berührende Fortsetzung - absolut lesenswert
Was ich nie gesagt habeMit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt ...
Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt auf seinem Vater, Konrad Monderath. In Rückblicken wird sein Leben durchlaufen, seine Familie, die er viel zu früh im zweiten Weltkrieg verlor und danach seine Beziehung zu Greta, die er über alles liebte. Sensibel wird die deutsche Geschichte ab 1933 mit der Familiengeschichte verknüpft.
Parallel dazu wiederum Tom, der mit der Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte zu kämpfen hat und nun in einer Beziehung mit Jenny lebt. Es taucht nicht nur sein Halbbruder Henk auf, sondern auch das Wissen um weitere Halbgeschwister. In diesem Band ist mir Tom viel sympathischer, hatte mich bei ihm im ersten Band doch gerade sein Verhältnis zu Jenny noch irgendwie gestört so ist dies hier stimmig dargestellt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Schilderungen von Köln sehr treffend und der Informationsgehalt ein weiteres Mal sehr hoch und super interessant.
Positiv möchte ich anmerken, dass ich es sehr gut finde wie in den Rückblicken die Wortwahl zum damaligen Sprachgebrauch passend verwendet wird. Political correctness kann auch übertrieben werden – eine persönliche Distanzierung (wie hier von Susanne Abel im Nachwort geschehen) ist meiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen, daher eine absolute Leseempfehlung.