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Veröffentlicht am 23.09.2022

Gewöhnlicher Krimi

Stille blutet
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Da ich mehrere Bücher von Ursula Poznanski mit Begeisterung gelesen hatte, habe ich mich sehr auf diese neue Thriller-Reihe gefreut. Allerdings leider zu früh gefreut denn Stille blutet ist kein Thriller, ...

Da ich mehrere Bücher von Ursula Poznanski mit Begeisterung gelesen hatte, habe ich mich sehr auf diese neue Thriller-Reihe gefreut. Allerdings leider zu früh gefreut denn Stille blutet ist kein Thriller, höchstens ein Krimi und nicht mal ein außergewöhnlicher.

Der Auftakt war originell und spannend, danach flachte die Spannung leider rapide ab und auch das Ende konnte nichts mehr herausreißen. Schade. Der Schreibstil ist gewohnt gut und die zweite Handlungsebene ist originell aber zumindest in diesem Band kaum ausgebaut.

Die Protagonisten waren sehr stereotyp und die Konflikte (neue junge Kollegin, einzige Frau) genauso wenig neu wie die leeren Kühlschränke und übermäßiger Alkoholkonsum.

Vieles blieb für mich eine große Frage und wirkte konstruiert. Warum mischt sich Tibor so massiv und beständig ein? So naiv kann doch niemand sein. Für eine Frau die er nicht mal wirklich liebte.

Am Ende wird ein zweiter Band angeteasert, ich werde eher eines der anderen mir noch fehlenden Bücher von ihr lesen.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Justitia wird Feministin

Falling in love was not the plan
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Die für mich eher unsympathische Eliza geht felsenfest davon aus die nächste Chefredakteurin der Schülerzeitung zu werden. Spontan kandidiert allerdings auch Len, ex-Sportler und erst kurz dabei.

Wenig ...

Die für mich eher unsympathische Eliza geht felsenfest davon aus die nächste Chefredakteurin der Schülerzeitung zu werden. Spontan kandidiert allerdings auch Len, ex-Sportler und erst kurz dabei.

Wenig überraschend bei dieser Rivals to Lovers Geschichte gewinnt Len. Obwohl man Eliza sagt, dass ihre nervtötende kontrollierende Art der Grund war sieht sie als einzigen Punkt dass Len männlich ist.

Verschiedene Umstände führen dazu dass sich Eliza und Len auf Anweisung der Schulleitung zusammenraufen müssen. Dabei kommen sie sich natürlich näher und entwickeln Verständnis und Sympathie füreinander.

Parallel dazu führt Eliza auf einmal einen Feldzug für den Feminismus. Leider wird diese Feminismusthematik bei Eliza für mein Empfinden ein wenig überstrapaziert und sie macht meiner Meinung nach keine wirkliche Entwicklung durch.

Eine vom Schreibstil her gut zu lesende YA Story mit einer nicht überzeugenden Protagonistin.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Achtung! Ganz anders als erwartet - Triggerwarnung fehlt

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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In dem Roman „Das Fundbüro der verlorenen Träume“ von Helen Francis Paris dreht sich alles um Dot, die nicht nur in dem Londoner Fundbüro arbeitet, sie lebt regelrecht die Daseinsweise eines Fundbüros ...

In dem Roman „Das Fundbüro der verlorenen Träume“ von Helen Francis Paris dreht sich alles um Dot, die nicht nur in dem Londoner Fundbüro arbeitet, sie lebt regelrecht die Daseinsweise eines Fundbüros mit Herz und Seele.

Allerdings gibt es in ihrem Privatleben große Veränderungen. Ihre Mutter hat Demenz und lebt inzwischen in einem Heim sodass ihre etwas ältere Schwester die Gelegenheit gekommen sieht das Haus (oder doch nur die Maisonnette Wohnung in der Dot mit der Mutter lebte) zu verkaufen.

Dot mag keine Veränderungen. Sie war bis zum Tod ihres Vaters eine ganz andere Persönlichkeit wie man in den vielen Rückblicken erfährt.

Die im Klappentext und dem schönen Vintage Cover angeteaserte Geschichte um Mr. Appleby und seine verlorene Tasche bleibt – leider, leider – nur ein sehr dünner roter Handlungsfaden in dem Roman. Ohne eine Triggerwarnung in irgendeiner Form ist die tatsächliche Handlung viel tiefgründiger, handelt von Suizid, Depressionen und (nein ich spoilere nicht).

Ich habe eine komplett andere, leichtere Geschichte aufgrund des Klappentextes und einer Leseprobe erwartet. Es war keine angenehme Überraschung und ich hätte das Buch nicht gekauft, auf keinen Fall in meiner aktuellen Situation gelesen, kann es daher auch nicht wie geplant aufgrund der Handlung weitergeben. Schade, aus den Geschichten des Fundbüros hätte echt eine unterhaltsame Leselektüre werden können, denn der Schreibstil und die Aufmachung haben mir gefallen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Reif für die Insel - aber nicht diese

Café Meerblick
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Café Meerblick ist mein erster Roman von Christin-Marie Below der mich leider nicht so ganz überzeugen konnte. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Geschichte nett, sogar mit ein wenig tiefgründig ...

Café Meerblick ist mein erster Roman von Christin-Marie Below der mich leider nicht so ganz überzeugen konnte. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Geschichte nett, sogar mit ein wenig tiefgründig aufgrund des Verlustes von Sophie.

Mit der Protagonistin Mona konnte ich mich allerdings nicht wirklich anfreunden. Ja ihr geht es auf der Insel schnell (sofort??) besser nachdem sie genau ein Jahr lang in einem absolut tiefen Tal lebte. Die Verwandlung ging mir zu schnell und es war für mich nicht plausibel, dass sie quasi sofort mit Tjark Sex hatte (ich gehe zumindest davon aus – so ganz eindeutig wird es nicht gesagt). Franzi flirtet mit dem Fahrradverleiher Luca, doch der taucht die restlichen Tage nicht mehr auf, obwohl er um die Ecke arbeitet. Da waren so viele vergebene Gelegenheiten die der Story gut getan hätten.

Norderney kenne ich nicht, meine mehrfache Ferieninsel ist Spiekeroog. Zwar kleiner und deutlich weniger Einwohner aber anscheinend auch so anders. Strecken von vielleicht 400 m werden entspannt in 5 min gegangen während Mona grundsätzlich das Rad nimmt und für die gleiche Strecke (fahrend) ebenfalls 5 min braucht. Spiekeroog ist ruhiger, weniger städtisch und mehr „moin“ aber nie, wirklich niemals „He“. Zum Glück denn hier hat es mich 1000% genervt, dass wirklich jeder absolut jede Begrüßung mit „He“ beginnt.

Ich hatte auf eine sommerlich leichte Geschichte gehofft – die es prinzipiell ja auch ist. Ein paar Stunden Entspannung aber da mich dann doch viele Kleinigkeiten gestört haben und einiges für mich nicht rund war kann ich nur 3/5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Liebe, Depressionen, Akzeptanz

Jeder Tag für dich
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Jeder Tag für dich von Abbie Greaves wird vom Verlag als der unvergesslichste Liebesroman des Jahres bezeichnet. Dem möchte ich gerne widersprechen. Das Buch hat mir gefallen aber „Liebesroman“? Per Definition ...

Jeder Tag für dich von Abbie Greaves wird vom Verlag als der unvergesslichste Liebesroman des Jahres bezeichnet. Dem möchte ich gerne widersprechen. Das Buch hat mir gefallen aber „Liebesroman“? Per Definition ja, allerdings hätte ich von so einer Ankündigung und dem Klappentext einen echten Liebesroman erwartet. Herz, Schmerz, Irrungen, sie suchen und sie finden sich.

Schwierig, manche Dinge zu benennen, ohne zu spoilern. Das Cover finde ich bereits unpassend wenn man die Geschichte gelesen hat. Mary wird zwar als grundsätzlich gutaussehend bezeichnet, beschrieben wird sie aber als ziemlich ausgepowert. Abgekämpft von ihrem mehrspurigen Alltag zwischen Vollzeitjob, stundenlangem Engagement am Bahnhof und ihrem Ehrenamt bei NightLine. Zu sehen ist eine Version einer Traumfrau in High Heels. Selbstbewusst, stylisch. Das Original-Cover zeigt zu 100 % die Mary aus der Geschichte. Nun ja, Pfantasie des Verlages, in diesem Fall kein Treffer.

Dennoch hat die Geschichte etwas wenn man sich darauf einlässt. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel pendeln zwischen der Vergangenheit (über mehrere Jahre wird in großen Zeitsprüngen die Geschichte von Mary und Jim erzählt) und der Gegenwart (2018). Allerdings wird in der Gegenwart recht schnell die Mary-Ebene verlassen und der Leser erfährt alles primär aus Sicht von Alice.

Einfühlsam wird langsam klar, dass Depressionen von Jim einen großen Einfluss haben. Von Anfang an – auch wenn Mary dies erst im Laufe der Zeit in ganzem Umfang klar wird. Daher fällt es mir schwer, Marys Verhalten in den sieben Jahren seit Jims Verschwinden nachzuvollziehen. In Teilen natürlich aber gerade deswegen wäre ich an ihrer Stelle einen ganz anderen Weg gegangen.

Das gleiche gilt für Alice. Sie hat (wie fast jeder Charakter dieser Geschichte) ein Geheimnis. Leider (!!) wird ihre Geschichte nicht abgeschlossen. Insgesamt bleiben die durchaus sympathischen Personen mit ihren nachvollziehbaren Handlungen zu oberflächlich, alles wird erwähnt, vieles bleibt ungeklärt, manches ist kaum zu glauben.

Aber dies ist meine ganz persönliche Meinung, ich mag es halt nicht wenn wichtige Punkte ungeklärt bleiben.

Ein Liebesroman darf seichte Unterhaltung sein für zwischendurch – das ist dieses Buch nicht. Sie ist allerdings auch nicht wirklich tiefgründig, leider, die Autorin mehr hier meiner Meinung nach mehr daraus machen können. Schade

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