Grandios!
„Eine perfekte Ehe“ von Kimberly McCreight hatte mir so gut gefallen, dass ich sehnsüchtig auf ihr neues Buch „Freunde. Für immer.“ gewartet habe. Seitdem das Buch angekündigt wurde, stand das es auf meiner ...
„Eine perfekte Ehe“ von Kimberly McCreight hatte mir so gut gefallen, dass ich sehnsüchtig auf ihr neues Buch „Freunde. Für immer.“ gewartet habe. Seitdem das Buch angekündigt wurde, stand das es auf meiner Wunschliste – und nun konnte ich es schon vor Erscheinen lesen.
Wie der Titel verrät, ist Freundschaft das zentrale Thema in der Geschichte. Jonathan, Keith, Stephanie, Maeve und Derrick waren am College beste Freunde, stets unzertrennlich. Ein Geheimnis von damals verbindet sie noch heute, als die ehemalige Gruppe sich wieder trifft. In einem Wochenendhaus wollen sie in den Catskill Mountains ein paar schöne Tage verbringen und an die gemeinsame Jugend anknüpfen. Dieses vermeidlich schöne Wochenende gerät jedoch ins Wanken, als Derrick und Keith verschwinden. Nach intensiver Suche wird eine schrecklich zugerichtete Leiche geborgen. Detective Scutt wird mit den Ermittlungen betraut und vermutet schnell, dass es eine Verbindung zu einem früheren Fall geben könnte. Sie beschließt, näher zu untersuchen, was es mit der Clique auf sich hat – und ob die heutigen Ereignisse tatsächlich mit der Vergangenheit zusammen hängen.
Ich habe in den letzten Monaten mehrere Thriller gelesen, bei denen aus einer Gruppe Freunde/Kollegen plötzlich jemand verschwindet – und eine ungeplante Gruppendynamik Spannung mit sich bringt. Trotzdem ist diese Art von Plot für mich immer wieder lesenswert, wenn sie gut umgesetzt ist. Hier war es wieder so, dass ich gleich auf den ersten Seiten total in die Geschichte abgetaucht bin. Im Prolog werden wir Leser mit „Du“ angesprochen und somit aktiv an der Handlung beteiligt. Auch später wird immer wieder die Ich-Perspektive gewählt, wodurch ich mich Seite für Seite tiefer in dem Setting befand. Die Dynamik zwischen den Freunden, ebenso wie die Rückblicke, wurden klasse dargestellt. Weder ausufernd, noch oberflächlich, sondern genau nach meinem Geschmack. Schnell steht die Frage im Raum, wie gut man andere Menschen wirklich kennen kann. Gerade in Bezug auf die College-Vergangenheit fand ich diese Frage immer wieder fesselnd – die gefährliche Atmosphäre war allgegenwärtig. Die Umsetzung ist vollkommen gelungen, denn irgendwann wissen wir Leser selbst nicht mehr, was gespielt wird. Dementsprechend habe ich absolut mit gefiebert und nach jeder Wendung meine Vermutungen verworfen. Immer wieder kamen neue Erkenntnisse über die Charaktere ans Licht – teilweise musste ich erstmal durchatmen und meine Gedanken neu sortieren.
Das Ende war nicht genau das, was ich vermutet hatte, aber mindestens genau so spannend. Ich hatte einige Ahaaa-Momente und fühlte mich geplättet von all der Spannung und dem grandiosen Plot. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen grandiosen Psychothriller, der definitiv ein Jahreshighlight für mich ist.