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Veröffentlicht am 30.05.2022

Sehr tiefgründiger und aufwühlender Roman

Den Wölfen zum Fraß
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Mit seinem neuen Buch „Den Wölfen zum Fraß“ hat der britische Autor Patrick McGuinness einen fesselnden und äußerst tiefgründigen Roman vorgelegt, der mit seiner einzigartigen Atmosphäre, scharfsichtigen ...

Mit seinem neuen Buch „Den Wölfen zum Fraß“ hat der britische Autor Patrick McGuinness einen fesselnden und äußerst tiefgründigen Roman vorgelegt, der mit seiner einzigartigen Atmosphäre, scharfsichtigen gesellschaftlichen Analyse und beklemmenden Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele sehr viel mehr als ein reiner Kriminalroman ist.
Ein bemerkenswertes Meisterstück in meinen Augen – auch wenn der anspruchsvolle, sprachgewaltige und detailverliebte Erzählstil mir einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration abgefordert hat, und ich erst eine Weile brauchte, um in der Geschichte anzukommen.
Der Kriminalfall basiert übrigens auf wahren Begebenheiten und greift den Mord an der 25-jährigen Joanna Yeats und die umfangreichen polizeilichen Ermittlungen rund um den ehemaligen Lehrer von Patrick McGuinness im Jahre 2010 auf.
Bereits der faszinierende Einstieg mit atmosphärisch dichten Beschreibungen des außergewöhnlichen Schauplatzes baut eine düstere, unheilvolle Spannung auf. Auch die prägnante, humorvolle Charakterisierung der Akteure konnte mich auf Anhieb fesseln.
McGuinness versteht es hervorragend, Stimmungen und Bilder mit viel Feingefühl, großer Eindringlichkeit und aus einer originellen Perspektive einzufangen und anschaulich zu beschreiben.
Es entspinnt sich eine facettenreiche, bisweilen ausschweifend erzählte Geschichte mit unterschiedlichen Blickwinkeln, bizarren Beobachtungen und losen Zusammenhängen, die wir aus der Ich-Perspektive des ermittelnden Detective Ander erleben.
Angelegt ist die Handlung auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen: Zum einen verfolgen wir den Fortgang der aktuellen Mordermittlungen und zum anderen erhalten wir in Rückblenden erschütternde Einblicke in Anders Erinnerungen an seine Schulzeit auf einem englischen Elite College in den 1980ger Jahren.
Im Mittelpunkt des Krimis stehen die beiden sehr unterschiedlichen Polizisten Ander und Gary, die mit den Ermittlungen zum Mord an der jungen Zalie Dyer befasst sind. Sehr fesselnd ist es mit zu verfolgen, wie die zwei die Vernehmungen des verhafteten Haupttatverdächtigen, dem pensionierten Lehrer Michael Wolphram führen und beharrlich ihre Nachforschungen trotz etlicher Widerstände vorantreiben. Trotz ihrer völlig gegensätzlichen Charaktere harmonieren sie hervorragend zusammen und ergänzen einander, so dass es ihnen schließlich in akribischer Kleinarbeit gelingt, die richtigen Verbindungen zu ziehen und den Mordfall aufzuklären.
Dem versierten Autor gelingt es sehr überzeugend, die beiden zunächst nicht zusammenhängenden Handlungsstränge allmählich miteinander zu verknüpfen, Hintergründe und Verbindungen allmählich immer deutlicher zu Tage treten zu lassen und aus den verschiedenen Puzzlesteinchen schließlich ein erschütterndes Gesamtbild zu präsentieren.
Geschickt führt uns der Autor die Folgen von Social Media-Auswüchsen, Sensationsgeilheit und die Macht der Medien in der Beeinflussung der öffentlichen Meinung vor Augen. Omnipräsente Medienberichterstattung, die weniger an guter Recherche und der Wahrheit als an Aufmerksamkeit und hohen Klickzahlen interessiert ist, befeuert bewusst mit immer neuen Verleumdungen durch ehemalige Kollegen, Schüler und Nachbarn eine gnadenlose Hetzkampagne gegen den Tatverdächtigen. Zudem enthüllt der Autor am Beispiel des scheuen, alleinstehenden und hochintellektuellen pensionierten Englisch-Lehrers sehr anschaulich, wie leicht man als exzentrischer Außenseiter allein durch seine Andersartigkeit zum suspekten Sonderling, perfekten Opfer von haltlosen Vorverurteilungen und schließlich zum perversen Monster wird. Eine hochaktuelle Thematik, die angesichts der grausamen Mechanismen und Folgen von Denunziation aufrüttelt und sehr nachdenklich stimmt.
Auch die eindringlichen, verstörenden Einblicke in Anders harte Zeit an einer tyrannischen englischen Eliteschule, die beklemmenden Praktiken von willkürlicher Züchtigung und Entwürdigung von einigen Schülern durch sadistische Lehrer, gehen unter die Haut und offenbaren eine höchst verabscheuenswürdige Weltsicht der „Eliten“ geprägt von Rassismus, Standesdünkel und Arroganz.
Der Autor zeichnet seine beeindruckenden Charaktere sehr vielschichtig und glaubhaft. Dennoch habe ich sie aus einer gewissen Distanz heraus wahr genommen, was einen ungetrübten Blick und eine objektive Einschätzung der Geschehnisse erleichtert.
Sehr faszinierend beschreibt Patrick McGuinness die Zusammenarbeit und die amüsanten Schlagabtausche zwischen dem intellektuellen Uni-Absolventen Detective Ander, von allen stets mit Prof angesprochen, und seinem eher derben, taffen Kollegen Gary mit seiner höchst realistischen, zynischen Sicht auf die Dinge. Einen nachhaltigen Eindruck hat Ander mit seiner einfühlsamen, facettenreichen Persönlichkeit auf mich hinterlassen, seiner Entschlossenheit, aufgrund der belastenden Erlebnisse in der Vergangenheit, die Wahrheit herauszufinden und Mr. Wolphram Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

FAZIT
Ein fesselnder, sehr tiefgründiger und aufwühlender Roman mit einem anspruchsvollen Schreibstil, in den man erst hineinfinden muss!
Ein lesenswertes Meisterstück mit beklemmenden Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele und prägnanter Gesellschaftskritik!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2022

Ein unterhaltsamer Roman zum Wohlfühlen

In den Wäldern der Biber
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MEINE MEINUNG
Die deutsche Autorin Franziska Fischer hat mit „In den Wäldern der Biber“ einen unterhaltsamen Roman zum Wohlfühlen geschrieben, der über Lebensumbrüche, Selbstfindung, den Mut eines Neuanfangs ...

MEINE MEINUNG
Die deutsche Autorin Franziska Fischer hat mit „In den Wäldern der Biber“ einen unterhaltsamen Roman zum Wohlfühlen geschrieben, der über Lebensumbrüche, Selbstfindung, den Mut eines Neuanfangs und die heilsame Kraft der Natur erzählt.
Der Autorin ist eine abwechslungsreiche und inspirierende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Familienbande sowie das Besondere des Generationen übergreifenden Zusammenlebens gelungen, die zum Nachdenken anregt über eigene Lebenskonzepte und darüber, was einem wirklich wichtig ist im Leben.
Es bereitet großen Spaß, die sympathische Protagonistin Alina näher kennenzulernen, ihren mutigen Entscheidungsprozess zu ihrem spontanen Neuanfang zu begleiten und sich gemeinsam mit ihr auf ein spannendes Abenteuer bei ihrem Großvater auf dem Lande einzulassen, das auch so manche Überraschungen und Wendungen bereit hält.
Und natürlich kommen allmählich auch einige verborgene Familiengeheimnisse zu Tage, die Alinas Kindheitserinnerungen in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen und einige verdrängte Leerstellen füllen. Der angenehme, lebendige Schreibstil von Franziska Fischer sorgt dafür, dass man leicht in die charmant erzählte Geschichte hineinfindet. Der Autorin gelingt es hervorragend, uns mit atmosphärisch dichten Naturbeschreibungen und wundervoll eingefangenen jahreszeitlichen Stimmungen die magische Anziehungskraft der ländlichen Region vor Augen zu führen und die einzigartigen Naturerlebnisse in den Wäldern erlebbar zu machen.
Besonders gut gefallen haben mir die Passagen, in denen die Einfachheit des ländlichen Lebens im Einklang mit der Natur beschrieben wird und mitzuerleben, wie Alina als Großstadtpflanze sich allmählich auf das entschleunigte Leben mit ihrem Großvater einlässt, zur Ruhe kommt und schließlich immer mehr zu sich findet.
Mit Alina hat die Autorin eine interessante und vielschichtige Protagonistin zum Leben erweckt, die mit ihren Lebensproblemen und Eigenheiten sehr lebensnah wirkt. Man kann sich gut in ihr Gefühlsleben hineinversetzen, wodurch es leicht fällt, an ihrem schrittweisen Wandel und ihre neu erwachte Liebe zur Natur nachvollziehen zu können. Sehr schön beschrieben ist auch die Annäherung und die neu erweckte enge Beziehung zu ihrem Großvater, die Alina sehr viel Kraft gibt.
Im Laufe der Geschichte begegnen wir auch einer Vielzahl interessanter Nebenfiguren, die mit ihren Besonderheiten und vielen unterhaltsamen Details sehr glaubwürdig ausgearbeitet ausgearbeitet sind, so dass man insgesamt ein stimmiges, überaus lebendiges Bild von ihnen erhält. Nicht zu vergessen sind ebenfalls die netten Begegnungen mit den vielen Katzen und Hühnern – eigensinnige Charaktere, die alle Tierliebhaber sicher sofort in ihr Herz schließen werden.
Auch wenn die eine oder andere Wendung sicher vorhersehbar ist, gelingt es der Autorin uns zu fesseln und bestens zu unterhalten.
Insgesamt ist es ihr hervorragend gelungen, einen einfühlsamen und warmherzigen Roman zu schreiben, in dem auch viel Unbeschwertheit und Zuversicht mitschwingt. Der versöhnliche, sehr hoffnungsvolle Ausklang rundet diese interessante und stimmig erzählte Geschichte ab.
FAZIT
Ein stimmungsvoller und unterhaltsamer Roman über einen mutigen Neubeginn und die Kraft der Natur mit interessanten Charakteren und großartigen Naturbeschreibungen!

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Unterhaltsamer schwedischer Wohlfühl-Krimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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MEINE MEINUNG
„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der vielversprechende Auftakt einer neuen beschaulichen Krimireihe „Die Österlen-Morde“, die der schwedische Bestseller-Autor Anders de la Motte gemeinsam ...

MEINE MEINUNG
„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der vielversprechende Auftakt einer neuen beschaulichen Krimireihe „Die Österlen-Morde“, die der schwedische Bestseller-Autor Anders de la Motte gemeinsam mit dem Komiker Måns Nilsson verfasst hat.
Mit ihrem amüsanten und sehr unterhaltsamen Krimi stellt das schwedische Autorenduo unter Beweis, dass das derzeit überaus populäre Genre des Cosy Crime auch hervorragend mit der idyllischen skandinavischen Landschaft und schwedischen Lebensart vereinbar ist. So verlegen die Autoren ihren als klassischen „Whodunit“ angelegten Kriminalfall mühelos an einen kleinen Küstenort in der malerischen Provinz-Region Österlen im schönen südlichen Schweden.
Dieser Krimi lebt vor allem von seinen leicht verschrobenen, aber sehr liebenswerten Charakteren, einem spannenden und recht verzwickten Fall, bei dem nach Herzenslust mitgeraten werden kann, und einer gelungenen Portion Humor und Situationskomik.
Als die arrogante Celebrity-Maklerin Jessie Anderson in ihrem Musterhaus tot aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin. Doch schon bald kommen Zweifel auf, denn mit ihrem ambitionierten, umstrittenen Bauprojekt mit Luxusvillen direkt am unberührten Strand hat sie sich vor Ort etliche erbitterte Feinde gemacht. Keine leichte Aufgabe für die junge Kommissarin Tove Esping, die zu allem Überfluss auch noch von Oben angeordnete Unterstützung durch den prominenten Mord-Ermittler und überpingeligen Stadtmenschen Peter Vinston aus Stockholm erhalten soll. Vinston, der eigentlich zu einem Erholungsurlaub freigestellt ist, versucht natürlich als „alter Hase“ die Ermittlungen sofort an sich zu reißen.
Es macht große Freude, dem ungleichen Ermittler-Team bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen und mitzuerleben, wie diese eigenwilligen und völlig unterschiedlichen Charaktere sich immer wieder aneinander aufreiben, was bisweilen in sehr witzigen Episoden resultiert.
Schon bald gibt es in dem spektakulären Fall eine Menge Verdächtiger mit nachvollziehbaren Motiven, die Ermittlungen fördern weitere Spuren und Verdachtsmomente zu Tage, so dass der Spannungsbogen trotz des eher gemächlichen Tempos gekonnt immer weiter angezogen wird.
Das Autorenduo hat die beiden sympathischen Hauptfiguren Peter Vinston und Tove Esping mit viel Liebe zum Detail angelegt, so dass sie überaus lebendig und facettenreich sind. Ihnen ist es hervorragend gelungen, die besonderen Eigenarten ihrer originellen Hauptfiguren auf den Punkt zu bringen ohne sie ins Lächerliche zu überspitzen.
Insbesondere der liebenswerte, überaus korrekte Vinston mit seinen schrulligen Kleidungsgewohnheiten und Marotten wie beispielsweise seine Tierphobie sorgt für zahlreiche herrliche Schmunzelmomente.
Daneben gibt es natürlich auch zahlreiche Nebenfiguren, die allesamt gelungen und glaubwürdig ausgearbeitet sind.
Nach einigen unerwarteten Wendungen gipfelt die Handlung in einem spannenden Finale. Ganz in klassischer Tradition wird die Auflösung des Falls vom Ermittler-Team vor allen versammelten Beteiligten präsentiert. Wer zuvor schon gut aufgepasst und mitgerätselt hat, konnte diese bereits erahnen, doch einige Hintergründe waren schließlich auch für mich eine Überraschung.

FAZIT
Ein gelungener, humorvoller Cosy Crime-Auftakt mit liebenswert verschrobenen Charakteren, tollem schwedischen Flair und einem spannenden, verzwickten Fall zum Miträtseln!
Ein sehr unterhaltsamer Wohlfühlkrimi aus dem hohen Norden!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2022

Britischer Cosy Crime vom Feinsten

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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MEINE MEINUNG
Mit „Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar” ist dem britischen Roman- und Drehbauch-Autor Robert Thorogood ein äußerst kurzweiliger und amüsanter Wohlfühlkrimi gelungen.
Dieser erste Band ...

MEINE MEINUNG
Mit „Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar” ist dem britischen Roman- und Drehbauch-Autor Robert Thorogood ein äußerst kurzweiliger und amüsanter Wohlfühlkrimi gelungen.
Dieser erste Band ist zugleich der vielversprechende Auftakt einer neuen „Cosy crime“-Reihe „Mord ist Potts' Hobby“, in deren Mittelpunkt die sympathische, etwas schrullige Hobby-Ermittlerin Judith Potts steht.
Mit gelungener Situationskomik und tollen witzigen Dialogen konnte mich der Autor von Beginn an bestens unterhalten. Der mitreißende und bildhafte Schreibstil des Autors ließ mein Kopfkino rasch anspringen und durch die lebendige szenische Umsetzung konnte ich mich hervorragend in die turbulente Geschichte hineinversetzen. Auch die stimmungsvoll en Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze sorgen dafür, dass man sich das idyllische Örtchen Marlow hervorragend vorstellen kann.
Besonderes Highlight dieses Krimis sind die drei etwas verschrobenen und sehr lebendig gezeichneten Hauptfiguren, die man mit all ihren liebenswerten Eigenheiten bald ins Herz schließen muss. Der Autor hat mit diesen Charakteren wirklich eine abwechslungsreiche Mischung gefunden. Ob nun die vorwitzige77jährige verwitwete Judith Potts, die gerne mal nackt in der Themse badet und eine Whisky-Liebhaberin ist, die zurückhaltende Pfarrersgattin „Becks“ Starling, die durchaus mit bemerkenswerten Qualitäten glänzen kann, oder schließlich die überaus neugierige Hundesitterin Suzie Harris – sie ergänzen sich perfekt und tragen mit ihrem Ideenreichtum alle auf ihre Weise zu den Mordermittlungen bei. Kein Wunder, dass sie hierbei so einige Geheimnisse aufdecken, der Polizei des Öfteren einen Schritt voraus sind und schließlich selbst in große Gefahr geraten. Mir hat es viel Spaß bereitet, das ungewöhnliche Ermittler-Trio bei ihren Nachforschungen zu begleiten – zumal sie sich mit ihren unorthodoxen Methoden in die ein oder andere missliche Lage bringen.
Auch die Nebenfiguren sind mit ihren Hintergrundgeschichten entsprechend ihrer Rolle interessant ausgearbeitet und sorgen mit ihrem rätselhaften Verhalten für viel Spannung und Stoff zum Spekulieren.
Obwohl die Ermittlungen zum Fall insgesamt in einem gemächlichen Tempo voranschreiten, sorgen etliche Verdächtige, unerwartete Wendungen und einige falsche Fährten dafür, dass man sehr gut miträtseln kann. Zum Ende hin überschlagen sich die Geschehnisse regelrecht und gipfeln in einem fesselnden und teilweise höchst amüsanten Showdown.
Ich bin schon sehr gespannt auf eine Fortsetzung dieser humorvollen britischen Wohlfühlkrimi-Reihe und freue mich auf ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen, agilen Ermittlerinnen!
FAZIT
Ein gelungener Auftakt einer neuen unterhaltsamen Cosy Crime-Reihe - mit einem herrlich verschrobenen Ermittler-Trio, tollem britischen Lokalkolorit und vielen amüsanten Episoden.
Genau das Richtige für alle Krimifans, die gerne miträtseln und es etwas gemütlicher mögen!

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Ein origineller, unterhaltsamer Whodunit

Der Tote aus Zimmer 12
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MEINE MEINUNG
Mit dem unterhaltsamen Kriminalroman „Der Tote aus Zimmer 12“ hat der bekannte britische Schriftsteller und Drehbuchautor Anthony Horowitz einen spannenden klassischen Whodunit verfasst, ...

MEINE MEINUNG
Mit dem unterhaltsamen Kriminalroman „Der Tote aus Zimmer 12“ hat der bekannte britische Schriftsteller und Drehbuchautor Anthony Horowitz einen spannenden klassischen Whodunit verfasst, der neben den typischen Elementen dieses Genres auch eine besondere Überraschung für uns bereit hält.
Auch wenn es sich hierbei bereits um den zweiten Band der Krimi-Reihe um die ehemalige Londoner Lektorin Susan Ryeland handelt und die Fortsetzung von "Die Morde von Pye Hall" ist, lässt sich die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse des Vorgängerbands problemlos lesen.
Horowitz‘ lebendiger und humorvoller Schreibstil konnte mich wieder sehr begeistern. Auch die Bezüge zur Buchbranche und der Blick hinter die Kulissen der Verlagswelt inklusive netter Seitenhiebe haben mir sehr gut gefallen.
Das hervorragend eingefangene britischen Flair, das abwechslungsreiche Setting des Landhotels in Sussex und die Vielzahl an interessanten Charakteren haben mich schnell in die Geschichte um das rätselhafte Verschwinden der Hotelierstochter Cecily hineingezogen und fesseln können.
Als klassischer „Whodunit“ angelegt stehen die beharrlichen Befragungen von Angehörigen, Personal und Gästen durch die sympathische Protagonistin Susan im Mittelpunkt der Handlung. Äußerst spannend ist es mitzuerleben, wie sie als „Ermittlerin“ in dem verzwickten Vermisstenfall vorgeht und schrittweise immer suspekte Verwicklungen, Widersprüche und neue Spuren aufdeckt. So dauert es nicht lange, bis wir es mit einem beinahe unüberschaubaren Geflecht aus etlichen Verdachtsmomenten und potentiell involvierten Personen zu tun haben. Susans Nachforschungen liefern wirklich viel Stoff zu eigenen Miträtseln und Kombinieren. Besondere Brisanz erhält das Verschwinden von Cecily durch den Umstand, dass diese zufällig in einem Krimi Hinweise auf den wahren Täter in einem Mordfall entdeckt haben will, der sich vor einiger Zeit in ihrem Landhotel ereignet hatte. Und dieser Kriminalroman mit dem Titel „Atticus unterwegs“, stammt ausgerechnet aus der Feder des verstorbenen fiktiven Autors Alan Conway, für den Susan früher als Lektorin gearbeitet hat. Als besonders originellen Gag hat Horowitz tatsächlich diesen 250 Seiten langen Krimi ungekürzt in seinen eigentlichen Krimi eingefügt, um uns die Möglichkeit zu geben, selbst die Zusammenhänge zwischen fiktivem und realen Mordfall zu ergründen und die Hinweise auf den Mörder zu finden. Mich hat diese „Buch-im-Buch“-Wendung schon sehr überrascht und da ich von den bisherigen Ermittlungen so gefesselt war, war ich ehrlich gesagt versucht, diesen Part zu überspringen und weiterzulesen. Daher fiel mir den Einstieg in den Conway-Krimi auch nicht leicht, da man sich nun auf ein neues Setting und andere Charaktere einstellen muss.
Wieder zurück zu den eigentlichen Ermittlungen mit der Susan gelingt es Horowitz sehr gut, die Spannung in diesem komplexen Fall weiter anzuziehen und bis zum packenden Finale hoch zu halten. Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen konnte mich die Auflösung trotz einiger Vorahnungen schließlich doch ziemlich überraschen.
Ganz im klassischen Krimistil à la Agatha Christie erfahren wir die Auflösung schließlich im Beisein aller beteiligten Figuren und Verdächtigen. Die Aufklärung der Hintergründe zum Mordfall und die Tatmotive sind in sich schlüssig und insgesamt nachvollziehbar dargelegt. Ich bin schon sehr gespannt, ob es noch weitere Fälle mit der cleveren, sympathischen Susan Ryeland geben wird, denn ihre Figur und ihre Art zu ermitteln haben mir gut gefallen.


FAZIT
Ein unterhaltsamer, spannender Whodunit - originell umgesetzt und mit tollem britischen Flair!
Eine nette Hommage an die Kriminalromane von Agatha Christie!

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