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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2022

Ein ruhiges, aber fesselndes Buch

In den Wäldern der Biber
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Alina und ihr Freund haben sich getrennt. Plötzlich ohne Wohnung hat Alina die Idee, dass sie ihren Opa in einem kleinen Dorf in Brandenburg besuchen könnte.

Die Idee ist ungewöhnlich, weil sie ihn schon ...

Alina und ihr Freund haben sich getrennt. Plötzlich ohne Wohnung hat Alina die Idee, dass sie ihren Opa in einem kleinen Dorf in Brandenburg besuchen könnte.

Die Idee ist ungewöhnlich, weil sie ihn schon ewig nicht mehr gesehen hat. Und sie muss feststellen, dass auch in einem kleinen Dorf in Brandenburg die Zeit nicht stehengeblieben ist.

Das Buch mag ich sehr.
Schon das Cover strahlt Ruhe aus (lieber DuMont Verlag: falls ihr das hier lest, ich mag Eure Cover in der Leinenoptik sehr) - und genauso ist auch der Buchinhalt.


Es passiert viel, aber im persönlichen Bereich der Charaktere und so schön unaufgeregt.
Alina baut Nähe auf, lernt zu ihrer Überzeugung zu stehen und muss Entscheidungen treffen.
Ich dachte ja nach der Kurzbeschreibung, dass das Dorf in Brandenburg und die Biber viel mehr Raum einnehmen, empfand das beim Lesen aber eher untergeordnet.


Es geht vielmehr um Beziehungen - zu Eltern, zu neuen und alten Freunden und zu Ex-Freunden.
Es geht darum, was man vom Leben will - und auch, was eben nicht.

Das alles garniert mit vielen schönen Sätzen und keine einzige Minute zäh, langweilig oder uninteressant.

Einfach nur schön - ich habe das Lesen sehr genossen.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Vielfalt macht das Leben bunt

Mia und die aus der 19 - Plötzlich Superstar
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Ach ja, Mia und die aus der 19.
Was haben wir uns gefreut, dass es nun Band 3 gibt, wir haben schon die beiden Vorgängerbände so gemocht.


Man kann hier auch problemlos quereinsteigen, aber es macht ...

Ach ja, Mia und die aus der 19.
Was haben wir uns gefreut, dass es nun Band 3 gibt, wir haben schon die beiden Vorgängerbände so gemocht.


Man kann hier auch problemlos quereinsteigen, aber es macht schon mehr Spaß, wenn man chronologisch liest, weil man dann die vielen kleinen Eigenheiten insbesondere der Bewohner aus der 19 schon kennt und noch viel mehr eintauchen kann in die Handlung.

Dabei sind natürlich wieder Mia und ihre beste Freundin Jil und selbstverständlich auch die liebenswert-schrulligen Bewohnerinnen aus der 19. Aber auch die pedantische Nachbarin Frau Blitzblank (Nomen est omen).

Es geht turbulent zu. Jil will bei einem Gesangswettbewerb mitmachen, der Hauptgewinn wäre ein Video mit DEM Internet Star Katy Sternchen (super Name, ne?). Klar, dass sie kein anderes Thema mehr findet:
Mia träumt von einem Hund und muss sich um die verschwundenen Gartenzwerge der Nachbarin kümmern.
Und dann gibt es da ja noch die aus der 19, die oberfiese Mutter von Mia, den peinlichen Marmeladen-Vater von Jil und und und...

Was ich so ganz besonders liebe an der Reihe ist die kunterbunte Vielfalt, die hier so schön unaufgeregt beschrieben ist und die das Leben so bunt und lebenswert macht.
Jil und Mia - die Freundinnen, die verschiedener nicht sein könnten, die aber im Fall der Fälle ihre eigenen Interessen immer für die Andere zurückstellen.
Die putzeifrige Nachbarin hat ein überraschend großes Herz, für Gartenzwerge und ist gar nicht so schlimm und dann gibt es da natürlich die Bewohner
innen aus der 19, eine ganz besondere Senioren-WG.

Schön fand ich, dass wir durch Jil und ihre Superstar-Liebe auch ein wenig hinter die Kulissen der Youtube-Stars blicken konnten und klar wird, dass das Leben vor der Kamera nicht unbedingt etwas mit dem echten Leben bei abgeschalteter Kamera zu tun hat.

Das alles kommt nicht aufgesetzt pädagogisch, sondern ist Teil einer witzigen, rührenden und turbulenten Story.
Einfach Klasse!

Empfohlen ist das Buch ab acht Jahren, das passt meines Erachtens gut. Man kann es durch den größeren Zeilenabstand gut eigenständig lesen, aber es eignet sich auch prima zum Vorlesen.

Ich kann die Reihe uneingeschränkt weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Köstliche Salatvariationen - schöne Mischung aus aufgepeppten Klassikern und Neuem

Salate zum Sattessen
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Das Buch ist optisch und haptisch sehr ansprechend.
Ein ungewöhnliches kleines Format für ein gebundenes Bund, sieht sehr hübsch aus und fühlt sich auch so an.
Der Einband ist in Leinenstruktur mit glatter ...

Das Buch ist optisch und haptisch sehr ansprechend.
Ein ungewöhnliches kleines Format für ein gebundenes Bund, sieht sehr hübsch aus und fühlt sich auch so an.
Der Einband ist in Leinenstruktur mit glatter Salatbowl - ich mag das sehr, wenn sich ein Buch auch so schön anfühlt.

Innen ist es gegliedert in folgende Bereiche:
Ganz pur
Ganz klassisch
Ganz kreativ

Eine schöne Mischung und auch die Klassiker und Puristen haben Pfiff, da sie immer etwas Besonders haben.
Der Nudelsalat wird grün durch viele Kräuter, der Coleslaw bekommt Röstmais darüber, der berühmte Ceasar Salad hat Austernpilze als Begleitung, der Nizza Salat wird mit frischem Thunfisch statt Dosenfisch gemacht und Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen drin statt dazu habe ich bislang auch noch nicht ausprobiert.

Die meisten Rezepte möchte ich nachmachen, nur einige wenige sind nicht mein Fall.
Meine Top 5 sind:
Bulgursalat mit Blumenkohl
Grüner Nudelsalat mit Schinken
Antipasti Nudelsalat
Salat mit Kichererbsen und Süsskartoffeln
Tex-Mex-Reissalat (mit super Verwandlungstipp)

Von den 21 Rezepten sind 10 vegetarisch - Veganer werden nur schwerlich auf ihre Kosten kommen.

Mir gefällt das Buch sehr gut, einzig der Preis lässt mich etwas hadern. Knapp 15 € finde ich etwas hochgegriffen für 21 Rezepte, auch wenn die Aufmachung wirklich schön ist, auch das Layout ist sehr schön klar.
Andererseits ist das Buch einfach so viel schöner als die Taschenbuch-Klassiker aus dem Hause GU.
Dazu gibt es zu jedem Rezept ein ganzseitiges Foto - das ist für mich bei einem Kochbuch sehr wichtig.

Deshalb nach etwas Überlegen doch keinen Stern Abzug für den Preis.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Bewegender Roman

Das verschlossene Zimmer
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Der Roman spielt 1939 in Polen, der Krieg kündigt sich immer mehr an.
Marie ist Heranwachsende, sie verliebt sich und der unklare Verbleib ihrer Mutter beschäftigt sie immer mehr. Sie weiß nicht, was mit ...

Der Roman spielt 1939 in Polen, der Krieg kündigt sich immer mehr an.
Marie ist Heranwachsende, sie verliebt sich und der unklare Verbleib ihrer Mutter beschäftigt sie immer mehr. Sie weiß nicht, was mit ihr geschah, sie hat nur einen Hauch von Erinnerung an sie und ihr Vater hüllt sich in Schweigen.

Dann gibt es noch eine zweite Zeitebene, die Zeit nach dem ersten Weltkrieg - auch hier das (harte) Leben einer Frau in Polen.

Ich mochte fast alles an dem Buch.
Sehr spannend fand ich beispielsweise die Einblicke in das Arzt- und Apothekenwesen damals. Eine bahnbrechende Zeit mit der Erfindung von Antibiotikum und ein Apotheker hat damals noch alles in Handarbeit selbst zusammengemischt. Welch Verantwortung und welch Wissen dafür erforderlich war! Starke Szenen mit sehr eindrücklicher Beschreibung - finde ich.

Dann das Leben in Polen damals generell, die Schilderung der verschiedenen Viertel in Krakau, Armut, Entbehrung und fast unvorstellbare Lebensbedingungen. Dazu Kriegserfahrungen und Kriegstraumata.
Ganz schön viel, was die Autorin da in ihr Buch gepackt hat, mich hat das aber auch sehr gepackt.

Manchmal war es für mich etwas zu viel des Guten, ein Strang wurde relativ breit erzählt, hatte aber dann keine weitere Bedeutung.
Die Übersetzung oder das Lektorat hat sich mit den Namen der Charaktere auch mal vertan, das war irritierend.
Dann gab es auch noch einige doch sehr weit hergeholte Szenen, die einfach nur unrealistisch waren.

Aber trotzdem! Ich kann keinen der fünf Sterne abziehen, weil ich das Buch trotz der Kritikpunkte sehr mag.
Es hat mich bewegt, es hat Bilder vor meinem Leseaugen entstehen lassen und es hat mich dankbar gemacht, dass ich nicht Frau vor 100 Jahren sein musste.

Veröffentlicht am 12.05.2022

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit, dass ich einen Liebesroman mag

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Ich bin nicht so der Fan von Liebesromanen, sie sind mir meist viel zu schnulzig.
Aber hier hat mich die Inhaltsangabe neugierig gemacht - und ja, es gibt sie wohl doch! Die Liebesromane, die mich zu einer ...

Ich bin nicht so der Fan von Liebesromanen, sie sind mir meist viel zu schnulzig.
Aber hier hat mich die Inhaltsangabe neugierig gemacht - und ja, es gibt sie wohl doch! Die Liebesromane, die mich zu einer fünf Sterne Rezension "zwingen".

Ach, war das ein schönes Buch!
Natürlich ist es auch schnulzig, es ist nun mal ein Liebesroman.
Aber was es für mich so fein und ausgewogen gemacht hat, war der Hintergrund. Es spielt im akademischen Umfeld, eine junge Doktorandin und dann noch in einem spannenden Fachgebiet.
Ein sehr interessanter Einblick in das US-System, das sicherlich in Deutschland auch nicht so viel anders sein wird. Abhängigkeiten von Geldgebern und noch viel mehr. Von außen betrachtet relativiert sich die idealistische Vorstellung mit dem Buch ganz schnell.

Dann mochte ich aber auch die beiden Hauptpersonen sehr gern.

Der Schreibstil war so schön erfrischend, ich habe es richtiggehend bedauert, als das Buch ausgelesen war.

Mein Fazit: schlau, witzig und romantisch. Mit viel Herzschmerz und doch nicht seicht und blöd. So mag ich Liebesschnulzen!