Krimi mit Fokus auf den Ermittlungen
Mord auf WestfälischInhalt:
Der Wirtschaftsprüfer Fabian Sieveking wird vor seiner Wohnungstür erschossen. Vom Täter fehlt jede Spur. Die Nachbarn haben nichts bemerkt. Kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mord. Dieses ...
Inhalt:
Der Wirtschaftsprüfer Fabian Sieveking wird vor seiner Wohnungstür erschossen. Vom Täter fehlt jede Spur. Die Nachbarn haben nichts bemerkt. Kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mord. Dieses Mal hat es die erfolgreiche Unternehmerin Tessa Gräfe erwischt. Obwohl die Taten auf ähnliche Art und Weise ausgeführt wurden, sehen die Ermittler um Jan Oldinghaus auf den ersten Blick keinen Zusammenhang. Aber je weiter sie im Leben der beiden graben, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich Sieveking und Gräfe doch gekannt haben. Eine erste Spur führt die Kripo zu Hagen Piepenbrock, einen bekannten Wurstfabrikanten, und der hat ausgerechnet erst vor kurzem Anteile am Hof von Jans Familie erworben.....
Leseeindruck:
"Mord auf Westfälisch" ist der bereits 5. Fall für Kriminalkommissar Jan Oldinghaus. Aber auch wenn man die Vorgänger nicht kennt, lässt sich das aktuelle Buch problemlos lesen, denn Relevantes wird noch einmal kurz erwähnt. Der Fokus des Krimis liegt auf den Ermittlungen. Hieran nimmt man hautnah teil und kann so eigene Gedanken anstellen. Den Schreibstil würde ich als straff und schnörkellos bezeichnen. Er hat viel dazu beigetragen, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Den Fall selbst fand ich spannend. Auf den wahren Täter wäre ich nicht gekommen. Der Showdown passt sich dem Erzählstil an und hat für mich deshalb stimmig gewirkt, auch ohne die großen Actionszenen. Es gibt auch Privates zu den Ermittlern. Vor allem zu Jan Oldinghaus, wie man dem Klappentext entnehmen kann. Das fing auch vielversprechend an, ist dann aber mehr oder weniger im Sande verlaufen. Zugegeben die Figuren waren mit anderen Dingen beschäftigt, aber wenn man in diesem Erzählstrang schon heiß auf mögliche Konflikte gemacht wird, hätte ich zumindest erwartet, dass da noch was kommt. Ja. Am Ende erfährt man dazu tatsächlich etwas, die Erwartungen waren bei mir jedoch andere. Zumindest bis dahin. Das hätte noch einmal eine spannende Geschichte in der Geschichte geben können. Eigentlich schade.
Fazit:
"Mord auf Westfälisch" besticht vor allem durch seine ruhige Erzählweise, die gerade heraus ist. Ein bisschen Lokalkolorit ist enthalten. Wer allerdings auf ausschweifende Beschreibungen der Gegend hofft, ist hier fehl am Platz. Mir hat es gerade deshalb gefallen. Ich muss nicht unbedingt wissen durch welche Straßen die Ermittler fahren oder ähnliches. Wie schon geschrieben, hätte ich mehr Konflikt im privaten Umfeld von Jan Oldinghaus erwartet. Hier suggeriert der Klappentext etwas anderes als es dann wirklich ist. Hiervon mehr, ein paar Gedankengänge, die sich wiederholt haben, weniger, und es wäre für mich perfekt gewesen. Macht euch gerne selbst ein Bild. Von mir gibt es jedenfalls eine Leseempfehlung.