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Veröffentlicht am 16.05.2022

Für immer und noch ein bisschen länger

Für immer und noch ein bisschen länger
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Barbara Leciejewski ist wieder so eine hinreißende Geschichte gelungen, in der man sich so richtig fallen lassen kann.

Der Schreibstil ist einfach genial, man kann gar nicht aufhören mit Lesen, die Handlung ...

Barbara Leciejewski ist wieder so eine hinreißende Geschichte gelungen, in der man sich so richtig fallen lassen kann.

Der Schreibstil ist einfach genial, man kann gar nicht aufhören mit Lesen, die Handlung hat von Anfang an eine absolute Sogwirkung.

Es geht um die Pianistin Anna, die ihren Verlobten durch einen Verkehrsunfall verloren hat und in ihrer Trauer buchstäblich feststeckt. Am sichersten fühlt sie sich in ihrer einst gemeinsamen Wohnung, da sind die Erinnerungen, da ist ihr Jeremias nah. Und dann geschieht das Unfassbare: sie muss aus der Wohnung raus und landet mitten in einer sehr ungewöhnliches Wohngemeinschaft bei Gunilla, einer vornehmen alten Dame und ihren Mitbewohnern Rose, Kurt-Georg einschließlich Sohn Michel.

Barbara Leciejewski lässt hier so viele Emotionen einfließen – neben Anna erfahren wir die Geschichten um Kurt-Georg, Rose, Gunilla und ihrem Sohn Michel. Außerdem ist da noch Anders, der Nachbar, der seinem Namen alle Ehre macht …
Gegen Ende des Buches fiel mehr erst einmal auf, dass ca. zwei Drittel der Handlung in der Münchener Wohnung stattfinden und das war total schön, ich kannte mich richtig gut in Gunillas Wohnung aus, lauschte den Klavierklängen, erschrak mich vor Michels ungestümer Art, roch Kurt-Georgs wunderbaren kulinarischen Gerichten, bestaunte Rose’s Häkeldeckchen und amüsierte mich auf dem Balkon mit Anna und Anders. Man hatte alles so herrlich vor Augen.

Ich bin so begeistert von dieser tollen Geschichte und hätte für immer und noch ein bisschen länger lesen können. Dafür gibt es fünf Sterne Plus und eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Das Wunder der Kirschblüten

Das Wunder der Kirschblüten
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„Das Wunder der Kirschblüten“ entführt uns ins Jahr 1954 nach München. Der Krieg ist lange zu Ende und die Menschen versuchen so geht es geht, sich ein neues Leben aufzubauen. Philipp kehrt nach so vielen ...

„Das Wunder der Kirschblüten“ entführt uns ins Jahr 1954 nach München. Der Krieg ist lange zu Ende und die Menschen versuchen so geht es geht, sich ein neues Leben aufzubauen. Philipp kehrt nach so vielen Jahren aus russischer Gefangenschaft zurück, dass er überlebt hat grenzt schon an ein Wunder. Aber nicht nur seine Ehefrau Annemarie und Tochter Konstanze erwarten ihn, sondern ihre neue Familie samt neuen Ehemann und gemeinsamen Sohn Tobi. Für alle Beteiligten gibt es neue Herausforderungen, um ein kleines bisschen Glück zu erhaschen…

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er lässt sich leicht und flüssig lesen, ist überaus bildhaft und sehr fesselnd. Vor allem der Perspektivenwechsel zwischen Philipp, Annemarie und Karl und auch den Kindern Tobi und Konstanze geben die unterschiedlichsten Sichtweisen.

Die Charaktere sind Anja Lehmann durchweg hervorragend gelungen. Sehr einfühlsam beschreibt sie in Rückblenden Philipps Erlebnisse in russischer Gefangenschaft. Es ist unfassbar, was er erlebt hat und man fragt sich oft, wie er überhaupt an ein normales Leben anknüpfen sollte. Annemarie hatte es ebenfalls nicht leicht, sie musste zunächst alleine mit Konstanze ihr Leben bestreiten und hat sie viele Jahre auf Phillip vergebens gewartet, da ist es nicht verwunderlich, dass sie Philipps besten Freund Karl heiratet und einen gemeinsamen Sohn bekommt. Tja und nun sprengt Philipp mit seiner Anwesenheit die Konstellation und jeder inkl. der Kinder versuchen damit umzugehen.

Anja Lehmann ist ein richtig fesselnder und spannender Familienroman gelungen. Ich hätte zu Beginn des Buches niemals an die vielen Dinge gedacht, die der Familie ereilen - geschweige noch der wirklich schöne Ausgang für die Beteiligten. Der Roman hat mir beste Unterhaltung beschert und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Ich vergebe sehr gerne fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Die Pfirsichblütenschwestern

Die Pfirsichblütenschwestern
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„Die Pfirsichblütenschwestern“ ist ein sehr gefühlvoller Roman, der in den Dreißiger und Vierziger Jahren in Deutschland (München und Allgäu) und Frankreich (Provence) spielt.

Susanne Morel hat einen ...

„Die Pfirsichblütenschwestern“ ist ein sehr gefühlvoller Roman, der in den Dreißiger und Vierziger Jahren in Deutschland (München und Allgäu) und Frankreich (Provence) spielt.

Susanne Morel hat einen sehr fesselnden Schreibstil. Er ist leicht und flüssig zu lesen, die überaus bildhafte Schreibweise lässt Bilder im Kopf entstehen und man ist immer mitten im Geschehen. Die wechselnden Perspektiven zwischen Konstanze, Pauline und Lorenz sorgen dafür, dass man immer hautnah an ihrem Leben teilhaben kann. Mir fiel es sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen, ich fühlte mich wie im Sog und las diesen Roman in kürzester Zeit.

Nach dem Tod ihrer Eltern werden die Geschwister Konstanze, Pauline und Lorenz auf die Verwandtschaft aufgeteilt. Konstanze bleibt in München, Pauline geht nach Frankreich und der kleine Lorenz ins Allgäu auf einem Bauernhof.

Die Charaktere sind Susanne Morel absolut gelungen. Man hat sofort eine Bindung zu allen dreien und durchlebt alle Höhen und Tiefen. Lorenz’s Schicksal auf dem Bauernhof seines Onkels empfand ich am schlimmsten und im Verlauf der Geschichte hoffte ich inständig, dass er diese Zeit und alles, was für ihn danach kam, überwindet.
Pauline und Konstanze hatten seit jeher immer eine innige Beziehung und nun sind sie kilometerweit voneinander getrennt. Die Geschwisterbeziehung wird durch gewisse Umstände auf eine harte Probe gestellt, in der auch Lorenz‘s Schicksal mit einfließt.
Und über allem brechen die schlimmen Jahre des zweiten Weltkriegs ein, an der die Familie zu zerbrechen droht. Susanne Morel lässt hier authentische Szenen der Kriegsjahre einfließen, die sehr erschütternd sind.

„Die Pfirsichblütenschwestern“ haben mir sehr gefallen. Susanne Morel spart hier nicht an Emotionen und schafft es, eine Wendung einzubauen, womit ich so gar nicht gerechnet habe. Am Ende war ich ziemlich fassungslos, dennoch ist es stimmig, wenn man der Geschichte Raum lässt und überdenkt. Ich bin mit diesem Roman rundherum zufrieden und kann ihn uneingeschränkt empfehlen, natürlich mit voller Punktzahl.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Elf Tage und ein Jahr

Elf Tage und ein Jahr
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„Elf Tage und ein Jahr“ hat mich echt berührt und Tage nach dem Lesen noch beschäftigt. Es ein ein sehr persönliches Buch der Autorin Marianne Nolde, die uns am Sterbebett ihrer 91jährigen Mama teilhaben ...

„Elf Tage und ein Jahr“ hat mich echt berührt und Tage nach dem Lesen noch beschäftigt. Es ein ein sehr persönliches Buch der Autorin Marianne Nolde, die uns am Sterbebett ihrer 91jährigen Mama teilhaben lässt. Ich bin einige Zeit um dieses Buch herumgeschlichen und fragte mich: ist es wirklich das, was du lesen möchtest? Rüttelt das nicht wieder viele Erinnerungen an deine verstorbenen Eltern wach? Wird es dir gut tun? Ich kann nur sagen, es ist Balsam für die Seele, ein einmaliger Lesestoff, den ich absolut empfehlen kann. Das Buch ist eine Herzensangelegenheit der Tochter an die Mutter und darüber hinaus, schließlich ist daraus ein (Sach)Buch, ein Ratgeber, eine Biographie mit ganz persönlicher Note entstanden.

Schon nach wenigen Seiten war ich vom Schreibstil gefangen. Erwartet habe ich eher eine traurige, düstere, dramatische Geschichte. Dem Tod mag man nicht gern begegnen und das Thema bleibt oft unausgesprochen im Hintergrund, dabei gehört er zum Leben dazu. Marianne Nolde schreibt so einfühlsam über die letzten Tage am Bett ihrer Mama und erinnert sich an so viele schöne Momente zurück. Nebenbei lässt sie uns an die Dinge teilhaben, die auf sie zukommen werden – Organisation der Bestattung, Trauerfeier, Grabpflege etc. Auf mich wirkte das alles sehr friedlich, völlig normal und tatsächlich lebendig! Das Buch endet nicht mit dem Tod der Mama, sondern umfasst das Loslassen, die Trauer und schließlich das Leben ohne den geliebten Menschen – mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Ich kann dieses wunderbare Buch sehr empfehlen und hätte mir gewünscht, es schon vor Jahren gelesen zu haben, als meine Eltern starben. Ich denke, viele Dinge hätte ich dadurch zulassen können, ohne fast zu verzweifeln und alles nur schlimm zu finden. Wie gesagt, wer sich mit diesen Dingen beschäftigen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Es lohnt sich definitiv!

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Das Jahr der Gier

Das Jahr der Gier
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„Das Jahr der Gier“ ist der dritte Band aus der Reihe „Ein Fall für Melia und Vincent“. Die Einzelbände können natürlich eigenständig gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind. Vom Setting befinden ...

„Das Jahr der Gier“ ist der dritte Band aus der Reihe „Ein Fall für Melia und Vincent“. Die Einzelbände können natürlich eigenständig gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind. Vom Setting befinden wir uns hauptsächlich in Düsseldorf mit Abstechern nach London und Singapur. Das Personenverzeichnis zu Beginn des Thrillers empfand ich äußerst hilfreich.

Der Schreibstil ist einfach genial, man steigt mühelos in den Thriller ein und schon ist man mittendrin und suchtet durch die spannungsgeladenen Kapitel. Horst Eckert konstruiert ein Netz an Verbrechen, gespickt mit den Machenschaften von Politikern und Firmenbossen in obersten Kreisen. Es ist kaum jemanden zu trauen. Vincent und Melia versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Für Melia wird es sehr persönlich, besagter britischer Journalist ist ein Freund aus Jugendtagen.

Die Charaktergestaltung ist Horst Eckert auf ganzer Linie gelungen. Bekannte Gesichter aus den Vorgängerbänden lassen bei den meisten Wiedersehensfreude aufkommen und neue Gesichter schaut man erst einmal skeptisch entgegen. Im Handlungsverlauf wieder die Frage: Wem ist überhaupt noch zu trauen? Das Finale – die Auflösung mit ordentlich Karacho, Erstaunen und Kopfnicken.

Insgesamt ein wahrer Thriller Tsunami, den ich wärmstens empfehlen kann. Dafür gibt es natürlich volle Punktzahl.

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