Konnte mich leider nicht überzeugen
Der ApfelbaumChristian Berkel – Der Apfelbaum
Über diese Mischung aus autobiografisch inspirierter Familiengeschichte und Roman habe ich schon einige begeisterte Rezensionen gelesen. Für mich kann ich diese Begeisterung ...
Christian Berkel – Der Apfelbaum
Über diese Mischung aus autobiografisch inspirierter Familiengeschichte und Roman habe ich schon einige begeisterte Rezensionen gelesen. Für mich kann ich diese Begeisterung leider so gar nicht nachvollziehen.
Der als Schauspieler bekannte Christian Berkel hat über mehrere Generationen und Länder, und vor dem Hintergrund der Judenverfolgung des Nationalsozialismus, die Geschichte seiner Familie nachgestellt. Im Vordergrund steht die Erzählung der großen und ungewöhnlichen Liebe eines eigenwilligen Paares.
Sala und Otto. Eine Halbjüdin, die sich nicht als solche fühlt und ein armer Junge aus der Berliner Arbeiterklasse. Ein ungleiches Paar und eine unmögliche Liebe in den Zeiten des aufsteigenden Nationalsozialismus. Durch den Krieg werden die beiden immer wieder getrennt. Sala befindet sich erst auf der Flucht, später wird sie interniert. Otto arbeitet erst als Arzt an der Front, gegen Kriegsende gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Doch trotz aller Widrigkeiten vergessen die beiden einander nie.
Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, doch dann tat ich mich unerwartet schwer mit der Lektüre. Meine Schwierigkeiten lagen wohl darin begründet, dass ich den vielen Figuren und deren komplizierten familiären Verhältnissen, von Anfang an nur schwer folgen konnte. Die Protagonisten blieben mir allesamt recht fremd, wobei ich mit Otto noch am meisten anfangen konnte. Er blieb aber leider über weite Teile des Romans verschwunden. Sala wirkte auf mich sehr blass, sogar unsympathisch.
Die Handlung plätscherte lustlos vor sich hin und nahm keine richtige Fahrt auf. Mehrmals war ich richtiggehend verwirrt, weil mir Zusammenhänge nicht klar wurden, dann wieder hab ich mich einfach nur gelangweilt. Eine anstrengende Angelegenheit. Dabei waren durchaus gelungene und interessante Passagen dabei, sonst hätte ich es wohl nicht zu Ende gebracht.
Der Autor springt zudem sehr stark zwischen den Geschichten der einzelnen Generationen hin und her. Dem konnte ich, ehrlich gesagt, oft nur mit großer Mühe folgen, bzw. verlor ich auch die Lust daran.
Im Endeffekt konnte mich dieses Buch einfach nicht fesseln, ich konnte leider keinen Zugang dazu finden. Dabei fand ich es nicht einmal schlecht, nur konnte es mein Interesse auf die Dauer nicht aufrechterhalten.