Packend bis zur letzten Seite
KaltherzHenri Faber ist inzwischen ein gefeierter Thriller-Autor, sodass sein neues Buch "Kaltherz“ schon unzählige Male über meinen Handydisplay geflackert ist, bevor es überhaupt erschienen ist. Das macht natürlich ...
Henri Faber ist inzwischen ein gefeierter Thriller-Autor, sodass sein neues Buch "Kaltherz“ schon unzählige Male über meinen Handydisplay geflackert ist, bevor es überhaupt erschienen ist. Das macht natürlich neugierig und so durfte „Kaltherz“ direkt am Erscheinungstag bei mir einziehen, was ich absolut nicht bereut habe. Der Thriller ist so hochgradig fesselnd, dass ich ihn einem Rutsch gelesen habe.
Zum Inhalt: ein kleines Mädchen verschwindet aus einem verschlossenen Auto. Die Mutter hat nur kurz nicht hingesehen und ist mit den Nerven am Ende. Es gibt keine Lösegeldforderung und auch nach Monaten bleibt das Mädchen verschwunden. Für Kommissarin Kim Lansky ist es die letzte Chance sich zu beweisen. Wenn sie diesen Fall löst, hat sie bei der Polizei vielleicht wieder einen Fuß in der Tür. Doch der Fall ist vertrackter als sie ahnen kann.
Das Buch spielt sehr gekonnt mit den Ängsten und Erwartungen der Leser. Vermisstenfälle von Kindern sind generell sehr aufwühlend und man mag sich gar nicht ausmalen, wie sie ausgehen könnten. Hinzu kommt, dass mit jeder verstreichenden Stunde die Wahrscheinlichkeit das Opfer lebend wiederzufinden, schwindet.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Eltern des vermissten Mädchens und der Ermittlerin. Durch den Ich-Erzähler ist man noch näher dran and er Handlungen und den Geheimnissen der handelnden Personen. Und davon gibt es einige. Dazu kommt die Perspektive des kleinen Mädchens Marie, die ich besonders eindringlich finde. Henri Faber schafft es die Personen sehr unterschiedlich und realitätsnah wiederzugeben. Durch die kurzen Kapitel und die schnellen Perspektivenwechsel bleibt es vom Beginn bis zum Ende durchweg sehr spannend.
Der Leser wird ein ums andere Mal hinters Licht geführt und es gibt mehr als eine große Enthüllung. Die Auflösung am Ende ist absolut schlüssig und es gibt keine losen Enden. Das hat mir total gut gefallen, denn oft habe ich bei Thrillern das Gefühl dass sie nach hinten hin ausbrennen und zu einem abrupten Abschluss kommen. Hier wird alles sorgfältig zu Ende geführt und letzte Fragen endgültig ausgeräumt.
Ein wirklich spannendes Buch, clever konstruiert und mit fantastischen Plottwists.