Cover-Bild Was Politiker nicht sagen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Econ
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 24.02.2022
  • ISBN: 9783430210430
Gregor Gysi

Was Politiker nicht sagen

... weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht | Ein anekdotenreicher Blick hinter die Kulissen des Politikbetriebs

Ein Blick hinter die Kulissen des Politikbetriebs

Politiker müssen etwas zu sagen haben, aber Reden ist auch gefährlich. Jeder Satz kann aus dem Zusammenhang gerissen, auf die Goldwaage gelegt und vom politischen Gegner bewusst fehlinterpretiert werden. Nichts ist so einfach wie man es gerne hätte, aber komplizierte Sachverhalte zu erklären ist in Zeiten von kurzen Aufmerksamkeitsspannen eine besondere Herausforderung. Oft müssen Themen wie die Veräußerungserlösgewinnsteuer erst einmal »übersetzt« werden, um auf ihre Relevanz für Bürgerinnen und Bürger hinzuweisen und damit ihr Interesse zu wecken.
Wer in der Politik erfolgreich sein will, lernt früh das zu sagen, was die Wählerinnen und Wähler vermeintlich hören wollen. Und das können auch Halbwahrheiten sein.

Gregor Gysi erklärt, wie Kommunikation im politischen Betrieb funktioniert, warum die Abgeordneten nicht nach Professionalität aufgestellt werden, welche Redezeitbegrenzungen im Bundestag gelten, warum er sich in Talkshows vor allem an die Zuschauer wendet und weniger an die Mitdiskutanten, wie unterschiedlich Printmedien und Talkshows funktionieren und wie wichtig, aber auch wie schwierig es ist, Sachverhalte vereinfacht und zugleich korrekt darzustellen. Ein anekdotenreicher Blick hinter die Kulissen des Politikbetriebs.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Politische Rhetorik unterhaltsam dargestellt

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"Was Politiker nicht sagen" ist ein anspruchsvolles und zugleich unterhaltsames Buch, das äußerst interessante Einblicke hinter die Kulissen der Politikbühne ...

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"Was Politiker nicht sagen" ist ein anspruchsvolles und zugleich unterhaltsames Buch, das äußerst interessante Einblicke hinter die Kulissen der Politikbühne gewährt. Die geschilderten, facettenreichen Anekdoten aus dem Politikalltag lesen sich leichtgängig, amüsant und fördern das Hinterfragen der Gesprächsführung innerhalb des Politikbetriebes - ob im TV oder während Debatten des Bundestages. Die zeitweilig eingestreuten biographischen Details, beispielsweise in dem besonders lesenswerten, sechsten Kapitel "Schlagfertigkeit schlägt nicht", offenbaren private Einblicke in das kommunikativ ausgerichtete Elternhaus des Oppositionspolitikers. Herr Dr. Gysi erinnert, unterhält und reflektiert scharfsinnig - eine lesenswerte, Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Tolles Buch

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Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen ...

Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen Anekdoten wie sich all das seit der DDR verändert hat. Und vor allem was für einen Einfluss die Medien mittlerweile haben. Schließlich sehen nun viel mehr Leute die Reden und somit ist es enorm wichtig die Worte mit Bedacht zu wählen, zumal all das gerne aus dem Kontext gerissen wird. An vielen Beispielen macht Gysi deutlich wie wichtig es ist die Zusammenhänge zu kennen und diese zu beleuchtet. Leider wird das immer schwieriger, weil die Medien gerne sehr kurze Beiträge haben und die müssen dann die Zuschauer voll umfänglich informieren und unterhalten.

Obwohl ich es schon von den Reden und Interviews des Autors gewohnt bin, hat mich das hohe Sprachniveau doch sehr überrascht. Das macht die Lektüre recht anspruchsvoll und nicht immer ist es leicht das Wort aus dem Kontext heraus zu verstehen.

Über die politische Rhetorik erfährt man in diesem Buch eine Menge und allen voran wird gezeigt wie sich diese seit der Antike verändert hat. Mithilfe dieser versuchen Politiker die Menschen zu erreichen und am Besten noch diese für sich zu gewinnen. Es ist spannend zu sehen wie schnell sich das alles vor allem in den letzten Jahrzehnten auch wegen der Medien verändert hat. Und natürlich weil heute die Ansprüche ganz anders sind. Es ist nun einmal mittlerweile sehr leicht herauszufinden, ob diejenigen tatsächlich ihre Versprechen einhalten. Und ob sie wie ein Fähnchen im Wind agieren, oder ihren eigenen Idealen treu bleiben.

Mit all den genannten Punkten hat Gysi vor allem bewirkt, dass ich mal genau über etliche Reden von Politikern nachgedacht habe und in Zukunft auf einiges vermehrt achten werde. Zum Beispiel darauf, wie lange derjenige braucht um zum Punkt zu kommen und wie viele leere Worthülsen er bis dahin braucht. Schließlich ist es in unserer schnelllebigen Zeit enorm wichtig, dass ein Politiker weiß was er sagen will und genau das auch vermitteln kann ohne dafür eine extra für ihn geschriebene Reden nutzen zu müssen. Worte haben nun einmal enorm viel Macht und genau das sollten Politiker auch zu nutzen wissen.

Ein weiterer spannender Aspekt bezüglich der Medien wird ausführlich diskutiert, nämlich die Selbstinszenierung der einzelnen Personen. Mittlerweile ist es das ja schon Gang und Gäbe und das machen sich vor allem gerne die PR-Teams in Wahlkampfzeiten zu Nutze. Passen dazu wird der Populismus beleuchtet, der immer mehr Raum einnimmt. Beides scheint heutzutage viel wichtiger als tatsächlich etwas zu erreichen und vor allem zu verändern. Dabei ist es enorm wichtig als Politiker Profil zu zeigen und wichtige Diskussionen anzustoßen. Schließlich lebt eine Demokratie von ihrer Debattenkultur und der stetigen Veränderung.

Fazit:
Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt und in Zukunft werde ich noch mehr darauf achten, wie Politiker bestimmte Sachverhalte darstellen. Und welche Narrative sie bedienen und natürlich wofür sie das alles machen.