Ablauf der Menschen war, ist hier nicht das Thema. Sarah fühlt sich vielmehr dazu verpflichtet, dazu beizutragen, den Tod des Dienstmädchens aufzuklären. Als Leserin fragt man sich schon, was sie dazu bewogen hat. Ihre Gedankengänge dazu klären sich im Laufe der Handlung. Sarah hat selbst auch ein Vorleben, welches sich so nach und nach entschlüsselt, aber nur insoweit, dass noch genügend Spielraum für den nächsten Teil bleibt.
Ich mag historische Romane, die sich wie ein Krimi lesen lassen. In diesem Fall wurde ich nicht enttäuscht. Die Aufklärung und die Umstände, die zum Tode der jungen Frau führten, werden so nach und nach erläutert. Gut gefallen hat mir die Einsicht in die Arbeit der ortsansässigen Polizei, hier als Landjäger bezeichnet. Der Charakter des Gideon Ringenberg, der für die Ermittlungen zuständig ist, hat mir richtig gut gefallen. Er hat ein deutliches Bild davon gezeigt, wie man in dieser Epoche mit so einem Fall umgegangen sein könnte. Die Mischung aus seinem Privatleben und Dienst war genau richtig.
Zudem ist der Erzählstil von Claudia Dahinden leicht und locker zu lesen, auch wenn sie typische Wortbezeichnung der Schweiz hat mit einfließen lassen. Diese werden in einem Glossar am Ende erläutert. Ein Personenregister gibt zudem Aufschluss darüber, welche Charaktere historisch belegt sind und welche der Fantasie der Autorin entsprungen sind.
Fazit:
Mir hat der Auftakt dieser Reihe gut gefallen. Ich habe „Im Sturm der Zeit“ als gelungene Mischung zwischen Krimi und historischem Roman empfunden. Die Protagonisten wurden anschaulich beschrieben, einige Geheimnisse aufgedeckt und andere nur angedeutet, sodass man schon neugierig auf den zweiten Band ist.