Profilbild von stefanb

stefanb

Lesejury Star
offline

stefanb ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit stefanb über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2022

mal was Neues

Schreib oder stirb
0

Wie so oft macht es die Mischung. Bei „Schreib oder stirb“ haben Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz versucht, die richtige Mischung zu finden. Das ist ihnen, zumindest meiner Meinung nach, nicht ganz ...

Wie so oft macht es die Mischung. Bei „Schreib oder stirb“ haben Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz versucht, die richtige Mischung zu finden. Das ist ihnen, zumindest meiner Meinung nach, nicht ganz gelungen.
„Damit Sie eine Vorstellung davon haben, wie spannend der Thriller werden kann, lasse ich Sie das alles persönlich durchleben.“ [115]
Dass dieses Buch anders ist, außergewöhnlich, ganz anders herkommt, als man es von einem „normalen“ Fitzek erwartet hätte, war bereits von vornhinein klar. Der Schreibstil ist bestens. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Die Spannung ist vorhanden und die Fragen, welche sich normal in den Köpfen der Leser*innen bilden, werden hier offen gestellt und somit wird man aktiv mit ins Geschehen eingebunden.
Der Humor. Das ist bekanntlich so eine Sache. Für mich hätte er pointierter sein müssen. Auch hätte man ihn sparsamer verwenden können. So sah es für mich aus, als müsste nach X Zeilen immer ein Lacher kommen. Das hat für mich nicht immer gepasst.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich, dass so vieles reales, z.B. von Droemer, eingebaut wurde und sich Fitzek selbst aufs Korn genommen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2022

Groteske Offenheit

Große Gefallen
0

„Große Gefallen“ von Lillian Fishman gehört zu den Romanen, welche mich etwas zwiegespalten zurücklassen. Vom Anfang war ich sehr angetan. Die queere Protagonistin Eve gefiel mir ganz gut, auch die Thematik, ...

„Große Gefallen“ von Lillian Fishman gehört zu den Romanen, welche mich etwas zwiegespalten zurücklassen. Vom Anfang war ich sehr angetan. Die queere Protagonistin Eve gefiel mir ganz gut, auch die Thematik, die sich um Begehren und Beherrschen dreht, den Spagat zwischen diesen Themen und darum, wie weit Eve in der Dreiecksbeziehung gehen wird. Es sind die Betrachtungen der zwischenmenschlichen Begegnungen, die ich gut herausgearbeitet finde. Der Schreibstil, die Wortwahl und der teils poetische Blick sind wirklich gelungen.

„Das Meer liefert den Beweis für die Größe der Welt, das Meer zeigt, wie rund, großartig und monströs sie ist. Es steht für die Feier des Lebens, für Anziehung und Tiefe.“ [25]

Der Mittelteil und das Ende der Story konnten mich nicht ganz überzeugen. Hier hätte ich mehr erwartet. Mehr Reflektionen von Eve, mehr vom Inhalt und der gesamten Entwicklung. Fatimas Sichtweise ist die, die ich mir auch mehr bei Eve gewünscht hätte. Sie ist in ihren Betrachtungen nicht eingeschränkt und hat einen besseren Weitblick. „Ihre Definition von Liebe war viel umfassender.“ [152]

Insgesamt verfliegt mir die aufgebaute Aufregung zu schnell. Ab dem Mittelteil stellt sich, zumindest meiner Meinung nach, Monotonie beim Lesen ein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2022

Nicht ganz mein Fall

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
0

Wenn es ein Buch gibt, welches sofort optisch auffällt, dann ist dies „A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia“ von Roseanne A. Brown. Das Cover ist bezaubernd und lässt einen erahnen, dass ...

Wenn es ein Buch gibt, welches sofort optisch auffällt, dann ist dies „A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia“ von Roseanne A. Brown. Das Cover ist bezaubernd und lässt einen erahnen, dass eine fremde, einzigartige Welt auf die Leser*innen wartet. Und dann ist da auch noch der farbige und wunderschön gestaltete Buchschnitt. Optisch ein Highlight.
„Sie braucht sein Herz für ein magisches Ritual – er ihren Tod für das Leben seiner Schwester.“ Das hört sich spannend an. Für mich blieben bei dieser Geschichte jedoch die beiden Protagonisten Karina und Malik, die Kapitel berichten abwechselnd aus deren Sicht, zu blass.
Mir startet die Handlung etwas zu langsam. Auch fehlte mir ein bisschen der rote Faden. Vieles wirkt zu chaotisch, zu unausgereift. Die Geschichte hat noch ordentlich Potenzial nach oben. Der Schreibstil ist gut, aber nicht perfekt.
Insgesamt kam ich nicht ganz gut in die Handlung. Zwischen den Protagonisten und mir ist der Funke nicht übergesprungen. Weniger wäre bei diesem Werk von Roseanne A. Brown mehr gewesen. Es war zu überfrachtet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2022

Das Spiel von Ursache und Wirkung

Im Auge des Zebras
0

Das Cover hatte es mir bereits angetan. Mir gefällt die Farbgestaltung und auch der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht. Wie mag wohl dieses Rätsel gelöst werden?
Nun, dazu schickt Vincent Kliesch ...

Das Cover hatte es mir bereits angetan. Mir gefällt die Farbgestaltung und auch der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht. Wie mag wohl dieses Rätsel gelöst werden?
Nun, dazu schickt Vincent Kliesch die Protagonistin und Kommissarin Olivia Holzmann ins Rennen. Ihr zur Seite steht der Mentor Severin Boesherz. Boesherz hat ein großes analytisches Talent und eine außerordentliche Kombinationslogik. Er macht es Olivia nicht leicht, fordert sie und gibt ihr den nötigen Druck, um alleine nach vorne zu gehen. Mir gefallen dabei die beiden Charaktere noch nicht hundertprozentig. Boesherz ist ein sehr eigenwilliger Charakter und bei Olivia fehlte mir die eigentliche Ermittlungsarbeit. Mit beiden wurde ich nicht ganz warm.
„Ich sehe deutlich, dass wir es hier mit einer Tragödie zu tun haben, anderen Ende es sehr viele Verlierer geben wird. Wollen wir hoffen, dass Olivia nicht dazugehört.“ [120]
„Im Auge des Zebras“ beginnt mit einem fulminanten Start, den man nicht besser schreiben könnte. Man ist sofort im Geschehen, ist gefesselt. Allerdings kann Kliesch die aufgebaute Spannung nicht über das gesamte Buch halten. Nach dem grandiosen Beginn plätschert die Handlung erst einmal dahin. Mir war das zu wenig. Und aus der Auris-Reihe weiß ich, dass Kliesch es besser kann.
„Das Böse verschwindet nicht, indem man es ignoriert. Es wächst dann nur, und irgendwann kommt es dich holen.“ [187]
Beim Schreibstil kann man sich nicht beschweren. Der Thriller lässt sich gut lesen. Die kurzen Kapitel befeuern das Lesetempo und die Lösung des Falls ist stimmig.
Die Überschrift ist ein Zitat von Seite 275 des Buches.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2021

Mystisch

Phon
0

Sprachlich gefällt mir „Phon“ der Autorin Marente de Moor richtig gut. Teils poetisch und teils sehr schöne pointierte Beschreibungen und Betrachtungen. Auf der anderen Seite ist der Roman nicht ganz leicht ...

Sprachlich gefällt mir „Phon“ der Autorin Marente de Moor richtig gut. Teils poetisch und teils sehr schöne pointierte Beschreibungen und Betrachtungen. Auf der anderen Seite ist der Roman nicht ganz leicht zu verdauen. Der Schreibstil ist gut. Man muss das Buch aber langsam und sorgfältig lesen. Quasi wird man dadurch entschleunigt. Aber hier beginnen auch meine Kritikpunkte, welche ich nach dem interessanten Klappentext nicht so vermutet hätte.
Vieles ist mystisch und wird nicht wirklich, manchmal in meinen Augen auch nur ungenügend, aufgelöst. Der Interpretationsspielraum ist einfach zu riesig. Das lässt einen des Öfteren verwirrt und irritiert zurück. Es stellt sich die Frage: was ist real und was spielt sich nur in den Köpfen der Charaktere ab?
Insgesamt fehlte mir ein bisschen der rote Faden und die Information, welche Message uns die Autorin vermitteln möchte.
Es ist ein durchaus interessanter Ansatz von Marente de Moor. Überzeugen konnte mich der Roman in dieser Weise jedoch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere