Spannender Roman, der nicht ohne Schwächen daher kommt
Road of Bones – Straße des TodesIn der Vergangenheit habe ich schon einmal ein Buch von Christopher Golden gelesen und muss gestehen, dass ich davon überhaupt nicht begeistert war und dieses sogar abgebrochen habe. Da ich Autorinnen ...
In der Vergangenheit habe ich schon einmal ein Buch von Christopher Golden gelesen und muss gestehen, dass ich davon überhaupt nicht begeistert war und dieses sogar abgebrochen habe. Da ich Autorinnen aber gerne zweite Chancen gebe, habe ich Goldens neuestem Werk „Road of Bones – Straße des Todes“ eine Chance gegeben und ich muss sagen, dass mich dieses Buch durchaus besser unterhalten konnte, auch wenn es bei Weitem nicht perfekt ist.
Christopher Goldens Schreibstil ist für mich ehrlich gesagt so eine Sache. Die Geschichte liest sich zwar durchaus flüssig und spannend, allerdings wird die Geschichte rund um den Dokumentarfilmer Felix Teigland oftmals auch plump und leider nur sehr oberflächlich erzählt. Dennoch besitzt „Road of Bones – Straße des Todes“ seine ganz eigene Faszination und Spannung, die dafür gesorgt hat, dass ich bei dem Buch bis zum Schluss am Ball geblieben bin.
Erzählt wird die Geschichte des Dokumentarfilmers Felix „Teig“ Teigland. Dieser macht sich auf die Reise nach Sibirien, wo er eine Dokumentation über die Stadt Akhust drehen möchte. Akhust gilt als kältester Ort der Welt und nur wenige Menschen verirren sich in die kleine Stadt, da allein der Weg dorthin beschwerlich und vor allem tödlich ist. Dort erst einmal angekommen, trifft er auf ein neunjähriges Mädchen und einem Wolfsrudel, das viel zu gerissen für normale Wölfe ist. Teig stößt dabei immer mehr an seine Grenzen, muss sich seiner Vergangenheit, seinen Sünden und auch den Dingen der Gegenwart stellen, die in der Stadt auf ihn warten.
Die Charaktere sind dabei teilweise gut gezeichnet. Man lernt sie ausreichend kennen, allerdings besitzen sie nur selten die Tiefe, die ich mir erhofft habe. Gleichzeitig fehlte mir auch eine gewisse Sympathie für sie, sodass ich nicht immer mit ihnen, besonders mit Teig, mitfiebern konnte.
Dennoch hat Christopher Golden hier eine interessante und spannende Geschichte geschaffen, die zwar hier und da sehr vorhersehbar und auch klischeehaft daher kommt, aber insgesamt doch so gut gezeichnet ist, dass man sich als Leserin nicht nur alles gut bildlich vorstellen kann, sondern auch einige spannende Twists erhält, die dafür sorgen, dass man bei der Geschichte stets am Ball bleiben möchte.
Insgesamt ist „Road of Bones – Straße des Todes“ eine spannende Geschichte mit einem interessanten Setting, das jedoch aufgrund des Schreibstils und auch der oftmals blassen Figuren nicht ohne Schwächen auskommt, allerdings durchaus einen Blick wert ist, wenn man sich für das Genre, aber auch das kalte Sibirien interessiert.