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Veröffentlicht am 25.05.2022

Eine düstere Ruine und ihr Geheimnis

Lavendel-Grab
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Cover:
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Auf dem Titelbild sticht direkt das wunderschöne Lavendelfeld ins Auge. Doch die verlassene Ruine im Hintergrund lässt unheilvolles ahnen. Dies wird durch den düsteren Himmel unterstrichen. ...

Cover:
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Auf dem Titelbild sticht direkt das wunderschöne Lavendelfeld ins Auge. Doch die verlassene Ruine im Hintergrund lässt unheilvolles ahnen. Dies wird durch den düsteren Himmel unterstrichen. Man fühlt sich sofort in die Provence versetzt und gleichzeitig hat man ein beklemmendes Gefühl beim Anblick. Das gefällt mir.

Inhalt:
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Im Provence-Städtchen Carpentras wird Philbert Corsaint, Bibliothekar an der Bibliothèque l'Inguimbertine, als vermisst gemeldet. Er ist nach seinem Urlaub nicht an seinem Arbeitsplatz erschienen. Zuletzt arbeitete er an der Übersetzung eines geheimnisvollen alten Buches über ein Elixier, das ewiges Leben versprechen soll. Es wurde von zwei Brüdern geschrieben, die angeblich Alchemie betrieben und um die sich eine tödliche Legende rankt. Ihre Wirkungsstätte ist mittlerweile eine Ruine und es heißt, dass es darin spukt. Als auch einer ihrer Kollegen verschwindet, setzt die Ermittlerin Lilou Braque alles dran, das Geheimnis des Buches zu lüften, um so die vermissten Personen wieder aufzuspüren.

Mein Eindruck:
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Dies ist der 4. Band der Lavendel-Mord Reihe, für mich jedoch der erste. Mich hat der Schreibstil von Beginn an gefesselt und ich fühlte mich sogleich in die Provence versetzt. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinenader werden ausreichend beschrieben, sodass man sich auch ohne Kenntnisse der vorhergehenden Bände gut zurechtfindet. Allerdings werden hin und wieder Anspielungen auf die Vergangenheit gemacht, die mich auf jeden Fall neugierig auf den Anfang der Reihe gemacht haben.
Lilou ist sehr sympathisch sowohl als Mensch als auch als Ermittlerin. Sie lässt sich hin und wieder zu vorschnellen Urteilen hinreißen und das ist nicht immer richtig. Aber sie sieht ihre Fehler ein, steht dazu und geht ehrlich und empathisch mit ihren Mitmenschen um. Das gilt im Wesentlichen für das gesamte Ermittlerteam. Es wirkt alles recht harmonisch und ein gewisser Humor kommt auch nie zu kurz.
Der Fall ist spannend gestaltet. Durch die mysteriöse Legende der Brüder wird zu Beginn gleich Spannung aufgebaut. Zwischen den Kapiteln werden nach und nach Teile der Übersetzung des Buches eingestreut, sodass der Leser immer miträtseln kann, welchen Zusammenhang es zwischen Buch und den Vermisstenfällen geben könnte. Es gibt immer wieder einige Wendungen und am Ende ist die Auflösung des Falls überraschend und plausibel.
Der Krimi kommt mit wenig Action aus, ist dennoch durchgängig unterhaltsam und spannend. Ich habe ihn fast in einem Rutsch verschlungen und freue mich auf weitere Fälle von Lilou!

Fazit:
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Gut konstruierter und spannender Provence-Krimi, der alte Legenden mit Mordermittlungen und sympathischer Ermittlerin vereint - lesenswert!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2022

Wohltuend entschleunigend wie ein Waldspaziergang

In den Wäldern der Biber
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Gestaltung:
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Das Buch sieht wunderschön aus. Die Bäume in verschiedenen Grüntönen als Titelbild sind leicht haptisch hervorgehoben. Es wirkt beruhigend. Das Hardcover ist hochwertig verarbeitet, ...

Gestaltung:
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Das Buch sieht wunderschön aus. Die Bäume in verschiedenen Grüntönen als Titelbild sind leicht haptisch hervorgehoben. Es wirkt beruhigend. Das Hardcover ist hochwertig verarbeitet, die Seiten stabil und das dunkelgrüne Lesebändchen passt perfekt.

Inhalt:
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Alina hat sich gerade frisch von ihrem Freund getrennt, Job und Wohnung in Frankfurt verloren und fährt mangels einer Alternative und ohne weiter Nachzudenken zu ihrem Großvater. Dieser wohnt in einem kleinen Dorf namens Spechthausen. Ihr Vater starb, als sie ein Kind war und kurz danach brach der Kontakt zwischen ihrer Mutter und den Großeltern väterlicherseits ab. Nun, nach gut 20 Jahren, steht sie vor seiner Tür. Er nimmt sie auf und gemeinsam arbeiten sie die Vergangenheit auf und Alina kommt endlich an - bei sich und generell.

Mein Eindruck:
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"Joggen auf Waldwegen ist wie Schweben, ein Dahingleiten durch eine Welt, die voller Geheimnisse ist." (S. 164)

Mich konnte die Autorin von Anfang an fesseln. Das liegt weniger an einer spannenden Handlung, sondern vielmehr an der poetischen Sprachgewalt, die dem Roman innewohnt. Frau Fischer versteht es wunderbar, Gefühle zu beschreiben und einen zum Nachdenken zu bringen. Ich konnte mich gut in Alina und ihre Selbstzweifel hineinversetzen, konnte die Annäherungen zwischen ihr und den Personen im Dorf nachspüren, besonders die zwischen ihr und Ihrem Großvater, aber auch die Gefühle zu Elias. Es waren langsame Annäherungen, so dass die Handlung authentisch wirkte und nie ins Kitschige driftete. Bei den Naturbeschreibungen und der Schilderung der Waldspaziergänge fühlte ich mich direkt an den Ort versetzt. Es wirkte entschleunigend und erholsam.

"Als Kind ist man jeden Tag eine andere Person, jemand, der mehr weiß als das Ich, das man am Vortag war, der mehr kann und mehr versteht und gleichzeitig mehr strauchelt." (S. 182)

Alina muss vieles in ihrem Leben überdenken und neu ordnen. Dabei helfen ihr die sehr offenen Gespräche mit ihrem Großvater, aber auch mit dem Geschwisterpaar Isabel und Elias, die sie noch aus ihren Ferien in Kindheitstagen kannte. So mischen sich immer wieder Kindheitserinnerungen mit philosophischen Zukunftsüberlegungen in die Handlung ein. Die Autorin hat für mich sehr treffend die Emotionen beschrieben und ich habe mir viele Passagen als Zitate aufgeschrieben.
Das Ende betreffend ist vielleicht in großen Teilen vorhersehbar, aber letztendlich gefiel mir, dass die Autorin hier nicht vollends in ein kitschiges Happy End abgedriftet ist, sondern ein Plädoyer für eine andere Art von Partnerschaft und Familie gesetzt hat. Anders wäre es für mich nicht glaubwürdig gewesen.
Ein Buch über Verlust, Vergebung, Kindheit und Erwachsenwerden, aber auch über Liebe und Familie, die nicht den klassisch-gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen muss.
Die Biber spielen eigentlich nur eine Nebenrolle, dennoch sind sie und der Wald der Ort, der Alina entschleunigt und so schließlich die Änderungen ins Rollen bringen. Und nebenher erfährt man dann auch noch ein wenig über das Verhalten und den Schutz der Biber, was mir gut gefallen hat.

Fazit:
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Wunderbar geschriebener Roman über den Wald als Ort der Entschleunigung und für Neubeginn - regt zum Innehalten und Nachdenken an

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2022

Höhen und Tiefen einer Auswanderung nach Mallorca

Eine Prise Meersalz
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Cover:
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Beim Titelbild mit Nanni und ihrem Mann auf Mallorca spürt man gleich deren positive Energie und Lebensfreude. Es weckt definitiv die Lust, mehr über ihr Leben zu erfahren.

Inhalt: ...

Cover:
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Beim Titelbild mit Nanni und ihrem Mann auf Mallorca spürt man gleich deren positive Energie und Lebensfreude. Es weckt definitiv die Lust, mehr über ihr Leben zu erfahren.

Inhalt:
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Nachdem ihr Restaurant in Deutschland durch einen Brand beschädigt wurde, beschließen Nanni Burba und ihr Mann Harald mit Hilfe des Versicherungsgeldes nach Mallorca auszuwandern. Sie wollen zunächst nicht mehr in der Gastronomie arbeiten und nehmen zunächst andere Jobs an wie z. B. Housesitter für eine reiche Dame. Doch dann landen sie wieder in ihrer ursprünglichen Betätigung - mal mehr und mal weniger erfolgreich. Von all diesen Höhen und Tiefen, sowohl beruflich als auch privat, berichten sie in diesem Buch.

Mein Eindruck:
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"Dies ist die Geschichte einer Auswanderung – die zu einer Achterbahnfahrt wurde. Als mein Mann Harald und ich 2006 recht spontan entschieden, Deutschland zu verlassen und auf Mallorca neu anzufangen, waren wir ziemlich weit unten. Es folgte eine manchmal schier unglaubliche Abfolge von Höhen und Tiefen. Mittlerweile blicken wir auf über vierzig Jahre Gastronomie zurück und haben uns im zauberhaften Städtchen Santanyí im Südosten Mallorcas mit dem Restaurant Pablo einen Lebenstraum erfüllt. Vom Weg zur Verwirklichung dieses Traumes will ich in diesem Buch erzählen."

Mir gefiel von Anfang an die Erzählweise sehr gut. Sie ist offen und ehrlich, man spürt die Emotionen, aber auch die Fakten kommen nicht zu kurz. Besonders beeindruckt hat mich die Art und Weise, wie Nanni und Harald miteinander umgehen. Man merkt, sie sind wirklich ein gutes Team und wenn es hart auf hart kommt, schweißt sie das eher noch fester zusammen, als dass es sie trennt.
Das Buch wirkt teilweise wie Einträge aus Nannis Tagebuch und ist eine bunte Mischung aus persönlichen Erlebnissen sowie Anekdoten über Gastronomie und das Inselleben auf Mallorca. Sie berichtet in Rückblicken, wie sie Harald kennenlernte, sich selbst kochen bei brachte und sie ihr Restaurant in Deutschland, das Liliom gründeten. Nachdem dies dem Feuer zum Opfer fiel, lassen sie alles in Deutschland zurück und beginnen von vorn, nach dem Motto: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Dabei konnte ich anfangs nur den Kopf über ihre Naivität schütteln. Sie sprechen kein Spanisch und kennen sich auch mit den Gepflogenheiten vor Ort nicht aus. Aber sie beißen sich durch und finden immer gemeinsam eine Lösung. Sie bauen sich eine neue Existenz auf, verlieren sie wieder und beginnen erneut von vorne. Von ihrer Resilienz kann man sich wirklich ein Stück abschneiden, ich wäre in einigen Situationen längst verzweifelt. Die neu auftretende Corona-Lage stellt sie vor neue Herausforderungen und ich fand es sehr interessant, aus erster Hand zu erfahren, welche Einflüsse dies auf die Insel und deren Bewohner hatte.
Meine besonderen Highlights waren die Erlebnisse mit der reichen Hausbesitzerin, für die sie am Anfang arbeiten, sowie die Gastronomieanekdoten. Sehr berührt hat mich aber auch Nannis Familiengeschichte, vor allem ihre Mutter betreffend.
Etwas vermisst habe ich eine Karte sowie Fotos von den beschriebenen Lokalitäten, den Umbauaktivitäten und vielleicht das ein oder andere Fotos aus dem Familienalbum.
Am Ende haben die Anmerkungen von Nanni, in denen sie schildert, was aus bestimmten Personen und Lokalitäten im Buch geworden ist, das Buch für mich rund gemacht.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, da Nanni alles sehr ehrlich, anschaulich und auch emotional schildert. Man lässt sich beim Lesen von ihrer Lebenslust und ihrem Humor anstecken.

Fazit:
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Eine Mut machende Aussteigergeschichte: offen, ehrlich, anschaulich, emotional sowie mit einer Prise Humor

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2022

Ermutigung zur Veränderung

Wenn Gott zum Aufbruch ruft
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Gestaltung
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Das Titelbild mit dem Wald und den Bergen lässt eine Art Wanderführer vermuten und im übertragenen Sinne ist es das auch. Passend dazu die Sprechblase mit dem "Ruf"-Titel, ...

Gestaltung
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Das Titelbild mit dem Wald und den Bergen lässt eine Art Wanderführer vermuten und im übertragenen Sinne ist es das auch. Passend dazu die Sprechblase mit dem "Ruf"-Titel, das Cover ist schön gestaltet und mir gefällt die Symbolik dahinter.
Im Buch finden sich als Kapiteltrenner passende Fotos aus der Natur als Hintergrundbild sowie erneut das Sprechblasenmotiv. Besondere Sinnsprüche sind als graue Merkkästen optisch hervorgehoben und Checklisten sind ebenfalls gut ersichtlich.
Insgesamt ist das Buch optisch schön und der Inhalt übersichtlich gestaltet.

Eindruck:
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"In diesem Buch lade ich dich ein, einen Schritt nach draußen zu wagen. Aufzubrechen, vielleicht unsicher. Ich ermutige dich, hinauszugehen und dir selbst zu vertrauen, wenn du mit dem Status quo nicht zufrieden bist – sei es in deinem persönlichen Leben, in deinem Umfeld, deiner Gemeinde oder mit einer bestimmten Situation."

Ich kannte die Autorin bereits durch ihr Buch "Herzheimat", was mir sehr gut gefallen hat. In diesem Buch gibt sie viele praktische Tipps und macht Mut, um einen Neubeginn zu wagen, wenn man mit der aktuellen Situation unzufrieden ist. Dabei nutzt sie ihre eigenen Erfahrungen in ihrem (Gemeinde-)Leben als Basis. Sie schildert dabei die einzelnen Phasen, die für eine Veränderung notwendig sind und gibt Tipps in Form von Checklisten, Interviews anderer "Pioniere" sowie Merksprüchen und Bibelzitaten. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen. Ihre eigenen Erfahrungen sind ehrlich und offen wiedergegeben und auch ihre Zweifel und die Hindernisse, die in ihrem Weg lagen, werden genannt. Sie wirkt sehr sympathisch und holt den Leser dort ab, wo er steht. Sie ermutigt den Leser immer wieder, seine eigene Position und seine Gefühle zu hinterfragen. An einigen Stellen wird das Beschriebene auch durch hilfreiche Grafiken veranschaulicht.
Die Autorin wendet sich in erster Linie an Menschen aus dem (christlichen) Gemeindeleben, für die die passend referenzierten Bibelzitate sehr hilfreich sind. Ihre Erfahrungen und Ratschläge lassen sich aber auch problemlos auf jeden übertragen, der auf einem anderem Lebensgebiet ein neues Projekt starten will. Hierzu finden sich im Anhang auch viele weiterführende Quellenangaben.
Das einzige, was mich zwischendurch etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass sich die Autorin bei bestimmten Aspekten öfter wiederholt. Davon abgesehen kann ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der unzufrieden mit einer bestimmten Situation ist und diese verändern möchte.

Fazit:
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Ein ermutigendes Buch für alle, die Neues in ihrem Leben wagen wollen

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Sterben, Trauer, Loslassen und Neubeginn

16 x zum Himmel und zurück
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Cover:
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Die Farben sind dezent bunt gehalten, das Bild träumerisch. Die Briefe fallen buchstäblich vom Himmel und der Junge samt Hund blickt hinauf. Es ist wunderschön anzusehen und ...

Cover:
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Die Farben sind dezent bunt gehalten, das Bild träumerisch. Die Briefe fallen buchstäblich vom Himmel und der Junge samt Hund blickt hinauf. Es ist wunderschön anzusehen und wirkt lebensbejahend, so wie dieses Buch.

Inhalt:
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Der 12-jährige Pelle ist ein sehr kluger Junge. Sein Vater ist vor einem Jahr an Krebs gestorben, und er versucht, seine Trauer mit Hilfe von Verstand und Wissen zu unterdrücken. Auch seine Mutter hat den Tod des Vaters nicht verkraftet und Pelle fühlt sich von ihr in seiner Trauer nicht wahrgenommen. Doch dann übergibt seine Mutter ihm einen Schuhkarton mit 16 Briefen, die sein Vater für ihn geschrieben hat und die in der richtigen Reihenfolge geöffnet werden sollen. Im Schnitt pro Woche ein Brief. Und durch diese Botschaften findet Pelle, aber auch seine Mutter langsam den Weg aus der Trauer ins Leben zurück.


Mein Eindruck:
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"Der Tod gehört nun einmal dazu, sagt Mama immer. Kein Grund zur Angst. Ich habe auch keine Angst, aber ich finde Sterben total blöd, weil es einem das Leben verdirbt." (S. 8)

Ich war direkt gefesselt von der Geschichte. Der Schreibstil ist einfach toll, man taucht in Pelles Gedanken ein und fühlt sich mit ihm verbunden. Man merkt, wie hart es für ihn ist, seinen Vater so früh verloren zu haben und wie wenig dies manchmal eingestehen will, weder sich selbst noch anderen gegenüber. Ihm wurde vom Vater gesagt, dass Jungs nicht weinen dürfen und diese Meinung macht ihm sehr zu schaffen.
Seine Gedanken sind außergewöhnlich für sein Alter, was daran liegt, dass Pelle sehr klug und gebildet ist. Und so erfährt man nebenher auch sehr viel interessante Fakten aus der Natur und allen möglichen Wissensgebieten. Die ruft Pelle sich nämlich immer dann ins Gedächtnis, wenn die Trauer ihn zu übermannen droht, es beruhigt ihn.
Die Idee, dass jemand vor seinem Tod noch Briefe für später an andere Menschen schreibt, ist nicht neu (z. B. "P.S. Ich liebe Dich"). Jedoch die Art, wie es hier auch für (ältere) Kinder umgesetzt ist, macht das Buch so genial. Es sind in der Regel kleine Aufgaben, die Pelle zu erledigen hat, wie z. B. ein Kleid für seine Mutter zu kaufen und sie zum Essen auszuführen oder auch Erinnerungen an Erlebnisse mit dem Vater. Es sind weniger lange Briefe, sondern Aufträge, die einfach klingen, sich letztendlich jedoch anders entwickeln als gedacht. So gibt es einige unerwartete Wendungen in der Handlung und das Ende fiel für mich doch überraschend aus. Die Botschaften brachten auch mich zum Nachdenken und während der Geschichte habe ich immer wieder zwischen schmunzeln, traurig sein, Lachen und Weinen geschwankt. Es ist einfach toll geschrieben und es macht Spaß, mitzuerleben, wie Pelle und seine Mutter Stück für Stück aus der Trauerphase rauskommen und welche Erlebnisse sie dabei haben. Dabei wirken die Handlungen glaubwürdig und nicht überzogen und es wird auch nie kitschig.

Fazit:
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Wunderschönes Buch zur Trauerverarbeitung und Neuanfang für Kinder sowie Erwachsene. Und die Erinnerung, das Leben bewusster zu genießen!

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