"A Midsummer Night`s Dream" im 21. Jahrhundert
Wer kennt dieses Stück nicht!? Shakespeares "A midsummer night`s dream" - vielfach verfilmt, auf der Bühne nachgespielt oder in einem Buch thematisiert - am Original gehalten oder frei interpretiert.
So ...
Wer kennt dieses Stück nicht!? Shakespeares "A midsummer night`s dream" - vielfach verfilmt, auf der Bühne nachgespielt oder in einem Buch thematisiert - am Original gehalten oder frei interpretiert.
So oder so, alles nachfolgende kann nicht mit Shakespeare verglichen oder gleich gesetzt werden! Jedoch orientiert sich das Publikum (Leser oder Zuschauer) daran.
Das Buch beginnt mit einem Verzeichnis der handelnden Personen & ihrer Rollen im Theaterstück. Die Aufmachung erinnert an ein Theaterverzeichnis.
Untermalt wird die Geschichte mit Fußnoten, welche die Eindrücke und Kommentare von Shakespeare & Oberon aufzeigen.
Dies ist eine sehr individuelle Idee und lässt den Leser immer mal wieder schmunzeln - jedoch ist nicht für jeden Leser nachvollziehbar das es sich neben Oberon um Shakespeare handeln soll.
Die Grundthematik von Shakespeares Stück wird im weitesten Sinne in unsere heutige Zeit übertragen und durch das Schultheater als Original unterstützt.
Untermalt wird diese Geschichte mit einer ganz eigenen Poesie. Ein Schüler sticht besonders heraus: er erstellt Lemniskaten über das Mysterium seiner Existenz, dichtet darüber. Wird gefangenen genommen vom Untergang der Welt, sieht die Zahlen in Farben - ein ganz eigener und sehr sympathischer Charakter.
Der Prolog sowie der Epilog handeln von Shakespeare und seinem Oberon. Auch das Nachwort ist ebenso von Zauber & Magie umhüllt - wie viel Wahrheit verbirgt sich in der Geschichte?
Der Verlauf ist in fünf Abschnitte eingeteilt, dies erinnert ebenso an den Aufbau eines Theaterstückes:
"Erster Aufzug Januar" (S. 17) bis hin zum Mai - ob es sich hierbei um die Aufführung des Schultheaters oder dem verzauberten Sommernachtstraum handelt, nun, dies bleibt dem Leser letzten Endes selbst überlassen.
Vielmehr jedoch geht es um die persönlichen Erlebnisse der Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen einige Charaktere der 9c: Schüler sowie Lehrer. Dadurch zeigen sich dem Leser die verschiedenen, mitunter verbundenen, (Lebens)Problematiken auf & von diesen gibt es nicht wenige:
> Essstörung, Drogen & Alkoholismus, Mobbing, die erste Liebe, Eheprobleme, Patchwork-Kinder, Einfluss reicher Eltern auf die Schule ...
Und hier genau liegt der Kern meiner Kritik! Zu viel wollte die Autorin! Die Charakterisierungen, die Schilderungen der einzelnen Schicksale, bleiben zu oberflächlich! Wie auch mehr Tiefe einbringen bei ca. 330 Seiten!? Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen! Auch bei einem Jugendbuch kann ich als (erwachsende) Leserin mehr erwarten!
Es ist wirklich schade, denn der Ansatz zeigt Potenzial!
Aber die Umsetzung war - für mich persönlich! - zu angerissen. Zu viele Kernpunkte innerhalb einer Geschichte, welche an der Oberfläche verweilen, nicht den benötigten Tiefgang erhalten.
Was mir jedoch besonders gut gefiel war der Disput zwischen Leben & Tod. Hier auch nur angerissen, bei dieser Thematik aber genau richtig, es hinterlässt ein Hauch von Zauber.
Die Grundidee sprach mich an, weshalb ich zu diesem Buch griff. Auch wenn ich mir etwas anderes vorgestellt hatte, habe ich mich auf die Geschichte eingelassen. Aber dennoch konnte sie mich nicht tiefer berühren, leider! Somit konnte mich die Geschichte leider nicht vollends überzeugen & auch wenn das Buch sich optisch sehr schön in meinem Regal machen würde, es wird an das Töchterchen vererbt!