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Veröffentlicht am 04.07.2022

Ein Krimi mit klassischen Elementen

Die Toten von Fleat House
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Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert ...

Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert von einer Leseprobe dieses Buches erzählt hat, wurde ich auf den Krimi aufmerksam. Ich wollte herausfinden, ob er mir gefällt. Schnell wurde mir klar, dass Lucinda Riley ausführlich und bildhaft erzählt. Dabei bemerkte ich, dass es ihr wichtig war, den Protagonisten eine Persönlichkeit zu verpassen.

Heraus stach dabei natürlich Jazz, die nicht ganz freiwillig die Ermittlungen zum Tod von Charlie Cavendish übernahm. Ihre Erlebnisse des letzten Jahres steckten ihr noch tief in den Knochen, dennoch ließ sie sich darauf ein. Jazz war eine gute Ermittlerin, die allen Spuren nachging. Mir war sofort klar, dass sie sich durch ihre Hartnäckigkeit auszeichnete. Außerdem verurteilte sie niemanden vorab und hörte gründlich zu. Was ich von einigen ihrer Kollegen nicht behaupten konnte. Einen mochte ich trotzdem ziemlich gern. Die Anderen hatten allerlei Charakterzüge, die ich unsympathisch fand. Über die Polizeipsychologin musste ich immer wieder schmunzeln. Beim Hören erfuhr ich viel über das Opfer Charlie, aber auch über die Verdächtigen und weitere Protagonisten. Die Geschichte wurde nämlich aus der Sicht vieler erzählt.

In der ersten Hälfte kam sie nur träge voran. Mir ging die Autorin zu sehr ins Detail, wodurch sich einige Kapitel ziemlich in die Länge zogen. Besonders das Privatleben einiger Figuren interessierte mich nicht wirklich. Vom Setting her merkt man, dass der Roman bereits 2006 geschrieben wurde, was mein Leseerlebnis jedoch nicht beeinflusste. Es war nicht schlimm, dass die Technik auf einem anderen Stand war. Im Mittelteil nahmen die Ermittlungen an Fahrt auf. Durch weitere Tote kam man auf weitere Spuren. Ein Spoiler? Nein. Schließlich heißt das Buch »Die Toten von Fleat House«. Ein gewisses Hin und Her, dass schwer zu durchschauen schien, aber eigentlich ganz einfach war, nahm die Spannung ein wenig heraus.

Die zweite Hälfte fand ich wesentlich besser und konnte auch mitfiebern. Bei einer Protagonistin hatte ich ein seltsames Gefühl, beachtete es jedoch nicht weiter. Erst später kam ich auf diesen Gedanken zurück – als es eigentlich schon zu spät war. Zuvor war Jazz gezwungen einen hefigen Rückschlag hinzunehmen. Auch hier trat ihr Privatleben massiv in den Vordergrund. Ich habe kein Problem damit, wenn Privates eingeflochten wird, doch lenkte es hier viel zu sehr von der Hauptstory ab. Man merkt, dass die Autorin normalerweise in einem anderen Genre schrieb und eben gerne Dramas einbaute. Die später entstehende Differenzen zwischen einiger Firguren hätten den Fall beinahe in die falsche Richtung gelenkt. Es war vorhersehbar, dass sowas passieren wird. Zum Glück blieb Jazz ihrer Hartnäckigkeit treu und fand schließlich die Wahrheit heraus. Ein Teil davon schaffte es sogar, mich doch noch zu überraschen.

Ich war ein klein wenig enttäuscht, dass es dann bei entscheidenden Szenen zu Zeitsprüngen kam. Denn ich hätte diese Momente am liebsten miterlebt. Für mich persönlich sind sie enorm wichtig für einen Krimi. Trotz der kleineren Kritikpunkte hatte ich ein gutes Hörerlebnis.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Simone Kabst ist eine herausragende Sprecherin, die mit ihrer Stimme Spannung erzeugen kann. Sie half mir über die langatmigen Stellen hinauszukommen. Wenn ich diese selbst hätte lesen müssen, hätte ich es vermutlich nur mühsam geschafft. Trotzdem musste ich die Hörgeschwindigkeit schneller stellen, weil Frau Kabst mir zu langsam las.

Mein Fazit:
Lucindas erster und einziger Krimi beinhaltet klassische Elemente und ist ein Landkrimi, mit einem soliden Maß an Spannung. Einen halben Stern ziehe ich für die Szenen ab, die sich durch zu viele Details in die Länge zogen. Noch einen weiteren halben Stern musste ich abziehen, weil die Autorin das Privatleben verschiedner Protagonisten teilweise zu stark in den Vordergrund stellte. Ich wollte ermitteln und mich nicht so intensiv damit beschäftigen bzw. fast darin verlieren. Trotzdem fand ich die Ermittlungen und vor allem Jazz‘ Spürsinn richtig gut. Sie ging jeder Spur akribisch nach, obwohl sie eine lange Weile im Trüben fischte. In der zweiten Hälfte gelangten wir nach einigem Hin und Her auf die richtige Spur. Dabei erlebte ich doch noch eine Überraschung. Die kleinen Zeitsprünge am Ende mochte ich nicht wirklich, dennoch war es ein Abschluss der ganz okay war.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2022

Mystisch, magisch und mit guten Ideen

Mothman
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Das Buch stellte mich lesetechnisch vor eine Herausforderung, doch gelang es mir sie zu bezwingen. Konnte mich das Buch überzeugen? Darüber berichte ich dir unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das ...

Das Buch stellte mich lesetechnisch vor eine Herausforderung, doch gelang es mir sie zu bezwingen. Konnte mich das Buch überzeugen? Darüber berichte ich dir unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover zeigt den Mottenmann, denn so ähnlich wird er in der Geschichte beschrieben. Die Gestaltung vermittelt einen sehr düsteren Eindruck. Was es mit der Brücke auf sich hat, erfährt man im Verlauf der Geschichte.

Meine Meinung zum Inhalt:
Der Klappentext weckte sofort meine Neugier und da mir bisher alle gelesenen Bücher von Peter Hohmann gefallen haben, wollte ich auch in diese Geschichte eintauchen. Sein Schreibstil ist äußerst bildhaft und detailgetreu.

Grundsätzlich gefiel mir das Konzept sehr gut, hatte sie doch einen mystischen Kern. Der Mottenmann war mir bis Dato unbekannt und so ließ ich mich unbelastet auf die Verwendung dieses Elementes ein. Bald schon stellte ich fest, dass das Wesen zwar Teil der Geschichte ist, jedoch nur selten vorkam und erst gegen Ende eine größere Rolle einnahm. Im Zentrum stand natürlich Leo, der an ziemlich vielen Zwangsneurosen litt. Das Leben des jungen Mannes begann aufgrund verschiedener Ereignisse in Bezug auf seine nicht vorhandene Vergangenheit und seinen Bruder zu bröckeln. Er musste sich dem stellen, ob er wollte oder nicht. Kurioserweise wurde er dabei in extrem kürzester Zeit zum Kettenraucher und legte schlagartig viele seiner Neurosen ab. Eigenwillig, aber okay. Je mehr er erfuhr, umso stärker wurde der magische Anteil in der Geschichte. Teilweise ist die Handlung sehr blutig und es gab einige Tote. Ins Paranormale kamen wir auch kurz hinein. Für schwache Nerven ist das Buch nichts. Im letzten Abschnitt gab es viele Kämpfe.

In meinen Augen zog sich das Ganze stark in die Länge. Besonders im Mittelteil ertappte ich mich ständig beim Querlesen. Es gab viele Szenen, die mir viel zu ausführlich beschrieben wurden. Leo verlor sich in seinen Gedanken oder in seinen Meditationen. Verschiedene Abschnitte dauerten viel zu lange an. Die aufkommende Liebe fand ich lange Zeit unglaubwürdig und passte auch nicht ins Bild. Eine Zeit lang war das Lesen wirklich anstregend, dabei fand ich am Kern der Geschichte eigentlich großen Gefallen. Nicht nur einmal überlegte ich aufzuhören, doch ich wollte wissen, was hinter dem Ganzen steckt. So hielt ich durch und las weiter.

Am Ende hatte es sich gelohnt. Es kam zu wahnsinnig guten und enorm spannenden Kapiteln. Vor allem ab dem Zeitpunkt mit der Disco entwickelte sich die Story in rasanten Schritten. Endlich kamen die Hintergründe Schritt für Schritt ans Tageslicht und ich begann zu verstehen. Ich muss gestehen, die gewählten Mittel waren ungewöhnlich, doch fand ich sie cool. Schließlich kam es zu einem Ortswechsel, an dem noch mehr passierte. War die erste Hälfte noch langatmig, war in den letzten Kapiteln nichts mehr davon zu finden. Das Spannungslevel war hoch und gebannt verfolgte ich, was Leo tat. Gegner, Feinde und Freunde lieferten sich einen wilden Schlagabtausch und beinahe wäre alles in einer Katastrophe geendet. Auf viele Punkte kann ich aus Spoilergründen nicht eingehen. Ich wurde jedenfalls von vielem positiv überrascht. Das letzte Kapitel brachte zum Lachen, weil Leo sein Versprechen gehalten hatte.

Wären die letzten Kapitel nicht so aufregend und herausragend gewesen, hätte ich dem Buch nur 3 Sterne gegeben. Doch mit dem letzten Drittel konnte der Autor in meinen Augen einiges herausholen.

Mein Fazit:
Die Geschichte um Leos Vergangenheit und Gegenwart begeisterte mich mit dem Kern und den Ideen, die der Autor miteinander verflochten hatte. Schwierig war für mich die weit ausgefächerte Umsetzung mit vielen, doch sehr langatmigen Kapiteln. Im Mittelteil musste ich querlesen, damit ich vorankam. Einiges hätte man ruhig kompakter und kürzer darstellen können. Im letzten Kapitel zog die Spannung dermaßen an, dass ich richtig mitfiebern konnte. Ich war froh durchgehalten zu haben und las mit Neugier weiter. Die gewählten Elemente waren eigenwillig, doch auch genial und sorgten für viel Aufregung. Es wurde actionreich, gefährlich und bedrohlich. Zeitweise ist die Story sehr blutig. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte, bei dem es um die Welt ging. Der Autor hat Fantasy, Mystery, Paranormales und ein Hauch Science-Fiction zu einer aufregenden, wenn auch etwas langatmigen Geschichte verbunden.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Fabeln mit wichtigen Botschaften

Tranquilla Trampeltreu und weitere Fabeln von Michael Ende
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Am besten fand ich die Geschichte um Tranquilla selbst, doch hatten auch die Anderen etwas für sich. Meine Meinung zu allen drei Fabeln schreibe ich im Text nieder.

Meine Meinung zur Geschichte:
In diesem ...

Am besten fand ich die Geschichte um Tranquilla selbst, doch hatten auch die Anderen etwas für sich. Meine Meinung zu allen drei Fabeln schreibe ich im Text nieder.

Meine Meinung zur Geschichte:
In diesem kurzen Hörbuch sind die Fabeln »Tranquilla Trampeltreu«, »Der Lindwurm und der Schmetterling« und »Norbert Nackendick« enthalten. Michaels Endes unverkennbarer Erzählstil führte mich an die Seite der Protagonisten und erinnerte mich gleichzeitig mit seinen Ideen an das Buch »Die unendliche Geschichte«.

Tranquillas Fabel überzeugte mich schon nach kurzer Zeit. Ich mochte die Persönlichkeit der Schildkröte und ihre feste Überzeugung, schon rechtzeitig anzukommen. Sie ließ sich von nichts und niemanden von ihren Plänen abhalten. Mit Neugier und Zuversicht begleitete ich sie bei ihrer Reise und lächelte immer wieder vor mich hin. Das Ende war anders als ich erwartet hatte und verblüffte mich dabei. Der Autor hatte definitiv ein Talent dafür. Die Geschichte trägt wichtige Botschaften mit sich: Gib niemals auf! Lass dich nicht verunsichern! Geh deinen Weg!

Beim Lindwurm und dem Schmetterling ist die Fabel in Reimform geschrieben. Sie ist etwas eigenwillig, doch hat sie auch etwas für sich. Sie soll wohl zeigen, dass es immer eine Lösung gibt und dass man sich ruhig etwas trauen kann. Zu guter Letzt hörte ich Norbert Nackendicks Fabel. Den Anfang und den Mittelteil fand ich sehr gut, doch das Ende war nicht meins. Ich weiß, was die Moral der Geschicht‘ sein soll, doch ist sie doch unglücklich dargestellt.

Meine Meinung zum Sprecher:
Otto Mellies hat eine wunderbare Erzählerstimme. Er war eindeutig die richtige Wahl für dieses Hörbuch. Mit ihm trat ich an die Seite der Figuren und erlebte ihre Geschichten in meinen Gedanken. Seine Stimme hat einen markanten Klang, die die Aufmerksamkeit auf das Gelesene projizierte.

Mein Fazit:
Alle drei Fabeln vergingen wie im Flug und wurden lebendig beschrieben. Tranquillas Fabel war mir die Liebste, weil sie am besten erzählt wurde und voller Energie war. Mit den Botschaften und der Persönlichkeit der Schildkörte war sie etwas Besonderes. Die Reimform bei der zweiten Fabel war ebenso sehr gelungen und zeigte uns eine andere Möglichkeit, wie man was im Leben ändern kann. Die Dritte war nicht so meins, war jedoch auch ganz gut. Die Erzählform gefiel mir bei allen dreien und so erlebte ich tolle Geschichten, die ich meiner Nichte zeigen möchte.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Geschichten, bei denen man wirklich einschlafen kann

Neue Tierische Gute-Nacht-Geschichten
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Das Hörbuch bietet süße und schöne Geschichte zum Einschlafen und ruhigem Zuhören. Sie sind kurzweilig und gute für Kinder geeignet. Erfahre im Text mehr.

Meine Meinung zu den Kurzgeschichten:
Wie im ...

Das Hörbuch bietet süße und schöne Geschichte zum Einschlafen und ruhigem Zuhören. Sie sind kurzweilig und gute für Kinder geeignet. Erfahre im Text mehr.

Meine Meinung zu den Kurzgeschichten:
Wie im Klappentext beschrieben, finden Sie in diesem Hörbuch 10 Kurzgeschichten um 10 verschiedene Tierkinder. Sie beschränken sich auf einfache und direkt erzählte Ereignisse. Dabei bringen sie den Kindern nebenher bei, wie das jeweilige Tier lebt und was es so macht. Ich habe mir das Hörbuch geholt, um zu sehen, ob es etwas für meine Nichte ist. Sie ist immer wissbegierig, was Natur und Tiere im Allgemeinen angeht. Hier hat sie nicht nur schöne Geschichten zum Einschlafen, sondern kann gleichzeitig auch etwas lernen. So manches Mal musste ich über die Art der Erzählung schmunzeln.

Durch die Hintergrundgeräusche wurde das Hörbuch beinahe zu einer inszenierten Lesung. Für mich wurde so das Vorlesen untermalt, sodass die Geschichte lebendiger und intensiver wurde. Bei 2-3 Geschichten störte mich ein Hintergrundton, weil er in meinen Ohren schmerzte. Das kann jedoch daran liegen, dass ich sehr empfindsame Ohren habe.

Besonders gefallen haben mir die Erzählungen um die Kreuzotter, den Koala, der Weddellrobbe und dem Orca. Alle 10 Geschichten sind liebevoll geschrieben und mit Details versehen. Ich habe sogar getestet, ob ich beim Hören einschlafen werde und siehe da ich schlief tatsächlich ein.

Meine Meinung zum Sprecher:
Florian Fischer las die Geschichten flüssig und mit einer Erzählerstimme, die meine Aufmerksamkeit einfing. Ich fand die Klangfarbe sehr angenehm und hörte ihm deshalb gerne zu.

Mein Fazit:
Die Kurzgeschichten um die Tierkinder sind wunderbar zum Einschlafen geeignet. Gleichzeitig können Kinder dabei etwas lernen und ein wenig in die Natur um die Tiere eintauchen. Mit Florian Fischers Erzählerstimme und der Geräuschuntermalung wurden die Geschichten lebendig. Es machte auch mir als Erwachsene Spaß den ihnen zu lauschen. Nun weiß ich, dass ich sie meiner Nichte mit ruhigem Gewissen vorspielen kann. Einzig ein bestimmter Ton tat bei 2-3 Geschichten meinen empfindsamen Ohren weh.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Eine Geschichte, die bewegt

Waldinneres
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»Waldinneres« ist eine Geschichte, die anders aufgebaut war, als ich erwartet hatte und konnte mich nach anfänglichem Zögern doch noch überzeugen? Lies weiter und finde heraus, wie meine Meinung ausfiel.

Meine ...

»Waldinneres« ist eine Geschichte, die anders aufgebaut war, als ich erwartet hatte und konnte mich nach anfänglichem Zögern doch noch überzeugen? Lies weiter und finde heraus, wie meine Meinung ausfiel.

Meine Meinung zur Geschichte:
Der Klappentext dieser Geschichte weckte augenblicklich mein Interesse, sodass ich um ein Rezensionsexemplar anfragte. Schnell stellte ich fest, dass Mónica Subietas direkt und ohne Umschweife in das Geschehen einstieg. Eine Zeit lang wird es über zwei Zeitlinien bzw. Handlungsstränge erzählt.

Der erste Handlungsstrang beschäftigte sich mit Gottfrieds Vater in den Jahren des zweiten Weltkrieges und was danach geschah. Dabei erlebte ich mit vielen Emotionen, wie es dem Mann und seiner Frau ergangen war. Der Krieg ging an der Schweiz nicht spurlos vorbei. Auch dort gab es harte Konsequenzen und der damals frisch verheiratete Mann beschloss seinen Landsleuten zu helfen. Mit einem breiten Spektrum an Gefühlen wurde mir vermittelt, wie Hermann unter den Folgen seiner Aufgabe als Fluchthelfer litt. Bild und Gehstock wurden zu einem Mahnmal und einem Fluch.

Im zweiten Handlungsstrang traf ich auf Gottfried, Sohn von Hermann und Erbe jener Gegenstände. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Mann lange Zeit Probleme hatte. Er war mir nicht sonderlich sympathisch, da er einen äußerst eigenwilligen Charakter hat. In meinen Augen war er sehr auf sich bezogen und schien alles auf der Welt negativ zu sehen. Im Laufe des Romans bemerkte ich jedoch, dass ich falsch lag. Der Mann schien verbittert, doch je weiter das Geschehen voranschritt, umso besser verstand ich ihn. Details über sein Leben veränderten meine Sicht. Das Kafi Glück offenbarte mir seine wahre Persönlichkeit. Mitmenschen zeigten mir eine andere Seite dieses Mannes, der trotz Widerwillen das Richtige tat und im Herzen ein guter Mensch war. Mit vielen kleinen Hinweisen machte mir die Autorin klar, warum sich dieser Mann so verhielt und erzählte mir seine Lebensgeschichte.

Das Gemälde Waldinneres von Gustav Klimt brachte eine Wende in sein Leben und auch in sein Verhalten. Ich hatte einen anderen Verlauf mit dem Bild erwartet und war anfänglich sehr kritisch und nicht wirklich überzeugt. Nach der Hälfte begann sich meine Wahrnehmung zu verändern. Es passierte in kurzer Zeit einiges, dass gute Wendungen brachte. Wahrheiten kamen auf den Tisch und Spuren wurden verfolgt. Durch die Wechsel der Sichtweisen bekam ich ein Gesamtbild, das mir zeigte, wohin sich die Ereignisse entwickeln würden. Nun konnte ich auch eine Verbildung zum Prolog herstellen und verstand in voller Tragweite die Zusammenhänge. Max blieb mir dabei im Gedächtnis und wollte mich nicht mehr loslassen. Lange dachte ich über das traurige Ende nach, dass doch etwas Positives mit sich brachte. Am Ende hatte mich dich Geschichte so stark mitgenommen, dass mir Tränen in die Augen stiegen.

Meine Meinung zum Sprecher:
Ich gewöhnte mich recht schnell an die Stimme von Stefan Kurt und hatte bald den Eindruck, dass diese sehr gut zu Hermann und der gesamten Geschichte passte. Sein Vorlesen ist klar verständlich und ruhig. Mir las er ein wenig zu langsam, sodass ich die Abspielgeschwindigkeit des Players etwas schneller einstellte. Dennoch hatte ich ein gefühlvolles Hörerlebnis, dass mich an die Seite der Protagonisten holte.

Mein Fazit:
»Waldinneres« ist eine Geschichte, die bewegt – anders als anfangs vielleicht erwartet, doch sie tut es und zieht einen in das Geschehen hinein. Ich war sehr kritisch und glaubte anfangs, dass das Buch nichts für mich wäre. Doch im Verlauf wurde ich vom Gegenteil überzeugt und erkannte die Tiefe, die mit den Ereignissen verbunden war. Es ging vordergründlich um die Protagonisten, deren Seelenheil und Empfinden. Nicht um die Flucht und den zweiten Weltkrieg. Das floss im Hintergrund mit und war mit dem Geschehen verwoben, überwog jedoch nicht. Das Bild war das Zentrum, um das sich alles drehte und löste eine Welle verschiedenster Dinge aus. Dabei deckte das Familiengeheimnis weit mehr auf und holte neue Figuren ins Boot, die bereit waren alles zu tun, um an das Bild zu kommen. Des Weiteren fand ich mehr als nur ein Schicksal vor.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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