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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2022

Wohlfühlroman mit beschaulicher Atmosphäre und einer bezaubernden Geschichte

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
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Auch in ihrem neuen Roman „Die kleine Buchhandlung im alten Postamt“ entführt uns Autorin Rachael Lucas wieder ins idyllische englische Dorf Little Maudley mitten in den Cotswolds. Besonders gefreut habe ...

Auch in ihrem neuen Roman „Die kleine Buchhandlung im alten Postamt“ entführt uns Autorin Rachael Lucas wieder ins idyllische englische Dorf Little Maudley mitten in den Cotswolds. Besonders gefreut habe ich mich dabei über das Wiedersehen mit zahlreichen bekannten Protagonist:innen aus ihrem vorherigen Roman „Die kleine Bücherei in der Church Lane“. Die Hauptrollen spielen diesmal allerdings andere Charaktere, weswegen die beiden Bücher auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Im Vergleich gefiel mir das vorhergehende Buch zwar einen Ticken besser, aber auch dieser neue Roman liest sich total schön und macht einfach nur Spaß. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm ist nicht zu einfach gehalten, schmückt aber auch nichts mehr als nötig aus. Dennoch konnte ich mir alles gut vorstellen, entdeckte manchen bekannten Ort wieder, wobei die Akzente der Handlung durchaus anders gesetzt wurden. Hauptprotagonistin Hannah bringt nämlich schon etwas Lebenserfahrung und auch einen Sohn im Teenageralter mit. Auch dadurch erscheint die Handlung richtig realistisch, wobei es dennoch nie langweilig wurde. Aufgewertet wird die Geschichte auch dadurch, dass sie einen längeren Zeitabschnitt abdeckt und sich so manche Beziehung nachvollziehbar entwickeln kann. Somit ist der Roman für alle perfekt geeignet, die eine entspannte Lektüre suchen und sich für gehaltvolle (Liebes-)Geschichten interessieren.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Eine Geschichte zwischen Fiktion und Autobiografie

heute graben
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Obwohl ich „heute graben“ des Autoren Mario Schlembach wirklich nur schwer in ein Genre einordnen kann, ist die Geschichte doch etwas Besonderes und genau dadurch lesenswert. Wenn man die Biografie des ...

Obwohl ich „heute graben“ des Autoren Mario Schlembach wirklich nur schwer in ein Genre einordnen kann, ist die Geschichte doch etwas Besonderes und genau dadurch lesenswert. Wenn man die Biografie des Autors allerdings näher betrachtet, zeigt sich auf jeden Fall so manche Parallele zum Erzähler seines Romans. Dieser junge Mann, der im Mittelpunkt der Erzählung steht ist ein durchaus interessanter Charakter und gibt tiefgründige Einblicke in sein Leben auf dem Land. Im tagebuchartigen Stil geschrieben, ergibt sich ein aufschlussreiches Bild über das Leben als Totengräber, zahlreiche Liebeswirren, aber auch in Bezug auf die Krankheitsgeschichte des Erzählers Mario. Stilistisch gefiel mir der Roman wirklich gut. In kurzen prägnanten Sätzen bringt der Autor nicht nur die Gegebenheiten, sondern auch so manche universelle Wahrheit auf den Punkt. Die sehr unterschiedlichen Ausschnitte aus dem Leben des Protagonisten lesen sich abwechslungsreich, wobei ich die Anekdoten rund um den Friedhof und die Beschäftigung als Totengräber besonders gerne mochte. Hier schwang immer ein wunderbar schräger, aber auch trockener Humor mit, welcher mich häufiger zum schmunzeln brachte. Etwas wuchtiger kam hingegen die Lungenkrankheit daher, welche im Verlauf des Romans zunehmend Raum einnimmt und den Fokus hin zum Düsteren verschiebt. Und auch der „Liebesgeschichte“ rund um A. und den anderen Frauen haftet stets etwas melancholisches an. So war die Lektüre ein Wechselbad der Gefühle, welches mich mal faszinierte und mal irritierte.
Mein Fazit: Hebt sich im Stil und Inhalt, deutlich von anderen Romanen ab. Eigen, aber dennoch lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Schräg und amüsant – Eine Geschichte über die Herausforderungen unterschiedlicher Generationen

Einatmen, ausrasten
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Obwohl Georgie Hall ihr Buch „Einatmen, ausrasten“ eher für Frauen ab 50 geschrieben hat, kann man die Geschichte dennoch gut auch als jüngerer Mensch lesen. Die Handlung vereint nämlich nicht nur Probleme ...

Obwohl Georgie Hall ihr Buch „Einatmen, ausrasten“ eher für Frauen ab 50 geschrieben hat, kann man die Geschichte dennoch gut auch als jüngerer Mensch lesen. Die Handlung vereint nämlich nicht nur Probleme wie Menopause und Ähnliches, sondern bildet geschickt eine Brücke über alle Generationen hinweg. Obwohl die Charaktere bunt aufgestellt sind, stehen doch vor allem starke Frauenfiguren im Mittelpunkt und gerade die Dialoge zwischen Mutter Eliza und Tochter Summer gefielen mir richtig gut. Obwohl an sich gar nicht so viel passiert, liest sich die Geschichte dennoch interessant und ergibt am Ende ein stimmiges Bild. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf unterschiedlichen Beziehungsdynamiken und dem Familiengeschehen. Neben einigen ernsten Momenten, gab es immer wieder auch sehr humorvolle Passagen und auch wenn mir die Handlung stellenweise fast schon etwas zu melodramatisch war, fühlte ich mich gut unterhalten. Die Autorin schafft es auf jeden Fall Verständnis für die sehr unterschiedlichen Probleme und Sorgen der drei Generationen zu schaffen und stellt ihr Setting in Stratford-upon-Avon als lebendigen Hintergrund dar, welcher die Geschichte zusätzlich aufwertet. Durch die dargestellte Vielfalt, findet hier wirklich jede:r eine Figur zum hineinversetzen. Der Schreibstil gefiel mir im Großen und Ganzen gut, ab und zu ergaben sich zwar Längen, dennoch mochte ich die sprachliche Umsetzung, welche mit zahlreichen Zitaten aufgepeppt war, gerne. So war „Einatmen, ausrasten“ eine durchaus amüsante Lektüre, welche den eigenen Horizont erweitert und mich vor allem durch seine ausgereiften und authentischen Protagonist:innen überzeugte. Einen Punkt Abzug gibt es für etwas zu viel Drama und einige unnötige Nebenhandlungen.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Anders als gedacht, aber dennoch lohnenswert

Jeder Tag für dich
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Eines gelang „Jeder Tag für dich“ der Autorin Abbie Greaves, auf jeden Fall trefflich. Die Geschichte konnte mich wirklich überraschen, auch deshalb weil sie ganz anders war als ich erwartet hatte. Die ...

Eines gelang „Jeder Tag für dich“ der Autorin Abbie Greaves, auf jeden Fall trefflich. Die Geschichte konnte mich wirklich überraschen, auch deshalb weil sie ganz anders war als ich erwartet hatte. Die Bezeichnung „unvergesslichster Liebesroman des Jahres“ mit welchem sich das Cover schmückt, trifft meiner Meinung nach allerdings nicht zu. Es handelt sich nicht um einen Liebesroman im klassischen Sinn, denn im Mittelpunkt steht keine reine Liebesgeschichte, sondern einzigartige Protagonist:innen und deren Lebensgeschichten. Auch bringt die Handlung eine gewisse Schwere mit sich und grenzt sich auch dadurch von reinen Wohlfühlbüchern ab. Hier wird man als Leser:in durchaus gefordert. Zumindest für mich war die Geschichte eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle. Nicht alle Handlungen der Charaktere konnte ich nachvollziehen, während andere wiederum mich zu Tränen rührte. Und gerade zum Ende hin machten mich einige Erklärungen und Verhaltensweisen richtig sauer. Das mich die Handlung derart emotional bewegen konnte, rechne ich der Autorin hoch an. Sie schafft es eine ganz eigene Welt zu erzeugen und nimmt ihre Leser:innen dann darin gefangen. Wer mit einem entspannten Liebesroman rechnet (so wie ich Anfangs), könnte hier eher enttäuscht werden. Dennoch möchte ich den Roman gerne weiterempfehlen. Sehr tiefgründig und aus mehreren Perspektiven, wird hier vom echten Leben erzählt. Und auch der Schreibstil, spricht eindeutig für das Buch! Durch ihn flogen die Seiten nur so dahin und es entstand ein guter Lesefluss. Ohne große Ausschweifungen, schafft es die sprachliche Umsetzung zu berühren und zu fesseln. Auch deshalb freue ich mich schon jetzt auf weitere Werke der Autorin und empfehle „Jeder Tag für dich“ allen die vielschichtige Romane, voller komplexer Figuren mögen.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Rasanter Thriller entführt zu einem albtraumhaften Szenario hoch in den Lüften

Flug 416
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Das Szenario im Thriller „Flug 416“ von T. J. Newman ist wohl auch deshalb so erschreckend, da sich alle die schon mal geflogen sind, besonders gut hineinversetzen können. Obwohl nicht die gesamte Handlung ...

Das Szenario im Thriller „Flug 416“ von T. J. Newman ist wohl auch deshalb so erschreckend, da sich alle die schon mal geflogen sind, besonders gut hineinversetzen können. Obwohl nicht die gesamte Handlung im Flugzeug spielt, machen gerade diese Szenen einen besonderen Thrill aus. Aber auch die Perspektivwechsel bauen durchaus Spannung auf und beleuchten die Bedrohung von unterschiedlichen Seiten. Hier konnten besonders Flugbegleiterin Jo und ihre Kolleg:innen glänzen, die äußerst realitätsnah zeigten, dass sie eben nicht nur bedienen sondern für den Ernstfall ausgebildet sind. Die Autorin brachte hier aber sicher auch eigene Erfahrungen ein, da sie selbst langjährige Flugbegleiterin ist und weiß wovon sie schreibt.
Der Schreibstil liest sich packend, ist eher einfacher gehalten und kommt ohne große Schnörkel oder Besonderheiten aus. So liest sich das Buch leicht und ich kam gut voran. Trotzdem kann ich in diesem Fall nicht die vollen Sterne vergeben. Dafür haben mir nämlich einige Kleinigkeiten gefehlt. Zunächst einmal konnte mich die Handlung weniger überraschen als ich mir gewünscht hätte, da ich doch einige Wendungen schon recht früh voraussah. Die Handlung war für mich trotzdem spannend und bewegte sich im Vergleich mit anderen Thrillern, auf einem guten mittleren Niveau. Stellenweise ging es, fast schon typisch für amerikanische Thriller, übertrieben dramatisch und dadurch etwas unglaubwürdig zu. Auch fehlte mir ein tieferer Einblick in die Gefühlswelt der Protagonist:innen. Zwar schimmerten Emotionen immer mal durch, der Fokus lag allerdings eher auf den actionreichen Szenen und einem hohen Erzähltempo. Alles in allem vergebe ich deshalb für diese temporeiche Lesevergnügen gute 4 Sterne.

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