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Veröffentlicht am 07.06.2017

Umweg zu sich selbst

Umweg nach Hause
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Ben(jamin) Benjamin - der der Erzähler des Buches ist - hat einen sehr schweren Schicksalsschlag erlitten, mit dessen Folgen und Schuldgefühlen er auch nach 2 Jahren noch zu kämpfen hat. Er kann sich von ...

Ben(jamin) Benjamin - der der Erzähler des Buches ist - hat einen sehr schweren Schicksalsschlag erlitten, mit dessen Folgen und Schuldgefühlen er auch nach 2 Jahren noch zu kämpfen hat. Er kann sich von der Vergangenheit einfach nicht lösen und sein Denken kreist ständig um sein "früheres" Leben. Dabei geht es ihm immer schlechter. Kurz bevor ihm droht pleite zu sein und auf der Straße zu landen, macht er eine Schnell-Pflegerausbildung und bekommt seine erste Anstellung bei Trevor, der unter Muskelschwund leidet und der hilflos im Rollstuhl sitzt. Damit beginnt sich Bens Leben zu ändern und auch das von Trevor bekommt neuen Schwung.

Bens Ehe ist an dem Schicksalsschlag gescheitert und seine Frau möchte die Scheidung, etwas, was Ben absolut unmöglich erscheint, da es das letzte Bisschen ist, was eine Verbindung zu seinem Vorleben darstellt. Wie in USA üblich, müssen die Scheidungspapiere persönlich übergeben werden und sie setzt einen Boten darauf an, Ben aufzulauern und ihm die nötigen Papiere zu überreichen. Also versucht Ben, diesem ständig zu entkommen. Als er sich schließlich mit Trevor dazu aufmacht dessen Vater zu besuchen, der weit entfernt wohnt, nimmt Bens Entwicklung ihren Lauf. Sie begegnen auf dem Weg einer Reihe von interessanten Leuten, von denen jeder sein Päckchen zu tragen hat. Dabei kommen sie nicht umhin, manchen Umweg zu fahren, kommen dann aber auch endlich bei sich selbst an.

Die erste Hälfte des Buches befasst sich mit der Zeit vor der Reise. Dabei gibt es immer wieder Sprünge in die Vergangenheit, die sich jenem schicksalhaften Tag beständig nähern, an dem Bens Leben aus den Fugen geraten ist. Was passiert ist, kristallisiert sich relativ schnell heraus, nur die genauen Zusammenhänge klären sich immer mehr mit jedem Rückblick. Die Zeitsprünge sind recht gut zu erfassen und ich hatte an keiner Stelle ein Problem mit der zeitlichen Orientierung. Deutlich wird dargestellt, dass Ben eigentlich nur vor sich hin existiert. Es scheint so, als wäre ihm eigentlich alles egal. Alles sind nur Notbehelfe und Notlösungen. Er lebt mit dem Ziel, seine Frau wieder zu gewinnen und mit ihr einen neuen Anfang zu machen, sprich: Alles soll wieder so werden wie früher. Was allerdings unmöglich ist in Anbetracht der Vergangenheit.

Etwa in der Mitte des Buches beginnt die Fahrt zu Trevors Vater, der nach Bekanntwerden der Erkrankung seines Sohnes ihn und die Mutter im Stich ließ und sich auf und davon machte. Dieses Paket hat Trevor seither zu tragen und auch er muss einiges lernen, um seinem Vater vergeben zu können. Auf dieser Fahrt reift vor allem Bens Erkenntnis, dass man die Zeit nicht zurück drehen kann und man sich irgendwann der Zukunft ergeben und stellen muss, wenn man sich nicht selbst aufgeben will.

Insgesamt ist das Buch ausgesprochen interessant vom Aufbau und der Handlung her. Die Charaktere sind wirklich gut angelegt und sehr authentisch. Der Ton ist recht locker, teilweise regelrecht flapsig, Durch den frischen Schreibstil kommt man gut auch über nicht so einfache Stellen weg. Die persönliche Entwicklung des Erzählers ist nachvollziehbar und interessant zu lesen.

Die Beschreibung des Verlags hingegen finde ich ausgesprochen irreführend, was bei mir zu einem Stern Abzug geführt hat. Vermittelt wird, dass es sich um einen recht lustigen Roadtrip mit reichlich Verwicklungen und skurrilen Erlebnissen mit den Mitfahren handelt. Tatsächlich kommen diese Mitfahrer jedoch nur kurz zum Zuge. Ihre Silhouetten sind auf dem Einband abgebildet, sodass auch hier der Eindruck erweckt wird, dass diese Personen Hauptpersonen des Romans sind - was definitiv nicht der Fall ist. Es sind im Grunde lediglich die Insassen des Fahrzeugs - und das tlw. extrem kurz. Obwohl mir das Buch wirklich gut gefallen hat, stört mich diese Irreführung ungemein, denn das Buch hat sie sicher nicht nötig!

Fazit: Ein ungewöhnliches Buch das unterhält und auch nachdenklich stimmt. Mit einem HappyEnd, das eigentlich keines ist.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Sherlock mal anders

Teufelsgrinsen
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Das viktorianische England zu Zeiten Sherlock Holmes....

Anna Kronberg ist Medizinerin, darf jedoch als solche nicht in England arbeiten. Also verkleidet sie sich zum Mann und arbeitet als führender Bakteriologe ...

Das viktorianische England zu Zeiten Sherlock Holmes....

Anna Kronberg ist Medizinerin, darf jedoch als solche nicht in England arbeiten. Also verkleidet sie sich zum Mann und arbeitet als führender Bakteriologe Dr. Anton Kronberg in London. Als ein Cholera-Opfer gefunden wird, ist ihr relativ schnell klar, dass es sich um eine gezielte Infektion handelt. Eine Einstellung die der Polizeiberater Sherlock Holmes teilt. Er durchschaut erwartungsgemäß zügig Annas Scharade, stört sich jedoch nicht sonderlich daran. Gemeinsam machen sie sich daran, den Fall zu lösen, der erschreckende Ausmaße hat.

Das Buch von Annelie Wendeberg ist ausgesprochen locker geschrieben und man rutscht nur so hinein in Handlung und Zeit. Die Geschichte ist durchaus spannend und trotzdem auch humorvoll. Mich störte lediglich die irgendwann aufkeimende Romantik, als Anna beginnt, sich in Sherlock zu verlieben. Für mein Empfinden war das zu viel des Guten und es hätte eine platonische Zuneigung und ein inniges Einander-Verstehen der beiden Protagonisten der Story besser getan. M. E. lenkt diese Verliebtheit von den starken Persönlichkeiten ab, die dadurch irgendwie erschreckend normal werden. Ein Sherlock Holmes ist aber nun einmal nicht normal, sondern er ist außergewöhnlich und besonders, genau wie seine Mitstreiterin Anna Kronberg. Ich hätte sie gerne auf einer Ebene und gleichwertig gesehen - so jedoch neigt sie zu Emotionalität wohinter ihr genialer Verstand zu verblassen droht. Daher bekommt das Buch von mir nicht die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Deutsche Dialoge mitgehört

"Ich hab dich rein optisch nicht verstanden"
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Das Buch bietet eine Vielzahl urkomischer Dialoge aus dem wahren Leben in Deutschland. Unter allerlei Themen wie z. B. Weltretter, Besserwisser, Tierfreunde, Meinungshaber, Flirtmeister, Selbstverteidiger ...

Das Buch bietet eine Vielzahl urkomischer Dialoge aus dem wahren Leben in Deutschland. Unter allerlei Themen wie z. B. Weltretter, Besserwisser, Tierfreunde, Meinungshaber, Flirtmeister, Selbstverteidiger kann man unter einem passenden Titel Unterhaltungen nachlesen, die irgendwann an irgendeiner Ecke Deutschlands stattgefunden haben und "belauscht" wurden.

Ich habe zugegebenermaßen eine Schwäche für Bücher dieser Art. Sie sind m. E. ideale Klobücher, da sich die einzelnen Beiträge meist unter 2 Seiten abspielen. An manchen Stellen amüsiert man sich königlich, manchmal reicht es nur zu einem sanften Lächeln, manchmal schüttelt man auch nur den Kopf. Ein kurzes Beispiel gefällig?

Charmebolzen



Mann u. Frau auf dem Bahnsteig, Frau legt Puder nach.

Sie (frustriert): Mann, ich sehe heute wieder richtig scheiße aus.

Er (gelangweilt): Och.... Ich finde, du siehst verhältnismäßig selten richtig scheiße aus.

Sie: Na großartig!



Bei manchen Dialogen kann man sich sofort vorstellen, wie sie sich abspielten. Bei anderen kann man kaum glauben, dass sie wirklich stattgefunden haben. Aber nichts ist unmöglich...

Die verschiedenen Themen haben alle eine Einleitung, in der kurz zum jeweiligen Typus etwas erläutert wird. Handelt es sich doch bei jedem Thema und eine besondere Species unter den Gesprächsteilnehmern.

Erwartungsgemäß ist das Buch sehr locker geschrieben und lässt sich wunderbar entspannt genießen. Auch als Geschenkbuch finde ich es wirklich gut geeignet, weil es auch eine Party durchaus zu beleben vermag.

Fazit: Keine literarische Meisterleistung, aber gelungene Unterhaltung für kurze Entspannungs-Pausen.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Eine schöne Indien-Reise

Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half
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Das Buch ist der 2. Teil einer Trilogie von Mikael Bergstrand um den Schweden Göran Borg, der im ersten Band offenbar seine Liebe zu Indien entdeckte und dort einen sehr guten Freund fand: Yogi - wie er ...

Das Buch ist der 2. Teil einer Trilogie von Mikael Bergstrand um den Schweden Göran Borg, der im ersten Band offenbar seine Liebe zu Indien entdeckte und dort einen sehr guten Freund fand: Yogi - wie er er von seinen Freunden genannt wird.
Mit Göran einen Draht zu bekommen, fiel mir nicht leicht. Er ist ein echter Langeweiler und bemitleidet sich mehr selbst als jeder andere Protagonist, über den ich bisher gelesen habe. Er dümpelt also in Schweden so vor sich hin - geschieden und 2facher Vater, wobei er seinen Sohn so gut wie nie sieht. Seine Tochter hingegen pflegt regelmäßigen Kontakt mit ihm und sagt ihm auch deutlich genug, was sie von ihm hält.
Er besucht außerdem eine Therapeutin, die sich bestmöglich bemüht, ihn auf die Füße zu stellen. Da er immerhin in der Lage ist, sich selbst einigermaßen von außen zu betrachten und seine Probleme zu erkennen, bemüht er sich zumindest halbwegs, ihre therapeutischen Ratschläge umzusetzen. Also sucht er wieder etwas Kontakt zu Freunden, die er lange vernachlässigt hat und trifft dabei auf einen Unbekannten, der ihm innig vertraut vorkommt. Er verbringt einen guten Teil seiner Freizeit mit ihm, bis ihm ein erschreckender Verdacht kommt.
Statt das Gespräch zu suchen, tut er das, was er offenbar am besten kann: Er ergreift die Flucht! Und zwar natürlich wieder nach Indien, wo sein Freund Yogi in einigen Wochen heiraten möchte, auch wenn die Hochzeit bereits verschoben wurde. So erreicht er auf Seite 81 dann Indien und der eigentliche Handlungsstrang beginnt. Zur Handlung möchte ich gar nicht mehr erzählen, denn alles würde nur als Spoiler dienen und die Spannung nehmen. Denn Überraschungen gibt es wirklich genügend im Verlauf des Buches.
Vielleicht noch etwas zu den anderen Personen: Yogi ist ein (für mich) nerviger Schwadlappen, der keinen kurzen Satz formulieren kann, sondern alles möglichst blumig und umständlich ausdrücken muss. Da diese Satzgebilde jedoch auch höchst amüsant sind, machte es mir überhaupt nichts aus. Nur im richtigen Leben würde mich so jemand komplett abschrecken. Seine geliebte Amma (Mutter) hingegen ist ein rechter Hausdrache und eine Helikopter-Mutter erster Güte. Sie leitet und lenkt die Geschicke des Hauses, das außer Yogi und Amma noch einige Dienstboten umfasst. Dann ist da noch Lakshmi, die Verlobte von Yogi. Sie ist in etwa eine jüngere Ausgabe von Amma, mit dem Unterschied, dass sie doch weniger herrisch vorgeht und daher auch für andere Beteiligte deutlich erträglicher ist.

Bergstrand hat einen ausgesprochen erfrischenden, modernen Schreibstil und mir ist keine Sekunde langweilig bei der Lektüre gewesen, die mir vom Inhalt her eigentlich überhaupt nicht interessant erschien. Es war mehr ein Verzweiflungsbuch, da es die einzige passable Möglichkeit für mich als VdM war. Mein Instinkt, ein Buch eines Skandinaviers zu wählen, erwies sich wieder einmal als richtig.
Das Buch ist in weiten Teilen durchaus turbulent durch seine teils abenteuerlichen Wendungen und Geschehnisse. Dabei immer amüsant und manches Mal musste ich doch kichern oder grinsen bei den Schilderungen. Meines Erachtens bietet sich die Geschichte absolut als Filmstoff für eine Komödie an!
Man merkt dem Autor seine Liebe zu Indien an. Seine Landschaftsschilderungen und vor allem die Beschreibung der Mentalität sind ihm hervorragend gelungen! Den ersten Band kenne ich leider nicht, aber ich werde den dritten Band sicher irgendwann lesen.
Manchmal haben mich jedoch etwas die verklärten Blicke in Richtung Yogi gestört. Da das Buch aus Sicht von Göran geschrieben ist, kann man an seinen Gedanken durchweg teilhaben und da dachte ich oft, dass so doch niemand denkt - außer von dem Partner in den man gerade verliebt ist oder vielleicht von eigenen Kindern (bei denen ja oft die rosa Brille vor der Wahrheit schützt). Da mir solch ein Verhalten total fremd ist, hatte ich damit oft Schwierigkeiten und das Buch wurde an diesen Stellen für mich total unglaubwürdig.
Dennoch kann ich es nur weiterempfehlen! Es ist sicher keine große Literatur, aber eine, die durchweg Spaß macht und leicht zu lesen ist. Ein ideales Buch für die Urlaubsreise - nicht nur nach Indien

Veröffentlicht am 07.06.2017

Unterwegs mit Alter Lei

Neuschweinstein - Mit zwölf Chinesen durch Europa
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Christoph Rehage hat das Abenteuer unternommen, mit einer Reisegruppen von 12 Chinesen eine Europa-Rundreise zu starten, und zwar als ganz normales Reisemitglied. Zu Beginn des Buches erfährt man in einer ...

Christoph Rehage hat das Abenteuer unternommen, mit einer Reisegruppen von 12 Chinesen eine Europa-Rundreise zu starten, und zwar als ganz normales Reisemitglied. Zu Beginn des Buches erfährt man in einer kurzen Einleitung, wie es zu diesem Entschluss kam und wie die Planung nebst Buchung vonstatten ging.
Anfangs herrschen etwas Berührungsängste auf Seiten der chinesischen Teilnehmer und auch Argwohn. Im Laufe der ersten Tage wird Rehage, der von den Teilnehmern Leike bzw. Alter Lei genannt wird, jedoch wirklich integriert. Er spricht fließend Mandarin und hat daher keinerlei Verständigungsprobleme.
Die Reise dauert 13 Tage und führt nach München, Venedig, Florenz, Pisa, Rom, Luzern, Paris, Frankfurt sowie eine europ. Kleinstadt.
Mir selbst wurde schon schwindelig bei der Vorstellung, diese Städte in so kurzer Zeit abarbeiten zu müssen. Und ich muss nicht erst von China hierher fliegen und wieder zurück in der Zeit. Dementsprechend gedrängt ist der Zeitplan der Gruppe.
Leider erschloss sich mir nicht, ob das generell bei den Reisen chinesischer Touristen so ist oder ob es auch Reisegruppen gegeben hätte, die sich in Ruhe ein oder zwei Länder hätten ansehen können. Das wäre m. E. sinnvoller gewesen, denn die Unterschiede zwischen den Ländern und Sitten innerhalb Europas sind tlw. so immens, dass wohl keiner der Teilnehmer einen wirklichen Eindruck bekommen konnte. Es musste leider in Oberflächlichkeiten enden, wenn man nur 1 Std. Zeit hat, sich außerhalb des Busses aufzuhalten und die Stadt "zu erkunden".
Trotzdem ist es nach wenigen Seiten mit der Gesellschaft so, als wäre man als Blinder Passagier dabei. Die einzelnen Personen bekommen Aussehen und Charakter, denn Rehage hat sie m. M. nach wirklich gut beschrieben, sodass auch die unterschiedlichen Typen herausgestellt wurden.
So fährt man mit ihnen von Sensation zu Sensation und beobachtet, wie sie auf die unterschiedlichen Gegebenheiten ansprechen. Wie bei jeder Reisegruppe werden die Leute von verschiedenen Dingen angesprochen.
Das alles erzählt Rehage in einem sehr angenehmen und lockeren Ton. Er zieht auch keine vorschnellen Rückschlüsse, sondern belässt es eher bei der Schilderung der Ereignisse. Es wird nicht zu viel hinein interpretiert, sondern die Menschen so genommen wie sie sind. Ich empfand das als sehr angenehm.
Es folgen die üblichen Touristen-Attraktionen: Schlossbesichtigung, Glasbläserei, Lederwaren-Hersteller, Parfum-Hersteller, Kanalfahrt, Museen, durch die regelrecht gehechtet wird. I.d.R. mit chinesischer Führung und Kopfhörer auf den Ohren.
Immer wieder der Hinweis auf das schlechte Essen in fast ausnahmslos chinesischen Restaurants, was ein Markenzeichen des Gruppenessens ist. Nicht umsonst speisen Reiseleiter und Chauffeur an einem separaten Tisch: Sie bekommen anderes, besseres Essen, weil sie die Gruppe in das Restaurant bringen. Das kommt zwar nicht richtig rüber in dem Buch (dort ist eher vom Preisnachlass beim Essen die Rede), aber ich weiß es von meinen beiden Gruppenreisen, die ich unternommen habe.
Im Laufe der Zeit entwickelt sich ein schon freundschaftliches Gefühl zwischen Rehage und den Reisenden. Er tätigt Internet-Bestellungen für sie und es kommt mit dem Ein oder Anderen zu persönlichen Gesprächen.
Sehr gut finde ich den 2. Teil des Buches, in dem er einige Monate später die Teilnehmer in China besucht. Dort erfährt man dann endlich, was sie selbst am besten fanden und wie sie alles erlebt haben. Während der Reise waren nämlich alle recht zurückhaltend, was dieses Thema angeht. Alle sehr freundlich und beflissen, Chinas guten Ruf zu wahren und sich stets korrekt zu benehmen. Eine genaue Anleitung enthielten die Reiseunterlagen, die jeder Teilnehmer ausgehändigt bekam.
Der Erzählstil ist sehr flüssig und man kann wirklich durch das Buch fliegen. Wobei es auch nichts ausmacht, wenn man einmal 1 Woche nicht zum lesen kommt. Man ist sofort wieder im Bus und Mitglied der Gruppe.
Mir hat die Lektüre wirklich sehr viel Vergnügen bereitet und es war keine Minute langweilig! Ab sofort sehe ich chinesische Reisegruppen mit ganz anderen Augen.