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Veröffentlicht am 29.05.2022

Ein Roman wie von Jane Austen – aber in modern

Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich
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Julie Marsh – Die Ladys von Somerset: Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich


Ein Roman wie von Jane Austen – aber in modern


Meine Meinung / Bewertung:
Die Geschichte beginnt mit einer sehr selbstbewussten ...

Julie Marsh – Die Ladys von Somerset: Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich


Ein Roman wie von Jane Austen – aber in modern


Meine Meinung / Bewertung:
Die Geschichte beginnt mit einer sehr selbstbewussten jungen Dame, die sich von der Gesellschaft nicht einschränken lassen möchte und dennoch versucht so gut es geht sich den gesellschaftlichen Regeln zu fügen. Dazu gehört auch ihre Leidenschaft für das Schreiben von Theaterstücken auszuleben und ihr Glück im Theater als anonymer Schreiber zu versuchen. Das hat mir schon sehr imponiert, zeigte es doch eine intelligente junge Frau, die sich der Grenzen, die die Gesellschaft Anfang des neunzehnten Jahrhunderts ihr setzen, bewusst ist und nach Schlupflöchern sucht diese zu durchbrechen.
Die Protagonistin Emma war mir daher von Anfang an sympathisch und – wasnoch wichtiger ist – ich konnte sie verstehen und so nachvollziehen, warum sie im weiteren Verlauf so handelt, wie sie es dann eben tut. Eine weniger (charakter)starke Person hätte aber wahrscheinlich auch nicht den gesellschaftlichen Fall überstanden, dem sie sich gegenübersah.
Auf dem Weg, sich ihre eigene Zukunft zu sichern, trifft Emma immer wieder auf Ambrose, einen Lebemann, der scheinbar ein gern gesehener Gast bei den Damen des Theaters ist. Ich habe mich mit ihm schwergetan. Zwar habe ich auch seine Beweggründe verstanden, aber trotzdem war irgendwas an ihm für mich nicht rund.
Dennoch ist die Geschichte im Ganzen – samt der Szenenbilder, der Nebencharaktere und ihrer Botschaft – derart gut geschrieben, dass ich mich ganz auf sie einlassen konnte und meine Freude beim Lesen hatte. Dass mir das letzte Drittel zu schnell war und manche Handlungsstränge zu rasch zu Ende gebracht wurden, fällt dabei kaum ins Gewicht.

Mein Fazit:
Gute Geschichte, die insbesondere mit einer sehr starken Protagonistin überzeugt.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Fantastischer Schreibstil, der der Geschichte ein wenig die Show stiehlt

More than Words
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Mia Sheridan – More Than Words


Fantastischer Schreibstil, der der Geschichte ein wenig die Show stiehlt

Meine Meinung / Bewertung:
Ein Mädchen und ein Junge helfen sich durch düstere Zeiten ihrer Kindheit. ...

Mia Sheridan – More Than Words


Fantastischer Schreibstil, der der Geschichte ein wenig die Show stiehlt

Meine Meinung / Bewertung:
Ein Mädchen und ein Junge helfen sich durch düstere Zeiten ihrer Kindheit. Bis der Junge plötzlich verschwindet. Eines Tages treffen sie sich als Erwachsene zufällig wieder und spüren direkt die Verbundenheit von damals. – So lässt sich die Geschichte für mich zusammenfassen.
Bei den Zufällen, die eine Rolle spielen, musste ich als Leserin großzügig ein Auge zudrücken. Und auch an anderer Stelle wirkt so manches stark konstruiert. Und dennoch hat mich das Buch voll und ganz in seinen Bann gezogen!
Dies liegt in erster Linie an dem Schreibstil, der sich nur schwer beschreiben lässt. Ich empfinde ihn erwachsen, aber nicht hochtrabend. Zudem würde ich behaupten dem Stil wohnt eine gewisse Magie inne. Oder kurz gesagt: der Schreibstil ist fantastisch!
Doch auch die Charaktergestaltung hat mich überzeugen können. Die Protagonistin Jessie ist eine starke und moderne Frau. Das bedeutet für mich, dass sie ihre Meinung sagt und ihren Standpunkt vertreten kann, es aber zeitgleich genießt umworben zu werden. Callen hingegen wird quasi als Playboy in die Geschichte eingeführt. Nach und nach erfahren wir, warum sich beide so verhalten bzw. so geben wie sie es nun einmal tun. Ich persönlich hätte es schön gefunden, wenn der Auflösung etwas mehr Platz eingeräumt worden wäre, aber so war es auch schon gut gemacht.
Was mich ein wenig überrascht hat waren die historischen Elemente, die zum Teil der Geschichte wurde. Ich kann bis zum Schluss nicht sagen wie mir das gefallen hat.

Mein Fazit:
Die Storyline hat für mich noch ein wenig Potential nach oben und ich hätte mir gewünscht vorher zu wissen, dass man ein paar wenige und kurze Abstecher in ein früheres Jahrhundert macht.
Der Schreibstil hat mich allerdings derart begeistert, dass ich das alles fast vergessen hätte – aber eben nur fast.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Ein Pokerspiel der Gefühle!

Bet On You
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Morgane Moncomble – Bet On You


Ein Pokerspiel der Gefühle!


Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch beginnt mit einer kurzen Erklärung von Begriffen und Regeln des Pokerns. Als eine Person, die noch nie ...

Morgane Moncomble – Bet On You


Ein Pokerspiel der Gefühle!


Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch beginnt mit einer kurzen Erklärung von Begriffen und Regeln des Pokerns. Als eine Person, die noch nie Poker gespielt hat, dachte ich erst: wie cool! Schnell gefolgt von: muss ich das für die Story „lernen“? Die Sorge kann ich euch nehmen: nein, man muss kein Poker spielen können, um die Geschichte voll und ganz genießen zu können.
Die Geschichte beginnt in einem recht zügigen Tempo, was mir immer gut gefällt. Das Kennenlernen von Levi, der Pokerweltmeister werden möchte, und Rose, die sich als erfahrene Pokerspielerin und somit perfekte Lehrmeisterin entpuppt, wird nicht lang herausgezögert. Er will gewinnen, sie braucht Geld. Also eine Win-Win-Situation. Dass beide sehr viel mehr als nur den Verlust von Geld in Las Vegas riskieren, wissen sie nicht voneinander. Man kennt sich erst seit kurzem. Kein Wunder, dass man den jeweils anderen nicht in die eigenen Geheimnisse einweiht. Und davon gibt es so einige, deren Enthüllung mich haben staunen lassen und der Geschichte immer wieder einen neuen Schub gaben.
Ich persönlich finde jedoch, dass die Geschichte ein paar Umwege zu viel gemacht hat und sich lieber auf anderes hätte konzentrieren und dies dann noch mehr ausbauen sollen. Aber das ist vermutlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Genauso wie ich es nicht mag, wenn sowohl die Hauptcharaktere, als auch deren Eltern, als auch Nebencharaktere eine problembehaftete Hintergrundstory bekommen. Das wird mir ein bisschen zu viel – insbesondere dann, wenn diese Hintergrundstory in meinen Augen keine Bedeutung für die Geschichte an sich hat. Mich lenkt es zu sehr von der eigentlichen Storyline ab.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass die Charaktere mit sehr vielen Details ausgearbeitet werden, was grundsätzlich positiv hervorzuheben sind. Levi und Rose sind keine Charaktere, bei denen immer alles voll von Sonnenschein ist. Aber das muss es auch gar nicht. Sie sind anders, tragen am liebsten ein Pokerface und heben sich dadurch von so einigen Protagonisten ab. Ich empfand sie als authentisch und ihre Gestaltung hat mir gefallen.

Mein Fazit:
Eine Geschichte wie ein Pokerspiel – mit dem Aufdecken einer einzigen Karte kann sich alles ändern!
Gute Storyline mit vielleicht ein paar Schlenkern zu viel und ein paar Fragen, die für mich bis zum Schluss offen blieben.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Herz oder Verstand? Oder geht gar beides? (Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)

Ashington – Verliebt in einen Earl
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Abbi Glines – Ashington. Verliebt in einen Earl


Herz oder Verstand? Oder geht gar beides?
(Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)


Meine Meinung / Bewertung:
Ich hatte ein paar ...

Abbi Glines – Ashington. Verliebt in einen Earl


Herz oder Verstand? Oder geht gar beides?
(Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)


Meine Meinung / Bewertung:
Ich hatte ein paar Schwierigkeiten in das Buch rein zu kommen. Vielleicht lag es daran, dass die Geschichte aus mehr als zwei Perspektiven erzählt wird. Der Perspektivenwechsel kam für mich zu früh. Ich hatte noch nicht wirklich erfasst wer wer war, wer welchen Titel trägt und wer wie angesprochen wurde, da wechselte sich die Perspektive und mit ihr auch die Regeln. Nach und nach habe ich aber in die Geschichte reingefunden und konnte die verschiedenen Namen zuordnen.
Schnell zeigt sich, dass es auf dem Heiratsmarkt Londons 1815 zu einem Liebesdreieck kommen könnte zwischen Miriam, die eine gute Partie machen muss, um ihre Mutter und ihre Schwester gut versorgt zu wissen, Hugh Compton, dem heiß begehrten Earl of Ashington, und dessen Bruder Nicholas Compton, der sich mit ihm überworfen hat. Jeder von ihnen wünscht sich Liebe und doch geht es in der Ballsaison in erster Linie darum, eine vorteilhafte Ehe einzugehen – vorteilhaft in Bezug auf Status, Titel und finanziellem Wohlstand.
Alle drei sind relativ starr in ihrer Charaktergestaltung, was für mich völlig okay war. Vor allem machte es das Finale spannend, da ich bis zum Schluss nicht hätte einschätzen können, wie die Geschichte enden wird.
Ich muss gestehen, dass ich an Abbi Glines hohe Erwartungen hatte, da ich bereits eine andere Reihe von ihr kenne. Diese Erwartungen konnte sie nicht ganz erfüllen, doch lag das vermutlich an mir. Immerhin habe ich meine Erfahrungen aus Büchern des 21. Jahrhunderts mit in eine Geschichte des 19. Jahrhunderts genommen.
Und doch: je länger ich nachdenke, desto mehr Kritikpunkte fallen mir ein. Mir fehlte ein bisschen der Zauber der Ballsaison: wie sahen die Kleider aus? Was für Schmuck wurde getragen? Wie waren die Haare frisiert? Auch gab es viele Andeutungen, insbesondere auf Geschehnisse in der Vergangenen, die nicht auserzählt wurden. Doch vor allem die Geschehnisse zwischen dem Finale und dem Epilog hätte ich gerne erzählt bekommen. Dass dem nicht so war, hat mich ein bisschen enttäuscht zurückgelassen.

Mein Fazit:
Grundsätzlich eine tolle Geschichte über die Tücken des Heiratsmarktes der Londoner feinen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. An mancher Stelle fehlten mir jedoch ein paar Ausführungen. Ich hätte gerne alles auserzählt bekommen.


Sterne: 4 von 5!


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Veröffentlicht am 17.03.2022

Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert

Boston Belles - Monster
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L.J. Shen – Boston Belles (3). Monster


Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert


Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe zu: Ich lasse mich von schönen ...

L.J. Shen – Boston Belles (3). Monster


Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert


Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe zu: Ich lasse mich von schönen Covern einfangen! Das Cover der Paperback-Ausgabe ist traumhaft schön, wenn auch ein bisschen zu romantisch und blumig für den Inhalt. Der dunkle Stil des Covers des eBooks passt da schon besser, wenn gleich mich das Cover selbst nicht anspricht, da ich keine realen Personen auf Covern mag.
Beide Cover passen in meinen Augen nicht hundertprozentig zu der Geschichte. Man sollte wissen, dass L.J. Shen eine teilweise etwas derbere Sprache nutzt und das Setting von Boston Belles recht düster ist.
Und so muss ich einmal mehr sagen, dass mich die Autorin mit ihrem Schreibstil voll und ganz überzeugen konnte – und das obwohl ihre Wortwahl mir eigentlich zu derb ist. Aber es handelt sich um eine Geschichte und für die Geschichte bin ich bereit mich darauf einzulassen.
Die Geschichte in „Boston Belles – Monster“ ist die düsterste der Reihe: Aisling ist die wohlbehütete Tochter eines der reichsten Männer der Stadt (und darüber hinaus). Sie scheint wie eine typische amerikanische Prinzessin zu leben. Und sie liebt Sam – einen Untergrundboss der Stadt. Sie scheinen in völlig verschiedenen Kreisen zu verkehren und doch kreuzen sich ihre Wege immer wieder.
Aisling ist ein sehr vielschichtiger Charakter, der im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung macht und zu sich selbst findet. Sie entdeckt ihre eigene Stärke und beginnt ihrem Käfig zu entkommen.
Sam hingegen ist einfach nur düster. Man erfährt relativ früh warum er so ist wie er ist. Und dennoch habe ich bis zum Schluss keine wirklich Beziehung zu ihm aufbauen können. Allzu oft wollte ich ihn als Idioten beschimpfen.
Auch wenn mir ein Hauptcharakter besser gefallen hat als der andere, konnte ich mich auf die Handlung einlassen und das Buch genießen. Allerdings gab es ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben. Allen voran der Umstand, dass die Machenschaften der Unterwelt, im Rahmen derer so mancher sein Leben lässt, als völlig normal hingenommen werden. Ich wusste zwar schon durch die vorherigen Bücher der Reihe, deren Lesen ich vorher empfehlen würde, dass Sam sich weit weg vom Legalen bewegt, aber trotzdem hat es mich ein wenig schockiert zu lesen, wie normal seine Taten für alle scheinen. Dieser Part war mir zu unreflektiert und hat mich mit der Frage zurückgelassen, ob mir das Buch gefallen darf. Ich bin immer noch hin und her gerissen. Aber wenn ich diesen Teil der Geschichte als eben das – einen Teil einer fiktionalen Geschichte – akzeptiere, kann ich mir durchaus zugestehen, dass mir das Buch insgesamt gefallen hat.

Mein Fazit:
Ein Ausflug in die Bostoner Unterwelt, der mir nicht durchgängig gefiel. Allerdings konnten mich der Schreibstil und die Charaktergestaltung im Gesamten – insbesondere bezüglich der Protagonistin und deren Entwicklung – überzeugen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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