Lesenswert
Das Letzte, was du hörstAndreas Winkelmann gehört für mich zu den besten männlichen deutschen Thriller-Autoren, weil es ihm gelingt Spannung auch ohne überflüssige Gräueltaten und Machogehabe zu erzeugen. Auch "Das letzte, was ...
Andreas Winkelmann gehört für mich zu den besten männlichen deutschen Thriller-Autoren, weil es ihm gelingt Spannung auch ohne überflüssige Gräueltaten und Machogehabe zu erzeugen. Auch "Das letzte, was du hörst" konnte mich überzeugen. Allerdings hatte ich nach dem Klappentext ein anderes Buch erwartet.
Klappentext:
Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, kommst du nicht mehr hinaus. Diese Stimme – sie ist das Letzte, was du hörst.
Sarah ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt». Die Stimme von Podcaster Marc Maria Hagen ist wie ein seidiges Kissen, seine Worte sind Trost für die Seele. Doch Sarah ahnt nicht, was hinter den Kulissen vor sich geht. Dass hinter den weichen Worten der Tod lauert.
Das Buch startet gleich sehr spannend, ist am Anfang aufgrund der zahlreichen Personen und der Rückblenden jedoch auch etwas verwirrend.
Dann geht es eine ganze Weile eher gemächlich zu und schildert in erster Linie die Ermittlungsarbeit von Kommissarin Carola Barreis und der Journalistin Roya Mayer. Beide sind mir nicht wirklich sympathisch, doch Winkelmann schildert sie überzeugend.
Erst gegen Ende legt Winkelmann wieder mehr Spuren und macht es noch einmal richtig spannend. Der Schluss ist mir dann leider doch ein wenig überzogen. Ein guter Thriller braucht meiner Meinung nach nicht unbedingt sinnlose Tote. Spannung kann auch anders aufgebaut werden.
Winkelmanns Stil ist wie immer gut lesbar, der Aufbau in großen Teilen spannend und die Handlung - auch die Auflösung - schlüssig.
Fazit: Spannender Thriller, gut geschrieben - auf jeden Fall lesenswert.