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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöner Kinder- und Jugendroman, der in eine magische Welt entführt.

Silfur - Die Nacht der silbernen Augen
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Wer sich nicht schon beim ersten Blick auf dieses atemberaubend schöne, goldschimmernde Cover verliebt, der wird spätestens nach dem Lesen der ersten Seiten voll und ganz in der Geschichte gefangen sein ...

Wer sich nicht schon beim ersten Blick auf dieses atemberaubend schöne, goldschimmernde Cover verliebt, der wird spätestens nach dem Lesen der ersten Seiten voll und ganz in der Geschichte gefangen sein und sich nicht mehr von der Einzigartigkeit der bildreichen Beschreibungen und der mit isländischen Sagen und mystischen Wesen gespickten Story losreissen können.

Von Nina Blazon bin ich bisher wirklich nur Großartiges gewöhnt, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen in Bezug auf "Silfur".

In diesem Jugendroman für Leser ab 10 Jahren entführt sie uns, gemeinsam mit den beiden Brüdern Fabio und Tom nach Island und ins Reich der Elfen. Die beiden, ganz besonders Fabio, müssen aus sich herauskommen und über sich hinauswachsen, als sie unerwartet in ein großes Abenteuer stürzen.

Nina Blazon schreibt leicht und flüssig, so das ich mühelos vorankam.

Leider musste ich mich beim Lesen mehrmals an die Tatsache erinnern, das das Buch für jüngere Leser angedacht ist, denn mir kam es streckenweise ein kleines bisschen langatmig vor, besonders im Mittelteil und auch die Auflösung am Ende war mir fast ein bisschen zu einfach. Das schadet dem Werk als Gesamtes aber nur minimal, denn durch die facettenreichen und liebevoll gezeichneten Charaktere und die im letzten Teil aufkommende Spannung und unerwarteten Wendungen konnte mich Nina Blazon versöhnlich stimmen :)

Fazit:
Optisch, wie inhaltlich ist "Silfur - Die Nacht der silbernen Augen" ein wundervoller Jugendroman, der uns ins Reich der Elfen entführt und auf eine spannende Reise schickt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alles andere als "ungenügend"

Ungenügend
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Fast 4 Jahre ist es her, seit Leon seine große Liebe Alex zuletzt gesehen hat. Als sie plötzlich und unverhofft vor ihm steht, fällt er fast vom Glauben ab. Denn sie hat nicht nur einen Ring am Finger, ...

Fast 4 Jahre ist es her, seit Leon seine große Liebe Alex zuletzt gesehen hat. Als sie plötzlich und unverhofft vor ihm steht, fällt er fast vom Glauben ab. Denn sie hat nicht nur einen Ring am Finger, sondern ist, was noch viel schlimmer ist, seine neue Mathelehrerin.
Die Gefühle zwischen den beiden wallen erneut auf und sorgen für reichlich Zündstoff. Sie wissen das sie mit ihren Treffen vorsichtig sein müssen, nicht auszudenken was passiert wenn die Sache auffliegt....

"Ungenügend" war mein erster Roman von Asuka Lionera und ich war direkt sehr, im positiven Sinne, überrascht, da sie diese Geschichte ausschließlich aus Sicht von Leon erzählt. Sowas hat man nicht allzu häufig, meist erfährt man das Geschehen durch die Augen der Protagonistin oder es gibt eine abwechselnde Perspektive. Das fand ich schon mal direkt sehr ansprechend auch wenn ich gestehen muss, das ich mich an die ziemlich direkte Denkweise erst gewöhnen musste, haha. Leon hat es nämlich faustdick hinter seinen Ohren. Er ist ein echter Herzensbrecher und bis zu Alex Auftauchen hat er nicht wirklich viel anbrennen lassen. Zwar hat sein Herz immer nur ihr gehört, aber es gibt ja noch andere Körperteile die nach Befriedigung lechzen.

Der Schreibstil und, wie gesagt, Leons Ausdrucksweise sind also geradeheraus und sehr unverblümt. Aber gerade das fand ich mal erfrischend anders.

Die Geschichte entwickelt sich für mich gut nachvollziehbar, wenn auch manchmal mit zu wenig Tiefe. Leon und Alex lernten sich dadurch kennen, das seine Eltern sie als Nachhilfelehrerin für Mathe engagierten. Als zwischen sich zwischen den beiden schließlich mehr entwickelte, was Leons Eltern schon alleine nicht dulden konnten, da sie 5 Jahre älter ist als er, gab es richtig Ärger und Alex verschwand. Nun taucht sie nach so langer Zeit wieder auf und dann ausgerechnet als seine verheiratete Mathelehrerin.
Asuka Lionera gewährt ihren Lesern durch einige kleinere Rückblicke einen Blick auf die Vergangenheit, was ich gut fand. Was mich daran allerdings störte war, das mir so viele Infos fehlten. Ich hätte gerne ausführlicher erfahren was damals alles passiert ist oder auch so Dinge, warum Alex ihren Mann geheiratet hat, den sie, ihrem Verhalten nach zu urteilen, gar nicht wirklich liebt. Dafür gibts auch den Minuspunkt in der Bewertung.

Allerdings hat das den Verlauf der Handlung nicht weiter gestört, nur mich eben, aber der Plot entwickelte sich spannend, zum Einen deshalb, weil sich die beiden mehrmals in einer Lage befanden in der ich dachte: Gleich fliegen sie auf. Zum anderen, weil Asuka Lionera eine sehr geschickte und interessante Wendung einbaut, die wiederum in eine neue Wendung mündet, die mich völlig überrascht hat und die ich ein kleines bisschen bedauert habe.

Aber der Epilog konnte mich am Ende zufriedenstimmen und rundete das Ganze gut ab :)

Veröffentlicht am 17.05.2022

Annie und Sam

Weil ich dich liebe, deine Annie
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Annie und Sam sind seit ihrer Jugend beinahe durchgehend unzertrennlich. Sie führen eine glückliche Ehe, einen recht erfolgreichen Sandwichladen und ein harmonisches Leben in Passamaquoody, Maine.

Alles ...

Annie und Sam sind seit ihrer Jugend beinahe durchgehend unzertrennlich. Sie führen eine glückliche Ehe, einen recht erfolgreichen Sandwichladen und ein harmonisches Leben in Passamaquoody, Maine.

Alles scheint, auf den ersten Blick zumindest, perfekt, bis zu dem Tag, an dem Annie eine harte Diagnose bekommt. Wie soll sie Sam beibringen, dass sie vielleicht nicht mehr lange leben wird ? Wo ihr hypochondrischer Mann doch auch gar nicht zuhören will, als sie das Thema Testament als Einstieg anschneidet ? Sam wehrt sich kategorisch auf ihre Gesprächsversuche einzugehen, als würde er ahnen, dass sie ihm etwas Schlimmes zu sagen versucht.

Weil sie Sam aber so sehr liebt und weiß, wie unbeholfen er ist, entschließt sie sich einen Leidfaden für das Leben ohne Sie zu schreiben. Den sie in ihrer Schublade versteckt und den ausgerechnet Ursula, ihre Mutter zu der sie kein gutes Verhältnis hat, findet als sie zu Besuch kommt. Anstatt Sam jedoch reinen Wein einzuschenken, hält Ursula dicht und beginnt um das Annies Leben zu kämpfen...

Ich mochte den sehr leichten und beschwingten Ton in dem die Autorin hier Annies Geschichte erzählt sehr und war so auch recht zügig mit dem Lesen fertig. Trotz der vielen ernsten Thematiken, die sie hier anspricht und mit denen Annie sich konfrontiert sieht, war die Stimmung nie drückend.

Auch Handlung und Charaktere haben mir gefallen, zumindest bis zum letzten Drittel, aber darauf komme ich gleich noch. Annie und Sam sind die jeweils große Liebe des Anderen und es gibt sie fast ausschließlich im Doppelpack. Man merk schnell, dass Annie eine ziemlich taffe Frau ist, während Sam einen sehr sehr unbeholfenen Eindruck macht. Annie neigt dazu, ihm die meisten alltäglichen Dinge abzunehmen und sein Leben für ihn zu organisieren. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie gar nicht sieht, wie sehr sie ihn "bemuttert" und wie abhängig sie deshalb voneinander sind. Als sie nun eine vorläufige Diagnose erhält erkennt sie schlagartig, dass sie Dam dabei helfen muss, sein Leben weiterzuleben und zu organieren, wenn sie nicht mehr da ist.

Hinzu kommt die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung zu Ursula, der sich Annie stellen muss. Ursula ist eine gefeierte Schauspielerin und hatte, zumindest in Annies Augen, immer wenig für ihre Tochter übrig. Als Ursula beim Besuch auf Annies Leitfaden stößt und diesen natürlich ungefragt liest, da wendet sich das Blatt. Ursula beginnt um das Leben ihrer Tochter zu kämpfen und die Frauen verbringen so ungewohnt viel Zeit miteinander. Zeit, in der sie Unausgesprochenes und Verganges aufarbeiten.

Nun kommt der Punkt, der mir die Geschichte ein kleines bisschen madig gemacht hat: das letzte Drittel.

Hier passieren Dinge, die wohl nur in Romanen so passieren können, damit die Leserschaft am Ende mit einem guten Gefühl und zufrieden aus einer so tragischen und herzzereißenden Geschichte rausgeht. Und das ist total in Ordnung, war hier aber für meinen Geschmack zu viel des Guten. Denn hier wird nicht nur ein Problem gelöst, sondern gleich mehrere, was auf mich überbordend und auch ein wenig platt wirkte. Zudem kann ich Sam einen Großteil des letzten Drittels aufgrund seiner unglaublichen Bockigkeit nicht mehr besonders gut leiden und er bekommt auch leider nicht wirklich die Chance die Sympathiepunkte nochmal aufzufüllen.

Dennoch hatte die Geschichte wirklich schöne, lebensbejahende und amüsante Aspekte und konnte mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Die Themen sind so gut und wichtig, aber die Umsetzung hat mich nicht wirklich überzeugt

Die Wut, die bleibt
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Meine Erwartungen an "Die Wut, die bleibt", waren sehr hoch. Zum Einen aufgrund des Themas, zum Anderen, weil mich Mareike Fallwickl bisher mit ihren Romanen noch nie enttäuscht hat und ich sie als Frau ...

Meine Erwartungen an "Die Wut, die bleibt", waren sehr hoch. Zum Einen aufgrund des Themas, zum Anderen, weil mich Mareike Fallwickl bisher mit ihren Romanen noch nie enttäuscht hat und ich sie als Frau in den Social Medias für ihre feministischen Posts und Buchempfehlungen wirklich feiere.

So wirklich zufrieden lässt mich dieser Roman jetzt aber nicht zurück und es tut mir fast schon ein wenig leid, dies sagen zu müssen, denn die patriarchalischen Prägungen unserer Gesellschaft und das Ablegen ebendieser sind so ein wichtiges Thema, aber die Umsetzung hatte Schwächen.

Es geht im Roman hauptsächlich um Lola und Sarah, die Beide mit dem Suizid ihrer Mutter/besten Freundin konfrontiert werden. Helene scheint die Pandemie zunehmend zu erdrücken, die Last die die Gesellschaft ihr als Mutter auferlegt. Es folgt ein Lockdown auf den Nächsten und sie kümmert sich ausschließlich allein um ihre 3 Kinder, bringt das Essen auf dem Tisch, an dem herumgemotzt wird, kümmert sich um alle Termine, den Haushalt, eben um ALLES, da Johannes ja schließlich Geld verdienen muss. Der Roman zeigt ganz klar, dass es auch heute noch selbstverständlich ist, dass Haushalt und Kindererziehung Frauensache sind. Das wir in Strukturen gefangen sind, die uns vorgelebt wurden und aus denen mensch aber endlich ausbrechen muss, denn Care-Arbeit ist eben NICHT NUR Frauensache !

Das Thema, nur eines von Vielen in diesem Roman, die alle gleichbedeutend wichtig waren, war mehr als perfekt gewählt, doch mit der Umsetzung hatte ich echt Schwierigkeiten.

Sarah, die selbst keine Kinder, sich aber immer Familie gewünscht hat, schlüpft beinahe nahtlos in Helenes Rolle, kümmert sich um die beiden Jüngeren, erkennt wohl auch die Fehler im System, entschuldigt sich gedanklich bei ihrer toten Freundin, dass sie sie so oft belächelt hat, wenn sie über den familiären Stress, verpackt unter einer Schicht aufgesetzten Humors, geklagt hat, bleibt aber gut Dreiviertel des Buchs passiv und macht einfach so weiter.

Lola hingegen, Helenes 15jährige Tochter beginnt sich zu radikalisieren, kann ich leider nicht anders beschreiben. Nachdem einer Freundin etwas Schlimmes passiert, tun sich die Mädchen zusammen, um diese Tat zu rächen. Ihr Beweggrund ist die Tatsache, dass wir in einer Gesellschaft leben, in denen mensch Frauen und Mädchen vorwirft, die Taten durch Kleidung, Blicke und Co. provoziert zu haben. Es ist traurigerweise fast Normalität, dass in solchen Fällen eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet. Und das wissen die Mädchen, weshalb sie zu Gewalt und Selbstjustiz greifen. Und damit hatte ich massive Probleme, denn Beides ist einfach keine Option, um irgendeine Veränderung voranzutreiben.

Ein weiterer Punkt, der mir wirklich richtig auf die Nerven ging, war, dass die Männer in diesem Roman, also Johannes (Helenes Ehemann) und Leon (Sarahs Freund) eine sehr blasse Rolle spielen. Besonders Johannes hatte im gesamten Buch vielleicht 4 Sätze zu sagen, ist aber von Vornherein der Böse, weil er sich ausschließlich ums Finanzielle kümmert. Und ja, natürlich ist dieses Denken ein Missstand, allerdings machen es ihm die Frauen auch sehr lange, sehr leicht. Was wiederum dazuführt, dass er gar nicht die Chance auf einen Lernprozess bekommt. Kommunikation ist der Schlüssel zum Umdenken, meine Meinung. Und wenn Niemand, besonders die Frauen, ausspricht was falsch läuft, dann kann das Gegenüber auch sein Verhalten nicht ändern, weil es denkt: läuft ja alles. Oder nicht mal das Gefühl hat, es könnte etwas falsch laufen.

Vielleicht bin ich, die mit ihrem Partner schon von Beginn der Beziehung vor 20 Jahren an auf Augenhöhe steht, aber auch tatsächlich so frei von dieser altbackenen, patriarchalisch geprägten Rollenverteilung, zumindest innerhalb der Familie, dass ich es einfach nicht beurteilen kann. Hier stellte sich die Frage nie, wer wieviel von welchen Aufgaben übernimmt. Hier wurde das immer schon 50/50 geteilt, auch nachdem dann das Kind da war. Vielleicht kann ich mich in dieser Hinsicht aber auch einfach sehr glücklich schätzen, was mich dann wiederum traurig macht und ja auch wütend, für all die Frauen, an denen alles alleine hängenbleibt.

Was nicht heißt, dass ich aus dem Buch nicht Etwas mitgenommen habe. Mehr geht immer !

Gut gefallen, um auch noch positive Aspekte zu nennen, hat mir der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung der Frauen, auch wenn sie bei Sarah und Lola erst recht spät kommt. Wir sollten uns zum Beispiel unbedingt mehr gegenseitig supporten, statt uns zu bewerten.

Auch den Schreibstil fand ich klasse. Ich mag Mareike Fallwickls recht nüchterne, aber deutliche Schreibe sehr.

Alles in allem kann, will und muss ich sagen, dass die Themenvielfalt gut, wichtig und richtig war, die Umsetzung mich aber eben nur bedingt erreicht hat.

3.5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ich mochte es, habe aber auch ein paar Kritikpunkte

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Kate lebt in London und träumt von einem eigenen Cafè. Als sie die Chance bekommt, eine tolle Immobilie zu mieten und sich nach ihren Wünschen selbstständig zu machen, da greift sie zu. Doch leider hat ...

Kate lebt in London und träumt von einem eigenen Cafè. Als sie die Chance bekommt, eine tolle Immobilie zu mieten und sich nach ihren Wünschen selbstständig zu machen, da greift sie zu. Doch leider hat sie die Rechnung ohne Aidan, den Neffen, der Besitzerin gemacht. Denn auch Aidan will den Laden unbedingt haben, um seine eigene Buchhandlung zu eröffnen. Eigentlich wäre die Kombination von Büchern, Gebäck und Cafè ein wahres Träumchen, doch leider können sich Aidan und Kate so gar nicht leiden. Und deshalb schließen sie eine Wette ab: Wer am Ende des ersten Jahres, weniger Einnahmen hatte, muss das Feld räumen.

Kate kämpft mit köstlichen Mitteln und ist motiviert, gegen Aidan zu gewinnen. Doch ein schwer traumatisches Erlebnis, zieht sie immer wieder runter und bestimmt ihre Gedanken und auch ihren kompletten Alltag. Und obwohl sie eine Meisterin darin ist, sich nach außen hin zu verstellen, merkt ausgerechnet Aidan, dass irgendetwas nicht stimmt.....

EVERYTHING WE HAD war mein erster Roman von Jennifer Bright, die ich schon seit ein paar Jahren als Bloggerin kenne und deren Account ich sehr mag. Umso neugieriger war ich also auch auf ihren Roman, der mich dann jedoch nicht komplett überzeugen konnte.

Aber das Positive zuerst: Ich mochte sowohl Kate als auch Aidan als Protagonisten sehr gerne. Beide wollen sich einen großen Traum erfüllen und sind nicht gerade begeistert, dass sie sich einen Laden teilen müssen. Dementsprechend explosiv ist ihre Zusammenarbeit, was mich wirklich amüsiert hat.

Auch die Themen, denen sich die Autorin hier annimmt fand ich sehr stark und auch eine mutige Wahl, denn wann immer es um sexuelle Gewalt, Angstzustände, Panikattacken und mental health im Allgemeinen geht, braucht es sehr viel Fingerspitzengefühl, welches die Autorin hier meines Erachtens nach, bewiesen hat.
Zudem gibt es eine ausdrückliche Triggerwarnung und die wirklich schlimme Szene ist zwar schockierend beschrieben, aber nicht unnötig detailliert.

Außerdem fand ich den Umgang damit sehr authentisch und nachvollziehbar. Ich konnte mich sehr gut in Kate hineinversetzen und habe ihre Ängste, Sorgen und auch ihre Schuldgefühle verstanden und mochte die Art und Weise, wie sie daran arbeitet, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Auch positiv fand ich hier, dass sich die Problembewältigung nicht auf eine Wunderheilung durch Liebe stützt, wie das besonders in diesem Genre immer wieder mal vorkommt und in meinen Augen absolut falsche Vorstellungen vom Heilungsprozess an die Leser:innen vermittelt. Hier wurde das also sehr gut umgesetzt.

Auch die Liebesgeschichte, die sich im Verlauf entwickelt fand ich süß, ABER....

Damit komme ich zu den Punkten, die mir in der Umsetzung nicht ganz so gut gefallen haben. Da ist zum Einen der rasante Wandel zwischen Kate und Aidan. Mir ging das alles recht schnell vom "Ich kann dich nicht leiden" bis hin zum ersten "Ich liebe dich", besonders weil es Kate nicht leichtfällt, Anderen zu vertrauen.

Der zweite Punkt waren die praktischen Fügungen, von denen es zwei gab, auf die ich hier aber nicht näher eingehen kann, weil das zwangsläufig spoilern würde.

Und der letzte Punkt ist die Tatsache, dass sich am Ende die Ereignisse fast ein wenig überschlagen und sich alle Probleme und Ängste, etc. zu leicht aufklären.

Ich bin ehrlich, ich tu mir mit der Sterne-Wertung hier etwas schwer, denn einerseits würde ich aufgrund der Kritikpunkte nur 3 Sterne vergeben, andererseits gab es aber auch viel Positives und der Schreibstil war so flüssig und trotz der Thematik leicht, sodass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe, was sich wiederum Positiv auf die Wertung auswirkt. Weil ich also irgendwie zwischen 3 (zu wenig) und 4 (aufgrund der Kritik nicht ganz angemessen) schwanke, geh ich den äußerst seltenen Mittelweg und vergebe sehr gute 3,5 Sterne.

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