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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2018

Für Leseeinhörner und Bücherdrache

BookLess 1. Wörter durchfluten die Zeit
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„Wer ließ sich schon so etwas Uncooles wie ein Buch auf den Puls tättowieren?“ (S. 90)

Lucy ist ein Bücherwurm, eine Leseratte, und zu ihrem Glück hat sie das Praktikum in der Nationalbibliothek von London ...

„Wer ließ sich schon so etwas Uncooles wie ein Buch auf den Puls tättowieren?“ (S. 90)

Lucy ist ein Bücherwurm, eine Leseratte, und zu ihrem Glück hat sie das Praktikum in der Nationalbibliothek von London bekommen. Als sie ins Archiv versetzt wird, findet sie leere Bücher und spürt deren Schmerz. Sie macht sich auf die Suche nach der Ursache und trifft dabei Nathan, dem sie sich anvertraut. Doch vielleicht war ihr Vertrauen zu früh, denn plötzlich schwebt sie in großer Gefahr.

Lucy ist ein Waisenkind, das endlich auf eigenen Beinen stehen will. Weder weiß sie, woher sie kommt, noch wer ihre Eltern sind. Einzig das Tattoo am Handgelenk hat sie schon immer. Lucy liebt Bücher und Geschichten. Dass sie etwas Besonderes ist, merkt der Leser spätestens, als sie anfängt im Archiv zu arbeiten.
Nathan ist ebenfalls etwas Besonderes. Doch anders als Lucy, ist er bei seinem Großvater aufgewachsen und hat eine Aufgabe, die er gewissenhaft erledigt. Doch dann trifft er auf Lucy, und ungewollt stellt sie sein Leben auf den Kopf.
Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an Bücher, die Worte und Geschichten, die sie enthalten; es ist auch eine Geschichte über den Irrglauben einige Menschen das Wissen für sich pachten zu können, über Traditionen, die gebrochen werden können und über die Liebe zu Büchern.

„Das Wort, das Wissen und die Weisheit der Bücher dürfen nicht länger verborgen werden. An Worten sollen die Seelen der Menschen emporwachsen. Worte sollen die Waffen der Zukunft sein.“ (S.222)

Marah Woolf schafft es den Leser in die Bibliothek mit zu nehmen und nicht mehr loszulassen. Mit Lucy erlebt der Leser ein Abenteuer, das um Leben und Tot und noch mehr darüber hinaus geht. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Aufreibend

Mein Geheimnis bist du
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„Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ...

„Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ernannt zu werden. Er muss sich nur noch um einen Fall kümmern. Doch genau dieser Fall bringt ihn zum Zweifeln, denn die Frau, die er vertritt, ist nicht nur die Tochter seines Chefs, sondern auch eine längst vergangene Affäre. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, ruiniert das seine ganze Karriere. Doch er kann Nicole einfach nicht widerstehen.

Dieses Buch ist so aufreibend. Wie so oft wären manchmal einige Probleme nicht existent, wenn man vernünftig miteinander reden würde. Victor und Nicole haben sich schon vor ihrer Ehe mit dem Filmstar Gabe kennen gelernt und hatten ein Techtelmechtel, welches Victor für seine Karriere beendet hat. Das hat Nicole geradewegs in Gabes Arme getrieben. Doch jetzt muss Victor sich um Nicoles Scheidung kümmern und alle Gedanken und Gefühle kommen wieder zum Vorschein. Und die treiben nicht nur Victor in den Wahnsinn, sondern auch Nicole.
Beide Charaktere sind sehr selbstständig, stark und wissen, was sie wollen. Vor allem Nicole wirkt, als bräuchte sie einen Ritter in strahlender Rüstung, doch eigentlich möchte sie nur jemanden haben, der hinter ihr steht und nicht ihr Leben bestimmt. Ein zusätzlicher Stressfaktor sind die Paparazzi, die Nicole auf Schritt und Tritt verfolgen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, erzählt wird abwechselnd aus Victors und Nicoles Sicht, die Charaktere sind sehr lebhaft beschrieben und alles in allem ist es ein schöner Liebesroman mit einigen Wendepunkten. Vor allem alte Bekannte wiederzutreffen, also Estelle und Oliver, oder Jensen und Mia, finde ich immer besonders schön.

Dinge, die mich stören. Achtung Spoiler!
Victor kann nicht mit Nicole zusammen sein, solange sie seine Mandantin ist. Und doch können sie sich nicht so ganz voneinander fern halten. Und dann beendet Victor diese Heimlichkeiten und schleppt eine Blondine als Freundin für die Presse an. Und Nicole versucht darauf hin krampfhaft Ersatz für Victor zu finden. Hier mein Meckerpunkt: Warum reden sie nicht miteinander? Warum sagt Victor nicht, was er wirklich fühlt und dass Nicole nur die Scheidung hinter sich haben muss und dann legt er ihr die Welt zu Füßen? Warum reden sie nicht wie Erwachsene miteinander, sondern machen immer nur so merkwürdige Andeutungen und hoffen der andere versteht? Ich bin von diesem Hin und Her irgendwie genervt.
Der Sex zwischen Victor und Nicole. Unrealistisch? Vielleicht. Oder Victor hat die krasseste Selbstbeherrschung während Nicole von einem Orgasmus nach dem anderen überrollt wird. Und dann diese „derbe“ Sprache. Beim ersten Mal ist es noch ganz nett und aufregend, doch wenn es dann beim nächsten Mal genauso ist, ist es irgendwie unpassend und langweilig. Also zumindest geht es mir so. Hat die Autorin versucht bei dem FSOG-Hype mitzumachen? Denn so wirklich gepasst hat es meiner Meinung nach nicht. Oder sehe nur ich das so?

Veröffentlicht am 21.11.2017

Ich bin unschlüssig über die Protagonistin

Das göttliche Mädchen
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Der Klappentext zu diesem Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Und jetzt, da ich ihn nochmal gelesen habe, muss ich leider feststellen, dass er total falsch ist.

Als Kate mit ihrer Mutter nach Eden zieht, ...

Der Klappentext zu diesem Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Und jetzt, da ich ihn nochmal gelesen habe, muss ich leider feststellen, dass er total falsch ist.

Als Kate mit ihrer Mutter nach Eden zieht, ahnt sie noch nichts von Eden Manor und dessen Bewohnern. Durch den Unfall einer Mitschülerin lernt sie Henry kennen, der ihr ein Angebot macht, was sie kaum ausschlagen kann. Doch sie glaubt ihm nicht, bis die Realität sie einholt und sie Henry auf Eden Manor aufsucht, um ihren Pakt einzulösen.

Kate ist ein wechselhafter Charakter. Ich kann mich bis heute nicht entscheiden, ob ich sie mag oder doch nur nervig finde. Sie ist 17 und hat die letzten vier Jahre damit verbracht, sich um ihre krebskranke Mutter zu kümmern. So weit, so bemerkenswert. Nur hat sie dabei vollkommen vergessen, wie es ist zu leben oder ein Teenager zu sein. Okay, kann man nachvollziehen. Aber so zwanghaft am Leben ihrer Mutter festzuklammern, und sie partout nicht gehen zu lassen, finde ich irgendwie übertrieben. Aber wenn man niemanden sonst hat, und es ist nun mal ihre Mutter, kann ich das vielleicht noch nachvollziehen.
Dann begegnet sie Henry und natürlich ist sie erstmal vorsichtig und traut ihm nicht sofort. Das fand ich gut. Kein unnötiges Anhimmeln, nur weil er umwerfend aussieht. Und dann, ganz plötzlich, ist er der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Wie das passieren konnte? Keine Ahnung.

Aber, das wichtige aber: Die Geschichte um Kate und Henry ist sehr spannend. Die Götter, die Prüfungen, der Rat, Eden Manor, einfach alles. Es ist spannend herauszufinden, worin Kates Prüfungen bestehen und wie sie sie bestanden hat. Oder eben nicht. ;) Alles in allem fühle ich mich gut unterhalten, auch wenn ich Kate nicht mag. Oder doch. Ich bin mir eben nicht sicher.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Spannend und lehrreich

Hundeherz und Wolfsgesang
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„Manchmal müssen wir eine Pause einlegen, damit unsere Seelen uns wieder einholen können.“ (Indianisches Sprichwort) (S.10)

Ich gebe zu, bei diesem Buch war das eindeutig eine Coverentscheidung, es zu ...

„Manchmal müssen wir eine Pause einlegen, damit unsere Seelen uns wieder einholen können.“ (Indianisches Sprichwort) (S.10)

Ich gebe zu, bei diesem Buch war das eindeutig eine Coverentscheidung, es zu lesen. Natürlich fand ich das Thema generell interessant, aber das Cover, also der Wolf auf dem Cover, hat mich magisch angezogen. Dementsprechend gespannt war ich, wie das Buch nun inhaltlich ist. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Zuerst werden Überlieferungen der Naturvölker erzählt und die Rolle der Wölfe, später Hunde, analysiert.
Als nächstes werden Namen genannt und ihr Ursprung und deren Bedeutung beschrieben.
Sehr spannend fand ich die Mythen und Märchen aus aller Welt, denn auch die Wölfe aus den Märchen der Gebrüder Grimm werden analysiert und erklärt, wann sie zu etwas Bösem wurden.
Als nächstes gibt es eine Sammlung über Heilpflanzen (Hunds- und Wolfspflanzen), deren Ursprung und wogegen oder wofür sie sind.
Der Hund erscheint auch in der Astrologie und somit wird dessen Bedeutung ausführlich beschrieben.
Ganz zum Schluss geht die Autorin genauer auf ihre Arbeit mit Hunden in Therapien ein, und auch als Sterbebegleiter.
Das Buch ist also sehr spirituell angehaucht, zuweilen esoterisch, und trotzdem ist es auch sachlich. Die Mythen aus anderen Ländern und deren Bedeutung haben mir am besten gefallen. Die Bedeutung des Wolfes damals und des Hundes heute kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch aus anderen Büchern bewundere ich die Wölfe sehr, und die Hunde im echten Leben. Die Autorin hat Recht, wenn sie sagt, wir sollten manchmal mehr wie unsere Hunde leben. Im hier und jetzt. In uns selbst ruhend.
Alles in allem ist es ein informatives Buch, ein Märchenbuch, ein Buch für die Seele, ein spiritueller Leitfaden und ein Buch, das zum Nachdenken über sich selbst und die Welt anregt. Ich kann das Buch sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Gut, aber nicht umwerfend

Witch Hunter
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„Hätte ich bloß dieses Ale nicht getrunken. Oder so viel davon, dass ich jetzt irgendwo bewusstlos in einer Ecke liegen würde statt mich hier vor einem Narren zum Narren zu machen.“ (S.45)

Elisabeth ist ...

„Hätte ich bloß dieses Ale nicht getrunken. Oder so viel davon, dass ich jetzt irgendwo bewusstlos in einer Ecke liegen würde statt mich hier vor einem Narren zum Narren zu machen.“ (S.45)

Elisabeth ist Hexenjägerin durch und durch. Doch seit neuestem macht sie Fehler bei der Jagd. Ihr bester Freund Caleb versucht sie zu decken, doch als sie einen Zauberer tötet, gerät alles aus den Fugen, und sie wird selbst als Hexe in den Kerker geworfen. Ausgerechnet der berüchtigtste Reformist und Zauberer befreit sie. Er ahnt nicht, wer sie wirklich ist.

Dieses Buch ist spannend, denn Elisabeth ist eine Hexenjägerin unter Hexen. Doch wie so oft gibt es immer zwei Seiten einer Medaille, das muss auch Elisabeth erkennen. Und auch wenn sie keine wirklich gute Hexenjägerin ist, ist sie sehr stark und intelligent. Und nicht so verbohrt, wie sie anfangs scheint.
Es ist auch ein Buch über Ängste, und dass sie manchmal auch recht unbegründet sind.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, man kommt schnell rein und fühlt sich direkt mit Elisabeth wohl. Die Rückblicke auf ihr bisheriges Leben runden das Bild von ihr sehr gut ab.
Und trotzdem hat es mich nicht so umgehauen, dass ich den zweiten Teil auch lesen möchte. Es hat mich einfach nicht so gefesselt, dass ich sie weiterhin begleiten möchte. Also obwohl mir das Buch gut gefallen hat, belasse ich es dabei.