Ungezähmt
Schon das Cover finde ich super gelungen und richtig schön.
Es ist dem Tigerfell nachempfunden und leuchtet mit seinen metallischen Streifen auf schwarzem Grund.
Man erwartet also eine Geschichte über ...
Schon das Cover finde ich super gelungen und richtig schön.
Es ist dem Tigerfell nachempfunden und leuchtet mit seinen metallischen Streifen auf schwarzem Grund.
Man erwartet also eine Geschichte über Tiger in freier Wildbahn und befindet sich überraschenderweise aber zunächst in einem Zoo in England. Hier lernen wir die junge Forscherin Frieda kennen, deren Spezialgebiet Bonoboaffen sind und die mit Tigern eigentlich gar nichts zu tun hat. Dennoch wird von ihr in ihrer Eigenschaft als Tierpflegerin, die sie nach dem Rauswurf aus ihrem Forschungsauftrag jetzt ist, verlangt, dass sie sich um eine neu aufgenommene Tigerin aus der sibirischen Taiga kümmert, die in einem sehr schlechten Zustand ist. Frieda ist zunächst nicht begeistert, findet aber immer mehr Zugang zu der faszinierenden Raubkatze.
Der 2.Teil des Buches springt mit dem Leser in die russische Taiga zu Tomas und seinem Vater Iwan. Die beiden haben ein Tigerreservat geschaffen und versuchen für die immer selteneren Tiger einen Schutzraum zu schaffen, in dem diese nicht bejagt werden können.
Diese Bemühungen sind auch dem Prösidenten zu Ohren gekommen, und mit großer Aufregung werden Vorkehrungen getroffen, um den General, der seinen Besuch angekündigt hat, gebührend zu beeindrucken.
Im 3.Teil des Buches lernen wir dann schließlich Edit kennen, Sie entstammt einem indigenen Volk Sibiriens, den Udehe und lebt mit ihrer kleinen Tochter im Wald. Sie versucht ebenso wie die Tiere in ihrer Umgebung in dem schneereichsten Winter seit langem zu überleben.
Sogar in den Kopf eines Tigers bekommen wir einen kurzen Einblick und der sibirische Tiger ist dann letztendlich auch das verbindende Element zwischen allen Teilen dieses Buches. Am Ende werden sie zusammengeführt, aber man braucht zwischendurch ein bisschen Geduld.
Ich fand das Buch hat sich immer mehr gesteigert und mich am Ende sehr zufrieden zurückgelassen, auch wenn Frieda jetzt nicht mein liebster Charakter war. Sie hat mich in ihrem Handeln gerade zu Beginn des Buches etwas irritiert.
Begeistert hat mich auf jeden Fall die Sprache und die tollen Naturbeschreibungen.Man konnte sich einen Tiger in freier Wildbahn sehr gut vorstellen. Wie traurig dagegen die endlos hin und her wandernden Könige des Waldes hinter den Gitterstäben eines Zoos. Der Roman ist ein sehr lesenswertes Plädoyer für den Artenschutz, dass ich unbedingt weiterempfehle.